Mit Geldern aus einem Topf der Hamburger Kulturbehörde durften wir uns Farbe und Pressplatten kaufen, auf die wir so genannte Marterln malten – also Andachtsbilder, wie man sie von süddeutschen und ösetrreichischen Straßenrändern kennt. Wir wollten mit diesen Bildern einen kleinen provokanten Akzent setzen zu einer Zeit, als im deutschen, seit einiger Zeit wiedereingegliederten Osten Asylbewerbeheime brannten und im Westen wie üblich alles schlief.
Ich malte auch einige der Marterln. Dazu zitierte ich die üblichen Vorurteile gegen Ausländer und illustrierte sie passend.
"AUSLÄNDER NEHMEN ALLE DROGEN. "
"AUSLÄNDER SIND AUF UNSER FRAUEN SCHARF."
"AUSLÄNDER BENEHMEN SICH; ALS OB IHNEN ALLES GEHÖRT."
Sie standen nicht lange. Das eine oder andere konnte wir noch aus dem Straßendreck sammeln. Ob die Originale noch irgendwo herumliegen, weiß ich nicht.
Heute brennen keine Asylantenheime mehr.
Heute zündet sich die NSU ihre eigene Bude an. Weiter so, bitte, aber dann auch drinbleiben.
1 Kommentar:
das 3. Bild ist toll !
Michael Sowa hätte es auch nicht besser gekonnt.
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