Stadt Reklame

1971 war Hamburg für einen Dithmarscher Jungen von 13 so was wie das Wunderland: Fernsehturmrestaurant*, Hagenbeck, Spielzeug-Rasch**, das Theater für Kinder in Altona, und dann gab es da sogar chinesisches Essen*****.
1977 kam ich dann tatsächlich hin (und seitdem nicht mehr weg). Da legte sich das Wunderbare nach und nach.

Mein Dank geht an Kiki, die diesen Film wiederum bei wem anders gesehen hat.

*Doch, gab's mal, und es rotierte ganz langsam, so dass man in einer Stunde die ganze Stadt sah.
**Da waren wir auf Klassenfahrt. Ein sonniger Tag. Ich war unglücklich verliebt in eine Klassenkameradin, die sich später darüber klassenöffentlich lustig machte und zur Strafe noch vorm Abi heiraten musste. Das musste man damals.
***Die Tochter des Spielzeugladenbesitzers durfte ich später in meiner Eigenschaft als Dozent in Grafik unterrichten. Sie starb noch vor Ende des Studiums an irgendeiner schnell und plötzlich wirkenden Krankheit.
****Das Stück weiß ich nicht mehr, aber es hat mir gefallen.
*****Heutzutage krieg ich von 2xGebratenem doppelt Blähungen. Ich ess das Zeug nicht mehr. Nee.

Suchspiel für Leser

Als ich heut früh bei Facebook vorbeischaute , sprang mir die Werbung für Starmind ins Auge, die mich fragte, ob ich mein Grammatik-Talent zu Geld machen wolle. Neugierig ging ich gleich mal auf die Website.
Schick. Jugendlich. Interessant.
Aber dann: das.
Wie war doch gleich der Singular-Imperativ von "bewerben"? 

Eins ist klar, die brauchen mich. Aber wollen sie? Will ich?

Neues vom Neger Wumbaba

Das ganze furchtbar eintönige Stückchen House-Musik besteht nur aus einem einzigen woauchimmer geklauten Stimmungschor und einer Männerstimme, deren Worte mein Sohn und ich beim AutofahrenundRadiohören nicht gleich verstanden. Also hörten wir "EIMER STREUSAND".
Sie hören: Entensuppe mit Eimer Streusand

Und das fanden wir dann richtig gut.

Witzreparaturservice, Teil 8: "Etwas angestaubt, sonst gut erhalten"

Auf diese unglaublich zutreffende Beschreibung eines Buches bin ich bei Booklooker.de gestoßen, als ich nach Cartoon-Bänden von Peter Kaczmarek gesucht habe.
 
Auf Peter Kaczmarek* wiederum kam ich beim Lesen der neuen Ausgabe der "Informationen für die politische Bildung" – gewesene Gymnasiasten werden sich erinnern: das ist eine kostenlos zu abonnierende Publikation der "Bundeszentrale für politische Bildung", die den interessiertesten Schüler mithilfe von dröger Sprache und todlangweiligem Layout in kürzester Zeit ins Wachkoma treibt.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Zu der Ausgabe "Massenmedien" der besagten Publikation hat Peter Kaczmarek hat zwei Cartoons beigesteuert, über die ich (in der U-Bahn) laut lachen musste. Hier schon mal der erste:
Nicht dass dieser Witz so gut wäre. Beileibe nicht.
Mir haben vor allem die mehrfach gebrochenen, von Krebs oder Gicht geschwollenen Finger der links abgebildeten Figur gefallen. Weiß ich als Hobbyzeichner doch, wie schwer Hände gehen: so schwer, dass viele meiner damaligen Studienkollegen sie meist einfach wegließen oder sie (unabhängig von der Pose des Modells) irgendwie hinter dem Körper der portraitierten Person versteckten – was wiederum zu spontanen Unter- und Oberarmfrakturen führte und dazu, dass unser Zeichendozent Herr Walter sich eben dazu kritisch bis sarkastisch äußerte.
Aber aus noch einem Grund finde ich vor allem diese Zeichnung besonders lustig. Denn sie erzählt einen Witz und erklärt die Pointe gleich selbst, indem überall draufsteht, was wir sehen sollen. Diese Cartoontechnik war bis in die frühen 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts gang und gäbe. ich hielt sie allerdings spätestens für ausgestorben, seit Lützel Jeman, F.K.Waechter und F.W. Bernstein sie in der Pardon auf die Spitze übertrieben hatten. Aber wie man sieht, es gibt sie noch, die guten alten schlechten Witze nach dem Motto: "Wenn schon keine Pointe da ist, dann muss man sie betonen".
Und deshalb wiederum überzeugt mich das zweite Beispiel nicht so sehr:
Sehen Sie?
Da fehlt was. Deshalb hier, kostenlos und dennoch dringlich,
mein Vorschlag zur Optimierung dieser 1-A-Spitzenkarikatur:

So ist es besser. Jetzt ist mir wohler.

*Klar übrigens, dass der Mann seine Sachen auch mit einem Topkürzel signiert: "PiKa". So gehört sich das.

ZDF goes MTV

Das ist heiß, das ist hip: VJane Marietta Slomka
präsentiert Massive Attack im HeuteJournal am 12. März 2011.

Trau, Shao, wem?

Ich weiß nicht, ob ich's schon erzählt habe, aber mein Sohn macht ja jetzt Kung Fu.

Ein bis zweimal die Woche übt er die "Ständeform", kommt völlig nassgeschwitzt aus dem Training und fuchtelt begeistert mit allem herum, was so an Extremitäten fuchteln kann und zeigt uns zwischendurch, dass manche Griffe und Schläge auch richtig wehtun können: "Halt mal still, ich mach auch nicht doll."

Und weil er das so gut findet, waren wir dann auch in der Neuen Flora bei der "Rückkehr der Showlin Shaolin", wo sich – zu asiatischer Plingplongsynthimusik – kahlgeschorene Asiaten gegenseitig brüllend wehtaten, ohne dass es ihnen wehtat.

Zum Kinderkarneval in der Shaole Schule wollte er deshalb natürlich auch als Shaolin gehen.
Also gingen wir noch mal auf die Website der Shaolin, zu deren Online-Shop. Online ging nicht so richtig. Da fehlten schon mal Tasten zum In-den-Warenkorb-befördern, und überhaupt war das Ganze war recht unübersichtlich.
Aber wozu gibt es E-Mail, dachten wir uns. Also schrieben wir am 15.2. 2011:
Da der Internetshop bei einigen Artikeln nicht funktioniert,
bestellen wir hiermit per E-Mail:

1 x Kampf-Anzug in blau; mit Accessoires; Gr. 26 für € 39;–
1 x Großes Holz Tai Chi Schwert (Großes Holz Tai Chi Schwert) für € 19;–
1x Heilsalbe für € 4,–

Achtung! Die Ware MUSS vor dem 28. Februar bei uns eintreffen!
Bitte senden Sie uns eine Bestätigungsmail mit Versandkosten etc.
und, wenn möglich, eine Rechnung als PDF-Datei im Anhang. 
Die Folge: Keine Mail, kein Anruf, keine Ahnung.
Vielleicht konnte ja ein Anruf von uns bei denen Klarheit bringen.
Wir waren jedoch gleich etwas verunsichret, denn der Herr auf der anderen Seite sprach nicht wirklich gut deutsch. tatsächlich klang es zeitweise so wie wir es von anderen asiatischen Telefonaten kannten:
Fuueimaa gebaatanesh Shwineeflaisch? Ah vieah? Litschi?
Immerhin glaubten wir herauszuhören, dass die Ware kommen würde und auch eine Mail mit Bestätigung und Rechnung etc.
Nix kam. Bzw. irgendwann dann doch.
Zwei Telefonate (mit verschiedenen Herrschaften und über eine Woche später nämlich – und gerade noch rechtzeitig vorm 28.2. 2011 – kam ein Paket, das uns nicht so richtig begeistern konnte.
Es enthielt:
1 x Kampf-Anzug in blau; mit Accessoires; Gr. 27 für € 39;–
1 x Großes kaputtes Holz Tai Chi Schwert (Großes Holz Tai Chi Schwert) für € 19;–
1x Heilsalbe für € 4,–
außerdem: 1 Schulterbeutel mit Reißverschluss und Asienstickerei 
Immerhin: keine Rechnung. 
Inzwischen haben wir dann noch 1mal gemailt und zweimal (znhemnd gereizt) telefoniert.
Wir haben eine Rechnung gekriegt. 
Das Schwert mussten wir nicht bezahlen. Über die falsche Anzuggröße (das Ding passt MIR) haben wir allseitig hinweggesehen. Und nach all dem finde ich, das Management des Shops sollte ins Kloster gehen.
Meinetwegen auch in China. Falls da der Pfeffer wächst.