Reichlich ohne scharf

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Ach ja, die Sprache und das Essen - - -
Glossen über die Sprache an der Imbiss-Bude gab es ja schon zuhauf ("Ich bin die Wurst, er ist die Pommes, das Bier sind wir beide"), aber für mich war folgender Dialog wirklich neu:

"Mit alles?"
"Ja, aber für mich ohne scharf."

Aber selbst in Restaurants murmeln die Kellner (früher "Ober") seit einigen Jahren beim Abräumen der Teller gern ein "Hatsgeschmeckt" (in einem Wort heruntergehastet; keine Frage-Intonation, Betonungsbogen ungefähr so: "– – _"). Eine Replik des Gastes ist dabei nicht wirklich eingeplant.
Die Mutter eines Freundes kontert in solchen Fällen, besonders wenn sie das Essen wirklich nicht loben kann, gern und schnell mit einem: "Danke, es war reichlich."

Nu onduliert ma nich so viel, Jungs …

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Ein Freund von mir berichtete, dass er bei einem Krankenhausaufenthalt von den Schwestern morgens immer gefragt wurde: "Heute schon Stuhl gehabt?"
Seine gedankenlos hervorgepresste Antwort sei immer die gleiche gewesen: "Ach, Sie wissen doch, ich bekomme so früh einfach keinen Brocken ’runter …"

Jaja, ich weiss: ekelhaft.

So ist dieses Schild allerdings wohl nicht gemeint (gefunden in einem Schaufenster in Hamburg-Winterhude):


"Also ein Aftermieter, der Stuhlmiete entrichtet" dachte ich, wobei ich ersteres zuletzt bei Thomas in "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1954) fand, letzteres allerdings mir bislang völlig unbekannt war.

Und hier will ich dann doch lieber Schluss machen.
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Edit:
Nicht ganz.
Denn (verspätetes) Gugeln zeigte landesspezifische Unterschiede im deutschen Sprachraum auf; während in Deutschland noch gefragt wird:
"Stuhlmiete? Geben Sie ein was Sie wünschen! Unsere Anbieter warten nur darauf …"
(Link HIER), scheint das Ganze in der Schweiz (Link dazu HIER) sogar illegal zu sein:
"Wer das Wort `Stuhlmiete´ hört, denkt meist an das nette Zusatzeinkommen als Stuhlvermieter oder an die langersehnte Selbstständigkeit als Stuhlmieter. Doch betrachtet das Gesetz die `Stuhlmiete´ als gesetzeswidrig. […] Kein Chef mehr, der `absahnt´, sondern endlich in die eigene …"
Komisch - irgendwie wird’s auch nicht besser, wenn man sich länger mit diesem Thema beschäftigt …

Noch Fragen?

Damit das mal klar ist, Leser:



Was mit mir ist?



Und gemeinsam?



Na also.

Ganz ohne Ironie: Barrierefreie Sprache

In der Zeitung ver.di publik habe ich einen spannenden Artikel gelesen. Er erzählt von "leichter Sprache". Sprache ist leicht, wenn auch Menschen mit Lernschwierigkeiten sie verstehen.
Einfache, klare Wörter und kurze, klare Sätze kann jeder besser verstehen als alle EU-Vorschriften, die meisten Beiträge in diesem Blog und selbst viele Werbetexte. Ironie geht da vielleicht nicht so gut. Information geht dafür prima. Denn die Sprache nimmt den Leser einfach ernst.
Genau da muss ich noch lernen. Einfach sprechen ist ganz schön schwierig. Deshalb habe ich mir hier das Wörterbuch dazu bestellt.
Auf der Seite www.people1.de habe ich noch mehr über das "Netzwerk leichte Sprache" erfahren.

Man sieht: Kein Flash, kein Web 2.0, keine tollen JavaDingensSachen. Die Seite ist nicht schick, aber klar. Und sie ist freundlich zum Leser.
Das nenne ich dann gern und überzeugt "barrierefrei".

Dufte Namen

Das muss man mal laut lesen (und sich dabei vorstellen, es wäre in Englischer Schreibschrift nicht einfach so hingeschrieben, nein, von Möncheshand feinst ziseliert auf bestem Bütten kalligraphiert):

Ambi Pur
Premium selection
green silk

Oder auch:

Ambi Pur
Premium selection
pink silk

Und dann ist es doch nur "der erste flüssige WC-Stein der Welt".

Ich glaub', ich krieg'n Flush!

Gelegenheitsgedicht

(lange nach Eduard Mörike)


Frühling füllt das graue Band:

Diesel knattern, fiese Düfte

Ziehen durch die Vorstadtlüfte:

Kippen faul’n am Straßenrand,

Braune Haufen, noch

morgens halbgefroren,

tauen jetzt mit leisem Stinken, doch:

Frühling ja du bist’s!

Für Auge, Nas und Ohren!

Computer animiert?

Die Pixar Studios waren für viele Oscars nominiert und haben auch einige bekommen. Auch der Film "Cars" (2006) war nominiert. Die Handlung:
Lightning McQueen ist ein Rennauto, wie man es sich in seinen schönsten Klischees vorstellt: jung, hübsch, ehrgeizig und rasend schnell. Aber genau dieses Rasen wird ihmzum Verhängnis: Er reißt nämlich im Verlauf einer Verfolgungsjagd eine Straße auf, und das nicht in Beverly Hills, sondern in einem Provinzkaff an der alten Route 66. Der dortige Dorfrichter hat alles andere als Mitleid mit ihm und verurteilt ihn zu einigen Tagen Strafdienst. Dort darf der rote Rennwagen nun statt Rallyes zu fahren die Straße wieder herrichten, unter den kritischen Augen einer attraktiven Porsche-Maschine. Und plötzlich hat sich der Favorit des Piston-Cups in die metallic-lackierte Landpomeranze verliebt...
Mit diesem Film hat Auto-Fan John Lasseter seine Vision von wasauchimmer verwirklicht, und das und der ganze damit zusammenhängende Quatsch sind denn auch reichlich besprochen worden.
Nur: keiner spricht darüber, dass es diesen Film schon 1991 gab, unter dem Titel "Doc Hollywood":
Ben Stone (Michael J. Fox) ist ein Schönheitschirurg, wie man ihn sich in seinen schönsten Klischees vorstellt: Jung, hübsch, reich und Porsche-fahrend. Aber genau dieses Gefährt wird dem Yuppie zum Verhängnis: Es landet nämlich in einem Gartenzaun, und das nicht in Beverly Hills, sondern in dem Provinzkaff Grady. Der dortige Dorfrichter hat alles andere als Mitleid mit dem Doc und verurteilt ihn zu einigen Tagen Strafdienst im Dorfkrankenhaus. Dort darf Stone nun statt Nasen zu richten und Fältchen zu liften sich mit den alltäglichen Weh-Wehchen der Farmer 'rumschlagen. Er entdeckt aber auch, dass das Landleben doch besondere Reize zu bieten hat, und zwar in Form von Lou, einer attraktiven Krankenschwester. Und plötzlich hat sich der Prominentenarzt in die Landpomeranze verliebt...
Jetzt warte ich gespannt auf weitere große Werke nach ähnlicher Methode:

"Vom Winde verweht" als ebenso rührende wie komisch-dramatische Geschichte des Kampfes traditioneller Gemüse gegen genmanipulierte holländische Tomaten und Gurken. Scarlett O'Hara wird dabei verkörpert durch ein kapriziöse Rote Bete.

"Romeo und Julia" wird mit überzeugend belebten Gebäuden verfilmt, in den Hauptrollen das Haus Capulet und das Haus Montagu.

Und aus den "glorreichen sieben Samurai" wird beispielsweise unter dem Titel "Das große Krabbeln" eine Handvoll abgehalfterter Artisten-Insekten, die ein Ameisenvolk retten.

Mal sehen, was draus wird...


Jolie Térèse

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Schon wieder Kartoffelschälen, schon wieder das Hamburger Abendblatt aus unserem Altpapier gefischt.
Am Freitag, den 16. März, stellte "Katrin Nürnberger, London" in der Rubrik "Aus aller Welt" anlässlich der dritten Adoption eines Kindes aus der dritten Welt die Frage:


"Endlich bemerkt das mal jemand!", dachte ich, denn auch mir sind die Parallelen zwischen beiden Frauen schon seit längerem aufgefallen.
Katrin Nürnberger wohl ebenfalls.
Die Unterzeile des Titels lautet denn auch:


Okay, das mit der "Schauspielerin" ist (zumindest bei M. Teresa) wohl Ansichtssache.
Und dennoch …
Eine Unterschrift eines Bildes des Artikels zeigt dann die wohl größte Parallele Jolies zu der vor ziemlich genau 1o Jahren verstorbenen Grande Dame der katholischen Bedürftigenhilfe:
Ohne Trauschein glücklich: Angelina Jolie mit Zahara, Lebenspartner Brad Pitt mit Maddox.
In der Tat ist - laut Hamburger Abendblatt - Mutter Teresa eines der großen Vorbilder Jolies.
Tja, man kann bei all diesem nur hoffen, dass das Sterbehospiz Jolies ein wenig besser geführt wird, als das Mutter Teresas und die Spenden-Millionen nicht so seltsam spurlos versickern.
Dennoch wird’s mit der Seligsprechung trotz der Kritiker aber wohl noch funktionieren.

Und - Hand auf’s Herz - schiesst nicht jetzt schon jedem von uns angesichts dieses Fotos


ohnehin ein "Moment mal, das ist doch … Angelina Jolie … oder? Und hat die nicht gerade ein drittes Dritte-Welt-Kind adoptiert?" durch den Kopf?

Neue Wörter (Teile 12 und 13)

Mein Sohn war's. Er erinnerte sich, dass wir vor einigen Wochen bei einem abendlichen Spaziergang Lampen zählten. Und weil er sechs ist und grammatisch noch auf der Suche, sagte er:
Aber das giltetete nur für anne Lampen.

Schön ist schon das "giltete" als Vergangenheitsform von das "giltet" – das ja gern auch von Erwachsenen benutzt wird.
Wirklich zukunftsträchtig und mein Vorschlag für eine dringend ausstehende Grammatikreform ist "anne".
Und wo wir schon dabei sind, anne Lampen machen ause Fernseher logisch und von da ist der weg nicht weit bis zue Türen und aufe Fenster.

RotGelbGrünblau

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Wenn man kleine Kinder hat, flattern einem die seltsamsten Druckerzeugnisse in’s Haus; bei Tchibo z.B. liegt ein Magazin aus, welches von der
Programmberatung für Eltern e.V.
c/o Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
herausgegeben wird:


"FLIMMO" ist ein Führer durch den TV-Dschungel, eine Hilfe, die Eltern zur Seite steht, die sich nicht denken können, dass die gängigen Krimi-, Mystery- oder gar Pathologen-Serien wie "CSI" ("Den Tätern auf der Spur"), Ghost Whisperer" ("Stimmen aus dem Jenseits") oder gar "Crossing Jordan" ("Pathologin mit Profil"), in welchen die Protagonisten gern sich leicht bückend und dabei mit skeptisch-neugierigem Blick einen mit spitzen Fingern gehaltenen Kugelschreiber Fleischfetzen toter Leute leicht lüpfend, um den Winkel eines Einschusskanals besser sehen zu können, dass also Serien dieser Art Kindern das abendliche Einschlafen doch etwas erschweren könnten.

So hat man sich bei "FLIMMO" ein System überlegt, welches schon via Farbcode die einzelnen Sendungen nach ihrer Kindertauglichkeit markiert, und das sieht so aus:


Rot, Gelb, Grünblau, also eigentlich wie eine Ampel.
Nur seltsamerweise irgendwie … verkehrt herum …

Naja, vielleicht könnte man ja die "Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen" einfach mal informieren, dass das in den "Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA)" festgelegte Rot als Warnfarbe jetzt irgendwie out ist, und durch ein helles, strahlendes Türkisblau ersetzt werden sollte. Rot passt ja auch irgendwie viel besser zu "au, ja, endlich geht’s los und Kinder finden’s prima".
Und überhaupt: sähe ja auch viel schicker aus, so eine grünblau-gelb-rote Ampel.

Mit der Zeit wird Rätselhaftes lächerlich.

Jedenfalls, wenn, wie bei der bereits besprochenen Aurich-Werbung, die Plakate nach und nach verschwinden und gegen andere Hingucker ausgetauscht werden.

(So ähnlich in Hamburg gesehen, aber leider nicht fotografiert, deshalb hier ersatzweise eine Dramatisierung mit Photoshop.)

Die Klimakatastrophe in BILD

Nicht mehr ganz frisch, aber immer noch lustig ist der Text auf der BILD-Titelseite vom 2. März 2007, den ich neben dem Foto eines hübschen Mädchens fand. (Das Bild aus Urheberrechtsgründen hier nachempfunden.)

LOUISE IST DAS KLIMA NICHT GEHEUER ...
Louise (19) hat in der Zeitung gelesen, dass es böse um unser Klima steht. Von globaler Erwärmung war da die Rede und von schwitzenden Pinguinen. Außerdem würde das "Polarjahr" beginnen. Ui, ui, ui, hat sich Louise gedacht.
Das klingt gut, da mach ich mit und zeige mal meine Polkappen ...

Mega-, Giga-, Gagatrend.

Der Mikado-Verlag, eine der vielen (wie ich vermute, Abschreibungs-) Aktivitäten des Versicherungsmoguls, einstigen STATT-Partei- Gründers und früheren HSV-Präsidenten Jürgen Hunke, dient natürlich auch dazu, die Selbstverwirrklichung des Chefs als Autor voranzutreiben.
Und zwar mit (unter anderen) diesem erfreulichen Buch:

Nachdem also noch bis vor kurzem das Depressionenschieben und das Sichsorichtigscheißefühlen im Trend lagen, ist seit etwa 2004 (Erscheinungsjahr des Werks) endlich Schluss damit.

Was bin ich froh!

Frauenfreuden, Freudenfrauen

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Heute fischte ich zum Unterlegen beim Kartoffelschälen eine alte Seite des Hamburger Abendblatts aus unserem Altpapier und fand dort mein sofort ernanntes Lieblingszitat der Woche:


Ich weiss auch nicht: ist’s die Hand am Kinn, die mir so gut gefällt? Das verschmitzte Lächeln? Oder dieses vielsagende "bietet mir alles"?
Ich vermag’s nicht zu sagen.

Sehr schön allerdings finde ich auch den Zusammenhang, in welchem dieses liebliche Zitat steht, nämlich in diesem:


Irgendwie schön, nicht?

Hamburger Branchen


Gesehen in Hamburg-Niendorf -
ich sach ma nix, sach ich immer...

SpOn-Spaß 4

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

War’s Absicht?
Oder war da nur mal gerade noch Platz frei für eines dieser penetranten Werbefensterchen?



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Update:

Heute hat’s jemand anderen erwischt.


Vielleicht aber balgen sich jetzt alle Allrad-Fahrzeug-Hersteller ja geradezu um diese Werbefläche, um der bislang unerreichten Zielgruppe der über-6o-jährigen Frauen ihre Fahrzeuge anzudrehen.

Rätselhaft

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Vor ungefähr 2o Jahren kam ein Ratespiel in Mode: ein Mitspieler gibt ein Rätsel auf (z.B. "Ein Toter liegt 2 m unterhalb eines verschneiten Berggipfels - er ist nackt - keine Fußspuren führen zu seinem Körper - in seiner rechten Hand hält er ein abgebrochenes Streichholz"), und die anderen müssen die Lösung erraten, wobei der Rätselsteller nur mit "Ja" oder "Nein" antwortet.

Ein solches Ratespiel scheint sich auf 2oo.ooo Plakatwänden in ganz Deutschland zu befinden:
"Ein Kleinwagen steht mitten in einer Wüste - keine Spuren führen zu ihm hin - plötzlich stehen Leute und Tiere davor - haben ebenfalls keine Spuren - manche sehen das Auto an, einige aber auch daran vorbei": im Netz hier zu sehen.

Vielleicht sind es auch viele einzelne Rätsel; rätselhaft jedenfalls sind alle Motive.
Eines meiner Lieblingsrätsel dabei ist das der jungen Frau, die sich plötzlich in der Wüste vor einem Auto liegend wiederfindet:



Vermutlich fragt sie sich, wieviel Zeit ihr noch bleibt, bis das Vehikel sie überfährt.

Mein Favorit unter den Rätseln allerdings ist der coole "Urban-Tribe"-ling, der - ebenfalls mitten in dieser Wüste steht und sich nach irgendetwas umsieht:


Meine Vermutung ist, dass es sich hier um sein Auto handelt, und er gerade ausgestiegen ist, da ihm das Benzin ausgegangen ist.
Jetzt überlegt er, in welcher Richtung wohl die nächste Tankstelle liegt.

Tja, Rätsel über Rätsel - einen (zur Lösung vielleicht wichtigen?) Hinweis aber hat die werbetreibende Agentur vergessen, aus dem Bild zu entfernen:
wie das Nummernschild zeigt, kommt er direkt aus Ostfriesland.
Aus Aurich, um genau zu sein.

Seltsam, seltsam … vielleicht ist ja aber auch im Text ("Augen auf …") noch ein Hinweis verborgen, denn der steht auch inhaltlich so beziehungslos am Bildrand …

Die Lösung des anfangs genannten Ratespiels war übrigens:
"Zwei Leute waren mit einem Ballon unterwegs, sie mussten über die Berge fliegen; mussten allen Ballast abwerfen, auch ihre Kleidung (deshalb ist der Tote nackt). Da sie es dennoch wohl nicht schaffen würden, über den Kamm des Berges zu kommen, haben sie Streichhölzer gezogen (deshalb das halbe Streichholz in der Hand des Toten), und dann musste der Verlierer abspringen (deshalb keine Spuren zu seinem Körper)."

Jetzt muss ich noch einmal ganz genau auf die Plakate schauen: hat da einer (die zu Überfahrende, z.B.) vielleicht ein verräterisches halbes Streichholz in der Hand?

Mehr Wert

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Als Student stand ich wegen meines begrenzten Budgets in Buchhandlungen oftmals vor der Frage "Das Buch … oder lieber doch etwas essen?"
Gewonnen hat fast stets das Buch.

Doch wie viel mehr wert ein Buch gegenüber Lebensmitteln IN ZAHLEN ist, hat erst jetzt, 2o Jahre später, ein Buchhändler in Hamburg Eppendorf ermittelt:


Sehr gut gefällt mir daran, dass er den Vorteil der Esswaren typographisch so schön betont hat ("wie LEBENS-Mittel") und Bücher dabei dennoch gewonnen haben.
Wenn auch nicht um ganze 19%.

Abwesenheitsmeldung

(Bei Mails macht man sowas ja. Aber bei Blogs? Och, ja:)

Ich bin bis zum 14. März nicht da.
Ihre Kommentare werden (zumindest von mir) nicht gelesen.
Ich werde in diesem Zeitraum keine Posts platzieren,
appelliere aber bei dieser Gelegenheit an die Gastautoren,
den Betrieb am Laufen zu halten.
Diese Aufforderung geht auch und gerade
an Michael, der hoffentlich weiß, dass seine Probezeit
denkbar knapp vor der Verlängerung steht.
(In diesem Zusammenhang: Christian gibt sich viel Mühe,
M. Porneaux ist manchmal etwas frech, ja unwillig,
ich denke darüber nach
und warte auf seinen Beitrag zu Toyota und Ostfriesland
– bitte noch bevor die Plakate alle wieder ab sind.)

Ich hoffe, jeder weiß, was er zu tun hat.
Ich muss jetzt Urlaub machen.

Kinos, die alles zeigen

In Hamburg-Volksdorf gibt es ein tolles kleines Programmkino, in das wir gerne gehen, weil es erschwinglich ist und oft auch Filme zeigt, die es in den großen Multiplexx-Palästen nienienie zu sehen gibt.

Dieses Kino hat jeden Monat ein tolles Programm, das wir aber – wegen möglicher Missverständnisse – nur ungern offen herumliegen lassen.

In eigener Sache (bzw. eher nicht)



Beim Googeln habe ich dieses Buch entdeckt.
(Wer's haben will: der macht die worte · 300 Seiten · € 18,50 · ISBN:3-934053-63-7)

Es ist schon 2004 erschienen, herausgegeben vom Debating Club Heidelberg, und es versammelt Aufsätze zur Rhetorik, die sich vorrangig an werdende Juristen wenden. Es geht da wohl im weitesten Sinne um die hohe Kunst der Debatte, bei der es dem Sprecher nicht darum geht, eine eigene Meinung zu haben, sondern halt irgendeine Meinung möglichst überzeugend zu vertreten. Was bei Juristen (wie übrigens auch bei Werbetextern) prima passt: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Der Herausgeber Rouven Soudry ist (wenigstens noch 2004) denn auch Jurastudent in Heidelberg und schreibt über sich selbst:
Zusammen mit seinem Bruder Daniel hat er im Jahre 2002 den Debating Club Heidelberg gegründet. Beide Autoren sind
(Tusch!)
Landesmeister im Debattieren.


Erst mal sacken lassen.

Ich wiederhole:
Landesmeister im Debattieren.

Das gefällt.
Eingesprungene Sottisen, doppelte, ja dreifache Verneinungen. Unglaublich elegante Abgänge nach rhetorischen Pirouetten, Parenthesen und ja, auch parodistischen Partien. Schließlich für die Harten: Iron Man Debatten über mindestens viereinhalb Stunden in an verrauchten Kneipentischen direkt neben der brüllend lauten Music Box und dem Clo, aus dem stark gelblich stinkende Schwaden ziehen...
Ach, herrlich:
Landesmeister im Debattieren.

Hihi.


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Nachtrag am 14. 3. 2007

Rouven Soudry hat mich in meinem Urlaub am handy angerufen und mich gebeten, nochj Folgendes zu korrigieren. Das Buch ist inzwischen in 3. Auflage und mit neuen Beiträgen erschienen. Und Rouven Soudry ist der Herausgeber, nicht der Debating Club. da mus er mal dei Website aktualisieren, Menno! (Hoffentlich hab ich alles richtig behalten, sonst werd' ich ja noch sowas von in Grund und Boden debattiert.)