Na, auch Brückentage?

Das habe ich eine in der Werbung fastangestellte* Bekannte nach Weihnachten gefragt.
Ihre mit lässigem Lächeln vorgetragene Antwort:
Brückentage? Klar. Am 27. 12. sollte eine Präsentation sein. Nachdem wir deswegen am Heiligabend bis gegen 22:00 in der Agentur geknüppelt haben, wussten wir eh nicht mehr, wo hin. Da haben wir Brückentage gemacht und die beiden Feiertage einfach auch durchgearbeitet.



*Das ist kein Tippfehler. Die junge Frau hat übrigens keinen Partner. Woher auch.

Kalauer muss man rauslassen.

Jetzt zum Beispiel gerade den über den älteren Herrn beim Oberlandesgericht, der war so milde, dass ihn alle nur Freisprecheinrichtung nannten.
(Giggelnd und gackernd ab...)

Boo 2 Yahoo!!! Kisseo my Ass!!!

Wir haben eine E-Mail-Grusskarte gesandt bekommen, und weil die so doof war, habe ich gleich mal bei Yahoo/Kisseo nach weiteren Motiven geguckt und jede Menge Gifs und Flash-Animationen gefunden. Meine Lieblinge warteten in der Kategorie Humor / anzüglich auf mich. Unglaublich schöner, vollkommen überflüssiger Dreck. Immerhin mit einem Copyright-Vermerk, auf dass es einem nicht als eigene Scheiße vorgeworfen wird.
Wie lautete doch der Vorschlag zu der Frage, wie man peinliche Privatpornos am besten los wird? Einfach im Internet verstecken...
Aber mal im Ernst, wem kann ich so ein Motiv schicken?

Allenfalls meinen V!aGra-Spammern. Aber weitere Vorschläge aus der geschätzten und hoffentlich auch weiterhin geneigten Leserschaft werden gern von mir entgegengenommen.

Neue Wörter (Teil 11)

Ich hab's von einer Packungsdesignerin, die es völlig normal fand, mitten in einem deutschen Satz den Begriff
cosmeceutical
zu verwenden. Bäh. Zu Deutsch wohl "kosmezeutisch", was? Wobei, Beiersdorf hat den Begriff schon vor Jahren abgekürzt und und für eine ganze Unternehmenssparte benutzt.
Kosmed
Aber sprachlich schöner wird's davon auch nicht.

Statt Karten.

(Hier schon mal unser Neujahrgruß.
Bevor jemand anderes den Kalauer macht...)

Doll.

Entweder er wird entlassen oder er geht von selbst oder er bleibt noch ein bißchen. Auf jeden Fall reklamiere ich hiermit schon mal im Voraus (und aus purem Gewinnstreben) Titelschutz für alle folgenden Überschriften, mit denen (mindestens in der Hamburger Tagespresse) künftig zu rechnen sein dürfte. Das gilt natürlich für alle Variationen und Schreibweisen etc..., näheres regelt mein Abmahnverein.
Die dollen Tage sind vorbei.

HSV: Das Dollhaus
lässt die Hosen runter.

Das Ende der Dolleranz!

Doll? Leider nicht.

Doll-Aus im Tollhaus!

Dolles Ding!
HSV packt's wieder.

Tschüß,Thomas,
du warst doll.

(...und so weiter. Es ist zum Nichtaushalten.)

Wie starb Joe Barbera?



Nein, der Vater von Tom und Jerry ist nicht einen Abgrund hinuntergestürzt, um dann von einem Klavier getroffen zu werden, in dessen Innerem eine Bombe mit brennender Lunte steckte. Joe Barbera starb eher langweilig, an Altersschwäche.
Er war ein großes, hell strahlendes Licht in der Welt der Cartoons. Und erkommt bestimmt in den Himmel.
(Während Walt Disney immer noch in irgendeinem Cryo-Lager tiefgefroren auf Heilung vom Krebs wartet...)

Wer schreibt's?

Nachdem ich Bernhard Schlinks hoch gelobten Roman Der Vorleser nun ja, gelesen habe, stellte ich fest, dass es von diesem Schriftsteller eine Reihe von Kriminalromanen gibt, deren Held Gerhard Selb auch immer titelprägend ist. Selbs Betrug, Selbs Justiz, Selbs Mord heißen diese Bücher dann. (Selbs Befriedigung steht noch aus.) Wieso macht dieses schöne Prinzip nicht Mode?
Ich denke mir einen Mann namens Dieter Schnür und seine familiären Verwicklungen, vielleicht lässt sich auch noch eine Erbschleichergeschichte einbauen, mit raffiniertem Mord gar oder wenigstens versuchtem.
Der Titel dieses potentiellen Bestsellers:
Schnürs Enkel
Aber ich bin zu faul, das Ganze auch noch zu schreiben. Also, welcher hoffnungsvolle Nachwuchsautor übernimmt? (Die Tantiemen könnten wir uns teilen, die Urheberrechte an Schnür bleiben selbstverständlich bei mir.)

TEMPO vs. SPIEGEL (und Thomas Tuma)

Im SPIEGEL #57/2006 nimmt Thomas Tuma die Jubiläumsausgabe der TEMPO zur Hand und schimpft, schimpft, schimpft über eine Zeitschrift, deren Einstellung vor zehn Jahren schon damals überfällig war.
Da hat er Recht. Dass sich im Übrigen die Artikel eines SPIEGEL-Heftes auf ähnlich larmoyante Art ironisch zitieren ließen, wie er sie für TEMPO praktiziert, ist eh klar, darum will ich mich nicht weiter kümmern. Aber dann schreibt er in locker-väterlichem Ton folgendes:
Entspannt Euch, Jungs! Denn alle Tabus sind längst gebrochen. Alles ist sehr pragmatisch. Alles Große Koalition. Subjektivität ist inzwischen zu einem Volkssport geworden, gepflegt von Tausenden rechthaberischen Blog-Warts im Internet.
Und da, findet er, hat er besonders Recht.
Denn ausgerechnet im Internet besitzen Krimifans die Frechheit, seinen Roman "Tödlicher Chat" in der Luft zu zerreißen. Das ist dann nicht immer freundlich:
Überhaupt werde ich den Eindruck nicht los, dass Tuma alle Regeln der deutschen Sprache (bewusst?) mit Füßen tritt. Anglizismen mag er, dieser Tuma. Ein Blitzlicht ist für ihn "Flash", je öfter der Fotograph die Aufnahmen einer Leiche macht, desto mehr "flasht" das die Figuren. Aha. Flash.
Als bestmögliche Beurteilung bleibt dann gerade noch "lauwarme Kost". Das kann er sich natürlich nicht gefallen lassen, der Thomas. Verriss! Im Internet. Nur gut, dass er im SPIEGEL schreibt, da kann er zurückschießen. Ich wiederhol's noch mal, weil's so schön (– schön blöd) ist:
Subjektivität ist inzwischen zu einem Volkssport geworden, gepflegt von Tausenden rechthaberischen Blog-Warts im Internet.
Entspann Dich, Thomas. Ich frage nicht, welches persönliche Motiv du für diesen Satz hast, ob es daran liegt, dass jemand im Netz dein Buch nicht mag oder daran, dass du dein Monopol auf Subjektivität im SPIEGEL beschützen willst. Aber ich frage mich:
Was sind Blog-Warts. Willst du wirklich den Nazihammer rausholen oder meinst du tatsächlich, was du schreibst: Blog-Warzen? Ich muss mal Bastian Sick fragen. Oder mach es gleich selbst.

Ach Gottchen, was bin ich heute wieder rechthaberisch...
(Mit dem Handtäschchen wedelnd ab.)

Dümmste Aussagen-Hitparade

Gestern stellte sich der Beginn einer Sammlung besonders blödsinniger Formulierungen bei mir ein. In einer Broschüre eines Event-Ausstatters las ich zum Thema Geschirrverleih:
Ungespülte Geschirrrückgabe
berechnen wir mit 50 Prozent
des Verleihpreises.
Und kaum eine halbe Stunde später quoll mir aus Radio Hamburg dieser (übrigens immer vor Weihnacht standardisiert eingesetzte) Dreck entgegen:
Die weiße Weihnachtswahrscheinlichkeit
liegt heute bei 40 Prozent.
Gibt's dazu von meinen Lesern und Leserinnen noch weitere miese Formulierungs-Kommentare? Dann her damit!

Zu wahr um schön zu sein.

Die folgenden Kleinanzeigen sandte mir mein Gewährsmann Michael Prahl, dessen Komik-Kompetenz und Aufmerksamkeit hiermit stark gelobt seien.
Charmant, oder?

Strahlenalarm in Norddeutschland

Presse, Funk und Fernsehen melden immer neue Funde in Hamburg und Umgebung. Hier ein Überblick über einige besonders stark strahlende Elemente und ihre Risiken.

Bohlenium
http://www.zdf.de/ZDFde/img/16/0,1886,2391440,00.jpg
Strahlen stark und agressiv, dennoch meist ungefährlich,
außer für ca. 22-jährige Dumpfbacken,
(Erfreulich: Halbwertzeit läuft unaufhaltsam ab.)

Olenium
Strahlen abgeschwächt, wenig sichtbar, rechts drehend.
Z.Zt. nur regional wirksam, dennoch gefährlich
wg. langer Halbwertszeit.

Evangelium
http://www.nzsen.de/moderation/e_hermann.JPG
Strahlen sehr stark bei jeglichem Kamerakontakt.
Ernst genommen, greift dieses Element die Nerven an.
(Gefahr von Hirnschwurbel.)

Hallo? AOL? Jemand zuhause?

Ach, so, gerade total beschäftigt.
Na, dann will ich auch nicht weiter stören.

Neue Wörter (Teil 10)

Wie kann man die Fähigkeit, einen Sachverhalt gleichermaßen klug und stilistisch vollendet zu beschreiben, auf ebendiese Weise in einem Wort zusammenfassen?
Richtig, mit
Intelleganz
oder "avec intellegance", wie der Franzos' sagen würde. Sagt meine ebenso zu benennende Frau.

Hier spricht der Kritiker: Ranking und Realität

Auf der Rückseite des Spiegel Special "Jung im Kopf" fand ich diese Anzeige.
Und da stellten sich mir gleich ein paar Fragen.

Warum gucken die beiden in verschiedene Richtungen? Ist er also traurig, weil er meint, sie wäre nicht schwanger? Und freut sie sich, weil sie meint, sie wäre schwanger? Und wie können die beiden überhaupt die Schrift auf dem Teststreifen lesen? Und weiter:

Wem gehört der Daumen? Dem Frauenarzt? Ihrer Mutti? Seiner? Und gucken die grundsätzlich in Anwesenheit von Dritten auf den vollgepieselten Streifen? Apropos Pieseln:

Wieso ist der Teststreifen trocken? War die Ersatzflüssigkeit alle?

Und wieso ist das Ding so lang? (Schätzungsweise 20 cm... – vielleicht guckt der junge Mann ob dieser Länge so verschreckt.)
Ist eine Menge los auf dieser Anzeige. Soviel kann man sagen:

Acht Elemente und eine etwas mehrdeutige Geschichte. Wer soll sich das alles merken? Kann ich die Mitte nochmal hören? Und wer war das?

Aha, hätt ich mir denken können müssen, wenn doch schon auf dem Titel "Jung im Kopf" stand: Jung von Matt war's. Eine der kreativsten Agenturen im Lande an einem richtig beschissen schlechten Tag. Alltag statt Award eben. Irgendwie beruhigend.

Inselmarketing (Fortsetzung)

Die bekannten Sylt-Aufkleber kann man jetzt mit jeder Sturmflut updaten.








Perforationen sind schon eingestanzt.

Den Update von Helgoland-Postkarten kriegt im Übrigen jeder selber hin.

Web 2.0? Was ich mir wünsche.

Ganz einfach. Ich wünsche mir vom Web 2.0 eine Seite, in die ich meine leicht verderblichen Lebensmittel einstellen kann. Und eine Website, in der ich leere Packungen posten kann. Ist doch wahr: warum soll ich das ganze Zeug lagern, wenn's genausogut auf irgendeinem Server irgendwo im WorldWideWeb liegen kann, bis es jemand runterlädt. Oder?
(Übrigens: Was ist eigentlich mit dem papierlosen Büro,
dass uns zu Anfang des Computerzeitalters versprochen wurde?)

Inselmarketing (Guerilla-Style)


Mit einem ungewöhnlichen Konzept will Deutschlands höchste Insel Duftmarken setzen – bevor die nächste Sturmflut sie wegspült (– die Insel natürlich).

B und G. (Oder: Was ein Buchstabe ausmacht)

Die WeltKompakt ist wahrhaftig eine derartige Fundgrube für Merkwürdigkeiten, dass ich sie ganz schnell wieder nicht lesen möchte. Ein Redakteur jedenfalls hat dem Bürgermeister von New York in den Mund übersetzt, er wäre tief betroffen – angesichts der Tatsache, dass Polizisten einen unbewaffneten Mann (wie man auf der letzten Seite erfährt, einen Schwarzen) mit 50 Schüssen erlegt haben.

Hm.

Kleines Gedicht dazu?
Voller Glut rief er:
ich bin betroffen.
(Und zwar tief)
Voller Blut rief wer:
ich bin getroffen.
(So ziemlich überall)
Und? Hat's Euch befallen?

Neue Wörter (naja, nicht ganz neu...)

Wieder hab ich's von einer Frau, aber nicht von meiner. Sowas nicht.
Ich hab der betreffenden Person gleich geschrieben, nachdem ich in der WeltKompakt gelesen habe, dass sie es schon wieder benutzt hat.
Sehr geehrte Frau Merkel:
Sie sind momentan die prominenteste unter allen in der Öffentlichkeit stehenden Personen, die das Wort "verstetigen" in allen denkbaren Formen und Beugungen nennt. Zugegeben, es steht im Duden, mit dem Zusatz: "vorw. wirtsch.". Aber geht's nicht auch weniger vorw. wirtsch. und mehr bürg.-orient.?
Ich frag ja nur.
Ist doch wahr, oder?

Z. B. SPF

Als ich heute früh zu meiner Tagescreme griff – einer sehr reichhaltigen übrigens mit 12% Sheabutter – fiel mein Blick auf die merkwürdige Buchstaben-Zahlen-Kombination
SPF 12
Ich fragte meine Frau, was das wohl bedeuten möchte, sie schaute auf Ihre Creme – und, sieh da, auch auf dieser Tube stand unten mittig
SPF 12
Erklären konnte sie's mir auch nicht, prägte aber trocken den Satz:
Das hat nichts mehr mit dem Verbraucher zu tun.
Und ich dachte an die frühen Achtziger Jahre, in denen sich mir ein Funkspot ins Gehirn brannte, über dessen Sinn ich bis heute nicht nachgrübeln mag.
Zentrale Aussage war:
OMO hat jetzt das TAED-System.
Das hatte wohl auch nichts mit dem Verbraucher zu tun. Also wozu denken?
Ich geh jetzt verbrauchen und halt meine Klappe.

P.S. Wir haben's raus: Sun Protection Factor. Wahrscheinlich.

Aus gegebenem Anlass: Kniefall vor Sepp Arnemann

Ich war gemein zu Sepp Arnemann, auch, weil ich vermutete, es gäbe ihn gar nicht mehr.
Torsten Teichmann ist der mehrfachen Aufforderung zur näheren Recherche gefolgt und macht mich betroffen.
Er hat am 20. 11. 2006 bei TV Hören und Sehen angefragt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte meinem 75-jährigen Vater zur Weihnacht etwas ganz Besonderes schenken. Da er schon seit Jahrzehnten Sepp Arnemann-Verehrer ist, dachte ich daran, ihm einen signierten Original-Cartoon zu besorgen. Logisch, dass ich dabei auf Ihre Hilfe angewiesen bin, denn ich weiß leider gar nichts über Herrn Arnemann. Können Sie mir weiterhelfen?
Danke im Voraus für Ihre Hilfe,
Ihr Torsten Teichmann.
Und am 23. November hat Frau Kröger von TV Hören und Sehen geantwortet:
Sehr geehrter Herr Teichmann,
einen Original-Cartoon von Herrn Arnemann können wir Ihnen leider nicht vermitteln. Er ist inzwischen 87 Jahre, beliefert uns aber noch jede Woche mit einer Zeichnung. Seine Originale gibt er nicht weiter. Wir haben noch ganz wenige Exemplare von seinen Büchern, die er vor vielen Jahren herausgebracht hat. Davon würden wir Ihrem Vater eine Ausgabe schenken.
Mit freundlichem Gruß
Malita Kröger
Also:
1. lebt Sepp Arnemann noch.
2. ist TV Hören und Sehen korrekt.
Und
3. schäme ich mich.

(Schweigend ab)

MOPO fragt: Wie blöd sind die Leser?

Verrückter Donnerstag: Der gleiche Artikel erscheint gleich zweimal auf einer Doppelseite.
Wenn man davon absieht, dass das Layout der Geschichte, erzwungen durch Formatwünsche hartleibiger Anzeigenkunden, ein bißchen unterschiedlich ist, ist die Apothekerstreik-Geschichte auf Seite 20 der heutigen Morgenpost fast vollkommen identisch mit der Apothekerstreik-Geschichte auf Seite 21 der heutigen Morgenpost.

Woran mag das liegen? (Bitte ankreuzen, Mehrfachnennungen sind möglich.)
a) Die Redaktion/der Redakteur war müde.
b) Die Redaktion/der zuständige Redakteur ist bescheuert.
c) Die Redaktion/der zuständige Redakteur hält die Leser für bescheuert.
d) Es war noch Platz und keine Geschichte mehr da.
e) Die Geschäftsführung hat Lektorat und Schlussredaktion eingespart.

(Nun möge sich das Hamburger Abendblatt mal ja nichts darauf einbilden, bisher nicht in diesem Blog erwähnt worden zu sein. Ich lese es nicht.)

MOPO will's wissen: Wie blöd sind die Leser?

Verrückter Donnerstag: Der gleiche Artikel erscheint gleich zweimal auf einer Doppelseite.
Wenn man davon absieht, dass das Layout der Geschichte, erzwungen durch Formatwünsche hartleibiger Anzeigenkunden, ein bißchen unterschiedlich ist, ist die Apothekerstreik-Geschichte auf Seite 20 der heutigen Morgenpost fast vollkommen identisch mit der Apothekerstreik-Geschichte auf Seite 21 der heutigen Morgenpost.

Woran mag das liegen? (Bitte ankreuzen, Mehrfachnennungen sind möglich.)
a) Die Redaktion/der Redakteur war müde.
b) Die Redaktion/der zuständige Redakteur ist bescheuert.
c) Die Redaktion/der zuständige Redakteur hält die Leser für bescheuert.
d) Es war noch Platz und keine Geschichte mehr da.
e) Die Geschäftsführung hat Lektorat und Schlussredaktion eingespart.

(Nun möge sich das Hamburger Abendblatt mal ja nichts darauf einbilden, bisher nicht in diesem Blog erwähnt worden zu sein. Ich lese es nicht.)

Neue Wörter (Teil 10)

Einkaufen, Waschen, Wickeln, Bügeln, Telefonieren, Backen, Bierholen, Putzen, Beidenhausaufgabenhelfen,... – schon zu alten, unemanziperten Zeiten waren Frauen eher als Männer in der Lage, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Diese besondere Qualifikation hat einen besonderen Namen verdient. Ich nenne es
Muttitasking
Gut, was?

Keine QashQow für Nissan.

Nissan kündigt einen Wagen an, der wie geschaffen sein soll für das Leben in der Großstadt.
Da sieht man dann merkwürdig menschenleere, von Graffittis verunzierte Ghettos, durch die das Auto brummt und zerborstene Straßen hinter sich zurückläßt. Angsteinflößend.

Das schlimmste jedoch ist der Name des neuen Modells:
Wer traut sich in den Nissan-Laden und spricht's fehlerfrei aus?
– "Guten Tag, Ich möchte gern einmal den neuen Nissan Kschk..."
– "Gesundheit, mein Herr..."
Das Ganze ist dann ungefähr so angenehm wie das reduzierte Grinsen des Kellners beim Italiener, wenn man einen Latte MackTschiato oder zwei Expresso bestellt...

Tolle Zahlen. (Heute: die 19)

Die Werbung hat's inzwischen auch bemerkt.
Im Januar kommt die aktuelle Version
der Mehrwertsteuer auf den Markt.
Saturn liefert die üblichen Belanglosigkeiten.
Wir fragen uns, was aus den kleinen Preisen wird.
Skoda gibt in seinem neuen TV-Spot die furchterregende Antwort.
(Klicken zum Gucken)
Also bleibt nur: 19 = Scream.
(Klicken zum Gucken)
Das war's auch schon.

Schweinskram zum Mitnehmen (incl. Freibier für den schnellsten Leser) AKTUALISIERTE VERSION

Heute mittag hatten wir keine Lust zu kochen. Und aber auch keine Lust, das Haus zu lange zu verlassen. Also schlug ich vor, wir sollten uns doch was aus dem Schweinske holen. Meine liebe Frau, gegenüber Schwein immer etwas misstrauisch, ließ sich schließlich überreden – mit müden Scherzen wie "Der einzige, für den gegrilltes Schweinefleisch gefährlich ist, ist das Schwein."
Und dann fuhren wir schnell die drei Minuten ins Schweinske Poppenbüttel. Dort bestellten wir "Zweimal Schweinerückensteak mit Pfeffersauce, Salat und Grillkartoffel mit Sour Cream" zu Preis von je 7 Euro 40. (Meine Frau hatte verstärkt Bedenken, weil wir beim Weg zum Restaurant einen Blick in dessen Hintereingang und Küche hatten werfen können. Aber ich beruhigte sie, dass ich in der Innenstadt von Kathmandu weitaus Schlimmeres gesehen hätte und trotzdem hätte es mir geschmeckt.)
Eine Viertelstunde nach unserer Bestellung kriegten wir eine schwere, mit lustigen Schweinen bedruckte Papiertüte überreicht, zahlten, setzten uns ins Auto und fuhren heim.
Beim Austeigen platzte die Tüte, weil die Pfeffersauce inzwischen aus den nicht wirklich transportgeeigneten Polystyrol-Schalentellern ausgelaufen war und das Papier nachhaltig durchweicht hatte. Ein Schwall Sauce ergoss sich auf die Gott sei Dank schwarzen Wildlederschuhe meiner Frau (und zog als dekoratives Muster ein), ein wenig ging auf ihre Hose und das meiste tropfte als deutliche Spur auf den Plattenweg zu unserer Wohnung. Wir mussten den Schmodder vor den Eingängen unserer Nachbarn mit einer Gießkanne entfernen.
Das war so saublöd.
Der essbare Rest, den wir aus zermantschtem Papier und schmierigen Plastikschalen herausklaubten und wenig dekorativ auf zwei Porzellanteller verteilten – um wenigsten einen Rest Kultur zu wahren –, war nicht mehr ganz lauwarm, also etwa bei Körpertemperatur. Und die Pfeffersauce war mau.
Wir gehen da nicht mehr hin. Wir holen da nichts mehr raus. Ne.
Schon gar nicht, nachdem die Schweinske-Website zwar zur Hopp-oder Topp-Bewertung auffordert, aber auf den Mausklick rein gar nichts folgen lässt.

Und was haben meine Leser von dieser Geschichte? Freibier: Der schnellste kann den Schweinske-Freibiergutschein von der aktuellen Sonntagsmopo bei uns abholen. Heute gilt er noch. Morgen schmeiß ich ihn weg.

Und das Schweinske kriegt 'ne Mail. Jetzt.

LETZTE MELDUNG VOM SCHWEINSKE: Sie haben geantwortet.
Nachdem ich den obenstehenden Post wortgleich und mit Abbildungen an die Schweinske-Zentrale versandt habe, kriegte ich diese Mail:

Sehr geehrter Herr Thiessen,

Zuerst einmal möchte ich mich bei Ihnen bedanken, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, uns Ihre Beschwerde zu Ihrer „Außer-Haus-Bestellung“, mitzuteilen. Darüber hinaus möchte ich mich natürlich entschuldigen.

Ganz eindeutig ist es unser Ziel, unseren Gästen neben der besten Qualität und Speisen und Getränken, auch eine Atmosphäre zu bieten in der Sie sich rundherum wohl fühlen.

Leider ist es uns an dem besagten Tag Ihrer Bestellung nicht gelungen, dies überzeugend zu demonstrieren, was ich sehr bedaure. Ich kann Ihren Ärger über die geplatzte Tüte und der anschließenden Sauerei mit der Pfefferrahmsauce gut verstehen.

Ihr Schreiben war für mich Anlass genug, um eine erneute Schulung der Küchenmitarbeiter durchzuführen, damit in Zukunft keine Tüten mehr aufweichen und aufreißen.

Ich weiß, dass eine wirkliche Wiedergutmachung und der damit verbundene Ärger nicht möglich ist. Dennoch möchte ich Sie und Ihre Frau, bei einem Ihrer nächsten Besuche bei uns in der Filiale Poppenbüttel, sollten Sie uns noch eine zweite Chance einräumen, zu einem Essen einladen. (...)


In der Hoffnung, Sie bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen verbleibe ich

Mit freundlichen Grüßen

Claudia Klünder

Betriebsleiterin

Nobel, nobel. Und stilvoller, als ich es erwartet hätte. (Wenn auch an der Grammatik noch dies und das zu feilen wäre – aber hey, erst kommt das Fressen, dann die Grammatik.)

Rauchen ist gesund.


Das gilt besonders für junge Leute, wenn ich meinem Lieblingszigarillo glaube, dass ich kurz nach der Währungsreform (2002) in einem Marner Tabakladen vorm Einstauben rettete. Es schmeckte furchtbar, muss also sogar sehr gesund sein, vor allem für junge, durchtrainierte Akademiker...

"Alkohol ist keine Lösung. Jedenfalls keine schlechte."

(Aus den nachgelassenen Epigrammen, wird fortgesetzt)

Neue Wörter (Teil 9/9a)

Doppelllieferung innerhalb eines Satzes: Als unser Sohn im Restaurant zum Dessert eine Tüte Gummibären bekam, äußerte meine Frau mit kaum verhohlener Gier, dass sie diese sehr süße Süßspeise wohl auch mögen tuen würde, gesetzt den Fall, man böte sie ihr an. Mit den wenigen genauen Worten:
Ich lefze nach diesem Naschtisch...
(Mal ehrlich: Sie hat die beiden Begriffe innerhalb einer Stunde geliefert, aber der von mir konstruierte Zusammenhang ist durchaus wahrscheinlich, was sie selbst auch bestätigt.)

Einschlafschwierigkeiten trotz Schäfchenzählen.

Ein Schaf springt über den Zaun.

Da! Zack! Springt ein zweites Schaf über den Zaun. Völlig unerwartet, wie gehetzt. Und jetzt, wieder eins. Meine Güte, das ist ja völlig erschöpft, schweißnass glitzert seine Wolle im Mondlicht, keuchend klettert das Tier über den Zaun. Ein viertes Schaf, ständig blickt es angstvoll hinter sich, blökt verzweifelt.

Noch eins, und noch eins. Meine Güte, das arme Tier scheint ja vollkommen am Boden zerstört, wie in sein offenbar tragisches Dasein ergeben, setzt es schleifend Huf vor Huf und schafft kaum den Sprung, erst beim dritten, kraftlosen Anlauf.

Noch ein Schaf. Und wieder eins. Und zwei, die ein drittes tragen.
So geht es weiter. Und weiter. Ein unglückliches, panisches, nervlich zerrüttetes Tier nach dem anderen. Und die Nacht schreitet voran.

Und endlich, ein Schaf, das gar keins ist. Raubtier im Schafspelz, mit triefender Zunge, unter hochgezogenen Lefzen grinst das messerscharfe Gebiss, glänzt im frühen Rot des Morgens.

Ich meine, wer soll da vernünftig einschlafen?

Neue Wörter (Teil 8)

Schöpfer ist natürlich meine liebe Frau, die sich diesfalls aufregte über die Zumutung, dass ihr wer im Expertenton eine ihr nicht genehme Ansicht aufzwingen wollte. Sie sagte, sie ließe sich sowas nicht (Zitat Beginn)
aufdoktrieren
(Zitat Ende) und damit brachte sie doktern, oktroyieren und indoktrinieren auf einen schönen, zarte Konfusion erzeugenden Punkt.

Warentest: Jetzt is' aber mal gut.

Auf der Packung des Barocco Espresso der Handelkette Rewe findete sich ein Hinweis, dass die Stiftung Warentest diesen Espresso für gut befunden hat. Da haben wir den dann natürlich gekauft. Mit Lesebrille betrachtet, steht da allerdings noch mehr auf dem Test-Siegel:
STIFTUNG WARENTEST
GUT

Im Test: 30 Espressokaffees,

davon 1 mit "sehr gut", 10 mit "gut"
Nun gut, aber das Ganze ist ja schon nicht mehr so beindruckend.
Testsieger war übrigens illy, den wir sonst kaufen.
Na gut, was soll's.

Schutzschilder hochfahren!

Wegen Herbst und Wetter haben wir uns Salzwasser aus der Apotheke geholt, so was Praktisches zum In-die-Nase-sprühen. Und was steht da auf der Packung – mal ganz abgesehen von dem üblichen Werbequatsch à la "Meerwasser mit der Urkraft des Atlantiks"?
Das steht da:
Die Grafik "http://image01.conrad.com/m/7000_7999/7800/7890/7890/789033_BB_00_FB.EPS.jpg" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.
Befeuchtet die Nasenschleimhaut
und stärkt so das Schutzschild der Nase.
Aaaaah-ja!
Da hat wohl jemand den Hinweisschild nicht gesehen: Achtung! Aufs Geschlecht achten!

Der neue Bond

Er soll härter sein als alle anderen Bonds vorher. Und viele (- mich weniger -) bewegt die Frage, ob er besser oder schlechter sein wird als seine Vorgänger. (Zur Erinnerung: Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan.) Sicher wird er nicht so lustig sein wie sein Vorläufer "Casino Royal" mit unter anderen Peter Sellers und Woody Allen als Bond.
Und bestimmt wird er besser sein als DAS SCHLIMMSTE ALLER BOND-DESASTER, in dem Christopher Lee als der Mann mit dem goldenen Colt an einem ganz besonderen (und ganz besonders strunzdummen) Merkmal zu erkennen war – der dritten Brustwarze. (Boah, ey.)
Vorausgesetzt, im neuen Bond taucht nicht die Schwester dieses Schurken auf. Damit keiner sagen kann, er wäre nicht gewarnt gewesen: Hier ist... (Tusch!)
...Fräulein Scaramanga!

In Memoriam Sepp Arnemann

Sepp Arnemann ist tot. Zumindest große Teile von ihm.
Anders lässt sich kaum erklären, dass auf der Witzseite von TV HÖREN & SEHEN #39 dreimal der gleiche Waschbären-Witz erzählt wird. Wenn er wenigstens gut wäre. Oder wenigstens gut gezeichnet. (Anklicken des Bildes macht es schärfer, nicht besser...)
So lasst uns Abschied nehmen von einem Zeichner, der selbst viel zu spät Abschied nahm vom Zeichnen. Und lasst uns preisen den HErrn, dass Gunga ihm nachfolgt.

Schlampige Werbung (Wiederaufnahme)

Im Urlaub ist mir wieder eine BUNTE in die Hände gefallen. Und der klebte ein ganz kleiner Katalog bei. Und zwar von dem Unternehmen, das ich bereits im älteren Post ähnlichen Titels besprochen hatte – ohne mich damals jedoch des genauen Unternehmensnamens entsinnen zu können.
Hier nun korrekt zitiert der Slogan der Firma Speidel:












Und hier ein Bild aus der Kollektion.


















Das regt mich an, ebenfalls begeistert zu unterschreiben:

Abwesenheitsmeldung

Ich bin bis zum 29. 10 2006 nicht im Blog.
Anregungen, Fragen und Wünsche, überhaupt alle Kommentare können selbstverständlich weiter platziert werden, bleiben allerdings – zumindest durch mich – während dieser Zeit unkommentiert.
Danke für das Verständnis.

Neue Wörter (Teil 7)

Meine Frau: Sie war ärgerlich, weil ich mich über irgendwas über Gebühr laut und quängelnd beklagte, worauf sie mich finster unter sorgfältig konturierten und entschlossen gerunzelten Brauen ansah und sagte, ich wäre – und jetzt aufgemerkt:
ein Märtyrann!
Super. Und schon war ich lieb. Wer will denn schon seine Angetraute märtyrannisieren? Ich jedenfalls nicht.

Von Angesich zu Angesich

Erinnert sich noch wer, wann Die perfekte Welle von Juli bei uns ganz oben in den Charts war? Genau, ausgerechnet im Winter 2004, als eine ebenfalls perfekte Welle in Südostasien ganz oben war. Deswegen wurde dann der Juli-Hit auch ein paar Tage lang von ein paar Sendern nicht gespielt.
Jetzt hat die gleiche Band einen neuen Titel platziert: Ich liebe dieses Leben. Und keiner merkt, dass auch dieser Titel nahezu verbotsreif ist.
Da heißt es nämlich im Refrain:
Ich liebe den Moment, in dem man fällt.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, ziemlich genau fünf Jahre nach 9/11:
http://poly.chromatic.net/blog/wp-content/uploads/2006/03/_archives_images_fall-tm.jpg
Paranoia? Oh nein! Dass diese Zeile kein Zufall ist, zeigt ein vergleichender Blick auf das Cover dieser Platte.
Die Grafik "http://www.chart-king.de/content/images/7275.jpg" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.
Ist das gruselig oder nicht?

(Wobei, was ich am aller-aller-allergruseligsten finde, ist, dass die Sängerin immer noch nich statt nicht sagt. Für mich fällt sowas ins Gewich, ech!)

Die Fetten werden mich beneiden.

Ich kriege jeden Tag Spam. (Wer nicht?) Aber gestern gab's mal was besonderes:






Schlecht zu sehen? Hier in Großaufnahme:




Der Curry-King (also eine Art von vorgeschnittener wurstartiger, zusammen mit Sosse eingeschweißter Substanz von Meica) fordert mich auf, mich von Fetten künftig beneiden zu lassen. Ich hasse diese Wurst. Sie hat NICHTS! ABER! AUCH! WIRKLICH! GAR! NICHTS! mit echter Currywurst zu tun, wie ich sie seit meinen Kindertagen schätze, als mein Vater und ich jeden Sonnabend vormittag eine verdrückten, am Egon Hanelts Imbisswägelchen vorm Kino "Tonhalle" in Marne... (Ich merke, ich werde sentimental. Verzeihung, es kam so über mich.)










Und ausgerechnet dieser fiese Mikrowellenklon von Meica schreibt mir, ich solle Fette neidisch machen.
War dann aber doch nur wieder die Einladung, Anatrim zu konsumieren. Und der vorgetäuschte Absender war auch nicht Meica, sondern ein kalifornischer Gewürzversand, dem ich alles Gute wünsche. Aber lustig war's. Immerhin.