Prolog: Jörg Dommel vor dem Lesen dieses Artikels.
(Notwendige Klarstellung:
Dem Zeichner G. G., tätig für die Hamburger Morgenpost, habe ich nach vielen Posts versprochen, mich nie wieder über dessen Zeichnungen zu amüsieren. Und ich halte das bis heute problemlos durch. Aber über einen Kollegen bei der Konkurrenz zu schelten, ist mir doch erlaubt, oder?)
Jetzt aber los:
Ich weiß nicht exakt zu sagen, wann ich bei Jörg Dommel das erste Mal genauer weggeguckt habe. Auf
seiner Website erfahre ich, dass er ausser seinen mir bekannten Arbeiten fürs Hamburger Abendblatt auch vieles für die Süddeutsche Zeitung gemacht hat. Und eine Auszeichnung beim SPIEGEL. Oder so, oder woanders. Ich kenne jedenfalls nur seine Zeichnungen für den samstäglichen Anzeigen-Bereich "Beruf und Erfolg" im Abendblatt.
Und jede Woche ärgere ich mich über diese Zeichnungen mehr als darüber, dass für mich wieder kein Stellenangebot dabei ist.
Da gibt es z.b. eine Illustration zu einem Artikel über die Schwierigkeiten der Nachfolgeregelung in inhabergeführten Unternehmen.

Die versteh', wer will. Ich will aber nicht.
Eine andere Zeichnung dramatisiert das Thema "Alkohol am Arbeitsplatz".

Da kann ich dann gar nicht soviel trinken, wie ich brechen möchte.
Und mein absoluter Liebling ist der Werkzyklus "Training für den Job".

Diese Reihe von verhauenem Computergewürge bringt mich dann nämlich doch noch zum Lachen: Untot mit mehrfach operativ falsch platzierten Gelenken sind von offenbar radioaktiv verstrahlten Dingen umgeben und am Schluss fällt die Frau nach hinten von der Treppe, ehe sie einen Zug steigt, deren weiter entfernte Fenster Kilometer breit sind. Womit ich wieder beim Thema "Alkohol am Arbeitsplatz" wäre, wenn ich wollte. Ich will aber nicht.)
Ich will nur ein, zwei Dinge sagen:
1. glaube ich, dass Dommel besser kann. Er will nur nicht, was an der mir unbekannten Höhe der Vergütung liegen mag. Für den SPIEGEL zum Thema Datenklau jedenfalls ging's ja auch:

2. glaube ich, dass die relative Witzfreiheit des Dommel'sche Oeuvres nicht die Schuld des offenbar verwendeten Computers ist.
Beweis 1:
Otl Aichers Olympiapiktogramme von 1972 entstanden ohne Computer.

Sie sind dennoch vollkommen witzfrei, wenn auch deutlich mehr von Leben erfüllt als Dommels 2-D-Krüppel für Abendblatt.
Beweis 2: Die Startseite von Dommels eigener Homepage. Die ist knochentrocken, aber beweist Selbstironie und ist damit witziger als alles, was folgt.
Epilog: Jörg Dommel nach dem Lesen dieses Artikels.

Der Bart ist ab.