Na, auch Brückentage?

Das habe ich eine in der Werbung fastangestellte* Bekannte nach Weihnachten gefragt.
Ihre mit lässigem Lächeln vorgetragene Antwort:
Brückentage? Klar. Am 27. 12. sollte eine Präsentation sein. Nachdem wir deswegen am Heiligabend bis gegen 22:00 in der Agentur geknüppelt haben, wussten wir eh nicht mehr, wo hin. Da haben wir Brückentage gemacht und die beiden Feiertage einfach auch durchgearbeitet.



*Das ist kein Tippfehler. Die junge Frau hat übrigens keinen Partner. Woher auch.

Kalauer muss man rauslassen.

Jetzt zum Beispiel gerade den über den älteren Herrn beim Oberlandesgericht, der war so milde, dass ihn alle nur Freisprecheinrichtung nannten.
(Giggelnd und gackernd ab...)

Boo 2 Yahoo!!! Kisseo my Ass!!!

Wir haben eine E-Mail-Grusskarte gesandt bekommen, und weil die so doof war, habe ich gleich mal bei Yahoo/Kisseo nach weiteren Motiven geguckt und jede Menge Gifs und Flash-Animationen gefunden. Meine Lieblinge warteten in der Kategorie Humor / anzüglich auf mich. Unglaublich schöner, vollkommen überflüssiger Dreck. Immerhin mit einem Copyright-Vermerk, auf dass es einem nicht als eigene Scheiße vorgeworfen wird.
Wie lautete doch der Vorschlag zu der Frage, wie man peinliche Privatpornos am besten los wird? Einfach im Internet verstecken...
Aber mal im Ernst, wem kann ich so ein Motiv schicken?

Allenfalls meinen V!aGra-Spammern. Aber weitere Vorschläge aus der geschätzten und hoffentlich auch weiterhin geneigten Leserschaft werden gern von mir entgegengenommen.

Neue Wörter (Teil 11)

Ich hab's von einer Packungsdesignerin, die es völlig normal fand, mitten in einem deutschen Satz den Begriff
cosmeceutical
zu verwenden. Bäh. Zu Deutsch wohl "kosmezeutisch", was? Wobei, Beiersdorf hat den Begriff schon vor Jahren abgekürzt und und für eine ganze Unternehmenssparte benutzt.
Kosmed
Aber sprachlich schöner wird's davon auch nicht.

Statt Karten.

(Hier schon mal unser Neujahrgruß.
Bevor jemand anderes den Kalauer macht...)

Doll.

Entweder er wird entlassen oder er geht von selbst oder er bleibt noch ein bißchen. Auf jeden Fall reklamiere ich hiermit schon mal im Voraus (und aus purem Gewinnstreben) Titelschutz für alle folgenden Überschriften, mit denen (mindestens in der Hamburger Tagespresse) künftig zu rechnen sein dürfte. Das gilt natürlich für alle Variationen und Schreibweisen etc..., näheres regelt mein Abmahnverein.
Die dollen Tage sind vorbei.

HSV: Das Dollhaus
lässt die Hosen runter.

Das Ende der Dolleranz!

Doll? Leider nicht.

Doll-Aus im Tollhaus!

Dolles Ding!
HSV packt's wieder.

Tschüß,Thomas,
du warst doll.

(...und so weiter. Es ist zum Nichtaushalten.)

Wie starb Joe Barbera?



Nein, der Vater von Tom und Jerry ist nicht einen Abgrund hinuntergestürzt, um dann von einem Klavier getroffen zu werden, in dessen Innerem eine Bombe mit brennender Lunte steckte. Joe Barbera starb eher langweilig, an Altersschwäche.
Er war ein großes, hell strahlendes Licht in der Welt der Cartoons. Und erkommt bestimmt in den Himmel.
(Während Walt Disney immer noch in irgendeinem Cryo-Lager tiefgefroren auf Heilung vom Krebs wartet...)

Wer schreibt's?

Nachdem ich Bernhard Schlinks hoch gelobten Roman Der Vorleser nun ja, gelesen habe, stellte ich fest, dass es von diesem Schriftsteller eine Reihe von Kriminalromanen gibt, deren Held Gerhard Selb auch immer titelprägend ist. Selbs Betrug, Selbs Justiz, Selbs Mord heißen diese Bücher dann. (Selbs Befriedigung steht noch aus.) Wieso macht dieses schöne Prinzip nicht Mode?
Ich denke mir einen Mann namens Dieter Schnür und seine familiären Verwicklungen, vielleicht lässt sich auch noch eine Erbschleichergeschichte einbauen, mit raffiniertem Mord gar oder wenigstens versuchtem.
Der Titel dieses potentiellen Bestsellers:
Schnürs Enkel
Aber ich bin zu faul, das Ganze auch noch zu schreiben. Also, welcher hoffnungsvolle Nachwuchsautor übernimmt? (Die Tantiemen könnten wir uns teilen, die Urheberrechte an Schnür bleiben selbstverständlich bei mir.)

TEMPO vs. SPIEGEL (und Thomas Tuma)

Im SPIEGEL #57/2006 nimmt Thomas Tuma die Jubiläumsausgabe der TEMPO zur Hand und schimpft, schimpft, schimpft über eine Zeitschrift, deren Einstellung vor zehn Jahren schon damals überfällig war.
Da hat er Recht. Dass sich im Übrigen die Artikel eines SPIEGEL-Heftes auf ähnlich larmoyante Art ironisch zitieren ließen, wie er sie für TEMPO praktiziert, ist eh klar, darum will ich mich nicht weiter kümmern. Aber dann schreibt er in locker-väterlichem Ton folgendes:
Entspannt Euch, Jungs! Denn alle Tabus sind längst gebrochen. Alles ist sehr pragmatisch. Alles Große Koalition. Subjektivität ist inzwischen zu einem Volkssport geworden, gepflegt von Tausenden rechthaberischen Blog-Warts im Internet.
Und da, findet er, hat er besonders Recht.
Denn ausgerechnet im Internet besitzen Krimifans die Frechheit, seinen Roman "Tödlicher Chat" in der Luft zu zerreißen. Das ist dann nicht immer freundlich:
Überhaupt werde ich den Eindruck nicht los, dass Tuma alle Regeln der deutschen Sprache (bewusst?) mit Füßen tritt. Anglizismen mag er, dieser Tuma. Ein Blitzlicht ist für ihn "Flash", je öfter der Fotograph die Aufnahmen einer Leiche macht, desto mehr "flasht" das die Figuren. Aha. Flash.
Als bestmögliche Beurteilung bleibt dann gerade noch "lauwarme Kost". Das kann er sich natürlich nicht gefallen lassen, der Thomas. Verriss! Im Internet. Nur gut, dass er im SPIEGEL schreibt, da kann er zurückschießen. Ich wiederhol's noch mal, weil's so schön (– schön blöd) ist:
Subjektivität ist inzwischen zu einem Volkssport geworden, gepflegt von Tausenden rechthaberischen Blog-Warts im Internet.
Entspann Dich, Thomas. Ich frage nicht, welches persönliche Motiv du für diesen Satz hast, ob es daran liegt, dass jemand im Netz dein Buch nicht mag oder daran, dass du dein Monopol auf Subjektivität im SPIEGEL beschützen willst. Aber ich frage mich:
Was sind Blog-Warts. Willst du wirklich den Nazihammer rausholen oder meinst du tatsächlich, was du schreibst: Blog-Warzen? Ich muss mal Bastian Sick fragen. Oder mach es gleich selbst.

Ach Gottchen, was bin ich heute wieder rechthaberisch...
(Mit dem Handtäschchen wedelnd ab.)

Dümmste Aussagen-Hitparade

Gestern stellte sich der Beginn einer Sammlung besonders blödsinniger Formulierungen bei mir ein. In einer Broschüre eines Event-Ausstatters las ich zum Thema Geschirrverleih:
Ungespülte Geschirrrückgabe
berechnen wir mit 50 Prozent
des Verleihpreises.
Und kaum eine halbe Stunde später quoll mir aus Radio Hamburg dieser (übrigens immer vor Weihnacht standardisiert eingesetzte) Dreck entgegen:
Die weiße Weihnachtswahrscheinlichkeit
liegt heute bei 40 Prozent.
Gibt's dazu von meinen Lesern und Leserinnen noch weitere miese Formulierungs-Kommentare? Dann her damit!

Zu wahr um schön zu sein.

Die folgenden Kleinanzeigen sandte mir mein Gewährsmann Michael Prahl, dessen Komik-Kompetenz und Aufmerksamkeit hiermit stark gelobt seien.
Charmant, oder?

Strahlenalarm in Norddeutschland

Presse, Funk und Fernsehen melden immer neue Funde in Hamburg und Umgebung. Hier ein Überblick über einige besonders stark strahlende Elemente und ihre Risiken.

Bohlenium
http://www.zdf.de/ZDFde/img/16/0,1886,2391440,00.jpg
Strahlen stark und agressiv, dennoch meist ungefährlich,
außer für ca. 22-jährige Dumpfbacken,
(Erfreulich: Halbwertzeit läuft unaufhaltsam ab.)

Olenium
Strahlen abgeschwächt, wenig sichtbar, rechts drehend.
Z.Zt. nur regional wirksam, dennoch gefährlich
wg. langer Halbwertszeit.

Evangelium
http://www.nzsen.de/moderation/e_hermann.JPG
Strahlen sehr stark bei jeglichem Kamerakontakt.
Ernst genommen, greift dieses Element die Nerven an.
(Gefahr von Hirnschwurbel.)

Hallo? AOL? Jemand zuhause?

Ach, so, gerade total beschäftigt.
Na, dann will ich auch nicht weiter stören.

Neue Wörter (Teil 10)

Wie kann man die Fähigkeit, einen Sachverhalt gleichermaßen klug und stilistisch vollendet zu beschreiben, auf ebendiese Weise in einem Wort zusammenfassen?
Richtig, mit
Intelleganz
oder "avec intellegance", wie der Franzos' sagen würde. Sagt meine ebenso zu benennende Frau.

Hier spricht der Kritiker: Ranking und Realität

Auf der Rückseite des Spiegel Special "Jung im Kopf" fand ich diese Anzeige.
Und da stellten sich mir gleich ein paar Fragen.

Warum gucken die beiden in verschiedene Richtungen? Ist er also traurig, weil er meint, sie wäre nicht schwanger? Und freut sie sich, weil sie meint, sie wäre schwanger? Und wie können die beiden überhaupt die Schrift auf dem Teststreifen lesen? Und weiter:

Wem gehört der Daumen? Dem Frauenarzt? Ihrer Mutti? Seiner? Und gucken die grundsätzlich in Anwesenheit von Dritten auf den vollgepieselten Streifen? Apropos Pieseln:

Wieso ist der Teststreifen trocken? War die Ersatzflüssigkeit alle?

Und wieso ist das Ding so lang? (Schätzungsweise 20 cm... – vielleicht guckt der junge Mann ob dieser Länge so verschreckt.)
Ist eine Menge los auf dieser Anzeige. Soviel kann man sagen:

Acht Elemente und eine etwas mehrdeutige Geschichte. Wer soll sich das alles merken? Kann ich die Mitte nochmal hören? Und wer war das?

Aha, hätt ich mir denken können müssen, wenn doch schon auf dem Titel "Jung im Kopf" stand: Jung von Matt war's. Eine der kreativsten Agenturen im Lande an einem richtig beschissen schlechten Tag. Alltag statt Award eben. Irgendwie beruhigend.

Inselmarketing (Fortsetzung)

Die bekannten Sylt-Aufkleber kann man jetzt mit jeder Sturmflut updaten.








Perforationen sind schon eingestanzt.

Den Update von Helgoland-Postkarten kriegt im Übrigen jeder selber hin.

Web 2.0? Was ich mir wünsche.

Ganz einfach. Ich wünsche mir vom Web 2.0 eine Seite, in die ich meine leicht verderblichen Lebensmittel einstellen kann. Und eine Website, in der ich leere Packungen posten kann. Ist doch wahr: warum soll ich das ganze Zeug lagern, wenn's genausogut auf irgendeinem Server irgendwo im WorldWideWeb liegen kann, bis es jemand runterlädt. Oder?
(Übrigens: Was ist eigentlich mit dem papierlosen Büro,
dass uns zu Anfang des Computerzeitalters versprochen wurde?)

Inselmarketing (Guerilla-Style)


Mit einem ungewöhnlichen Konzept will Deutschlands höchste Insel Duftmarken setzen – bevor die nächste Sturmflut sie wegspült (– die Insel natürlich).