Unterwegs.

Adventures? Aber hallo: Adventures!
Seit ich fast jeden Morgen mit der S-Bahn in die Stadt (und abends wieder nach Haus) fahre, habe ich wieder mit dem Zeichnen in der Bahn begonnen. Wieder, denn vor ca. 20 Jahren war ich schon einmal ständig mit dem HVV und einem Skizzenbuch unterwegs. Zwischendurch war das nicht so regelmäßig, aber, wie gesagt, seit einiger Zeit habe ich zweimal täglich Gelegenheit, Leute zu zeichnen, die gar nicht wissen, dass sie mir Modell sitzen oder stehen.

Das ist allemal spannender, als aufs Smartphone zu gucken. (Was ich, zugegeben, auch gern mache.)
Übrigens gab es vor zwanzig Jahren noch keine Smartphones. Da lasen die Leute Zeute Zeitung oder gar Bücher – tatsächlich wird die Krise der Printmedien im öffentlichen Nahverkehr besonders augenfällig – aber sehen Sie selbst. (Ende der Gesellschaftskritik, Beginn der Ausstellung.)


Dieser große Herr füllte allein
mit seinen Schultern zwei Sitze.

Diese Zeichnung entstand, nachdem ich beim Frühstück
in einem Kunstbuch (Picasso, Klee) geblättert hatte.

Skizzenbuch vergessen? Was soll's

Vier U-Bahn-Surfer auf acht Sitzen.

Gegen Ende des Zeichnens
stellte sich ein Mann ins Bild.

Selten: Zeitunglesen

Erst nachdenklich, dann eingeschlafen.

Eingedenk meines Lehrers Lothar Walter
habe ich die negativen Räume genutzt.

Das war eine Schönheit, verborgen
hinter einem Vorhang aus Haar.

Und wieder wer am Smartphone.

Agatha Christie als Skizzenbuch

Und der Knick in der Mitte
ist genau auf Hüfthöhe. Praktisch.

Steht ja schon alles da.

Smartphone...

Smartphone...

Smartphone...

So ein Laptop sieht gleich wichtiger aus.

Ich mag Muster.

Ich mag Gesichter.

Der Versuch, das Ganze
mal weitwinklig zu stellen.

Ich zeigte Vater und Sohn beim Aussteigen
die Zeichnung. Die erzählten mir dann,
sie wollten weiter bis nach Skandinavien.

Danke fürs Anschauen.