Fundstücke: Reklamemuseum

© 2012 Thies Thiessen

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In einem alten Skizzenbuch von ca. 1990 fand ich diese beiden heiteren Skizzen, die sich auf eine Bierkampagne jener Jahre beziehen. Sie wurden nie realisiert, was kein Wunder ist. Der Etat lag bei einer andren Agentur, die Anzeigenüberschrift fand ich besoffen und ich wollte ja nur spielen.

Fundstücke: Unterwegs mit iPad

Eine Frau in der S-Bahn (mit Adobe Ideas):
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Und ein Mann in einem Strich (mit Bamboo Paper):
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Diesen Pitch hab ich verpasst. Um 85 Jahre.

In der Zeitschrift Gebrauchsgraphik, vierter Jahrgang, Heft 7, fand ich die abgebildete Einladung zum  Ideenwettbewerb. Mal abgesehen von der unfreiwilligen Komik bestimmter Begriffe – wie "Kopfarbeiter" oder auch  "Reichsmilchausschuss" – die verdankt sich ja schlicht der Tatsache, dass die Ausschreibung eben aus dem Jahr 1927 stammt.

Für Großansicht aufs Bild klicken. (Es lohnt sich.)

Aber das Briefing ist okay. Es ist ein halboffener Wettbewerb für Reklamefachleute, und es werden Preise von insgesamt 7000 Reichsmark für die Überlassung der Rechte ausgelobt. (Was eine Menge Geld ist zu einer Zeit, in der der durchschnittliche Monatslohn bei unter 100 RM liegt.)
Worauf ich aber besonders hinaus will: Wer hier teilnimmt, überlässt NICHT AUTOMATISCH alle Rechte, er behält sie bis zum ordentlich bezahlten Ankauf. Und das ist ja heute eher ungewöhnlich, wo sich  Facebookwettbewerbe nach dem Motton "Avanti Dilettanti" drängeln.

Das wollt ich nur mal loswerden.

Titelschutzanzeige

Nicht, dass ich Lust hätte, so ein Buch zu machen. Aber hey, es ist ein Konzept, und vielleicht finet sich einer, der beispielsweise ein Buch über Dildo-Design schreiben möchte. Im Taschen-Verlag vielleicht?
Unter Hinweis auf §§ 5, 15 MarkenG nehme ich hiermit Titelschutz in Anspruch für Druckerzeugnisse (und überhaupt und soweiso für alle denkbaren flankierenden Maßnahmen und Medien) in allen Schreibweisen, Darstellungsformen und Kombinationen:

PHORM PHALLUS PHUNCTION
Das war’s auch schon. Danke.

Fundstücke: Spiegeltitelgeschichtenillustration

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(Übrigens, ich kenn’ so einen. Mindestens. Aber wer nicht.)

Warum Werbetexter JETZT ihren Beruf aufgeben sollten.

Zugegeben, ich schieße mir ins eigene Fleisch oder wie das richtig heißt, aber ich bin ein bisschen verzweifelt darüber, dass ich meinen Kunden so gar nichts versprechen kann. Schon gar nicht so exorbitante Gewinnzuwächse, wie sie sich eventuell von meiner Headline, meinem wohlformulierten Claim oder der pfiffigen – ICH KANN DAS WORT "PFIFFIG" NICHT MEHR HÖREN!!!! – Copy erhoffen. 
Ich habe bisher auch noch niemanden getroffen, der solche Versprechen gemacht hat.
Das ist jetzt anders.  Der Geschäftsführer einer Hamburger Agentur wies mich sardonisch lächelnd auf das Angebot von delfin-consulting hin – vermutlich um mir damit zu sagen, dass ich mir einfach mehr Mühe geben müsste – anderenfalls er nämlich auch alles selbst und viel besser, will sagen, erfolgreicher schreiben könnte.
Und tatsächlich, ich hab mir das angeschaut. Und dachte ich anfangs noch, das wäre vielleicht ein bisschen unseriös – Sie wissen schon: kein Impressum, eine org-Domain, drängelnde Pfeilhaufen, die mich zur Bestelltaste führen –  überzeugte mich spätestens der Besuch auf der .de-Seite des Anbieters.


Dieser hypnotische Herr blickt mir da entgegen ...  und schon geht es los... meine Augen werden müde... meine Arme werden schwer... ich bin gaaaanz entspannt ... und ich kann nicht anders, ich muss es sagen ... Werbetexter ... vergesst es ... gebt es auf... empfehlt stattdessen Lothar Küsters ...


Oder gleich Bogomir Pütz.

IKEA-Werbung auf neuen Wegen

Von dem großen schwedischen Möbelhaus gibt es einen kleinen Plastikhocker, der wahrscheinlich in jedem dritten deutschen Badezimmer rumsteht. 
Ich fand den schon immer niedlich. Aber richtig Leben kriegt er erst, nachdem mein Sohn sein kleines Fernlenkspionageraupenfahrzeug (von Märklin) druntergestellt hat.


(Die Musik kommt im Übrigen von der Gruppe "The Chap" und da von einer kostenlosen MP3-Compilation namens "Ghostly Swim" – zu finden bei Tonspion.de)

Blasen, schlagen, holen, seufzen.


Bei näherer Betrachtung dieser Produktbeschreibung aus dem App-Store für iPhones fällt mir, ich weiß nicht warum, eine Szene aus dem wunderbaren Film "To have or have not" ein.  (Der Film ist übrigens echt schwer zu kriegen.) Da sagt doch die fast noch minderjährige Lauren Bacall zu Humphrey Bogart aufs wirklich Allerschamuzigste:
"You know how to whistle, don't you?
You just put your lips together and...
(Pause, dann, endlich:)
...blowww..."
Und man glaubt egalweg jedes Wort.
(Oder, mit den Worten des App-Stores: Auch wenn Ihr Gerät können Sie das)


(Dank an Babo für das Bild.)

Fundstücke: shiny happy people

© 2012 Thies Thiessen
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Gezeichnet auf dem iPad mit Paper, anschließend mit Adobe Ideas etwas bunter und am Ende mit Adobe PS Express richtig grell gemacht.

Fundstücke: gestern abend in der Kungfu-Bar

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Als mein Sohn beim Kung-Fu-Training war, musste ich ein Stündchen in der dazugehörigen, barartig eingerichteten Caféteria auf ihn warten. Hab ich halt gezeichnet. Wobei die abgebildeten Frauen weder durchgängig Frauen waren noch alle einen Tschador trugen. Aber hey, das kommt dabei heraus, wenn man mit dickem Finger auf der kleinen iPad-Fläche Skizzen herumfuhrwerkt.

Endlich mal kein Spam aus Nigeria

Sondern aus London, und zwar:
Von Joe O. Harris,
Mobil: 447700050028.

Kompliment des Tages, bin ich mit Ihnen Kontakt aufnehmen für eine gegenseitige vorteilhafte Geschäftsbeziehung mit glaube, Sie werden mich nicht verraten am Ende. Ich bin Herr Joe Owen Harris, Leiter der Primeline, NatWest Bank plc, hier in England.. Während der jüngsten Revision der Bankkonten und Dienstleistungen unserer Bank, entdeckte ich eine ausländische Bankverbindung, die nicht für eine lange Zeit betrieben wurden. Nach einer diskreten Untersuchung fand ich heraus, dass der Inhaber dieses Kontos ein amerikanischer Herr Edgar Bane Sr., ein Multi-Millionär Business-Mogul, der als Hurrikan Katrina weggespült sein Haus komplett im August 2005 gestorben war. Bis heute weiß niemand, über sein Bankkonto mit NatWest Bank und meine weitere Untersuchung bewies, dass der Verstorbene unmittelbare Familie starb auch in der Tragödie. Dieses Konto gilt GBP17.1 Million (Siebzehn Millionen einhunderttausend British Pound Sterling) nur.
Alle tot. Alle im Hurrikan weggeweht bzw. weggespült. Ist es nicht furchtbar? Furchtbar komisch. Aber weiter:   
Ich mich wenden, die Sie als Ausländer, um mit Ihnen vereinbaren die Übertragung dieses Geld von dem Konto, bis zu unserem nächsten Auditierung von Bankkonten. Wenn die Bank-Management finden Sie heraus, dass dieses Konto für diese seit langem latent vorhanden, wird es eingefroren und das Geld wird an die Bank Treasury retourniert werden, wobei öffentliche Mittel nicht beansprucht. Deshalb möchte ich Sie als den "ausländischen Begünstigten" zu stehen. Benötige ich Ihren vollständigen Kooperation, um diese Transaktion so toll klappte, weil die Bank-Management ist bereit, die sofortige Zahlung an jeden, der als Empfänger dieses Geldes aufgestellt werden würden zustimmen. Eine perfekte Übertragung Strategie würde an Ort und Stelle in Ihrem Namen legal werden, setzen, so dass niemand Ihre Ansprüche vermuten wird.
Aaaahja! 
Mit meinen Positionen und Einfluss hier, das Geld würde zu Ihren Gunsten neu profiliert werden und an jedem Übersee Bankkonto / s werden Sie nominieren, aber mit der Versicherung von Ihnen, dass dieses Geld bleibt in Ihrem Gewahrsam sicher bis zu meiner Ankunft zu verbinden Sie für die Sicherung meinen Anteil. Für Ihre Beteiligung an diesem Deal, erhalten Sie 40% des Gesamtbetrages. Bitte betrachten Sie dieses Angebot sofort...
...wird gemacht. Guck ich mir gleich sofort nochmal an. Bzw. jetzt. Sofort, unmittelbar gleich. Ohne Verzug, muss nur noch eben zu ende lesen...
...und senden Sie mir Ihre Informationen wie folgt: Ihren vollständigen Namen, Ihre Kontakt-Adresse und Ihr direkter Handynummer, um Re-Profilierung des Fonds beginnen, Ihren Namen als Erben begünstigten.
Ja. Weiß nicht. Ich kenn Sie doch kaum, Herr Harris. 
Fühlen Sie sich frei, mich für weitere Diskussionen und Anleitung, was von Ihnen erwartet nennen.
Ich hätte gern ein Foto von Ihnen. Mr Harris, nackicht vorm Kamin, mit Geldbündeln im Mund und einer napoleonmütze auf dem Kopf. Ihre Füße sollten hellgrün lackiert sein. So was in der Art. Das wäre ne gute Legitimation. Dann bin ich dabei. Meine E-Mail-Adresse haben Sie ja offenbar. Also her damit.  
Ich werde mich auf Ihren Sinn für Geheimhaltung und Vertraulichkeit zu zählen, um riskante Exposition zu vermeiden, wenn man die Empfindlichkeit und das Ausmaß dieses Projekts.
Klar, ich erzähl's niemandem, nicht mal, was Sie für ein beschissenes Übersetzungsprogramm am Laufen haben. Ich merk's gerade, ich hab's schon gepostet. Schlimm?
Ich bin gespannt auf Ihre dringende Antwort, so können wir beginnen.
 
Mit besten Grüßen,
 
Herr Joe O. Harris
Leiter der Primeline,
NatWest Bank plc. London

P.S. Möchte jemand ebenfalls an Herrn Harris schreiben? Seine E-Mail-Adresse lautet, merkwürdiger Weise ohne e hinterm Jo:  joharris23@live.com

Ultimate Horror: The Bulb

Bulb.

Das ist das matte Geräusch, das entsteht und gleich wieder weg ist, wenn man einen Stein in einen Sumpf wirft. Der versinkt da nämlich ohne noch die kleinste Welle.
Und mit Bulb fassen wir bei uns zuhaus das merkwürdige Phänomen zusammen, wenn man etwas zu jemandem sagt, und das verklingt dann vollkommen echolos.
Kennen Sie?
Falls nicht: ich versuch’s mal zu beschreiben: Eine Nachbarin von uns hat einen Hund, einen kleinen, dauerkläffenden Pinscherrüden, der stets an der Leine gehalten wird. Diese Leine ist wiederum gerade lang genug ist, dass der Köter hin und wieder bei uns auf die Fußmatte pissen kann. Schließlich haben wir auch einen Rüden, da muss das sein.
Ich spreche diese Nachbarin an, ob sie bzw. der Hund das nicht lassen könne. Sie guckt. Und guckt weg.

Bulb.

Anderes Beispiel. Ein möglicher Kunde fragt bei facebook ins Blaue, wer wohl in der Lage wäre, in der nächsten Woche ein paar Tage Texte für z.B. eine Website zu entwickeln. Er nennt eine E-Mail-Adresse, unter der man ihn anschreiben soll. Ich bin in der Lage. Ich habe Zeit. Ich schreibe eine Mail.
(Natürlich weiß ich, dass auch andere und wahrscheinlich ein ganze Menge Leute eine ähnliche Mail schreiben.) Doch so sehr ich mich bemühe, es zu verstehen: ich verstehe es nicht und wieder nicht, dass da nicht mal eine – meinetwegen auch automatisierte – Absagemail zurückkommt.

Bulb.

Ich kriege einen Anruf, in dem ein Freund mir sagt, er hätte meinen Namen an eine befreundete Agentur gegeben, die bräuchten jemanden wie mich, ich solle mich doch mal an Denundden (Name geändert) wenden. Und er gibt mir die Telefonnummer und ich rufe an. Und ich krieg sogar einen Anrufbeantworter an den Apparat: Eine Frauenstimme sagt: Zur Zeit ist niemand erreichbar, aber Sie können Ihre Nachricht, Ihren Namen und Ihre Rufnummer hinterlassen. Ich hinterlasse. Und ich sage, ich würd’s auch noch mal versuchen. Ich versuche. Und versuche. Ich kriege über den Empfang auch seine E-Mail-Adresse und schicke ihm eine nette Mail, in der ich mich auf den Freund beziehe und dass ich meine Mappe mitgeschickt hätte und dass ich mich über einen Rückruf freuen würde.

Bulb.

Es gibt so Tage, da häuft sich das.
Und dann könnt ich darüber kotzen: Bulb.

Aber danach geh ich wieder frisch ans Werk: ich werd' jetzt mal mein Telefon hypnotisieren.

Neue Wörter (Folge 53)

Schon vor Jahren habe ich mir mal erzählen lassen müssen, ich sollte aufpassen, dass ich kein "Yesbutter" würde. Also einer, der immer einen Einwand hat und ihn mit den Worten einleitet: "Yes, but..."
Das kann schon  sein, aber eigentlich ist das ja dummes Zeug. 

Interessant fand ich die Frage, ob's auch eine deutsche Entsprechung dazu geben könnte. Und weil's kleine gab, hab ich mir eine ausgedacht, die ich hiermit dem deutschen Wortschatz hinzufüge.
Jaaberer
(Das doppelte a wird natürlich auch lang a-a gesprochen. Ich finde, das hat was.)

Ein Mann ist müde.

Es ist nämlich so: Für das eben vergangene Wochenende hatten wir uns vorgenommen, mal selbst einen Stand am Volksdorfer Flohmarkt zu haben, um all die Spielsachen zu verkaufen, über die unser Sohn inzwischen hinausgewachsen ist. Dazu haben wir uns auch schon vor Wochen angemeldet gehabt und am Samstag war das große Packen angesagt. Das ging fast bis zehn Uhr abend, einsamer Höhepunkt des Chaos’ war, dass der Kofferraumgriff an unserem Auto halb abriss, worauf  meine Frau und mein Sohn sofort vermuteten, jemand könnte sich daran zu schaffen gemacht haben, der all die schönen Playmobil-Sachen vielleicht besonders begehrenswert gefunden haben könnte.
War aber nicht so, nur einer der Federzüge war durchgerostet. Trotzdem war unser Sohn jetzt so aufgeregt, dass er die halbe Nacht nicht in Schlaf kam und wir demzufolge auch nicht.
Am Sonntag gegen halb drei hab ich also dagelegen, einerseits todmüde, andererseits auch nicht mehr einschlafen könnend. Also hab ich mir das iPad gegriffen und mit einer eben downgeloadeten gedownloadeten, doangelowdenen heruntergeladenen App namens Artisan Paint (Lite) herumgespielt, die ziemlich schwer zu kontrollierende farbige Linienverläufe übers Blatt (über den Bildschirm) zieht.
Das Ergebnis war das Porträt eines müden Mannes.

© 2012 Thies Thiessen
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Das hab ich dann noch, nun wacher, mit Adobe Ideas verfeinert.

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Das Ganze hat vielleicht 25 Minuten gedauert. Danach bin ich, endlich, eingeschlafen. Um fünf klingelte dann der Wecker. Und heute fühl ich mich unverdient, weil alkoholfrei, verkatert.

Aus künstlerischer Sicht war die verlorene Nacht doch noch was wert. Immerhin.

P.S. Kennt wer einen günstigen Schrauber, der den Kofferraumgriff eines Chrysler PT Cruiser reparieren kann? 

Kunstentdecker, Frauenfinder

Ich war gerade zum ersten Mal beim Google Art-Project, genauer: hier, im MomA.
Und als ich an den van Gogh immer näher ranging,...
...entdeckte ich,mitten im meerblauen Gewirbel...
...diese kleine schaumgeborene Venus...
Ungelogen, da stand sie, an einem sandigen Streifen
und spiegelte sich sogar.in eime andern Ölfarbtropfen.

Der Engel steckt eben immer im Detail. 


Fundstücke: Zeit im Zug

Eine Zugfahrt kann sooo langweilig sein.
Ich hatte also viel Zeit, auf dem Weg von Heidelberg zurück nach Hamburg.
Und ich hatte ja meinen Zeichefinger dabei. Und das Tablett.
Das reichte allemal, um ein lebensnahes Porträt zu schaffen:

© 2012 Thies Thiessen
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Da blieb auch noch genug für ein albernes Witzchen, betitelt Pisa-Studie:

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Pisa-Studie! Ein Brüller, oder?

Und zwischendurch schuf ich gar ein finster kafkaeskes Werk:

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Ach ja, und den Film Hangover hab ich auch geguckt. War lustig.

Fundstücke: Neues vom iPad

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Adobe Ideas gefällt mir immer besser. Soeben habe ich am Hauptbahnhof Frankfurt den Hauptbahnhof Frankfurt gezeichnet – letzte Feinheiten dann schon im Zug nach Heidelberg.
Die Zeichnung von meinem Lieblings-Alter-Ego Herrn Sausack (samt Gattin) habe ich mit Paper (53) gebastelt und wieder mit Adobe Ideas bunt gemacht. Und das sympathische grüne Baby ist mit dem Draw Pad Pro entstanden, einer App, die dank begrenzter Strichstärken- und Farbauswahl etwas mühsam in der Bedienung ist. Danach hab ich immer einen Krampf im Zeichefinger. Aber schön ist's halt.
(Wie üblich gilt: Für Großansicht aufs Bild klicken.)

Günter Grass sein neues Gedicht, so geschrieben, dass das jeder mal richtig verstehen tut.

"Was gesagt werden muss" ist dieser Text von Günter Grass überschrieben, den er selbst als Gedicht verstanden wissen will. Ich habe versucht ihn so zu übersetzen, das der Nobelpreisträger endlich auch an deutschen Stammtischen verstanden wird.


Für Großansicht bitte aufs Bild klicken. Links der Originaltext, rechts meine Übertragung.

Ein schwieriges Filmstöckchen, finde ich.

Kiki hat mir ein Stöckchen mit 5 Filmfragen geschickt und ich muss gucken, was ich daraus mache:

Was war Dein erster Kinofilm und hast Du ihn später noch einmal gesehen? Wie fandest Du ihn dann?
Mein erster Kinofilm liegt über 45 Jahre zurück. Damals setzten mich meine Eltern jeden Sonntag auf dem Rücksitz ihres VWs und sich auf die Vordersitze, und dann fuhren wir von unserem Bauernhof nach Marne, in ein Lokal namens Tonhalle, in dem mein Vater mit meinen Onkels und meinem Großvater Skat spielte, während meine Mutter mit den Tanten und Großmutter Kaffee trank. Ich langweilte mich solange, bis der steinalte Besitzer der Tonhalle mich in den zum Lokal gehörigen und namengebenden Kinosaal führte. Ich durfte durch den Seiteneingang in die laufende Kindervorstellung. Und ich werde nie, nie, niemals die Szene aus dem Historienschinken vergessen, in der eine mutierte Baumwurzel Menschen mit einem leuchtenden Zyklopenauge ansah, woraufhin die versteinerten. Und nein, ich habe diesen Film, in der mich die Medusa so ins Gruseln brachte, nie wieder gesehen. (Durchaus möglich dass dieser Film nicht mein 1. Kinofilm war. Wie gesagt, das Ganze liegt schon einige Jahre zurück. In diesen Jahren habe ich außerdem noch diverse Lümmelfilme, eine Verfilmung der frommen Helene, auch Heintje und einigen japanischen Godzillaquatsch gesehen, aber der Blick der Medusa hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt.)

Welches sind Deine drei liebsten Filmszenen und warum?
1. In Gremlins gibt es eine Szene, in der das weihnachtliche Setting dieses Films komplett karikiert wird. Und zwar in dem Moment, als eine der Filmfiguren erzählt, dass ihr Vater vor einigen Jahren im Kamin des Elternhauses verrreckt sei, weil er versucht habe, als Weihnachtsmann verkleidet die Geschenke durch den Kamin auszuliefern. Damals, so die Figur, habe sie den Glauben an Weihnachten verloren. Die Szene ist filmisch völlig uninteressant, aber der Drehbuchautor verdient ganz dicke Umarmungen.
2.  Der gesamte Playtime von Jacques Tati. (Kaum Drehbuch, aber jede Menge Film.)
3.1. Im Kentucky Fried Movie gibt es eine etwas längere Parodie auf James Bond und auf Bruce Lees Kampf gegen den Schurken mit der Todeskralle.  Im Verlauf dieser Szene wird ein kleiner blinkender Spielzeugroboter in die Zentrale der Bösen geschickt.  Alle Unterschurken schreien: „Ein Roboter!!"
3.2.  In dem gleichen Film und dort in der gleichen Parodie wird ein Verräter zur Strafe nach Zürich geschickt.  Während er von irgendwelchen asiatischen Schergen davon geschleppt wird, brüllt er immer wieder mit Schweizer Akzent: "...nichtcht nach Zürichch nichcht nach Zürichch!"

Hast Du schon einmal selbst einen Film gedreht, und sei es nur auf Video oder Super 8, so richtig mit Drehbuch, Maske/Kostüm und was war das für einer? Bzw. was wäre das für einer, wenn Du das machen würdest?
Ja, ich war Regisseur eines Films. In meiner Eigenschaft als evangelischer Jugendgruppenleiter (vor 35 Jahren etwa) habe ich mit den Kindern dieser Gruppe einen kleinen Super-Acht-Stummfilm gebastelt, der sich darum drehte, dass sich ein Junge starr auf einen Denkmalssockel hinter einer Parkbank stellt und nun die Leute auf der Bank verwirrt und erschreckt. Auf dem Sockel steht der Titel des echten, aber fehlenden Denkmals: "Karl der Nackte". So heißt denn auch der Super-Acht-Film. Nein, ich habe ihn nicht mehr.

Gibt es einen Film, der Dir Angst macht und den Du nie, nie, nie wieder sehen willst?
Nein. Die paar Filme, die mir angst machen, gucke ich ja auch eben deshalb, ne?


Und welchen Film würdest Du gerne noch einmal auf der großen Leinwand sehen, der leider nur noch im TV oder auf DVD zu haben ist? Der Dieb von Bagdad. 2001. Barry Lyndon. Little Shop of Horrors (von Frank Oz). etc. ...einen?

Wie die Regel dieses Stöckchens vorschreibt, hier meine fünf Fragen, die dran sind bei denen, die jetzt dran sind. (Denkt dran, Euch neue Fragen für die nächsten auszudenken.)
1. Gibt es einen Film, bei dem es dir peinlich ist, dass du ihn magst? Welcher Film ist das? Und warum ist es Dir peinlich?
2. Wer ist Dein/e Lieblingsschauspieler/in? Und warum?
3. Bei welchem Film bist Du rausgelaufen. Und natürlich: Warum?
4. Hast du Dir schon mal einen Soundtrack gekauft? Und? Magst Du ihn immer noch?
5. Erzähl von Deinem Lieblingskino.

Also, Stefan, Elie, Etosha. Jetzt seid Ihr dran: Fünf Fragen beantworten. Fünf neue erdenken. Und das Stöckchen weitergeben.





Apple’s iDea?


Die Smartphonetablett-Hersteller decken sich seit Monaten gegenseitig mit Prozessen ein, in deren Klageschrift der eine immer dem anderen das Kopieren von Technik- und Design-Details vorwirft. Apple z.B. ist total stolz auf sein unglaublich eigenständiges iPad-Design und findet, niemand dürfte das nachahmen.

Vorsicht, ihr Genies. Die abgebildete Schiefertafel (rechts) ist einige Jahrzehnte älter als das iPad (links). Sogar älter als die Designs von Dieter Rams.
Also stellt euch nicht hin und behauptet etwa, das wäre ein Analog-iPad.

Nochmal 'ne Ergänzung zu Hockneys iPad-Werken

(Ich muss da mal was relativieren: Hockney hat auf dem iPad in Bestzeit einige sehr guteBilder geschaffen und er hat einige Hundert ziemlich durchschnittlicher Bilder produziert.
Mich nervt es, da den Weizen in der Spreu zu finden. Und dennoch, ich muss zugeben, ich beneide ihn um die rücksichtslose Ausstellung dieser etwas beliebigen Elektroskizzen und das große, meist begeisterte Interesse daran. Solches Interesse an meinem Zeug fände ich auch gern.

© 2012 Thies Thiessen

Immerhin hab ich meinen Blog. Wollndochmalsehen.

© 2012 Thies Thiessen

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Also: Nachdem ich mich mal ein bißchen konzentrierter auf die eine oder andre iPad-App eingelassen habe, nachdem ich die Ergebnisse mal mit Hilfe der anderen oder einen App bearbeitet habe, hier ein paar weitere Bilder aus dem Tablett. (Für vergrößerte Ansicht bitte aufs Bild klicken)