Obwohl wir es uns eigentlich nicht leisten können, schicken wir unseren Sohn zum Blockflötenunterricht.
(Zugegeben, es gibt Furchtbarstes auf der Blöckflöte. Aber es gibt eben auch das 4. Brandenburgische Konzert, bei dessen erstem Satz ich regelmäßig eine wohlig-wonnige Gänsehaut kriege.)
Gestern warteten wir gemeinsam im Vorraum der Musikschule und durch die geschlossenen Türen der einzelnen Unterrichtsräume ertönten verschiedene Instrumente und eine schöne Vielzahl von Melodien. Unter anderem identifizierte ich ein Akkordeon, das beschwingt von schönstem Savoir-Vivre eine kleine Musette spielte – die sich bei näherem Hinhören als das Star Wars Thema entpuppte. Nie zuvor habe ich diese ansonsten meist donnernd daherdröhnende Melodie als so leicht und unpathetisch empfunden. Das machte mir Freude.2. Gutes Essen
Während unser Sohn flötete, gingen meine Frau und ich - obwohl wir es uns eigentlich nicht leisten können - zu Emilia, ein Geschäft für südeuropäische, vorwiegend italienische und immer hochpreisige Spezialitäten, um dort eine Auswahl von Antipasti für den Abend zu erstehen. Ein teuer gekleideter Herr in den späten 30ern stand neben uns und fragte die Verkäuferin: Haben Sie auch Labskaus?
Sie stutzte und antwortete wahrheitsgemäß: Nein.
Labskaus kann sehr lecker sein. Doch noch das beste Labskaus ist meist so unansehnlich, dass es sich lieber unterm Spiegelei versteckt.
Der Herr ging, der etwas irritierte Ausdruck auf dem Gesicht der Verkäuferin blieb noch ein wenig. Das machte mir ebenfalls Freude.
1 Kommentar:
einfach wunderbar
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