Apostrophenalarm!

Kurz nach Besiegelung der Deutschen Einheit begann die Zeitschrift Titanic einem mehrjährigen (und letzten Endes verlorenen Krieg gegen das Deppen-Apostroph, jene wohl anglophil und weltläufig wirken wollende Unsitte, aus Susis Imbiss eben Susi’s Imbiss oder gleich völlig sinnleer Susi’s Imbis’s zu machen. Wer  sowas machte (und nach wie vor macht), weiß eben nicht, dass der Apostroph immer dann gesetzt wird, wenn es einen Buchstaben ersetzen soll, der dann eben nicht mehr da ist. So sieht’s aus. Ist’s wirklich so schwer zu begreifen? Offenbar ja. Doch erspare ich mir und meinen Lesern weitere Beispiele und komme nach dieser durchaus nötigen Einleitung zu etwas Ähnlichem, gleichwohl völlig anderem:
Es ist nämlich so, dass viele nicht mal wissen, wie ein Apostroph aussieht und gerne auch mal was anderes dahinsetzen.
Gesetzt, dass jemand schreibt: Wir wollen´s wissen.
Dann tut's mir leid, dann muss ich’s dissen.
Und das tue ich hiermit. Zumal der Mist ausgerechnet in einem Zusammenhang geschieht, der betont auf Bildung und Anspruch etc. verweist.


Das geht natürlich gar nicht.
Wobei ich sagen muss: ausgerechnet im abgebildeten Fall überrascht mich so eine typografische Sünde kaum mehr. Schon vor ein paar Jahren freute ich mich an dieser Stelle über ein anderes Plakat des gleichen Absenders. 
Na ja, egal.
beim nächsten Mal...
Deshalb hier fûr alle, die`s endlich richtigmachen wollen, so zu sagen als Service von Wikipedia und von Thies Thiessen´s Sprachberatung, die drei wichtigsten Akzente und einige beispielhafte Anwendungen.
  • Der Akut (accent aigu) – Beispiel: é
  • Der Gravis (accent grave) – Beispiel: è
  • Der Zirkumflex (accent circonflexe) – Beispiel: ê

Und tatsächlich hat Armin Korshenrich Recht, der mich eigens darauf hinwies, dass es der Apostroph heißt.  Und nicht das. Danke, Armin.


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