Fundstücke etc: Prominente Vergangenheit

Aus Anlass meines Justus-Frantz-Beitrags habe ich mal überlegt, welchen Prominenten ich denn sonst schon Aug' in Auge gegenüberstand. Wobei Prominenz hier mal definiert werden soll als das gute alte "Bekannt von Film, Funk und Fernsehen".
Da wäre also der bereits porträtierte Herr Frantz, dann ist da Hans-Joachim Kulenkampff, für den ich vor zwanzig Jahren drei Tiefkühlgerichte-Werbespots geschrieben habe. (Und den etwas peinlichen Claim: Delite-Menüs von Iglo. Einfach kulinarisch.)
Freddy Quinn hab ich mal von Weitem betrunken – er war beschickert, nicht ich, ich war erst 14 – am Hafen von Büsum gesehen. Corny Littmann (heute Präsident des Schmidt-Theaters) habe ich bei einer Party vor ca. 30 Jahren erlebt. Hat mir nicht so sehr gefallen. Die Party war nett.
Ach ja, und wo ich eben bei Kulenkampff war: ebenfalls aus werberischem Anlass und fürs gleiche Produkt durfte ich im Sommer 1989 nach München, um dort einen Chor zu beaufsichtigen, der im Studio des Werbejingleproduzenten und Popmusikers Michelangelo La Bionda ein 30 Sekunden-Lied singen sollte.
Schon Signore La Bionda war für mich interessant, weil der nämlich gemeinsam mit seinem Bruder ein Jahrzehnt vorher kurz Star war und schließlich auch eine Reihe Spaghetti-Action-Soundtracks im Stile von "Der Supercop haut auf den Dicken" komponiert hatte.


Die eigentliche Sensation war aber Robert Palmer, der am gleichen Tag im gleichen Studio seine neue LP fertig gemischt hatte und zur Feier des Tages von Michelangelo LaBionda (– man muss diesen Namen laut aufsagen, das bringts!) zum Essen und ins Schuman's eingeladen wurde, und ich kleines Werbettexterlein durfte mit.
So sensationell war's dann aber auch wieder nicht. Außer vielleicht: die deutlich jüngere Freundin des damals 40-jährigen Palmer, der mir im Kontrast zu ihr totalzerstört vorkam.
Die hatte nämlich, abgesehen von ihrer Oberweite, auch eine ganze Menge Gutes im Kopf, und sie war nur wenig jünger als ich. Wir haben jedenfalls den ganzen Abend und bis in die Nacht geplaudert und viel gelacht, während der Sänger immer lauter wurde und trotz all dieser Mühen nur zweimal Autogramme geben durfte.
Es war ein rundherum merkwürdiger Abend, den ich noch in der Nacht aufzeichnete.

© Thies Thiessen 1989 / 2011
© Thies Thiessen 1989 / 2011

Hans Joachim Kulenkampff ist tot. Robert Palmer ist auch tot.
Wegen "Bad case of Loving you" tut mir das leid.


Michelangelo LaBionda singt immer noch "One for you, one for me."
Im italienischen Fernsehen.

Ich weiß nicht genau, was besser ist.

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