FDP-Übernahme unter Dach und Fach

(OriginalmeldungDie Übernahme der FDP durch die CDU ist unter Dach und Fach. Die CDU teilte am Freitag mit, die Mehrheit der freien FDP-Mitglieder hätte der CDU ihre Anteilsscheine angeboten. CDU-Partei-Chefin Angela Merkel zeigte sich erfreut darüber, dass „die Mehrheit der freien Mitglieder der FDP unser Übernahmeangebot angenommen hat“.

Die CDU ist bei der Übernahme der FDP am Ziel: Die Mehrheit der freien FDP-Mitglieder hat der größten deutschen Partei ihre Anteilsscheine angeboten. Wie die CDU am Freitag mitteilte, wurden ihr mindestens 21,48 Prozent der FDP-Aktien angedient. Da sie vorher bereits 29,95 Prozent an der FDP hielt, hat sie nun die Kapitalmehrheit erreicht. CDU-Chefin Angela Merkel zeigte sich erfreut, dass „die Mehrheit der freien Mitglieder der FDP unser Übernahmeangebot angenommen hat“. Die FDP soll nun wie geplant bis Jahresende eingegliedert werden.

Bis zur Freigabe durch die Kartellbehörden werde die CDU aber vorerst nur 49,95 Prozent an der FDP halten und weitere Programmaussagen bei einer anderen Partei – wahrscheinlich den Grünen – parken, hieß es. Rein rechnerisch kommt die CDU nach Abschluss des Übernahmeangebots gegenwärtig auf 51,43 Prozent des FDP-Kapitals. Das endgültige Ergebnis will der neue Mehrheitseigentümer am Montag veröffentlichen. Die nun genannten Zahlen spiegeln den Stand von Freitagvormittag wider.

Parteimitgliedern winkt Geld.

Die FDP-Mitglieder sollen in der ersten Dezemberwoche ausgezahlt werden. Die CDU hatte 25 Euro je Anteilsschein geboten. Mindestens 70 Prozent der freien Mitglieder hätten das Angebot angenommen, hieß es. Unter anderem dafür hat die CDU im Oktober eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Daneben will die Partei mit dem Stimmenzuwachs auch die schwieriger gewordenen Parlamentszugangsvorschriften (FünfProzenthürde) stemmen.

Letztlich spart die CDU mit der zügigen Übernahme des Lobbyistenverbands-Konzerns 1,7 Milliarden Euro. 2012 übernimmt die Partei die ausstehenden 39,5 Prozent der FDP-Mitgleidsausweise aus dem Besitz der Post. Nun aber zahlt der deutsche Branchenprimus den freien Aktionären nur den gesetzlichen Mindestpreis. Einige FDP-Mitglieder hatten die Summe als zu niedrig kritisiert; deshalb war fraglich, ob der CDU auf Anhieb die Mehrheitsübernahme gelingen würde.

Keine Änderung für Parteikunden

FDP-Chef Rösler sagte, dass CDU und FDP „zusammen die unangefochtene Nummer 1 im deutschen Parteienmarkt“ sein werden. Für die Wähler und Spender soll sich nichts ändern: Kontonummer und Bankleitzahl, das Filialnetz und die Marke FDP sollen erhalten bleiben. Früheren Angaben Merkels zufolge kommen beide Parteien zusammen künftig auf 24 Millionen Kunden.

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