Die MoPo macht ‘ne Party.

Vor einer knappen Woche titelte die Hamburger Morgenpost zum ersten Mal mit der Geschichte des Hamburger Mädchens Thessa K., das versehentlich alle, aber auch wirklich alle Facebook-User zu seiner Geburtstagsparty nach Bramfeld eingeladen hatte. 
Halb scheinbetroffen, halb hämisch berichtete das Blatt über die versehentlich falsch gesetzten Optionen beim Einstellen des Termins und über die Sorgen der Eltern und Nachbarn, was da wohl nun auf sie zukommen würde. Und genüsslich wurde mit möglicherweise 15.000 Besuchern gedroht.

Ich sage mal so: Wenn es die Hamburger MorgenPost nicht gäbe, hätte ich (als ebenfalls Facebook-Nutzer) nie von dieser Party erfahren – und ich unterstelle, dass es vielen anderen Hamburgern ebenso ging. Auch von denen, die dann am Ende mitgefeiert haben.
Thessa in der MoPo-Falle
Das Boulevardblatt jedenfalls hielt den Hype auch hübsch am Kochen. Noch einige Tage und Titelseiten lang wurde der geneigte Fetenfreund im Raum Hamburg daran erinnert, dass es am Freitag bei Thessa in Bramfeld aber echt abgehen würde, immer natürlich mit dem Unterton tiefer Besorgnis um (und größter Amüsiertheit über) die Jugendliche, um ihre Eltern, ihre Nachbarn und überhaupt.
Zeitung macht Stimmung
Und siehe da: tatsächlich trudelten außer der Hamburger Reiterstaffel an die 1.500 Feierer (laut Mopo natürlich) ein, tranken, lärmten und randalierten auch irgendwann – ausreichend genug für zwei weitere Thessa-Titel. 
Und ich werde das Gefühl nicht los, dass letzten Endes nicht Thessa oder Facebook, sondern eben die Hamburger Morgenpost zu der Party eingeladen hat. 

Tatsächlich lese ich das Blatt inzwischen mit einer Mischung aus Masochismus* und Mangel an Alternativen. Jetzt hat‘s auch noch den Preis erhöht. 

Voll auf die Presse, Alter!
Ich glaub, allmählich gewöhn‘ ich mir das Lesern dieses Machwerks ab.

Außer, Thessa feiert nächstes Jahr wieder und lädt via Facebook in die MoPo-Redaktion ein. Dann bin ich gern dabei. Versprochen.


*Auf die mopo-typische, systemimmanente Misshandlung von deutscher Orthographie und Grammatik habe ich ja an anderen Stellen mehrfach  – und immer schmerzlich berührt –  hingewiesen. Auch, dass die täglichen Cartoons bei mir Kopfschmerz und Augenbrennen auslösen, ist bekannt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und was hat die MOPO gemacht? Abos verkauft in Thessas Vorgarten? Ich die FB User ist, aber keine MOPO mehr lese, habe erst im Taxi nachts davon gehört und habe da schon überlegt, wer denn da wohl heimlich Werbung macht.

Ich finde das ziemlich durchschaubar :)

VG
Sophie