Horrorfilm vor acht.

Gestern Fernseh geguckt. Und mich gegruselt: 
Ein offenbar wahnsinniger Mann in roten Unterhosen stürzt sich in einen Abgrund. In rasendem Tempo fällt er durch das Auge eines Wirbelsturms und schließlich auf einen gigantischen braun lackierten Kopf zu, dessen Mund sich, hämisch lächelnd, öffnet um ihn zu verschlucken. 
In weiterhin irrer Geschwindigkeit geht der Absturz weiter, durch den Verdauungstrakt der bösen Frau mit dem Medusenhaupt, der Mann jegt auf Tausende von Händen zu. Sie scheinen ihn auffangen zu wollen. 
Beim Aufprall jedoch explodieren Sie in in lauter Splitter und Scherben.
Endlich kommt der Mann wieder zu sich. 
Er steht vor einem Kühlschrank und sagt mit leicht kastrierter Stimme:
"Genau so schmeckt Kinder Maxi King. Zumindest mir. "


Junge, geh zum Arzt: Du hast einfach einen Zuckerschock.




Wolln mal aufm Teppich bleiben.

Na ja, wer's mag.

Politisch unkorrekter Lieblingswitz

Vorweg muss ich sagen, dass dieser Witz einen Bart hat. Dem Zeitkolorit des Witzes entsprechend, ist dieser Bart etwas zuppelig, und falls der Witz eine Partnerin hat, läuft sie wahrscheinlich in Latzhosen herum und ist gerade sehr empört über ihn, weil er doch sonst auch so nett ist. Er ist und bleibt, trotz und wegen der bösartigen Thematik, einer meiner All-Time-Favourites:

Zur Sache:
In einer Studentenwohngemeinschaft wird gemeinsam beschlosssen,  künftig noch mehr und bewusster auf "political correctness" in der Kommunikation zu achten, auch und gerade Begriffe zu vermeiden, die der deutschen Nazi-Vergangenheit entsprungen sind. Um den Beschluss durchzusetzen, soll jeder, der sich politisch unkorrekter Ausdrucksweise befleißigt, mit Verachtung bestraft werden.
Als die Sitzung fast zu Ende ist, sagt einer: "Ach, einen Punkt hab ich noch. Wer macht eigentlich den Abwasch?"
Alle zucken zusammen. Der eine fragt: "Was ist denn?" Eine sagt, voller Verachtung:"Du hast gerade Wehrmacht gesagt."
Der Angesprochene entschuldigt sich: "Oh, ich vergaß..."
(Erzähler geht, sich wegduckend, ab.)

Altes Mädchen / Old material girl

Wie lange und wen will eigentlich Madonna noch womit wovon ablenken.


Ich hör nicht mehr zu. Weggucken tu ich schon länger.
(Ich darf so motzen. Ich bin im gleichen Jahr, im gleichen Monat geboren.)

Durchaus subjektive Schilderung meiner Eindrücke von den aktuellen Flugsicherungsmaßnahmen am Hamburger Flughafen... – wobei der Gerechtigkeit halber erwähnt sei, dass am Flugplatz Friedrichshafen sogar noch mein Laptop abgetastet wurde.



 Verdächtig ist erstmal jede Stelle, weil sich schließlich an jeder Stelle (siehe Abbildung, Punkte 1/2/3) Sprengstoff verbergen lassen kann. Und an den anderen auch.

 Auch verdächtig: Die so genannte Arschbombe (A) und der mutmaßliche Aufschlagpunkt (B).

Die Aufgabe der Flugsicherheitssicherung muss gründlich und mit eindringlichem Ernst wahrgenommen werden.

© Thies Thiessen 2012
Doch kann diese Tätigkeit, mit der richtigen Grundeinstellung betrieben, auch viel Spaß und Freude schenken.



Mal wieder Zeit für ’ne Zeichnung.

Ich hab hier in letzter Zeit so viel Buchstaben hingemacht.
Dabei sagt doch ein Bild viel mehr als 1000 Wörter. Finde ich jedenfalls bei dem hier.
Mein Sohn. Hach.

© 2012 Thies Thiessen
Oder?

Axel Brüggemann soll schweigen!

Letzte Woche am Freitag habe ich, gemeinsam mit meiner Familie, Arte geguckt. (Ja, hallo, ZDF! Wir waren das!) Anlass war der 30. Geburtstag des Pianisten Lang Lang, der sich dazu unter anderem Herbie Hancock in die OuhTuh-Wörld in Berlin eingeladen hatte.
Das wollten wir hören.
Das Konzert war schön. Schön der Tschaikowski. Die Rhapsody in Blue von Gershwin ganz besonders schön. Lang Lang hat auch immer dazu gelächelt, so sehr emotional war das, irgendwie. Die OuhTuh-Wörld in Berlin war begeistert, die Leute da, meine ich. Echt, so ehrlich. So.

Aber das eine oder andere in der OuhTuh-Wörld in Berlin war auch schlichtweg überflüssig – zum Beispiel die sinnlosen Animationen, die von 1000en kleiner LEDs im Bühnenrundhintergrund abgespult wurden. Da sah man dann orangefarbene Balken und bläuliche Prilblumen und so Zeug halt.
Auch die eigentlich sympathische Idee, 50 junge, begabte Klavierschüler zu einem gemeinsamen Stück an 25 Flügel zu verteilen, endete für meinen Geschmack durchwachsen. Denn wenn statt einem guten Klavierschüler plötzlich 50 in Berlin in der OuhTuh-Wörld sitzen und gleichzeitig spielen, wird das nicht automatisch 50mal so gut. Nein! Es wird bemüht. Und der Beifall wird 50mal so höflich. Selbst wann Lang Lang lächelt, buddhagleich.

Am allerallerüberflüssigsten, ja am ekelhaft widerwärtigsten war allerdings Axel Brüggemann. Axel hatte an dem Abend irgendwo im Saal der OuhTuh-Wörld in Berlin vor der Kamera gesessen und vor und nach und zwischen den Stücken moderiert.
Dabei erfuhren wir meist, dass
  • a) Lang Lang an diesem Tag 30 wurde und
  • b) Herbie Hancock eingeladen hatte und
  • c) dass das Konzert in der OuhTuh-Wörld in Berlin stattfände, und zwar
  • d) in der OuhTuh-Wörld in Berlin
  • e) mit einem gewissen H. Hanckock und dem L.Lang
  • f) in Berlin, genuer gesagt, und zwar
  • g) in der OuhTuh-Wörld in Berlin... 
  • ...
...und wenn Axel rechtzeitig fertig wurde, guckte er noch ein bißchen verzweifelt in die Kamera, als hätte er sagen wollen: "Ich bin fertig. Ich hab jetzt alles drei mal gesagt. Öfter kann ich nicht. Macht die Kamera aus." Das war auf gewisse Weise lustig anzusehen. Unlustig war, wenn er nicht fertig wurde und einfach noch ein bißchen in den ersten Satz eines Klavierkonzerts schwatzte, von der OuhTuh-Wörld in Berlin zum Beispiel. Und von Lang. Und Lang. Und immer länger.

(Ich habe da eindeutig eine Werbeveranstaltung der OuhTuh-Wörld in Berlin gesehen. Ich will meine Gebühren zurück, wenigstens anteilig.)

Neue Wörter (Sonderfolge Geographie)

...
Syldavien (Hergé, 1938)
Khemed (Hergé, 1952)
Brutopia (Barks, 1957)
Palumbien (Franquin, 1952)
Bretzelburg (Franquin, ab 1961)
 ...zugegeben, die Liste ist unvollständig und sie nennt auch nur Staaten, lässt also die vielen Neu- und Parallelschöpfungen von fiktiven Städten (Metropolis, Gotham City, Bielefeld) und Ortschaften in ansonsten meist existenten Staaten außer Acht. Schließlich fehlt auch all das, was nicht Comic ist: Film- und Romanerfindungen gibt es schließlich ebenfalls reichlich, und dazu muss es nicht mal Science-Fiction sein.

Ich komme auch nur darauf, weil mein Sohn, am Morgen nach dem ersten EM-Spiel des deutschen Teams von der gegnerischen Mannschaft sprach. Und wie hieß da wohl deren Heimatland?
Portugiesien
Genau.
Ich sehe Tim und Kapitän Haddock schon auf neuen Abenteuern...

TomTom klopft das Herz!

Vor etwa einer Woche habe ich mir mein erstes Navigationssystem gekauft, und zwar das "Tomtom Start 20 Central Europe". Anlass war ein Besuch am Bodensee, wo ich einen Mietwagen gebucht hatte, mit dem ich dann durch Österreich und die Schweiz nach Liechtenstein und wieder zurück nach Friedrichshafen brummte. Da dachte ich mir, das wäre doch die Gelgenheit, sich mal kein Navi zu mieten sondern, gleich zu kaufen.
So weit, so gut – will sagen, weit genug weg von zuhause in Hamburg funktionierte das prima. Eine sonore Männerstimme führte mich sicher auf Autobahnen, über Serpentinchen und durch Tunnel bis ins Land der Steuersparer und der kleine Monitor wies mich zuverlässig auf Maut und Tempobegrenzungen hin.
Gestern fanden dann meine Familie und ich, wir sollten uns testweise und spaßeshalber auch mal durch Hamburg leiten lassen. Also gab ich als Zieladrese den Johannes-Brahms-Platz ein und schon ging's ab Poppenbüttel Richtung Neustadt. Meine Frau am Steuer, ich auf dem Beifehrersitz, unser Sohn hinten. Und alle drei wunderten wir uns ein wenig über die etwas kurvenreiche Streckenführung, dachten uns aber "Na ja, Tom Tom kennt die Strecke, was soll da schiefgehen?"
Interessantt und aufregend wurde die Fahrt, als meine Frau sagte, hier käme jetzt gleich doch die Sierichstraße und ob wir denn da wirklich...
(Für Nichthamburger kurz zur Erklärung: Die Sierichstraße ist eine, wenn nicht die einzige Einbahnstraße überhaupt, die sich dem Berufsverkehr insofern anpasst, als die Fahrtrichtung zweimal täglich wechselt. Von 12 Uhr mittags bis vier Uhr in der Früh darf man sie nur stadteinwärts befahren, in der übrigen Zeit ist nur die Richtung stadtauswärts erlaubt.)
Ja, und schon waren wir auf der Kreuzung und brausten schwungvoll in den gerade anfahrenden Gegenverkehr.

...

Nein, es ist nichts passiert. Eine ältere Frau guckte streng, viele Autofahrer lachten und und unsere Herzen schlugen TOMTOM.


Allerdings fragen wir uns, wie es wohl jemandem von auswärts (vom Bodensee z.B.)  ergangen wäre.
Und ob so ein Navi wirklich sein muss.

Spitzenwitz und wie ich darauf komme

© 2012 Thies Thiessen

So, das war der Witz.
(Hergestellt übrigens mit der App Fontify, bei der ich Buchstaben so drehen und vergrößern und hin- und herschieben kann, dass am Ende ein – man verzeihe den Kalauer – Schriftbild entsteht.)

Und nun will ich für dieses Mal die Frage beantworten, die mir meine Bewunderer bei manchen Gelegenheiten schon stellten. "Wie kommst Du nur darauf, Thies?"

So:
Ich war vor zwei Tagen am Bodensee und hab mir dort am Flugplatz Friedrichshafen ein Auto geliehen. Am Schalter der Autovermietung lagen auch Prospekte aus, deren einer dafür warb, sich doch auch gleich ein Navigationsdingens zu mieten. Und da fand ich an ungewöhnlicher Stelle das H, das mich zu dem in der Suppe fehlenden anregte.


So komm ich darauf. 

Der Soundtrack zum Film

Die zwei niederländischen Musiker Arling und Cameron haben vor einigen Jahren ein sehr schönes Album gebastelt, das hieß "Music for imaginary films".
Ich habe 2006 eine alte Idee von mir endlich mal bebildert, indem ich zu einem albernen Buchstabendreher das grauenerregende VHS-Cover gebastelt habe.


Und heut finde ich tatsächlich ein Musikstück mit dem gleichen Titel zum kostenlosen Download im Netz.
Es ist von Florian Filsinger und passt irgendwie ganz gut, weil's auch tatsächlich gruslig ist. Danke also an Florian und die Produktion für den Link und die Erlaubnis.

Fundstücke: Innenaufnahmen mit Leuten

© 2012 Thies Thiessen

© 2012 Thies Thiessen

© 2012 Thies Thiessen

© 2012 Thies Thiessen

© 2012 Thies Thiessen

Nummer 1 und 2 sind vollkommen unähnliche Portraits meiner Frau im roten Sommerkleid auf unserem roten Sofa. (Man sieht möglicheweise, dass sie eigentlich nicht gezeichnet werden wollte...)
Nummer 3 und 4 sind mal wieder Zeichnungen, die während des Wartens in der KungFuBar entstanden. Und Nummer 5 zeigt den "Windschirm" am Hallerplatz. Eine Kneipe, die ich trotz oder wegen des patzigen Wirts empfehlen kann und die ich im modischen Eppendorf nie erwartet hätte.

Guter Dieter? Fieser Vater?

Die obenstehende Zeile bezieht sich auf ein Urteil – nachzulesen hier und hier und hier... – des Amtsgerichts Tostedt, wonach Dieter Bohlen künftig den Klavierunterricht für seinen und Estefanias Sohn zahlen muss. Dabei machen sich die meisten Blätter und Onlinemedien über den Poptitan lustig und unüberhörbar ist die Häme, das hätte der arrogante Sack aber nun echt mal verdient.
Nun ja.

Diese Art Kommentar geht am eigentlichen Punkt vorbei. Deshalb stelle ich zwei Thesen zur Wahl, deren Gültigkeit ich meine Leser anhand der folgenden Prämisse zu überprüfen und zu bedenken bitte: Unstrittig ist D. Bohlens vollkommene Unmusikalität – als Belege hierzu mögen a) die Hits von Modern Talking dienen, deren jeder von jedem anderen so weit abgeschrieben wurde, dass man sie alle gleichzeitig abspielen kann und keiner merkt's.
b) Neuere Titel werden der Einfachhheit halber gleich von David Guetta übernommen, einem anderen Musikheroen, dessen kompositorische Gaben ich durchaus in Bohlenscher Tradition verorten möchte.


Nichtsdestotrotz ist D. Bohlen mit eben dieser Art der Musikherstellung richtig doll erfolgreich und darf dafür im Fernsehen Jugendliche herunterputzen, die das dann auch noch genießen.

Und daraus kann ich – im Bezug auf das oben erwähnte Urteil nur folgendes schließen:
These 1:
D. Bohlen will seinem Sohn eine ähnlich rasante musikalische Karriere ermöglichen will und ihm deshalb das Erlernen irgendwelcher ersparne möchte, sich mit Musiktheorien und etwaigen Fingerfertigkeiten von diesem Ziel ablenken zu lassen.
These 2: 
D. Bohlen weiß, sein Sohn ist ohnedies – der Genetik folgend – vollkommen unmusikalisch. Wozu also das arme Balg mit Tonleitren und Etüden quälen. Wird doch eh nichts.

Zwingend logisch, finde ich. Was findet Ihr?