Kreativwettbewerbe

Ich find's merkwürdig: Die Kreativen der kreativen Agenturen der ganzen kreativen Welt treffen sich alljährlich, monatlich, wöchentlich und allüberall, zeigen sich dann gegenseitig ihre Arbeiten und am Schluss kriegt wer einen Nagel oder einen Löwen oder anderes Zeug.

Vorher haben einige der Kreativen sich sogar noch Sachen ausgedacht, die nur dazu da sind, damit einen Nagel oder einen Löwen oder eine lockere Schraube zu gewinnen. Weil die Arbeiten aber nun mal veröffentlicht sein müssen, um bei dem Wettbewerb teilzunehmen, werden solche, eigens im Frankensteinlabor gezüchteten, Gold-Ideen als Anzeige im Mitteilungsblatt der Möllner Fleischerinnung geschaltet. Fertig.

Bzw. fast fertig. Denn aufwändigere, erklärungsbedürftigere Ideen müssen oft auch noch in einer kurzen filmischen Zusammenfassung, nun ja, zusammengefasst werden. Das kostet. Dann wird eine ordentliche Teilnahmegebühr fällig – und so wird mit viel Mühe Wind um Ecken geschaufelt.

Das ist in etwa so, als würden sich Playmates  – die sich extra dafür haben ganz doll operieren und optimieren lassen – gegenseitig ihre Centerfolds zeigen und die schönsten Möpse gewinnen.

Oder, wem der Vergleich zu frauenfeindlich erscheint: etwa so wie beim Schwanzvergleich pubertierender Internatszöglinge.

Gemeinsam ist diesen Wettbewerben auf jeden Fall, dass die Zielgruppe in diesem Fall völlig außen vor bleibt. Was ausgerechnet den Werbung treibenden und erdenkenden seit je vorgeworfen wird.

Ach was.
Wahrscheinlich bin ich bloß neidisch. 




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