Ultimate Horror: The Bulb

Bulb.

Das ist das matte Geräusch, das entsteht und gleich wieder weg ist, wenn man einen Stein in einen Sumpf wirft. Der versinkt da nämlich ohne noch die kleinste Welle.
Und mit Bulb fassen wir bei uns zuhaus das merkwürdige Phänomen zusammen, wenn man etwas zu jemandem sagt, und das verklingt dann vollkommen echolos.
Kennen Sie?
Falls nicht: ich versuch’s mal zu beschreiben: Eine Nachbarin von uns hat einen Hund, einen kleinen, dauerkläffenden Pinscherrüden, der stets an der Leine gehalten wird. Diese Leine ist wiederum gerade lang genug ist, dass der Köter hin und wieder bei uns auf die Fußmatte pissen kann. Schließlich haben wir auch einen Rüden, da muss das sein.
Ich spreche diese Nachbarin an, ob sie bzw. der Hund das nicht lassen könne. Sie guckt. Und guckt weg.

Bulb.

Anderes Beispiel. Ein möglicher Kunde fragt bei facebook ins Blaue, wer wohl in der Lage wäre, in der nächsten Woche ein paar Tage Texte für z.B. eine Website zu entwickeln. Er nennt eine E-Mail-Adresse, unter der man ihn anschreiben soll. Ich bin in der Lage. Ich habe Zeit. Ich schreibe eine Mail.
(Natürlich weiß ich, dass auch andere und wahrscheinlich ein ganze Menge Leute eine ähnliche Mail schreiben.) Doch so sehr ich mich bemühe, es zu verstehen: ich verstehe es nicht und wieder nicht, dass da nicht mal eine – meinetwegen auch automatisierte – Absagemail zurückkommt.

Bulb.

Ich kriege einen Anruf, in dem ein Freund mir sagt, er hätte meinen Namen an eine befreundete Agentur gegeben, die bräuchten jemanden wie mich, ich solle mich doch mal an Denundden (Name geändert) wenden. Und er gibt mir die Telefonnummer und ich rufe an. Und ich krieg sogar einen Anrufbeantworter an den Apparat: Eine Frauenstimme sagt: Zur Zeit ist niemand erreichbar, aber Sie können Ihre Nachricht, Ihren Namen und Ihre Rufnummer hinterlassen. Ich hinterlasse. Und ich sage, ich würd’s auch noch mal versuchen. Ich versuche. Und versuche. Ich kriege über den Empfang auch seine E-Mail-Adresse und schicke ihm eine nette Mail, in der ich mich auf den Freund beziehe und dass ich meine Mappe mitgeschickt hätte und dass ich mich über einen Rückruf freuen würde.

Bulb.

Es gibt so Tage, da häuft sich das.
Und dann könnt ich darüber kotzen: Bulb.

Aber danach geh ich wieder frisch ans Werk: ich werd' jetzt mal mein Telefon hypnotisieren.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Na, damit das hier nicht auch mit einem Bulb endet, schreib ich doch mal was.
Das Finanzamt schreibt, der Zahlungsbescheid ist abgeschickt worden- also bei mir zugestellt?? wirklich? und die Einspruchsfrist abgelaufen, Die Ärztin zählt auf, welche Werte im Nirvana sind, der Partner meint, dass er besser ohne mich lebt- was gäbe ich für einige BULBs'.

Unknown hat gesagt…

aus.

wobei, ich hab ja nicht gesagt, dass schlechte nachrichten nicht zuverlässig zugestellt würden.) Falls das nicht nur allgemeine beispiele sind, wünsch ich dir ganz speziell, dass es besser werde. gruss, thies.

Anonym hat gesagt…

och danke- geht schon!Leider sind das keine Beispiele, schnüff... Der Kopf ist immer noch oben, aber die Perspektiven haben sich verändert. Ich lecke ein bisschen meine Wunden und machs Beste draus...soweit der Plan ;o).
Danke, G.