Ein schwieriges Filmstöckchen, finde ich.

Kiki hat mir ein Stöckchen mit 5 Filmfragen geschickt und ich muss gucken, was ich daraus mache:

Was war Dein erster Kinofilm und hast Du ihn später noch einmal gesehen? Wie fandest Du ihn dann?
Mein erster Kinofilm liegt über 45 Jahre zurück. Damals setzten mich meine Eltern jeden Sonntag auf dem Rücksitz ihres VWs und sich auf die Vordersitze, und dann fuhren wir von unserem Bauernhof nach Marne, in ein Lokal namens Tonhalle, in dem mein Vater mit meinen Onkels und meinem Großvater Skat spielte, während meine Mutter mit den Tanten und Großmutter Kaffee trank. Ich langweilte mich solange, bis der steinalte Besitzer der Tonhalle mich in den zum Lokal gehörigen und namengebenden Kinosaal führte. Ich durfte durch den Seiteneingang in die laufende Kindervorstellung. Und ich werde nie, nie, niemals die Szene aus dem Historienschinken vergessen, in der eine mutierte Baumwurzel Menschen mit einem leuchtenden Zyklopenauge ansah, woraufhin die versteinerten. Und nein, ich habe diesen Film, in der mich die Medusa so ins Gruseln brachte, nie wieder gesehen. (Durchaus möglich dass dieser Film nicht mein 1. Kinofilm war. Wie gesagt, das Ganze liegt schon einige Jahre zurück. In diesen Jahren habe ich außerdem noch diverse Lümmelfilme, eine Verfilmung der frommen Helene, auch Heintje und einigen japanischen Godzillaquatsch gesehen, aber der Blick der Medusa hat sich mir ins Gedächtnis gebrannt.)

Welches sind Deine drei liebsten Filmszenen und warum?
1. In Gremlins gibt es eine Szene, in der das weihnachtliche Setting dieses Films komplett karikiert wird. Und zwar in dem Moment, als eine der Filmfiguren erzählt, dass ihr Vater vor einigen Jahren im Kamin des Elternhauses verrreckt sei, weil er versucht habe, als Weihnachtsmann verkleidet die Geschenke durch den Kamin auszuliefern. Damals, so die Figur, habe sie den Glauben an Weihnachten verloren. Die Szene ist filmisch völlig uninteressant, aber der Drehbuchautor verdient ganz dicke Umarmungen.
2.  Der gesamte Playtime von Jacques Tati. (Kaum Drehbuch, aber jede Menge Film.)
3.1. Im Kentucky Fried Movie gibt es eine etwas längere Parodie auf James Bond und auf Bruce Lees Kampf gegen den Schurken mit der Todeskralle.  Im Verlauf dieser Szene wird ein kleiner blinkender Spielzeugroboter in die Zentrale der Bösen geschickt.  Alle Unterschurken schreien: „Ein Roboter!!"
3.2.  In dem gleichen Film und dort in der gleichen Parodie wird ein Verräter zur Strafe nach Zürich geschickt.  Während er von irgendwelchen asiatischen Schergen davon geschleppt wird, brüllt er immer wieder mit Schweizer Akzent: "...nichtcht nach Zürichch nichcht nach Zürichch!"

Hast Du schon einmal selbst einen Film gedreht, und sei es nur auf Video oder Super 8, so richtig mit Drehbuch, Maske/Kostüm und was war das für einer? Bzw. was wäre das für einer, wenn Du das machen würdest?
Ja, ich war Regisseur eines Films. In meiner Eigenschaft als evangelischer Jugendgruppenleiter (vor 35 Jahren etwa) habe ich mit den Kindern dieser Gruppe einen kleinen Super-Acht-Stummfilm gebastelt, der sich darum drehte, dass sich ein Junge starr auf einen Denkmalssockel hinter einer Parkbank stellt und nun die Leute auf der Bank verwirrt und erschreckt. Auf dem Sockel steht der Titel des echten, aber fehlenden Denkmals: "Karl der Nackte". So heißt denn auch der Super-Acht-Film. Nein, ich habe ihn nicht mehr.

Gibt es einen Film, der Dir Angst macht und den Du nie, nie, nie wieder sehen willst?
Nein. Die paar Filme, die mir angst machen, gucke ich ja auch eben deshalb, ne?


Und welchen Film würdest Du gerne noch einmal auf der großen Leinwand sehen, der leider nur noch im TV oder auf DVD zu haben ist? Der Dieb von Bagdad. 2001. Barry Lyndon. Little Shop of Horrors (von Frank Oz). etc. ...einen?

Wie die Regel dieses Stöckchens vorschreibt, hier meine fünf Fragen, die dran sind bei denen, die jetzt dran sind. (Denkt dran, Euch neue Fragen für die nächsten auszudenken.)
1. Gibt es einen Film, bei dem es dir peinlich ist, dass du ihn magst? Welcher Film ist das? Und warum ist es Dir peinlich?
2. Wer ist Dein/e Lieblingsschauspieler/in? Und warum?
3. Bei welchem Film bist Du rausgelaufen. Und natürlich: Warum?
4. Hast du Dir schon mal einen Soundtrack gekauft? Und? Magst Du ihn immer noch?
5. Erzähl von Deinem Lieblingskino.

Also, Stefan, Elie, Etosha. Jetzt seid Ihr dran: Fünf Fragen beantworten. Fünf neue erdenken. Und das Stöckchen weitergeben.





3 Kommentare:

Kiki hat gesagt…

Tolle Antworten, vielen Dank fürs Mitmachen! Und tolle Fragen. :-)

Barry Lyndon durfte ich vor über zwanzig Jahren als Wiederaufführung im Studio in der Bernstorffstr. sehen (gibt’s das noch? Ich glaube nicht). Ich weiss noch, dass ich beeindruckt sein wollte, aber mich fast zu Tode gelangweilt habe und nur deshalb nicht rausging, weil mein Liebster neben mir so begeistert war. Ich habe den Film heute als Teil der Kubrick Box, aber noch nicht wieder gesehen.

Christian hat gesagt…

Wir haben mal zusammen mit dem geschätzten Kollegen CM in unserem damaligen Übungsraum (Die Gruppe Karacho ist das Stichwort) einen Film auf Super8 gem8. "Komm heim ins dritte Kinderreich" war der Arbeitstitel. Alles in "Stop Motion". Was anneres gab es seinerzeit nich, Computer für sowas schon mal garnich. Ich erinnere mich an die Szene, wo ein Miniatur-Goebbels auf einem Plastik-Hamburger steht. Und von der "Lichtprobe" für diese außergewöhnliche Szene habe ich sogar irgnwo noch ein making-of-photo. Soll ich?

Unknown hat gesagt…

Schick mir das Bild, Christian.
Dann kann ich es direkt in den Post basteln. Der Film muss übrigens irgendwo hinten unten in unserem Keller liegen. Un. Auf. Findbar. Gruss, Thies.