Siehmaleineran, Hörzu!

Mein Köterplakat (1984),  Remake 2014

Schon vor eineinhalb Jahre  habe ich mich hier über eine Plakatkampagne der Fernsehzeitschrift Hörzu ausgelassen, die irgendwelche Prominenten zeigt, und sie kennzeichnet mit "Eine/r, der/die Hörzu zuhause hat."
Die Kampgne ist topaktuell. Die Originalkampagne allerdings ist 30 Jahre alt: sie warb auch damals mit nahezu identischem Layout und gleicher Zeile für jenes Blatt, das damals sogar noch Deutschlauflagenstärkstes Programmheft war. (Heute nur noch erstes, nach dem Jahr der Gründung.)

Auch vor 30 Jahren war ich Grafik-Assistent in der damals zuständigen Agentur. Und einer meiner erste Jobs war das Scribbeln von Motiven für die errwähnte Reklame. Ein Motiv wurde realisiert:
Ein großer Hund hält das zusammengerollte Magazin in der Schnauze.
Drunter steht "Einer, der Hörzu nach Hause tragt." Das Bild fand sich auf Tragetaschen und Plakaten.

30 Jahre später:
Die Hörzu ist inzwischen von Springer an die Funke-Gruppe vertickt.
Der damals fotografierte Hund ist lange tot.
Die damals zuständige Agentur ist verkauft, umbenannt, weg.

Aber die Idee ist gut.
Also hat die heute zuständige Agentur einen neuen geknipst...

Wow bzw. Wau. 
Irgendwie blöd, dass nur der Hund bereits verstorben ist.
Ich lebe noch. Ich bin immer noch eitel.
Und mein Gedächtnis ist auch noch ganz gut beieinander.

2 Kommentare:

Christian hat gesagt…

Tja, das ist eben Recycling. Das geht auch immer mit Musik gut - auch da sind gut 30 Jahre eine gern genommene Distanz zum Original. Wer kann (will..) sich schon an Dinge von vor 30 Jahren erinnern? Außer vielleicht verzweifelte Agenturen. Und ideenfreie Musik"produzenten".

Aber eins noch: "Einer, der HÖRZU nach Hause bringt".
Nicht "trägt" (oder "tragt";-)
Wir wollen doch das Original!

The Minimalist hat gesagt…

Zu den Bildern des "Starfotografen" Martin Schoeller ist anzumerken, dass die Abgelichteten aussehen, als ob sie die hörzu nur bräuchten, um darauf die Urne von einem kürzlich Verstorbenen zu stellen.
R.I.P. hörzu