Mindestlohn. Dass ich nicht lache.
Über das bekanntermaßen egalweg alles publizierende Portal "dasauge" kriegte ich heute das abgebildete Angebot, mit dem qualifizierte Texter gesucht werden, die bereit sind, für ca. 1,42 Cent pro Wort Artikel zu schreiben.
Die Auftraggeberin selbst ist dabei durchaus großzügig, bietet sie selbst doch Texte schon ab 2,0 Cent pro Wort an, im Nebenberuf und im Rahmen der Kleinunternehmerregelung. Und immerhin ist sie jetzt so erfolgreich, die Selbstausbeutung verschärft weiterzugeben.
So wie chinesische Unternehmen, die ihre Teile für die amerikanischen Fernseher z.B. in Nepal zusammenschrauben lassen.
Ich dachte immer, ich wäre qualifiziert, aber die Vorstellung, gegen solche "Preise" bei Kunden anargumentieren zu müssen, ist ermüdend. Und wird allmählich Alltag.
Wenn ich mich nicht hin und wieder erfolgreich auf den Unterschied von Content und Inhalt beriefe, ginge gar nichts mehr.
Also lasst mich in Ruhe mit dem Gelärm vom Mindestlohn!
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2 Kommentare:
Ich habe einen Kommnetar bekommen – anonym – und gelöscht. Aber weil ich ihn ansatzweise interessant fand und er mir auch keine weitren Websites verkaufen wollte, will ich ausnahmsweise darauf eingehen.
Der Kommentar lautete:
"Der Zusammenhang zwischen der Mindestlohn-Debatte und einer (zugestandermaßen unterbezahlten) Freelancer-Ausschreibung erschließt sich nicht so ganz. Freiberufler bekommen keinen Lohn."
Meine Antwort dazu:
Stimmt. Und weiß ich. Die Kurve, die ich da genommen habe, ist auch (zugestandenermaßen) recht weit.
Nämlich die, dass schon achtfuffzig (gar nicht gezählt die ungezählten Ausnahmen) verdammt wenig ist, dass es aber offenbar noch für weniger gehen können soll.
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