Zum ersten Mal in diesem Blog: Werbung (vorerst unbezahlt)

Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich natürlich auch einen Großvater. (Genau genommen, zwei, aber den anderen, den Vater meiner Mutter, nannte wir Kinder Opa, während der Vater meines Vaters eben Großvater war.) Der war Altbauer, trug (wie die meisten Altbauern, wie auch Opa) meist eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und darüber eine schwarze Weste – und darauf kommt's an. Denn in einer Tasche dieser Weste hatte er stets eine Fünf-Pfennig-Tüte von der Körperwärme aufgeweichter Salmis, also kleine Lakritzrauten, die man sich mit ein bisschen Spucke wunderbar zu einem sechszackigen Stern auf den Handrücken kleben konnte, um den danach genüsslich abzuschlecken.
Manchmal kriegte ich auch einen so genannten Salmi-Lolly, das war ein Lutscher aus zäher Zuckerpampe mit eingegossenen (heute würde man wohl sagen "integrierten" Salmis, das Ganze umhüllt von dunkler Schokolade.

Spätestens hier beginnt, glaube ich, meine Sucht nach Lakritze.

Eine Abhängigkeit, die ich bis heute nicht habe loswerden können – so richtig gewollt habe ich allerdings auch nie. Ich habe sie auf unterschiedlichste Wiese befriedigt. Nach den Samis waren es die Salkinos von Haribo und die Katzenohren von Katjes, auch Pernod oder Ouzo trinke ich geren wegen des deutlich an Lakritze erinnernden Geschmacks. Könnte man Lakritze schnupfen, hätte ich längst eine schwarze Nasenscheidewand und ich bin nur froh, dass es bei Zigaretten keinen Zusatzgeschmack gibt – außer natürlich den fiesen Helmut-Schmidt-Zigaretten der Marke Reyno, die so tun, als könnte man die beim Rauchen entstehenden Halsbeschwerden eben durchs Rauchen beruhigen. Die holändischen Salz-Lakritzen kaufe ich jedesmal im Familienpack, sobald ich in die Nähe der dänischen Grenzen komme, gut, dass die ein Stück weg ist.

Und jetzt zur Werbung:


Die "Confiserie Peter Salzinger" verkauft Salmi-Lollys. Und, damit nicht genug: Der Inhaber hat auch eigene Entwicklungen im Programm, darunter "Knusper-Salmiak soft" in Zartbitterschokolade. Den Geschmack kann ich nicht beschreiben. Nur so viel: Diesen merkwürdigen Schokoriegel in der unspektakulär gestreiften Verpackung könnte ich als Grundnahrungsmittel, nun ja, fressen. Blöde nur, dass ich in Hamburger Läden regelrecht dnach suchen muss. Und es auch tue.

Ich gestehe: Ich heiße Thies und bin lakritzabhängig.

(Wer weiß, vielleicht bemerkt Herr Salzinger, was ich hier für ihn tue und zahlt mir was. Gern auch in Naturalien.)

1 Kommentar:

Kate hat gesagt…

Ich vermute, da hilft auch kein 12-Schritte-Programm mehr... :-) Jetzt krieg ich plötzlich auch Lust auf Lakritze. Hmpf.

Kate