Wie finnisch denn das?

Vor einigen Monaten durfte ich mich beruflich mit dem Thema Finnland befassen und schrieb dazu eine fast 30seitige Lobhudelei in Magazinform. Nun fiel mir eine Fernsehzeitschrift aus dem fernen Polarland in die Hände, bzw. ein Tratschblatt, je nachdem, von welcher Titelseite (es gab deren zwei) man das Blatt betrachtete.
Nun hab ich meine Zweifel: Was ist eigentlich an einem Land lobenswert, das derartig merkwürdige Figuren auf die Titelseite bringt und drinnen auch noch fast nackig zeigt? (Und die sind noch die hübschesten...Vielleicht ist das gute Abschnieden bei Pisa nur dadurch motiviert, dass die Eltern finnischer Kinder sagen: "Lern was, sonst kommst du hier nie weg!" Entsteht praktische Intelligenz möglicher Weise allein aus der Notwendigkeit, eine Sprache zu lernen, die eine Reihe von Buchstaben sechints derart beliebig verdoppelt, dass selbst der "Kleine Prinz" etwa 800 Seiten Dünndruckpapier braucht? Gibt es – was Kaurismäki und Co. vermuten lassen – eine proportional fixierte Kopplung von durchschnittlichen Promillewerten und IQ? Bzw. zwischen ständig breiten Bürgern und immerzu schmalen Buchstaben? Vorurtiel? Dann, liebe LeserInnen, bilden Sie sich selbst Ihr eigenes:
Seh'nse!

Es kann nur Einen geben...

25. Dezember 2009, 22:40 Uhr. TV.
Auf verschiedenen Sendern läuft gerade zur gleichen Zeit (!):
Schiffsbrüchig Teil 1
Stirb langsam 2
Alien 3
Lethal Weapon 4

Sprechen die sich ab, gibt es inhaltliche Zusammenhänge?

Ok, und um halb zwölf dann:
Die glorreichen Sieben.

Bin gespannt auf :
Die glorreichen Sieben 8

Und darauf warte ich schon seit Jahren:
Highlander - Es kann nur Einen geben 2

Cicero – Redner vs. Schwätzer

In der ziemlich wortreichen Zeitschrift "für politische Kultur" finden sich neben immer wieder aufgeblähten Debatten (z.B. Sarrazins leicht irre Kopftuchthesen und Sloterdijks schwer engagiertes Eingehen darauf) auch jeden Monat herzlich überflüssige Kolumnen wie die des früher von mir geschätzten (– ich war jung und ich brauchte was zum Lesen –) Günter Kunert. Die seine heißt denn auch Kunerts Unwörter, und im Novemberheft ist das Unwort der Begriff Wahlversprechen.
Als wäre nicht schon mit der Überschrift samt Kolumnentitel alles gesagt, schindet uns Kunert durch etwa 60 Zeilen Blabla, was wohl dem Konsumenten Belesenheit und literarischen Furor signalisieren soll, aber letzten Endes nur dafür spricht, dass Cicero pro Zeile zahlt.
Tja, und mittendrin dann dieser Satz:
Mich wundert immer wieder, dass vernünftige Leute (oder solche, die sich dafür halten) entgegen besseren Wissens und schlechten Erfahrungen immer wieder beim Pferderennenn auf Platz und Sieg setzen, überzeugt, sie würden diesmal gewinnen.
Also, Herr Kunert, wolln mal so sagen:
Mich wundert jetzt mal wieder, wie sich jemand trotz schlechten Deutsches und fiesem Grammatik-Missbrauch für so vernünftig halten kann, solchen Quark dann auch noch veröffentlicht wissen zu wollen, überzeugt, es würde schon keiner merken.

Und schönen Gruß noch ins Lektorat.

Alles muss man selber machen!

Die Überschrift passt doppelt, nämlich einmal zu dem Rätsel-Denk-und-Sprach-Spiel, an dem ich scheint's als einziger teilnehme, zum anderen zu dieser verblüffenden –und verblüffend metaphysischen Lösung, die mir eben einfiel und gleich siebenmal dasselbe Wort in einen Satz packt:
Wenn sich nach höheren Gestalten
Gestalten Gestalten gestalten,
gestalten Gestalten Gestalten
wider das erste Gebot.
Und wo wir grad dabei sind, einen plattdeutschen Satz hab ich auch noch, der – zugegeben – orthografisch gegen die Regel verstößt, laut gelesen allerdings sowieso genau in Ordnung geht, sowieso, genau:
Wenn vör'n Ford Ford fort fohrt, fohrt Ford Ford achterran.
(Und wieder sieben. Wer bietet mehr?)

Redundanzen (Thema mit Variationen)

Ich wollte ein neueres Pdf mit einer älteren Acrobat-Reader-Version öffnen. Und das kam dabei heraus:Ok, dachte ich, mmachste mal:
Dann las ich das hier:Ok, bitteschön:
Nach dem Klick kam das:
Und wieder bestätigte ich, dass ich verstanden hatte:
Und so weiter, diesmnal nur auf Deutsch.
Is ja gut!Ach, deshalb –:
Also Klick.Das Ergebnis diesmal war ohne Worte:
Schon vollkommen erschöpft, ließ ich meinen Kopf auf die Entertaste knallen.
Und endlich sah ich vor mir, was mir schon die ganze Zeit angekündigt worden war: Ein weißes Fenster, dass ich nun, dankbar, schließen konnte:

Neue Wörter (Folge 33)

Gut, ich bin selbst schuld. In der (unter diesem Post zu lesenden) Weihnachtsgeschichte fällt der Satz:
Wieder nicht. Wieder nicht. Wieder nicht! echote es in ihm.
Natürlich ist "echote" kein so richtig richtiges Verb, immerhin aber dessen korrekte Imperfekt-Form der dritten Person Singular. Isabel Garcia, die ich im Übrigen auch wegen ihrer (in diesem Fall märchenhaften) Stimme sehr schätze, hat die Geschichte auf eine Weihnachts-Verschenk-Mp3 gesprochen. Und da hat sie in der ersten (und inzwischen längst gelöschten) Version das Verb endgültig zur Unkenntlichkeit umgebaut.
Dort lautet der Satz nun:
Wieder nicht. Wieder nicht. Wieder nicht! erhochte es in ihm.
Der Infinitiv demzufolge wäre
erhochen
Eigentlich wunderhübsch. Fehlt uns bloss noch eine Bedeutung dazu. Wer hilft?

"Weihnachten ist für'n Arsch!"

...finden offenbar die dm-Drogieriemärkte und bieten das abgebildete Papier als "Limited Edition". Immerhin haben sie sich nicht getraut, Santa Claus oder gar das Christkind mehrlagig einzuprägen.

Nicht ganz Dichter

(Anmerkungen zu einer Versfolge, die ich, neben weiteren ähnlich gestrickten, hier gefunden habe)

Es ist kaum mehr zu ertragen,
dieses Selbstgespräch zu schrill.
Willst Du was zu Dir nur sagen,

weil's sonst keiner hören will?


Musst noch lange Jahre hören,
was Du ständig Dir erzählst,

musst ja nur Dich selber stören,

Du bist's, den Du quälst.


Gesetzt, Du würdest Dich entdecken,
gäb's die Eigenliebe noch?

Besser scheint's, sich zu verstecken,

unten tief, im Kellerloch.


Hohler Verse, tiefe Wahrheit:
Dein Ego ist Dein größter Feind.

Ich sag's Dir in aller Klarheit.

Einstmals keiner um Euch weint.


(Seufzend ab.)

Better stay, Friends, where you are.


Oliver Thiel von Stayfriends geht mir auf die Nerven. Um mich zum zahlenden Freund zu machen, bietet er mir dauernd Leute an, die ich möglicherweise kennen könnte, weil sie etwa im gleiche Jahrzehnt wie ich in ungefähr die selbe Klasse gegangen sind. Sein neuester Dreh: er möchte wissen, wie ich denn die fand, die ich – z.T. irrtümlich – für mir Bekannte hielt und unvorsichtigerweise anklickte.

Aber so ganz genau will er's dann doch nicht erfahren. Zur Auswahl stehen nämlich nur lauter gute Eigenschaften. Dabei gäbe es schon den einen oder die andere, dem bzw. der ich gerne mitteilen lassen würde, was ich von ihm oder ihr damals gehalten habe. Da wäre der gewesene OB einer ostdeutschen Landeshauptstadt zum Beispiel, der sich schon damals, ca. 1972, gewohnheitsmäßig nach vorn rempelte und dann über seine Fouls vom Platz stolperte. Oder die Ziege, der ich mit 14 meinen ersten Liebesbrief schrieb, den sie dann laut und unter johlendem Gelächter in der Klasse verlas. Die dumme Nuss, die ich (mit immerhin 17) beim Schulball zum Tanz gebeten hatte und der nichts zum Brüllen Komischeres einfiel als mir zu sagen, der Unterstufenball wäre aber schon gestern gewesen.
Ihnen allen (und Oliver Thiel von Stayfriends) rufe ich mit den Worten der unsterblichen Insterburg & Co. zu:
Oh Kinderzeit, oh Jugendglück!
Für kein Geld der Welt möcht ich Dich zurück!

Reklame fürs Clo.

Autobahnraststätten müssen (wahrscheinlich wegen der hohen Pacht) aus allem Geld ziehen, also auch aus der Möglichkeit, auf dem Clo zu werben. Und so hing bzw. stand dieses schöne Plakat mir beim Gang zum Urinal vor den Augen.


Phalls Ihnen, liebe Leser, das Motiv bekannt vorkommt, die daneben stehenden Texte tun ihr Übriges:
Größe UND Technik zählen!
Schön ist auchdas hier:
Zuverlässigkeit zählt!
Erst recht, wenn's mal feucht wird.
Und neben den rasierten, sorry, ich meine rasanten Felgen:
Die Optik zählt!
Blank ist besser.
Echt geil, oder?

Das zweite Motiv wirbt für ein Präparat gegen häufigen Harndrang namens Prostagutt


Und prompt fiel mir ein Motiv für ein Präparat ein, das meinetwegen Sexvielgutt heißt:
Öfter Können können.

KLEINES UPDATE
:
Jemand anonymes hat kommentiert, dass bei dem Gilette-Claim "Für das Beste im Mann" wohl ähnlich untergürtliges intendiert sein könnte. Bingo.

Von hinten beleuchtet und dennoch im Dunkeln.

Am S-Bahnhof Ohlsdorf hängt ein Leuchtplakat, bei dem man Produktkategorie und Angebot raten darf. Weder der Name EPRIMO noch die fröhliche Congamaus helfen beim Entschlüsseln. Und was für ein Bonus da für Rabatz sorgen mag, wird auch nicht recht klar. 

Nicht dass ich ein Freund des allzu Direkten wäre. Aber angesichts dieser lustiglautundbunten Scheiße wünsche ich mir fast den ganzen Pfiff und Esprit des Bundestagswahlkampfes zurück.
Das grüne Ding da ist jedenfalls zum Einschlafen. Weswegen die Headline auch mit ZZZZ endet.

Fernsehen im Fieber

Gestern hab ich am Nachmittag auf dem Sofa gelegen und ferngesehen. Der Bildschirm sah so aus wie bei diesen Dauerwerbesendungen, bei denen uns Uschi Glas und Harald Glööckler TV-Junkies wie mir pompööse Kosmetik verkaufen wollen.  Aber: kein frenetisches Lächeln, keine spitzen Schreie, nicht mal ein auf Peepshowteller langsam rotierendes Produkt. Nur eine dicke Frau, die ein paar Minuten lang wie erstarrt da saß und auch nicht ein Wort sagte.
Dann beschimpfte sie das Publikum ein wenig, sie hätte schließlich auch nicht den ganzen Tag Zeit, aber bitte, man können sie jetzt eben auch anonym anrufen und die andern würden auch nur ihre Stimme (also die der dicken Frau) hören und versprochen! nicht die der oder des Anrufenden.
Und dann mischte die dicke Frau einen Stoß Karten und begann ein Selbstgespräch.

Ich zappte weiter. Etwas später Minuten später schaute ich noch mal bei ihr vorbei. Schließlich und offenbar war sie einsam. Da kümmert man sich schon mal.

Da sagte sie gerade: "Ja, ganz sicher, aber nicht vor Mitte nächsten Jahres."
Ob dieser Hoffnung döste ich beruhigt weg.

Meine kleine Geschichte der Rockmusik (Teil 2). Jetzt mit tollen Künstlerfotos.

So.
Erstmal Danke für den Zuspruch bzgl. des Jubiläumsauftritts der Altherren-Combo "Heavy Current", der wohl im Februar 2010 im HdJ Marne stattfinden wird. (Ich werde den Termin rechtzeitig in diesem Blog ankündigen und erwarte, dass alle, die mir da zugeredet haben, auch Jubeln kommen.)
Allerdings werden wir nicht in Originalbesetzung an- bzw. auftreten:
Klaus, unser Bassist kümmert sich heute im Schwabenländle um die Entwicklung von innovativen Antriebstechnologien für Daimler, Christoph, unser Keyboarder, treibt sich samt Familie in Frankreich rum und beide haben...
...lange über die Idee einer "Heavy-Current-Revival-Veranstaltung" diskutiert und sind dann aber beide zu dem eindeutigem Entschluss gekommen, daß wir nicht mitspielen werden, da wir (a) "zu lange raus" sind aus Bandauftritten, (b) gar nicht richtig vorher proben können (und nur dann würde dieser Auftritt in 2010 uns allen in guter Erinerrung bleiben...), und (c) auch der "logistische Aufwand" (sehr weite Anreise, Instrumente transportieren, einige Tage frei ehmen, ... ) nicht ganz unerheblich für uns ist (und das im Winter !). Sorry für diesen Entschluss von unserer Seite - aber wir möchten unsere Schülerband "Heavy Current" in allerbester Erinnerung behalten [für uns beide war das eine tolle Zeit/Band] - und wir haben Bedenken, dass uns ein "schlecht vorbereiteter Auftritt" dabei nicht so sehr unterstützen wird...
Ich hab den beiden geschrieben, dass sie wahrscheinlich nur Schiss haben. (So wie ich). Aber das müssen wir halt akzeptieren. Und unser Drummer – der ja immer noch spielt – versucht derweil, den Bassisten seiner aktuellen Band zum Mitmachen zu überreden. Auf der Website dieser Band habe ihn, also den Drummer, übrigens nicht wiedererkannt.

Jens, dr.
Klaus-Peter hat ja, wie ich schon sagte, eine Eisdiele. Er spielt nach wie vor Gitarre, merkwürdiger Weise in der Adventszeit* Bass in einer Band namens Windmoel, was platt und folkloristisch klingt. Das sieht dann so aus.

Klaus-Peter, git (bzw. b.?)
Detlef ist (bzw. war) unser anderer Gitarrist. Er wird wieder dabei sein, was mich wenig wundert, da er es (wie ich, und deswegen erlaube ich mir das Urteile:) schon geliebt hat, sich auf der Bühne angucken zu lassen, ein wenig zu posen etc...

Detlef, git.
Und so war ich auch wenig überrascht, dass er natürlich eine eigene Website hat, Bücher und sonstiges Zeug schreibt, fotografiert und immer noch, wenn auch folkiger, Auftritte absolviert. Er sieht heute, wenn man denn dem Web glauben darf, fast so aus wie früher.
Im Ernst: ich freu mich schon aufs Bandfoto. 
Wie's aussieht, müssen wir sogar das proben.

*Vielleicht sollten wir zum Advent aufspielen, da müssten wir keinen Bassisten suchen. 

Lyrik ist ein hartes Geschäft

Gibt es Zufälle? Oder ist es der wahnhafte Wille eines schwer zu enträtselnden Schicksals, der uns Menschen manchmal Merkwürdigkeiten einer Art zuhauf auf den Tisch weht? Wer weiß...
Jedenfalls sind mir in den vergangenen Tagen gleich drei Dichter aufgefallen, die manches gemeinsam haben: Im Hauptberuf sind bzw. waren sie anderweitig und durchaus realitätsnah tätig. Ihr Beruf ist hart, für Zartheit ist kaum Platz – die gönnen sie sich in ihrer knapp bemessenen freien Zeit und schreiben Gedichte.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass der Beruf – wie sollte es anders sein – ganz natürlich Einfluss nimmt auf ihre lyrischen Anstrengungen; unüberhörbar bei jedem der drei ist da immer auch der Wunsch, ein Publikum zu haben. Die Wege, es zu finden, sind unterschiedlich, zeitgebunden auch – aber genug der Vorrede.
Den Anfang macht der Ludwigshafener Frauenarzt und Professor Hugo Otto Kleine, der im Jahr 1927 und als damals noch junger Arzt ein schmales Bändchen "Klinische Sonette" (im Wellersberg Verlag von Dr. F. Sauerhering) veröffentlichen durfte. 40 Gedichte sind hier versammelt, geschrieben "in langen Nachtwachen", werfen sie ein mindestens interessantes Licht auf das Innenleben von Kliniken und eben des Dichters.
Irre

Die Bürger eilen angstvergruselt schneller.
Das "feste Haus" ist wieder gut belegt –
Das tierische Gebrüll wird dauernd geller.
Das heult und jault und zetert unentwegt.

Der Abend hallt von grauenhaften Schrein.
Vernunft, Verstand und aller Geist zersprangen,
Und letztes Hilfemittel bleibt allein
Scopolamin, grobknochige Wärter, Käfigstangen.

Ein Rasender versucht sich umzubringen.
Ein Weib ruft hitzig nach obszönen Dingen.
Es belfert ein Insasse wie ein Hund.

Geschnarr, Gegröhle, Trällern, Tremulieren,
Geschimpfe, Winseln, Quäken, Kommandieren...
Vrenehmlich lobpreist einer Gott – mit Schaum vorm Mund.
Nun zu etwas völlig anderem: Wolfgang Röller war (neben anderen Ämtern) von 1993-1997 Aufsichtsratsvorsitzender der Dresdner Bank AG, von 1987-1991 Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. und nimmt auch heute, mit achtzig Jahren, das eine oder andere Ehrenamt wahr. Er versteht vom Dichten ebensoviel wie von Geldgeschäften, und wer (in den 90er Jahren nach dem Ball des Sports) ins Kurhaus Wiesbaden zum "Katerfrühstück" eingeladen war, genoss mit wissendem Lächeln Röllers Rückblick-Reime, in denen er mit der gefürchteten spitzen Feder Wirtschaft, Sport und Politik aufspießte. Auszüge? Bitte sehr. (Für die Mitschrift dieser Zeilen aus dem Jahr 1995 danke ich einem ungenannt bleiben wollenden Zuträger):
(...) Ach was muss man oft vom bösen
Aufsichtsrat so alles lesen,
der – weil gar nicht kompetent –
manches heiße Ding verpennt.
Und schließlich meinten Professoren
(noch heute hab ich's in den Ohren),
dass es gar üble Folgen hat,
wenn Banker sind im Aufsichtsrat. (...)
Hier hat Herr Röller sich sozusagen einen ordentlichen Kredit ( = zinslose Anleihe) bei Wilhelm Busch genehmigt, aber durchaus spezifische Akzente gesetzt. An anderer Stelle geht es (im Zusammenhang mit einem Bauskandal jener Zeit) fast prophetisch weiter: 
(...) Kaum ist dieses vorgekommen,
wird der Vorstand einvernommen:
Wie konnte denn all das gescheh'n?
Das musste doch ein Blinder seh'n?
War'n sie zu dumm, die klugen Banken?
Gibt's dort denn nur noch Fach-Gedanken?
Steh'n die Experten auf dem Schlauch?
Nur noch Computer, nicht mehr "Bauch"? (...)
Reicht's? 'S reicht. Also zitieren wir nun nur noch ein Gedicht des Pharma-Agenturchefs P. Bluthmann-Jungwisch Jungmann-Bluthwisch Jungbluth-Wischmann, der zur Veröffentlichung seiner Zeilen eigens eine rosaknutschigsüße Website "Wir lieben Kunden" ins virtuelle Leben gerufen hat, die Monat für Monat ein neues Gedicht von ihm vorstellt und dabei Kunst und Kommerz aufs Tränentreibendste verheiratet.

Wäre man böswillig, würde man reimen:
Auf diese Reim-Tour
legt wer 'ne Schleimspur.
Wie von Sinnen
will er Kunden gewinnen.
Aber das ist natürlich ganz dummes Zeug, denn schon die erste Zeile "Mit einem Fuss in Deinem Leben" gesteht überdeutlich ein, dass es hier eher um einen Pharma-Vertreterbesuch als um Liebe geht.
Und da kann man die Tür zum Leben ganz cool zuknallen.
Ich jedenfalls empfehle am Ende doch wieder William Carlos Williams. Der war auch Arzt und auch Dichter. Dichter jedenfalls als die hier Vorgestellten. Und richtig gut.

Glattgebügelt

JFK JBK heißt ja jetzt nur noch Kerner und ist bei SAT 1. Und zum ersten Mal hab ich ihn gesehen. Auf diesem Plakat:

Wenn die Sendung ebenso zu Tode und platt retuschiert ist, dann ist es nur folgerichtig, dass Quoten  ja wohl nicht so dolle sind.

Gesund mit Obst und Gemüse

Das, ungefähr, ist die Botschaft, die meine Frau von einem Abend allein vorm Fernseher mitbrachte. Am Frühstückstisch jedenfalls erzählte sie begeistert, man könne künftig bei Schnupfen auf die (bekanntermaßen ja suchterzeugenden) Nasensprays verzichten.
Ein günstigeres und ebenso wirksames  Mittel wären Lauchzwiebeln. Ein paar Zentimeter vor der Knolle gekappt, je ein unteres Enden einfach in je ein Nasenloch gesteckt. Die ätherischen Öle erledigten den Rest, schloss sie ihren Bericht.

Mir kamen die Tränen.

(Übrigens helfen kleingehackte Zwiebeln heißgemacht gegen Mittelohrentzündung und Bananen gegen Diarrhoe. Sieht aber wahrscheinlich auch nicht gut aus.)

Meine kleine Geschichte der Rockmusik (Teil 1). Nebst Anfrage an meine Leser.

Vor ein paar Wochen war ich mit meiner Familie zu Besuch bei meinen Eltern. Dabei trafen wir auch den Gitarristen der Band, bei der ich vor schätzungsweise 30 Jahren Sänger war. Der Name dieser Kapelle war "Heavy Current" und sie spielte eine Menge damals aktuelles (Dire Straits' "Sultans of Swing", Wishbone Ash) und nicht so aktuelles Zeug (Jimi Hendrix' "Hey Joe", Booker T. and the MGs) nach. Außerdem hatten wir einige selbstgebaute Stücke im Zwei-Stunden-Programm, mit dem wir irgendwann in einer Vorweihnachtsveranstaltung Ende der 70er im Marner "Haus der Jugend" aufspielten.
Dabei haben wir einiges geboten: Wir hatten Trockeneisnebel, Feuerwerksgeblitze und eine scheinbare Schlägerei auf der Bühne und wurden auch dafür in den Wochenendausgaben der beiden Lokalzeitungen lobendst besprochen. (Was auch daran liegen mag, dass der Schreiber dieser Hymnen zwei oder drei Klassen unter mir aufs Gymnasium ging und seine Schwester wie ich eine evangelische Jungschar leitete. Jungschar? Doch, so heißt das.)
Übrigens haben wir auch  Tanzmusik gespielt. Öfters also standen wir bei Schulabschlussfesten und ähnlichem auf der Bühne (z.B.) des "Holsteinischen Hauses" oder des Hotels "Gardels", dann immer in weißen Hemden und unter dem extrem einfallreichen Namen "Medley". Anders wäre das ziemlich kostspielige Hobby nicht zu finanzieren gewesen. Ich als Sänger hatte es noch am leichtesten, brauchte ich doch nur ein Mikrofon und ein Stativ.
Aber nun bitte zurück in die Gegenwart und zu meiner Anfrage: Wir alle sind mittlerweile jüngstenfalls Ende 40. Der Gitarrist ist mittlerweile mehrfacher Vater und Besitzer einer Eisdiele. Unserem Schlagzeuger gehört der örtliche Spiel-und Eisenwarenhandel. Was aus dem anderen git, dem keyb und dem bass geworden ist, weiß ich nicht, allerdings – und jetzt komme ich zum Anlass meiner Frage –  haben sie wohl auch schon zugesagt, im Januar zu irgendeinem runden Jubiläum im oben erwähnten HdJ aufzutreten.
Ich weiß nicht: Soll ich auch? Schwierig, oder?

Wenn auf Folgen Folgen folgen...

Ein ganz ähnlich betitelter Post im Werbeblogger erinnerte mich daran, dass ich an anderer Stelle schon mal vor Jahren nach Varianten zu der alten Fliegen-Scherzfrage suchte, bzw. zur Suche danach einlud. Der Einladung bin ich gern gefolgt. Hier nun ein also paar neuere Forschungs-Ergebnisse:
Wann Sägen Sägen sägen, sägen Sägen Sägen durch.
Der Themenkreis "Werkzeug" schent einiges herzugeben:
Wenn an Feilen Feilen fielen, feilen Feilen Feilen glatt.
Wobei hier, wie es aussieht, meist von Zerstörung die Rede ist:
Wenn wir auf Rammen Rammen rammen, rammen Rammen Rammen platt.
Was auch dieses Beispiel belegt:
Wenn scharfe Schneiden Schneiden schneiden, schneieden Schneiden Schneiden ab.
Verlassen wir das Handwerk, kommen wir zur Kunst: 
Wenn wir in Rahmen Rahmen rahmen, rahmen Rahmen Rahmen ein.
Schleißlich zur Dramatik:
Wenn neben, auf und über Wogen Wogen wogen, wogen Wogen Wogen zu ziemlich wuchtig-hohen Wassergebilden auf.
Oder so ähnlich, aber nicht wirklich überzeugend. Und das gilt im Übrigen auch für dieses, der Altertumsgeschichte entnommene Beispiel:
Wenn sich zu immer dick'ren Knoten Knoten knoten, knoten Knoten Knoten gordisch.
Womit wir wieder am Anfang wären – und da, wo diese ganze Aufgabe letzten Endes hinführen muss:
Wenn auf Folgen Folgen folgen, folgen Folgen Folgen nach, die schließlich immer ö- und blöder werden.
(Danke fürs Durchhalten – hat noch wer ne Idee?)

Das hab ich alles mit meinen Augen gemacht!

Ich habe vor einiger Zeit ein Road-Movie gesehen. Da waren die Helden quer durch Amerika, von New York nach Hollywood, unterwegs und entwickelten sich dabei auch persönlich weiter.
Ich sah auch einen Superhelden-Film, in dem ein mit übernatürlichen Kräften Ausgestatteter die Schöne fast schon regelmäßig rettet und den Superschurken und seine Armeen in die Flucht schlägt.
Sehr gern sah ich auch das Buddy-Movie, wo zwei denkbar unterschiedliche Figuren sich letzten Endes doch zu tollen Kumpeln zusammenrauften.
Auch hat mir der Film mit den unglaublich witzigen, bissigen und schnellen Dialogen gut gefallen, das war schon beinah ein Screwball-Komödie.
Wobei, auch der knallharte Action-Film war nicht zu unterschätzen: Jede Menge Explosionen, unglaubliches Tempo, matrix-artig durch die Luft taumelnde LKWs... – das hatte was.
Ach ja, und dann ist da noch der Tierfilm, den ich geguckt habe: Ein treuer Hund, der rührend um sein Frauchen bemüht ist und alles tut, um bei ihm zu sein...
All das hat mir und meinem Sohn sehr gut gefallen.



(Und die Überschrift zu diesem Post ist ein Originalzitat, zu finden in den Extras der DVD Bolt - Ein Hund für alle Fälle .)

Herr, steh mir bei!

Ich war heute beim Zahnarzt. Zu solch unerfreulichem Anlass wünschte ich mir immer Beistand. Meine Frau hatte leider keine Zeit. Immerhin, auf dem Patientenclo fand ich dann doch noch dieses tröstliche Schild.

Spielscheinheilig

Bei der Lottoannahmestelle meines Vertrauens liegen sechsseitige Prospekte aus, die (samt Selbsttest, wie man ihn auch zum Thema Alkohol kennt) vor den Gefahren der Spielsucht warnen und Hilfeangebote vorstellen. Praktischerweise ist jedem der Sechsseiter gleich ein Lotto-Spielschein beigelegt.
Odd set, isn't it?

Warum Schiesser pleite gehen musste

 (Weil das Unternehmen überaltert war, einfach nicht mehr in die Zeit passte, sich hängen ließ und und mit den üblichen Eingriffen auch nicht mehr zu retten war.  Genau darum.)

Warnung und Ignoranz

Unter diesem quasi programmatischen Titel möchte ich zwei Bilder zeigen, die, nun ja, mit dem Mobilfernsprecher aufnehmen zu dürfen ich die Ehre und das Vergnügen hatte.
Bild 1 erklärt dem ortsunkundigen Lkw-Fahrer, dass es hier nicht langgeht.

Bild 2 zeigt (in einer der miesen  Kamera geschuldeten unzureichenden Qualität – also zeigt eher nicht) einen Treckerfahrer, der nachts gegen 23:00  seinen Acker am Hamburger Stadtrand umpflügte. Was mich zu dem schönen Kalauer anregte, dass sich in Hamburg aber auch wirklich keiner ans Nachtpflugverbot hält. (Das offenbar auch von der SPD-Fraktion Bergisch Gladbach gefordert wird.)

Das war's auch schon. Danke.

Poppenbüttel bei Night

Früher ging man ja tanzen, wenn man jung war. Ich habe mich manches mal schon gefragt, wo in Poppenbüttel junge Leute von heute abends eigentlich tanzen gehen. Hiert gibt es doch nichts zum tanzen. Macht nichts, habe mir dann meist gedacht, hier gibt es sowieso keine jungen Leute. Stimmt aber beides nicht.

Sie sind in Poppenbüttel, sie sind jung, sie gehen tanzen. Wenn's sein muss, auch in die Haspa.

without words

Ein Hamburger Gymnasium hat mir am 23.4. 2007 mit Schreiben der Rechtsabteilung der Schulbehörde unter Androhung"weiterer Schritte" verbieten lassen, an anderer Stelle* in diesem Blog ein Bild zu zeigen, auf dem die Lehrer eben dieser Schule abgebildet waren. Das Foto kam von der Website der Schule, es zeigte recht kleinformatig 37 Lehrer auf Bänken und dazu die verwirrende Bildunterschrift:
"Es befinden sich 51 Lehrer in der Datenbank."

Natürlich hab ich das Bild gleich rausgenommen und mich geschmeichelt gefühlt, dass Gymnasiallehrer und sogar die Schulbehörde meinen Blog lesen. Dennoch fand ich die harsche Reaktion auf diesen kleinen Scherz damals total überzogen und albern ein wenig humorlos und auch ein bißchen unverständlich. 
Heute verstehe ich das Ganze besser: Denn seit ein paar Wochen zeigt ein weithin sichtbares, durchaus großformatiges Plakat dieser Schule den Abiturienten-Jahrgang 2009**.



Und damit ist das Rätsel gelöst: Wer im Kollegium (und also auch auf dem oben erwähnten Foto) fehlt, sind die Englisch-Lehrer. Und dass die fehlen, sollte eben keiner sehen. Sieht man aber doch:



Irgendwie peinlich. Irgendwie lustig.
Und irgendwie bin ich gespannt, wer diesmal Post kriegt. 

*Wer's lesen will, soll's suchen.
**In vorauseilendem Gehorsam habe ich die Schüler und auch den Nmen der Schule komplett unkenntlich gemacht. Den hirnschwurbelnden Claim hab ich gelassen: Leistung, Kreativität, Menschlichkeit.  

Neue Wörter (Folge 32)

Es ist Mitte Oktober und höchste Zeit, allmählich mal den Weihnachtswunschzettel zu schreiben. Findet mein Sohn. Zu diesem Anlass hat er sich auch durch den aktuellen Lego-Katalog geblättert. Seither spielt er den Kopf einer bösartigst agierenden Verbrecherbande, nennt seine Eltern Dollar Bill und Dyna Mite und sich selbst Dr. Inferno. Bei seinen begeisterten Plaudereien fiel der folgende schöne Satz mit noch schönerem Verb ab: "Ich bin Dr. Inferno und werde alles von der Erde" (...uuund Tusch:) "infernen."
Noch mal selber laut lesen? Bitteschön:
infernen

Na also.
Weg damit!

Hessisch - Spanisch.

Mein Gewährsmann Michael teilt mir mit, unser gemeinsamer Studienfreund Frank habe sich auf der Ferieninsel Mallorca einen neuen ledernen Gürtel gekauft.
Und beide hätten viel Freude daran gehabt,
– die ich nun mit allen teilen möchte.



Das Internet ist voll.

Ganz so schlimm ist es natürlich nicht, aber tatsächlich dürfte es nur noch wenige Tage dauern, bis im Internet kein Platz mehr ist. Wer jetzt noch was hochladen will, sollte sich also beeilen.

Update (16.10.09): Es wird eng. Echt. Ich wäre bereit, ein, zwei meiner bereits reservierten Posts zu vermieten. Na? 

Yes, we can!

Eben gerade F.-W. Steinmeier, ARD, Sendung Wahlarena: „In der Herstellung von Windenergie und Solar ist Deutschland weltweit führend.“
Achwas, bei UNS wird das alles gemacht?
Solar auch?
Und alles auf Weltniveau?
Wieder was dazugelernt.



Literaturstöckchen

"Marcia antwortete, soviel ich mich erinnere, und zwar ziemlich erregt (inzwischen war man zu Whisky-Soda übergegangen), dass ein Mann , der keine Begeisterungsfähigkeit und keine Leidenschaft aufbringen könne, überhaupt kein Mann sei, und dass Gordons sogenannte Liebe zur Objektivität nur seinen Mangel an kritischem Urteilsvermögen und allgemeinem Kunstverständnis verdecke."

James Thurber, Die Winships trennen sich
Laut Kiki ist die Regel dieses Stöckchens ganz einfach so: Das nächstgelegene (nicht etwa gezielt das meistgeliebte) Buch greifen und den fünften Satz auf Seite 56 zitieren. Bei mir war's tatsächlich insofern nicht ganz so einfach, als eine ganze Menge Bücher im Regal hinter mir aufgereiht sind. Um den Zufall zu garantieren, habe ich meine Brille abgenommen und dann ein Buch gegriffen. Ich fand ausgerechnet eins meiner Lieblingsbücher (Rette sich, wer kann!) und da einen Satz aus meiner absoluten Lieblingsgeschichte dieses leider fast vergessenen Autors und Cartoonisten.

Lieblingswerbefigur

HB-Männchen, Esso-Tiger, der Nesquik-Hase, lustige Sympathieträger gibt's nur unwesentlich weniger als Marken. Dieses etwas rätselhafte und einigermaßen verbaute Werbewesen begegnete mir vor einigen Jahren bei einer privaten Reise in den Osten:

Es, das Ding also, heißt Rügi und ist das Maskottchen der Insel Rügen in Mecklenburg- Vorpommern. Rügi gibt's auf Tassen und witzigen Postkarten und überhaupt überall, wo sich so ein putziges Krüppelchen am besten draufdrucken und verkaufen lässt. Besonders die Rügi-Kuschelpuppe gefällt mir in ihrer anatomisch fragwürdigen Gruseligkeit.


Und ich brauchte lange quasi abwesende Blicke auf die Übersichtskarte der Insel mit ihrem (ähnlich Italien oder der Sinai-Halbinsel) unglaublich charakteristischen und eingängigen Umriss, ehe mir endlich(!) klar wurde, welche topkreative Idee hinter dem knuffigen Kauz steckt.  

Danke, Walther Hanel und Charly Krökel für diese wunderbare Schöpfung.

(...irre lachend ab.)

3 Letzte Worte zu Michael Jackson.

1. Ich war tatsächlich leicht geschockt und traurig, als ich hörte, Michael Jackson wäre gestorben.
(Was auch damit zu tun haben mag, dass er exakt sechs Tage jünger ist als ich: die Einschläge kommen also näher. Immerhin, Madonna wurde auch übergangen, und die ist sogar eine Woche älter.)
2. Wäre Boris Beckers Hochzeit zwei Wochen später gewesen, hätten er, seine Frau und RTL wohl eher maue Einschaltquoten gekriegt.
3. Die Trauerfeier war so erfolgreich, dass man überlegt, ob die 50 Konzerte in London nun doch stattfinden sollten, mit Michael Jackson, allerdings nicht richtig live.

Und jetzt Klappe zu, Bubbles tot.

Neue Wörter (Folge 31)

Ich hab's gestern zum ersten Mal gehört und es umschreibt Mobbing von oben, will sagen: den Vorgang, wenn Geschäftsführung und/oder Vorgesetzte gezielt eine(n) Mitarbeiter(in) fertigmachen. (Doch, sowas gibt's.) Das Wort dafür ist
Bossing
Finde ich doch schon Mobbing beispielhaft für die erfolgreiche Entleihe englischer (oder englisch klingender) Begriffe, so ist Bossing mindestens genauso treffend, wenn's auch ein bisschen nach Bowling oder irgendeinem gerade angesagten Extreme Funsport klingt. Mir jedenfalls war es neu. Das Wort, meine ich.

Lieblingstortengrafik

Da können sich andere Tortengrafiken mal ein Stück von abschneiden.

Gefunden bei Cheezefactory.

Nelly Furtado ist doof.

Jedenfalls, dem folgenden Zitat nach zu urteilen, das ich irgendeiner Douglas- oder H&M-Werbepostille entnommen habe:
"Als Mutter begreifst du deine Bestimmung neu. Ich bin jetzt viel femininer und trage öfter High Heels."
Nelly Furtado hat übrigens ihren eigenen Blog, und da kann man den gleichen Quatsch auch noch mal nachlesen. Wenn man will. Ich will nicht.

Lauter Flüstern!

Heute früh sah ich den Lieferwagen eines Malerbetriebs, er war außer mit dem Namen und der Telefonnummer des Inhabers, beschriftet mit
Der Farbenflüsterer
für Ihre krative Raumgestaltung
Da wurde mir wieder mal und ganz besonders deutlich bewusst,
welche Pest von Namen durch das Buch und den Film
Der Pferdeflüsterer
(98.200 Einträge bei Google) über uns gekommen ist. Hier eine kleine und ganz sicher unvollständige Auswahl: Der Frauenflüsterer (52.200), Der Hundeflüsterer (19.500), Der Katzenflüsterer (2.070), Der Pflanzenflüsterer (927), Der Autoflüsterer (750), Der Kartoffelflüsterer (liegt mit 503 Einträgen deutlich vor) Der Gemüseflüsterer (110).
Klar abgeschlagen sind Der Naziflüsterer (9) und Der Dinofüsterer (6). Die Finanzbranche möchte natürlich nicht hintanstehen, kommt aber dennoch nur auf 2 Einträge mit Der Portfolio-Flüsterer. Selbst Der Moslemflüsterer ist da mit 3 Einträgen 50% erfolgreicher.

Fast erstaunlich, dass Der Negerflüsterer noch nicht dabei ist. Aber das ändert sich ja nun, mit und dank diesem Post. Ja.

In diesem Zusammenhang übrigens mein Dank an die Vernünftigen bei Kabel 1, dass die Serie "Ghost Whisperer" den Originaltitel behalten durfte. Da die titelgebende Figur eine Frau ist, wäre es sonst wohl die geradezu unaussprechliche Gespenster-Flüstererin ...oder nur -Flüsterin? Was weiß denn ich. Ruhe jetzt!

Europa ist mir WUMPE

Vor ca. 25 Jahren nahm ich eine Methode der Werbung vielleicht zum ersten Mal bewusst wahr, nämlich die, mit Hilfe einer nahezu sinnfrei oder eben nicht entschlüsselbaren Buchstabenfolge Seriosität und Wissenschaftlichkeit zu suggerieren:
Das Waschmittel Omo warb damals mit dem TAED-System, das aber auch ü!ber!haupt! nicht! ein bißchen näher erklärt wurde. Dank Wikipedia weiß ich nun, dass es schlicht um die Bleichung der Wäsche ging.
Seit dieser ein Vierteljahrhundert zurückliegenden Epiphanie achte ich auf sowas und lasse mich gern von Worten wie (z.B.) ESP, WYSIWYG, und DINKS erstaunen und amüsieren. Tatsächlich halten mich derart kryptische Kyrzel eher von der Wahl des betreffenden Angebotes ab*.


Das Ganze gilt auch für die Werbung der Grünen im aktuellen Europawahlkampf, und hier tut's mir fast leid. Etwa zu OMO-TAED-Zeiten war ich schließlich sogar mal ganz kurz in dem Verein engagiert, und heute kommen die mir mit "WUMS für ein besseres Europa", erdacht von den mir seit je suspekten Goldenen Hirschen. Tja, und mit einem Mal ist mir deren Quatsch aber auch sowas von WUMPE, will also sagen: Wirtschaftlich und Umweltlich, Menschlich und Politisch: Egal.



*– wie ich, nebenbei bemerkt, auch wild um stilisierte Zähne schwirrende Dreiecke in irgendwelchen TV-Spots nicht als Beweis für Kariesschutz akzeptieren kann und mag.

Bitte recht fremdlich.


(Klar, dass das Verbot für, sagenwermal, Exotika wie Cevapcici und Mango Lassi gilt, aber meinen Döner und die Coke darf ich doch noch mitbringen, oder?)