Wozu Titelschutz gut ist

Hiermit teile ich mit, dass ab sofort der lange nötige* Titelschutz beantragt ist für die Zeile
Humor ist, wenn man trotzdem lacht.
in allen denkbaren Schreibweisen,
also auch für kalauernde Varianten wie:
Homer ist, wenn man trotzdem lacht.
Hormon ist, wenn man trotzdem lacht.
Tumor ist, wenn man trotzdem lacht.
Timor...
Rumor...
Tremor...,

Außerdem:
Humor ist, wenn man trocken lacht.
Homer isst trotzdem, wenn man lacht.

Und überhaupt alles. Und jedes.
Wer also in Zukunft sagt "Humor ist, wenn man trotzdem lacht", während ich zufällig in Hörweite bin, muss mit was auffe Fresse rechnen. Der Satz steht unter meinem persönlichen Schutz und ICH will ihn erstmal nicht mehr hören. Danke.

SpOn-Spaß 6: Echt falsch!

Im Spiegel-Online fand ich heute folgende kleine Meldung:
Und ich fragte mich: "Wozu diese Mitteilung? Auf Wunsch kann ich mit Photoshop und zur Not auch Tipp-Ex Hunderte gefälschter Eichmann-Pässe anfertigen und vorlegen." Aber da wurde mir plötzlich klar, was den sorgfältig seriösen Stil des SPIEGEL vom spekulativ-sensationellen des STERN scheidet...

Der SPIEGEL merkt die Fälschung.
Und berichtet erst recht darüber.

Kompliment.
Aber echt, ey!

Stille Post

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Das Hamburger Abendblatt zierte auf der ersten Seite eine erschreckende Überschrift:

Hamburg: Briefe von G-8-Gegnern kontrolliert?

"Also, diese Terroristen schrecken ja wohl vor gar nichts mehr zurück …" dachte ich, "jetzt haben die doch glatt die Hamburger Post soweit unterwandert, dass sie unsere Briefe kontrollieren …"; doch bei weiterer Lektüre fand ich heraus, dass es offensichtlich doch nur die Polizei war, die Briefe AN Hamburger G-8-Gegner geöffnet und mal kurz gelesen hatte.

Ich persönlich halte es auch für viel wahrscheinlicher, dass die G-8-Gegner allein aus Fairnessgründen statt auf flinke i-Mehl auf die gute alte "Schneckenpost" zurückgreifen werden, um ihr konspiratives Gedankengut untereinander zu verbreiten, schon, da es den Staatsorganen verfassungsrechtlich ja nicht erlaubt ist, die elektronische Post fremder Leute zu durchschnüffeln.

Denn i-Mehls flitzen so hin und her, während richtige Briefe eben den Vorteil haben, dass man ja ohnehin nie weiß, wann sie ankommen, und so ein oder zwei Tage sollte man den zwischenzeitlichen Lesern ja auch gönnen.

Irgendwie ein liebenswerter Zug dieser ansonsten eigentlich so unangenehmen Zeitgenossen, nicht?

Wow! (Bzw. Wöööw! {Bzw.Woeoew!})

HSE 24 ist ein Shoppingsender, den ich bisher verpasst habe.
Aber ich habe eine Anzeige für HSE 24 gesehen.
Und weil ich das Gesicht des dort abgebildeten Mannes nicht vergessen konnte, habe ich mir seinen Namen gemerkt. Und ihn gegoogelt. (Bzw. gegöögelt.)

http://www.u3000.de/pompoos03.jpg

Harald Glööckler heißt der Modeprinz, den ich bisher verpasst habe.
Sein Design heißt Pompöös.
Und rechnet man all das zusammen, ist er auf jeden Fall 'ne Marke,
mit der sich sogar Schlingensief schon befasst hat.

Das ist von schriller Grööße und manche werden's ein bißchen blööd finden. Zu sehen unter der schwer zu schreibenden Adresse
www.pompoeoesharaldgloeoeckler.com

DHL Express: Verflucht, Versand und Halleluja

Mein guter Freund Hans-Georg-Behr feierte am vergangenen Donnerstag, den 17. Mai seinen 70sten, und damit, wie er ankündigte, voraussichtlich letzten Geburtstag. Da war es mir natürlich eine Herzensangelegenheit, ihm etwas ganz Persönliches zu schenken, das idealerweise mit seiner Biographie zu tun haben sollte.

Die Grafik "http://www.buechervielfrass.de/images/buecher/780.jpg" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.

Also eine DVD des Films „Der Dieb von Bagdad“, mit Sabu in der Hauptrolle. Da ich die DVD wider Erwarten nicht im Handel kriegte – dabei ist der Film kaum 65 Jahre alt, bestellte ich sie bei Amazon. Und weil schon Montag war, buchte ich den DHL Express-Versand, der für etwa 6 Euro mehr versprach, innerhalb eines Tages zu liefern.
Tat er auch. Ich war bei einem Kundentermin und meine Frau auch grad nicht da, und so erfuhren wir am Abend von einer kleinen weißen Abholkarte, dass wir noch heute bei der (oder dem?) DHL anrufen könnten, um nachliefern zu lassen oder eben – aber heute nicht vor 14 Uhr – hinfahren, in die Straße Am Neumarkt in Hamburg, um die DVD dort selbst abzuholen.

Ich rief dann an und sprach eine etwas schroffe Call-Center-Agentin – also eine Art „Telefonzentralen-Mata-Hari“ – die mir sagte, bei Nachlieferung wäre da gute Stück garantiert am Freitag bei uns, also exakt einen Tag zu spät, und da könne sie ja nichts dafür, dass sei schließlich Express-Versand, und den hätte ich ja bestellt, und da müsse man schon zu Hause sein. Klienlaut geworden, fragte ich nach, wo denn „Am Neumarkt“ wäre, woraufhin sie mich fragte, ob ich von Norden, Süden, Osten oder Westen käme.
Ich sagte: Ich komme aus dem Norden, hört man doch.
Und sie sagte: Nein, von wo sie anfahren, will ich wissen.
Ich: Weiß ich nicht, ich weiß ja nicht mal, wo der Neumarkt ist. Sie arbeiten da doch.
Sie nu wieder: Nee, ich arbeite im Call-Center, das ist nicht in Hamburg. Und ich hab hier nur so eine Anfahrtbeschreibung, wo Sie, wenn Sie von Norden kommen, oder von Süden oder von Osten oder Westen, also eigentlich sind das vier Anfahrtbeschriebungen, wo sie da also von der Autobahn runter müssen.
Ich: Mit der U- oder S-Bahn komm ich also nicht hin? Super!

Nachdem mein Freund M.Porneaux und ich bereits Bahn-Tageskarten gekauft hatten, beschlossen wir also nun, in sein Auto einzusteigen und mal selber in den Stadtplan zu gucken – was wohl von Anfang an, zugegeben, schlauer gewesen wäre. (Wir stellten uns sogar darauf ein, ggf. auf irgendeine Autobahn zu fahren, um von dort anfahren zu können.)

Aha. Im Gewerbegebiet nahe dem Wandsbek Quarree. Also los.
Nach einer halben Stunde durch Stau und Regen kamen wir bei einem niedrigen, aber schön großen Ziegelbau an, fuhren auf einen Parkplatz und betraten eine modern eingerichtete, aber schlecht beleuchtete Postschalterhalle, wo ich mich in die Diskretionszone stellte und wartete, bis ein Schalter frei für mich wurde. Die Mitarbeiterin dort verwies mich direkt zum Nachbargebäude – rechts raus, um das Gebäude rum, dann links durch das Metallgatter und dann wieder rechts.
Da kam ich dann erst nach Klingeln und Summen rein:
In einen kahlen, weiß gestrichenen Raum, der quer durch einen hohen Tresen geteilt wurde, auf dem eine gelbe DHL-Stammtischfahne platziert war. An der Rückwand eine Tür, daneben ein Poster mit irgendwelchen Piktogrammen für Gefahrenstoffe und den Erklärungen dazu.
Hinter dem Tresen ein junger Mann mit Baseballcap, der so schlaff und lustlos wirkte wie die beiden Typen in dem Film „Clerks“, die übrigens in einer Videothek arbeiten. Und das passte denn ja auch wieder, wollte ich doch auch einen Film haben...

http://www.viewaskew.com/clerks/images/pics/danteran1.gif
(Also so einer wie der links, nur magerer und krummer. Eigentlich stimmt nur das Cap.)

Vor mir war aber erst noch ein junger Mann dran, bzw. nicht dran, denn der hatte seinen Personalausweis nicht dabei und kriegte deshalb nichts.
Dann kam noch eine attraktive junge Frau, deren Meldebestätigung zu Hause auf dem Tisch lag – wobei auf dem Abholschein auch nichts davon gestanden hatte, dass sie mitzuführen wäre. Sie sprach übrigens, trotz dunklem Teint und fehlender Meldebestätigung ein reineres, klareres und geradezu berückenderes Deutsch als mancher Volksgenosse, der stolz ist, einer zu sein. Das änderte aber gar nichts. Auch sie durfte an einem anderen Tag noch mal wiederkommen.
Ich hatte Glück und kriege meine DVD. Und auch genau die, die ich haben wollte.

Der Dieb von Bagdad

Aber die hatte Hans-Georg Behr dann schon. Kriegt er halt eine andere. Und bestimmt nicht per DHL.

"Lobenswert"...

...dachte sich offenbar ein anonym bleiben wollender Leser bei derart vielen Posts, dass er in Minutenabständen euphorisierte Kommentare platzierte, in jeweils immer nur ökonömisch wenigen, aber umso genaueren Worten.



...nenne ich diese vollkommen unkritische und eben deshalb hohe Intelligenz, Integrität und intime Kenntnis phänomenalert Phormulierungsphinessen beweisende Rephlexion zu den Beiträgen in diesem Blog.

...ist schließlich, dass sich nach einem kurzen Telephonat der Autor dieser Kommentare als ein guter Phreund von mir entpuppte, der damit einmal mehr zeigt, was von dieser Phreundschaft zu halten ist.

(Mein ph an der Tastatur ist kaputt, deshalb immer ph)

Die Wege des Herren...


...sind rätselhaft. Aber gottlob finden sie am Wegesrand Stätten der Ruhe und der Einkehr.
Wie diese.
Halleluja.

Schmächtig prächtig

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Bei SpOn läuft ein "Bucheinstiegsquiz", bei welchem man sich unter dem Titel

Kennen Sie den Anfang der Geschichte?

selbst prüfen kann, ob man den ersten Satz eines bekannten Textes einem bestimmten literarischen Werk zuordnen kann.

Bei der Frage:

muss die Antwort "Antoine de Saint-Exupéry, `Der kleine Prinz´" lauten, dann liest man:

Moment mal - PRÄCHTIGE Bilder???
Ich fürchte, der zuständige (anonym bleibende) Spiegel-Online-Redakteur hat da eine etwas andere Auffassung von Prächtigkeit als ich …

Kann man ein solches Bild so nennen?




Oder ein solches?



Ein dergestalt hinkendes Schaf nenne ich allerdings definitiv anders:



"Gewollt-und-nicht-gekonnt", eher.
Oder - falls es freundlich sein soll - "liebevoll amateurhaft verzeichnet".
Oder aber auch "Warum muss ich mir das jetzt ansehen?".

Fragen über Fragen.

Ich weiß aber wenigstens, was ein bestimmter Kommentator als Antwort auf die Frage nach meiner Intention gäbe, diese Frage hier aufgebracht zu haben: "Du bist ja nur neidisch auf den Erfolg, Du solltest Dich lieber für den und mit dem Anderen freuen".
Bin ich neidisch?

Ich glaube, eigentlich nicht.

Nursery-Rhymes (zu "Avrilscherz")

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Und wie so oft kam es zwischen Herrn T.s und meiner Erlebniswelt zu einer "seltsamen Duplizität der Ereignisse" … Herr T. schrieb offenbar einen Beitrag über den Avrilscherz, während ich zur gleichen Zeit am Bücherschrank stand und mein altes Exemplar der



"DE TRANSLATIONE NURSERY-RHYMES"
("Von den schwindelerregenden Möglichkeiten referentieller Verirrung im älteren angelsächsischen Liedgut") von John Hulme hervorzog und traumverloren die lang nicht mehr gelesenen Verse las:

He shun do, miller’s coo,
Miller’s Hazel¹
TASS² piss
³ do!

Die Anmerkungen dazu:
¹ Anscheinend gehörte dieses Fräulein einem Müller. Welche Rolle sie bei ihm spielte, wissen wir nicht.
² Telegraphen-Agentur der Sowjetunion. Vielleicht war Hazel Auslandskorrespondentin für Getreidefragen, vielleicht auch nicht.

³ Kein schöner Ausdruck.


Noch eines?
Nun gut:

Ring her, ring her, wry her¹
Veer cinder kin² dare dryer.

Veer sit son Hun³ term holla bush

Hunt MacAnallah⁴ hush, hush, hush.


¹ Er soll ihr Grimassen schneiden per Telefon.
² Die Verwandten drehen sich zur Kohle, um trockener zu werden.
³ Etzel, oder vielmehr sein Sohn.
⁴ Er jagt einen Schotten islamischen Glaubens.

Mein Exemplar ist noch mit Geld bezahlt (damals - 1990 - 18 Mark), es ist aber auch heute noch erhältlich. Für 9 € 7o.

Und immer schön laut lesen.

Alles ganz harmlos!


(Eigentlich hatte ich nur nach einem Studienkollegen gegoogelt.)

Avrilscherz



Hey! (Hey!) You (You!)
Eeggh mogghte dinah froynden ssine!
No way! (No way!)
Eegh glowb doo browghst n'a noy a!


Diese Einladung, herausgeplärrt von einem fleischgewordenen auf schmutzig geschminkten Altmännertraum,
verdient endlich eine Antwort auf ähnlichem Niveau, geschrieben und dargeboten passenderweise von einigen inzwischen alten und z.T. toten Männern:

Oooh, cum douggh! Cum tsoo mere!
Doo nimmst meer dane farstund.
Oooh, cum douggh! Cum tsoo mere!
Cum geep meer dinah Haaaaand!

Cum geep meer dinah Haand!


(Aber meeggh luss bittah in Roo hay!)

Kommunikativ-Gesetz

Der Kommutativsatz. So hab ich ihn vor vielen Jahren in Mathe gelernt:
1 x a = a x 1 = a
bzw. mal nur mit Zahlen:
4 x 5 = 5 x 4 = 20
Gleiches gilt bei der Addition:
2 + 1 = 1 + 2 = 3
(Bei Division (a : 1 ≠ 1 : a)
und Subtraktion (1 - a ≠ a - 1)
klappt das nicht so gesetzmäßig (außer a = 1).

Und bei Reklame? Der zufällig
in meinem Briefkasten gefundene,
zu überprüfende Satz lautet:
Unser Eis ist unsere Werbung!
Es ist zu beweisen, dass dem zu Folge auch dieser Satz gilt:
Unsere Werbung ist unser Eis!

Mal probieren...

Nee. Bäh.

Diese These kann man verwerfen.
(Kann natürlich auch an dem Ausrufungszeichen liegen.)

Hallo, Kids!

Ich will jetzt auch jüngere Zielgruppen erreichen,
deswegen gibt es hier einen pholl phatten Blogtipp.
Check das!

Kleine Freuden für höhere Einkommen

1. Gute Musik
Obwohl wir es uns eigentlich nicht leisten können, schicken wir unseren Sohn zum Blockflötenunterricht.
(Zugegeben, es gibt Furchtbarstes auf der Blöckflöte. Aber es gibt eben auch das 4. Brandenburgische Konzert, bei dessen erstem Satz ich regelmäßig eine wohlig-wonnige Gänsehaut kriege.)

Gestern warteten wir gemeinsam im Vorraum der Musikschule und durch die geschlossenen Türen der einzelnen Unterrichtsräume ertönten verschiedene Instrumente und eine schöne Vielzahl von Melodien. Unter anderem identifizierte ich ein Akkordeon, das beschwingt von schönstem Savoir-Vivre eine kleine Musette spielte – die sich bei näherem Hinhören als das Star Wars Thema entpuppte. Nie zuvor habe ich diese ansonsten meist donnernd daherdröhnende Melodie als so leicht und unpathetisch empfunden. Das machte mir Freude.

2. Gutes Essen

Während unser Sohn flötete, gingen meine Frau und ich - obwohl wir es uns eigentlich nicht leisten können - zu Emilia, ein Geschäft für südeuropäische, vorwiegend italienische und immer hochpreisige Spezialitäten, um dort eine Auswahl von Antipasti für den Abend zu erstehen. Ein teuer gekleideter Herr in den späten 30ern stand neben uns und fragte die Verkäuferin: Haben Sie auch Labskaus?
Sie stutzte und antwortete wahrheitsgemäß: Nein.

Labskaus kann sehr lecker sein. Doch noch das beste Labskaus ist meist so unansehnlich, dass es sich lieber unterm Spiegelei versteckt.

Der Herr ging, der etwas irritierte Ausdruck auf dem Gesicht der Verkäuferin blieb noch ein wenig. Das machte mir ebenfalls Freude.

Im Ernst: zum Lachen.

Seit einigen Jahren wirbt die Initiative Lese-Zeichen setzen gegen Rechts für ihre alljährliche Lesung zur Erinnerung an die Bücherverbrennung in Hamburg am 10. Mai 1933 mit einem von uns (meiner Frau und mir) entwickelten Motiv.

In der per E-Mail versandten Einladung zur diesjährigen Veranstaltung fand ich den folgenden Satz:
"74 Jahre, nachdem in Hamburg
von den Nazis Bücher verbrannt wurden,
versammeln wir uns wieder,
um genau das Gegenteil zu tun."


Also Bücher nicht verbrennen.
Schon mal sehr ehrenwert.

Trotz dieses leicht hirnverbrannten Satzes:
Hingehen!
(Donnerstag, 10. Mai 2007 von 11 - 17 Uhr
auf dem Gedenkplatz zur Erinnerung
an die Bücherverbrennungen am Kaiser-Friedrich-Ufer am Isebek-Kanal.)


"Kall, mei Trobbe!!!"

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

So rief Mama Hesselbach in den frühen 6o’ern.
Sie hätte vermutlich auch gesagt, dass "dä Winnetou, dä Häuptling der Apache, ganz allein auf Bärejagd gezoge" ist.
Und hätt’ sich an ihr Herz gefasst: "Kall, mei Trobbe!!!" - und sich zur Familie umdrehend: "Ja, geht’s Eusch ned so an die Herze?"

Ist’s nun das Vordringen des Hessischen oder ist’s die neue deutsche Rechtschreibung - ich jedenfalls stolperte heute vormittag gleich zweimal über das Wörtchen
Herze

- offensichtlich als Plural zu "Herz".

Hab’s aber nur einmal dokumentieren können:


Schön, nicht?

Schreiben kann er auch nicht.

Nichts Böses ahnend, blättere ich vor eineinhalb Wochen das Sonntags-Journal im Hamburger (Sonn)abendblatt durch, da sehe ich die Zeichnung eines halb gefüllten Glases mit lächelndem Gesicht drauf, eingerahmt von einer Art Kleeblatt-Ranke und dem Wort "GLUEGG"
Das Ganze ist offenbar Teil einer schon als Serie angelegten Belästigung mit freundlichen Sinnsprüchen zum Wochenende.
Und gleich der hier hat, dank seines falsch platzierten Kommas, leider gar keinen Sinn:

GLUEGG...

...IST, NICHT ZU WISSEN,
OB DAS GLAS HALB VOLL
ODER HALB LEER IST,
SONDERN ZU WISSEN;
DASS MAN ES SICH
IMMER WIEDER FÜLLEN KANN.


Genau das hat der Schöpfer dieser Wahrheit wohl einmal zu oft getan.

Nachtrag: Die Woche drauf wieder ein GLUEGG-Satz, diesmal irgendwas mit Tapetenwechsel, illustriert durch ein ungelenk gezeichnetes Huhn, das sich eine Eiertapete klebt... – und ich hatte gedacht, ich müsste einfach nur die MoPo weglassen, schon müsste ich auch keine Hühnerkrüppel mehr angucken... Das Doppel-G im GLUEGG häte mich gleich stutzig machen sollen.

Na gut. Ich bin still.

Ja, und das Abendblatt lasse ich jetzt auch liegen.

Abendblatt vs. Titanic

HUNGERPROBLEM GELÖST:
EINFACH MEHR SPACHTELN!
So titelte vor vielen Jahren Titanic und kündigte weitere tolle Hungerwitze im Heft an.
Das Hamburger Abendblatt berichtete auf seiner Seite 1 über ein gegografisch näher liegendes, ganz anders und doch ganz ähnlich gelagertes Problem:
Titanic folgend, rechne ich in nächster Zukunft mit Steuererhöhungen etc. und dem dazu passenden Jubelbericht im Abendblatt:
REGIERUNG LÖST DICKENPROBLEM:
GÜRTEL ENGER SCHNALLEN!