Le mot juste

Auf der Speisekarte des Hamburger Croque-Ladens Zum Krokodil II findet sich neben den Standards Croque Monsieur und Croque Madame auch das Croque Boulette, also ein (oder eine?) Baguette, belegt mit einem gebratenen Hackfleischbatzen an Krautsalat und Variationen von Charlotten, Mayonaise und Remoulade.
Boulette ist natürlich eine vollkommen falsche Übersetzung für Bulette.
Richtig ist hier einzig Friquadelle.
Merci für Ihr Interesse.

Gib Gummi!

Heute früh, nachdem ich meinen Sohn zur Schule gebracht hatte, fuhr ein Porsche an mir vorbei, mit dem Geräusch, das Porsches so machen und Porschefahrer so sehr schätzen: „Pfrrrrrroaaaarrrzzz“ etwa.
Dabei fiel mir ein, dass ein wichtiger Teil der Fahrzeugentwicklung (nicht nur bei Porsche) das Sounddesign ist. Eine eigene Abteilung sorgt dafür, dass ein BMW eben wie ein BMW klingt („WwwegdaaaaaduuuuSaaaauuuu..“) eine Mercedestür wie eine Mercedestür („Satt!“) und ein Porsche eben wie ein Porsche. Und Sendungen wie Welt der Wunder berichten dann darüber, als wäre das etwas vollkommen Neues und Achsosensationelles.
Das ist natürlich Quatsch und ein ganz alter Hut!
Ich hab dem Fahrrad meines Sohnes in diesem Sommer exakt den knallharten Motorradsound ("Knattattattattattatt...") verpasst – und das auf exakt die gleiche Weise, wie es eine Generation zuvor mein Vater bei meinem Rad gemacht hat. Und dazu brauchte es kein Design, sondern ein kräftiges Gummiband und einen eisernen Nagel.
Die Skizze zeigt, wie’s geht.
Wäre das nicht was für, sagenwermal, Seat oder Fiat oder Ford und Opel?

Oha, keine Regel?

Gerade lese ich:
Regeln sind dazu da, befolgt zu werden.
Das ist dummes Zeug.
Regeln sind dazu da, beherrscht zu werden.
So wird ein Sinn draus.

Und dann …?

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Gestern mit der Kleinfamilie auf dem Lande.
Angesichts einer großen Halde mit Pferdeäpfeln neben der Pferdekoppel fragt mich die fast dreijährige Tochter:
"Was ist das?"
Ich frage, ob sie eben gesehen habe, wie aus dem einen Pferd hinten die Pferdeäpfel herauskamen …?
Hatte sie.
"Tja, und dann kommt jemand und sammelt die ein und legt sie hier dazu."
Schweigen.
Darauf allerdings die Frage:
"… und dann?"
Mir brummt das Hirn, in Windeseile zischt mir landwirtschaftliches Halbwissen durch den Kopf:
- Ja, was macht man eigentlich damit … wird Pferdedung unter den Acker gebracht?
- Lässt man ihn einfach so liegen?
- Wenn ja, wie lange dauert das Kompostieren der Äpfel eigentlich?
Und:
- Was sage ich jetzt nur? …
Doch noch bevor ich eine - in diesem Falle leicht ausweichende - Antwort geben kann, gibt die Kleine sie schon selbst:
"Dann wäscht er sich die Hände."

So einfach kann die Welt sein.

Wie mich Apple mal von 0 auf 180 brachte

(Während ich dies schreibe, hänge ich in einer kleinen Warteschleife beim Apple Support. Ich möchte meinen Lesern dieses Vergnügen nicht vorenthalten, dient es doch auch dazu, das gleichermaßen Enervierende einer Warteschleifenstimme auf diese Wiese augenfällig zu demonstrieren. Halten Sie durch, trotz der steten Wiederholungen – ich tu's schließlich auch. Und jetzt los mit der Scheiße: )

Bis heute war ich Apple-Fan. Und es ist nicht billig, Apple-Fan zu sein, kostet
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doch so ein PowerBook mal eben das zwei bis dreifache vergleichbarer
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Windows-Kisten – aber hey: es ist Apple.
Heute aber kam die Mittleilung, Apple müsse leider leider den Akku für eben diesen Rechner austauschen, bzw. Apple müsse natürlich nicht,
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das Ganze sei total freiwillig und nett von Apple.
Mithilfe der Tagesschau Website fand ich die Apple-Site zu diesem Thema und den Hinweis, ich solle doch schlicht
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die Seriennummer von Rechner und Batterie in eine Formular eintragen und dann ginge alles seinen Gang. Und dann suchte ich die Nummern und fand sie auch (- sie si
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nd winzig klein - ) ich trug sie ein und kriegte sofort die Mitteilung: Diese Seriennummer ist ungültig bzw. nicht zur Teilnahme am Programm zum Austausch von Batterien berechtigt.
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Was ich irritierend fand, waren doch auf eben der erwähnten Seite genau die Nummern genannt, die ich gerade eben abgelesen hatte. Aber vielleicht mac
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ht meine Batterie ja eine Ausnahme und brennt mir nicht die Wohnung oder wenigstens das Büro oder zumindest die Ober
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schenkel weg. Im Zweifel, so wurde empfohlen, solle ich doch einfach Apple anrufen. Ich fand auch bald eine 0180er-Nummer (grrrusel!), die von einem kur
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zen, zart bedrohlichen Text begleitet wurde:
Wenn Sie technische Unterstützung per Telefon benötigen, wählen Sie die Nummer 01805 009 433* (Deutschland) oder 0810 300 427 (Österreich)**. Geschäftszeiten sind

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Montag bis Freitag zwischen 8:00 und 19:45 Uhr und Samstag von 10:00 bis 17:45 Uhr. Sollte Ihr Produkt noch dem kostenlosen 90-tägigen Telefon-Support unterliegen oder durch einen AppleCare Protection Plan abgedeckt sein, ist die Unterstützung für S
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ie kostenfrei. Ansonsten können Sie auch Support pro auftretendem Ereignis für 49 € kaufen.
Ich verlor dennoch nicht den Mut und rief an. Sofort sagte eine freundliche Frauenstimme zu mir: Wenn Sie wegen des Batterieaustausches bei
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Apple PowerBooks anrufen, gehen Sie bitte zu https://support09.apple.com/index.html?lang=de
Da war ich ja nun gerade. Hm.
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Vielleicht dranbleiben.
Und dann ging's los und geht es weiter schon seit 30 Minuten: (Die asiatische Hintergrundmusik lässt vermuten, dass das Callcenter in Korea liegt.)
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Apropos, wozu freie Mitarbeiter? Stellt doch welche ein.

Du Biest, Deutschland.

Wir verdanken ihm eben nicht nur die Autobahnen und den Volkswagen, sondern auch eine der schönsten Werbekampagnen der letzten Jahre.
Übrigens plant die Agentur für Arbeit eine Imagekampagne mit der schönen Headline "Arbeit macht frei". (Neinnein! War alles nur'n Scherz, 'n schlechter.)

In eigener Sache

Ein Leser dieses WebLogs erzählt mir, er traue sich nicht, die Posts zu kommentieren, aus dem Gefühl heraus, seine Sprache habe nicht genügend Niveau, sie verdiene es nicht, hier zur Veröffentlichung zu kommen.
Das hat mich betroffen gemacht, denn zugegeben, mein luzider Witz, meine fein ziselierten Formulierungen, der gekonnte Konjunktiv und die wohl dosierten Kommata, die professionell verwandten Parenthesen, die starken Stabreime und nicht zuletzt die artifiziellen Aufzählungen, die sich hier gar herrlich zu Satzkonstrukten von flirrender, strahlender, ja, gleißender Schönheit und ausuferndster Länge verbinden, nein, besser noch: verbünden: ich gebe in aller Bescheidenheit zu: der Scheiß ist kaum zu toppen.
Muss ja auch nicht sein. Ich bin durchaus zufrieden mit ein paar – gern auch ungeschickt formulierten – Ergebenheitadressen. Also los!

Was macht eigentlich Ariane Sommer?

Sakra, wo Hilton Pärris is, des mechts scho wissen, gell, oba die Sommer Ariane, des Madl vom Sommer-Theo, gell, net amoi die Buid tuat sich füa die mehr ind-ressiern. Na, is scho recht, zoag'n mer eich halt a paar Bilder von Paris, also Hilton, moana mia. Klickt's halt hier. Do is sogar dera Odd-dressen dabei.

Was ich an Segeberg so hasse

Waren Sie je bei den Segeberger Verkalkbergen? Genau: Da, wo alljährlich die abgehalfterte DDR-Rothaut Bata Illic als Winnetou III. den Heldentod zu sterben vortäuscht ("Ich mach rüber zum großen Manitou, Bruder..."), während um ihn herum B-Promis und gewesene Vorabendserienstars knallen, dass die Flinten rauchen und Nscho-Tschi ("Gesundheit, Mädchen!") sich verängstigt in ihr Tipi flüchtet.
Wie gesagt; waren sie da schon mal?
Müssen Sie auch nicht. Die Segeberger sind unter uns, fahren mit ihren Kisten durch Deutschland (und wie zu befürchten ist, auch ins danach kaum mehr befreundete Ausland, z.B. ins polnisch - tschechisches Grenzgebiet) und zeigen es jedem.

Nämlich, dass sie noch für eine schlechte Nummer gern ein bißchen mehr bezahlen.

(Der Fotograf Helmut O. Fischer übrigens hat jede Menge
weiterer Kennzeichen gesammelt, wer's unbedingt genau wissen will, klickt hier.
Aber muss eigentlich nicht sein....)

Buchautoren sind verrückte Hunde

Jedenfalls die Autoren (bzw., wie ich gerade sehe, Autorinnen) des abgebildeten Buches, das mir vom Cadmos-Verlag angepriesen wird. Steht auf dem Titel doch, ich wiederhole:
Border Collies
Hunde an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn
Mal ehrlich, müsste die besprochene Rasse da nicht konsequenterweise
Borderline Collies heißen?

Zum Carlos-Santana-Jahr

...gniedeldiedelgniiiiiedeldiiidlgnieeeee-
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk
gniedelgnarrrzgnaaarrrzschrännnngg-
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk
schränggniedelgniedelgneuiiiiideelknarrr-
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk
zzerrgnooorzgniedelgnuuuuuiiiiiiuiuiui--
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk
wahwahgnieedelgniedelgniedelgniedel
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk
gniiiiiiiiieeeediiiiiiiiiiiigniiiiiiiiiiknarrrz-
ponk ponk ponktaponk ponk ponk ponk...

Nicht schön gefunden


… und Gastautor Monsieur Porneaux auslacht den "fscklog", wo er dieser Headline lesen durfte.

Man spricht Deutsh

Voipen kommt neu in den Duden, auch Phishen und Googeln sind dabei, schließlich auch Flashen, wahrscheinlich Downloaden und – natürlich – Bloggen.
Fragt sich, ob der Duden diese Verben auch korrekt konjugieren kann. Ich will schließlich wissen, ob ich gevoipt habe oder gevoipen, ob Frank und Frau gemeinsam gebloggen haben, gebloggert, gebloggt oder bloggiert.
Spätestens, nachdem ich mir ein paar Abbildungen erotischen Inhals downgeloadet bzw. gedownloadet bzw. gedowngeloaden habe, weiß ich, die deutsche Übersetzung ist da genauer, ich hab mir ein paar Sexfotos aus dem Netz runtergeholt.
Also: all diese Anglizismen-Abkürzungen, gehören sie wirklich in den deutschen Duden?

Wollen wir uns das wirklich booten lassen?

Darf ich noch Googelhupf?

Hier fand ich folgende Meldung:

Googeln ist kein Verb

In der neuen Auflage des Duden steht auf Seite 463 der Eintrag

googeln ['gu:gln] (mit Google im Internet suchen); ich goog(e)le.

Google (Foto: AP) Google (Foto: AP)
(Hoffentlich gibts keinen Ärger wegen meiner verzerrten Markenwahrnehmung)

Auch in amerikanischen Wörtbüchern steht das Verb - eine Erfolgsgeschichte sondergleichen für ein Unternehmen, das es gerade acht Jahren gibt. Doch wenn es nach den Anwälten der Suchmaschine aus dem kalifornischen Mountain View geht, sollten sich Medien künftig zweimal überlegen, ob sie das Verb verwenden.

Wie die "Washington Post" und der britische "Independent" berichten, erhielten zahlreiche Zeitungen Post von Google. Darin belehren die Anwälte über die ihrer Ansicht nach passende und unpassende Verwendung des Firmennamens.

Passend: I ran a Google search to check out that guy from the party. (Ich führte eine Google-Suche durch, um diesen Typen von der Party/Partei zu überprüfen.)

Unpassend: I googled that hottie. (Ich habe den heißen Feger gegoogelt.)

Ich weiß nicht recht. Sprache verändert sich, und nachdem Google seinen Beitrag dazu geleistet hat, will es das nun verhindern. Mal im Ernst: Wer sich so googelig verexeclt, gehört sowas von durchgeflickrt, bis ihm die Blogger rauskommen.

Lieblingsfilm

Jedes Jahr vorm Weihnachtsfest heult mein Vater (eigentlich Zeit seines Lebens ein ganz Harter) Rotz und Wasser, wenn im Fernsehen Frank Capras "Ist das Leben nicht schön?" läuft.
Darin geht es um einen Mann, dem nach hoffnungsvollen Anfang alles schiefgeht, er und seine Lieben stecken tief im Unglück und es sieht nicht so aus, als käme man je wieder raus. Also beschließt er sich umzubringen, schließlich sei die Welt ohne ihn wohl besser dran. – was der HErr nicht dulden kann. Also schickt der HErr einen Engel auf die Erde, den von Suizid bedrohten Mann zu überzeugen, dass es sich lohnt weiterzuleben. Und das schafft er auch mit einem einfachen Trick: Er zeigt seinem Schützling, wie die Welt aussähe, wäre er überhaupt nie geboren. Es folgt das oben erwähnte tränentreibende glückliche Ende. Seit Jahrzehnten jedes Jahr zur Weihnacht.



In der Version der Ufa hingegen klappt dieser Trick irgendwie überhaupt nicht. Hm.

Mit Spam durch dick und dünn.

Heute fand ich zwei zart widersprüchliche Schreiben in meiner Mailbox. Nummer 1 verspricht mir, das ich abnehmen könne, wie geszehen bei Oprah:
Nummer 2 hingegen behauptet, dass ich mein Volumen um bis zu 500 % steigern könne:
Wenn ich also beide Produkte nehme, reduziert sich mein spezifisches Gewicht auf das von, sagenwermal, Balsaholz.

Och, nö, lieber nicht.

Stern-Redakteur auf Messers Holzweg.

Andreas Wolf, Redakteur beim Stern TV magazin, (der Fernsehprogrammbeilage zum Stern) durfte für die Ausgabe vom 10. August eine Titelgeschichte über den Schauspieler Gustav Peter Wöhler schreiben. Und dabei ist ihm die Mataphorik ein bißchen durcheinander geraten.
Denn die Aufzählung von Wöhlers vielfältigen und -seitigen Aktivitäten leitet er mit der folgenden Formulierung ein:
Es gibt nur wenige Schauspieler, die so viele Tauben auf dem Dach haben wie der Ostwestfale.
Was uns diese Worte sagen wollen? Es gibt eine ganze Reihe Journalisten, die jede Menge Triller unterm Pony haben – Andreas Horst schießt jedoch locker den Spatz in der Hand ab, und feuert dabei jede Menge Eisen, die dem Fass die Krone ins Gesicht schlagen, bis er bricht.
Meine Fresse, kauft Euch einen Lektor!!!!

Oll wie hier iss Redio Gaga...

Es ist nicht zum Aushalten:
1. Hitradio Antenne verkündet, man spiele die Megahits von Niedersachsen – also Danz op de Deel oder was? Ich wechsle die Frequenz und
2. Das neue Alsterradio erzählt mir, dass zwei Morgenarschlöcher (JC und eine fröhliche Frau) echt gute Laune machen, dann sprechen die beiden selbst und meine Laune wird echt schlecht. Also Frequenzwechsel und
3. Klassik Radio behauptet, der folgende Titel von Hans Zimmer (Klassik?) aus dem Soundtrack von Wasauchimmer sei wunderbar, und dann geht's los, und das Ganze ist nur der pure orchestrale (Klassik!) Hollywood-Schwulst. Also wechsle ich nochmal und
4. Radio Hamburg macht ein komisches Geräusch, nennt das Ganze den Hinhörer und wenn ich richtig rate, kann ich reich und vielleicht gar glücklich werden. Tatsächlich: Der On/Off-Button:
Es ist zum Ausschalten.

Radio sehen.

Morgen, am 11. August 2006 wird der Radiomoderator Lenny (oder Lennart, so genau hab ich dann doch nicht mehr hinhören wollen) sich beim Stadtfest in Vechta live aus 66 (in Worten sechsundsechzig) Metern "im freien Fall" irgendwo herabstürzen. Das hat er selbst superfröhlich aus dem Hitradio Antenne-Studio übers Autoradio in meine Ohren im freien Wortdurchfall (Fachterminus Logorrhoe) in meine Ohren gestürzt. Für alle, die nicht dabei sein können, hier mein Vorabprotokoll dieses typischen Radio-Events:
Aaaaaaaaaaaaaaaaaargh! Wow! Hillllfeee! Suuuper...
Und so weiter. Einziger Trost ist die alte RadiomoderaToren-Weisheit: Das versendet sich.

Kleiner Preis, was nun?

Ein einfallsloses Lied, inspiriert durch einfallslose Werbung plus einer oberflächlichen Betrachtung weiterer toller (im Sinn von "irre") Angebote:

"Kleine Preise!" Und die Kunden
Stehen Schlange auch für Stunden.

Große Größen, kleine Preise.
Große Marken, kleine Preise.

Kleine Preise, große Wirkung.

Kleine Preise, große Stärkung.
Großer Töffspaß, kleine Preise.
Großer Service, kleine Preise.
Kleine Preise für die Reise.
Reihenweise kleine Preise!

(Kleine Preise selbst für Kurden,
die bei Plus gesehen wurden.)
Kleine Preise, groß Verstopfung,
Kleine Preise bis Erschöpfung.
Kleine Preeise, große Gruppe.
Kleine Preise sind mir schnuppe.
Kleine Preise, große Spiele.
Kleine Preise bis ich schiele.
Groß und Größer preist ihr Preise
Immer auf die gleiche Weise.

Kleine Preise, Ihr seid Scheise.

Kapitel 17: „Im Schilderwald von Prius“

(...) „Zafira,“ flüsterte der alte Zauberer, „wer hat Dich in diese Lage gebracht?“ „Megane“ presste die Königin von Meriva ebenso leise zwischen ihren Zähnen hervor, „er und seine räudigen Kettenhunde Avensis, Antara und Movano haben mich in das Labyrinth von Lexus gelockt. Ich habe dann einen falschen Gang erwischt und...“
„Das ist teuflisch!“ knurrte der Magier und fuhr fort: "Sogar VelSatis, der geniale Konstrukteur hat sich in seinen 107 Abzweigungen mit ihren 1007 falschen Hinweisen verirrt und wird seither vermisst. Dabei wären er – und vielleicht noch sein Diener Twingo – die einzigen, die uns vielleicht helfen könnten." Nachdenklich runzelte Megane die Ohren. "Bei der heiligen Xsara, ich habe da eine Idee (...)

(Aus einem zeitgenössischen Fantasy-Roman)

Wer ist skr?

Die Hamburger Morgenpost berichtet am Montag, den 7. August über ein Eishockeyspiel vor sageundschreibe 300 (in Worten: dreihundert) Zuschauern, und ausgerechnet die Abwesenheit eines Spielers ist dem Autor skr ein Drittel des sowieso zu langen Artikels wert. Der erste Satz dieses letzten Absatzes lautet:
Wie angekündigt noch nicht zum Einsatz kam Neuzugang Cory Cross, der erst am Freitag in Deutschland gelandet war.
Nochmal?
Wie angekündigt noch nicht zum Einsatz kam Neuzugang Cory Cross, der erst am Freitag in Deutschland gelandet war.
Jeder andere halbwegs der deutschen Sprache mächtige hätte vielleicht geschrieben:
Neuzugang Cory Cross, der erst am Freitag in Deutschland gelandet war, kam wie angekündigt nicht zum Einsatz.
Ein wenig mehr Sorgfalt, und aus einem langen wären zwei kurze Sätze geworden.
Neuzugang Cory Cross kam wie angekündigt nicht zum Einsatz. Er war erst am Freitag in Deutschland gelandet.
Wäre es vorrangig um den kausalen Zusammenhang der späten Ankunft und des Nichteinsatzes von Cory Coross gegangen – auch da wäre sicher was zu machen gewesen:
Da Neuzugang Cory Cross erst am Freitag in Deutschland gelandet war, kam er wie erwartet nicht zun Einsatz.
Und so weiter. Einzig skr kommt auf das hier:
Wie angekündigt noch nicht zum Einsatz kam Neuzugang Cory Cross, der erst am Freitag in Deutschland gelandet war.
Und wer jetzt wissen will, wer skr ist, muss sich nur daran erinnern, dass es im gesamte Universum nur einen gibt, der umstellt so unerwartet den Satzbau, dass klar ist niemals am Anfang, worauf hinaus könnte laufen das Ende.
So knieet also nieder: Yoda lebt. Und er ist Sportredakteur bei der Hamburger Morgenpost.

Wunderbarer Dialog

(Gastkommentator Monsieur Porneaux überhörte folgenden schönen Dialog:)

Vorgefahrene vierjährige Tochter auf ganzganz kleinem Fahrrad an Waldwegkreuzung, zur Mutter, die 30 Meter hinter ihr geht:
"Wohin jetzt?"
Mutter:
"Nach rechts!"
Töchterchen:
"Wo IST rechts?"

Neue Wörter (Teil 6)

Willkommen zu einer neuen Folge. Erleben Sie heute, wie eine dem Autor durchaus näher bekannte Frau etwas so sehr wegmachen will, bis es so klein wie möglich ist. Und lesen Sie, wie sie entschlossen sagt:
Ich muss das eliminimieren.
Und das war's auch schon wieder. Bis zur nächsten netten Kleinlichkeit, sagt Ihr
Terminitor.