Haarakiri


1986. Ich war damals Art Director in einer mittelgroßen Hamburger Werbeagentur, als ich beim Friseur am Tresen stand und gefragt wurde, welcher Art Director mir denn meine Haare schneiden, waschen, fönen, legen solle. Natürlich war ich nicht geistesgegenwärtig genug, um dann zu sagen, dass ich das offenbar auch selbst erledigen könnte.
Hm.
Aber immerhin achtete ich von nun an vermehrt auf Friseure. Und dass sie vor allem bei der Schöpfung ihrer Firmannamen überaus kretaiv sind, ging mir bald auf – den Wecker nämlich.
2006. Heute früh habe ich eine Suchmaschine entdeckt, die mir Haarschneider in der ganzen Republik aufzählt, mit voller Adresse und Telefon. Und vor allem, mit je-dem ein-zel-nen schrecklichen Firmennamen. Kleine Kostprobe gefällig? (Ich empfehle, die Namen zur besseren Verdeutlichung des Grauens laut zu lesen.)
...
Haar in der Suppe
Haardesign
Haareal
Haareszeiten
Haargenau
Haarklein
Haarige Zeiten
Haaristocrat
Haaribo
Haaribeau (als leicht angeschwulte Steigerung von Haaribo?)
Haarkurve
Haarlekin
Haarlem
Haarmann (2x, und keiner davon in Hannover)
Haarmonie (bestimmt zehn Screens voll)
Haarmony
Haarscharf
Haarsträubend
Haarstudio Haarlekin haargenau Ihr Friseur (Doch, der heißt so...)
Haarvanna
Haar 2 O
Haar-Pracht
HAAR ZWEI OOH!
...
Auch auf Englisch ist das Ganze eine ziemliche Hairte.
...
Hairliche Zeiten
Hairlich
Hairline
Hairport
Hair 2000
Hair affair
Hair Force One
...
Ist das nicht schön? Ja das ist nicht schön. Wer noch tiefer in diese Vorhölle möchte: Hier geht's zum Figaroverzeichnis.
Dabei fällt mir ein: Gibt's eigentlich auch so eine Suchmaschine für Crocque-Läden. Muss ich gleich mal gucken.

Verbotsschilda

Folgenden Hinweis sah ich heute in einer Mehrfamilienhausgarageneinfahrt:
Das Spielen von Kindern
und Abstellen von Fahrrädern
in der Auffahrt ist untersagt.
Müsste es in diesem grammatisch-aktiv-passiven Zusammenhang nicht heißen?
Das Bespielen von Kindern
und Abstellen von Fahrrädern...
Oder etwa
Das Spielen von Kindern
und Herumstehen von Fahrrädern...
Oder wendet sich das Schild an eine Gruppe von derstellenden Künstlern, die gern auch in die Rollen von Heranwachsenden schlüpfen? Ich krieg das Hirnschwurbeln.

Fundstück

(gefunden von M. Porneaux)

Nämlich im Wetter-Diskussions-Forum des ZDF (das gibt’sd offensichtlich wirklich).
Dort schrieb ein gewisser "Klimafrosch" folgendes:
Klimawandel.
von: Klimafrosch
wir sind im Klimawandel daran besteht kein zweifel.die Erde wird immer wärmer.jeden tag neue meldungen.manche länder versinken im Wasser.die pole schmelzen viel schneller als man gedacht hatte.das grundwasser der wüste sinkt.der golfstrom wird langsammer weil das süßwasser der pole den salzgehalt verändert.das tehma ist sehr komplex
man darf nicht nur eine sache betrachten.man muss alles in betracht ziehen
das wird die grösste herrausvorderrund der Menschen werden.

m.f.g der Klimafrosch
… und ich muss ihm zustimmen - eine solche herrausvorderrund ist wirklich groß.

Im Original zu lesen hier.

Neue Wörter (Teil 5)

Eine Freundin meiner Frau hat ihr erzählt, dass es demnächst zu auch Deutschland schwerst betreffenden Katastrophen kommen würde, denn, so gab meine Frau wieder:
"Die teutonischen Platten verschieben sich."
Ja ja, da weiß wer Bscheid, da lässt sich wer nicht so leicht ein K für ein U vormachen...

Abwechslungshalber: Buchstabensuppe

Nicht schön, Schön-Kliniken...











...ist die Art, wie Ihr werdende Patienten zum Vorgespräch einladet, bzw. vorladet.
Schon etwas lustlos die Begründung:

Um eine Ihnen und Ihrem Krankheitsbild angemessene Behandlung planen zu können, sind wir vor der stationären Aufnahme verpflichtet, eine sogenannte vorstationäre Behandlung durchzuführen.
Nicht, dass man es für medizinisch sinnvoll hielte,
man tut hier nur seine verdammte Pflicht
– nach dem Motto "ich arbeite hier nur".
Und so weiter:
Wir bitten Sie daher, sich am
Mo 24.07. 2006, um 09:00 pünktlich
bei uns zur vorstationären Behandlung vorzustellen.
Und wer zu spät kommt, den bestraft die Oberschwester? Ich frage ja nur.

Es fing ganz harmlos an …

Ein Gastkommentar vom Gastkommissar M. Porneaux

Am Anfang standen die Leute, die "Oh ja, ich erinnere das …" sagten.
Vermutlich weil sie länger als eine Woche in einem englischsprachigen Land gewesen waren, oder zumindest, damit man dieses annehmen sollte.
Diese waren’s dann auch, die kurz darauf "in 1987" sagten.

Kurz darauf fingen zumindest die Frauen unter ihnen an, das vorher einfach flach intonierte "OK" mehr zu singen: "Oukäää-ie" (vorne flach, mittig mit der Stimme ’runter, hinten hochgezogen zu sprechen).
So bekam man den Eindruck, dass sie zwar nicht einverstanden waren mit dem was man sagte, sie’s aber zumindest gleichmütig ertrugen ("Gut, wie Du meinst …", ebenso zu intomieren: Mittel-Tief-Hoch).
Übrigens oft und ungern gehört in Synchronisationen amerikanischer Serien.

Und weil’s so schön funktionierte, intonierten die Damen dann auch die Antwort auf die Frage, wo sie wohnten, auch die Namen der Stadtviertel, in denen sie ihre Wohnungen hatten, genau auf diese Weise; in Hamburg z.B. "Blanke-nee-se", Oth-maar-schen", "Winter-huu-de".
Hier hatte diese Mittel-Tief-Hoch-Intonation den hörbaren Subkontext: "Ich hoffe, Du kennst es, und weisst, was das auf der sozialen Rangordnung bedeutet".
Macht Sinn: German Kleinigkeit aus Italia.

Tja, und jetzt versuchen die Werbetreibenden, die "Raffaelo" von Ferrero in Fernsehspots besingen dürfen, nach dem Vokabular und der Intonation auch noch die deutsche Gestik zu erweitern: mit einer bei Frauen im englischsprachigen Raum weit verbreiteten "Zeige-und-Mittelfinger-beider-Hände-machen-Häkchen-in-der-Luft"-Geste.

Die sogenannte "inverted commas"-Geste ("Anführungszeichen"- oder schöner noch "Tüdelchen"-Geste), die mich immer an einen Menschen erinnert, der vor einer Wand steht und mit zwei Fingern beider Händchen daran kratzt.
Und dabei nicht so ganzganz ernst gemeintes Zeug sagt.
Wie eben die "Schauspielerin" im "Raffaelo"-Spot, die schelmisch den Text aufsagen darf, dass sie auf ihrer Party auf ihrem palmenumkränzten weisssandigen Anwesen ihre amerikanischen Freunde immer gern mit einer (hier bitte die "Tüdelchen"-Geste hindenken) "german Kleinigkeit" erfreuen darf.

Offensichtlich hatte man sich bei der Werbeagentur, die den Etat betreut, nicht besonders gut informiert, wer diese "Tüdelchen"-Gestik eigentlich im wahren Leben benutzt - typische "Raffaelo"-Käuferinnen, nämlich, und unter denen besonders gern die, welche den der Gestik zugrunde liegenden "inverted commas" im Leben noch nicht sehr häufig begegnet sein dürften, da sie eben selten über ein eigenes Buch verfügen … und in das auch noch hineinzuschauen, hat man ja leider keine Zeit, so viele Parties, so viele Freunde …

Und die müssen doch gar nicht erst überredet werden, das Produkt noch zu kaufen, die haben’s doch schon längst.
Und die passende Gestik eben auch.

Oukäää-ie.

Kein Thema

Eigentlich wollte ich mich hier mal so richtig schön mit Forderung der BILD-Zeitung befassen, dass wir uns jetzt alle, alle, alle duzen. Aber das ist anscheinend schon erledigt. Wozu also.

Titel machen Leute.

Was sich bis vor einigen Tagen eher diffus am Rande meines Bewusstseins herumtrieb, ist mir nun durch ein einziges Zusammentreffen sehr deutlich vors innere Auge gerückt: Mein Unbehagen nämlich, wenn ich tolle Positionsbezeichnungen auf Visitenkarten, in gedruckten Unternehmensdarstellungen oder auf Websites lese.
Da steht dann der CIO* neben dem CEO, und der durchschnittliche Geschäftsführer oder gar nur Abteilungsleiter (stv.) darf sich verglichen damit klein und mickrig fühlen. Wer für die Einstellung neuer Mitarbeiter zuständig ist, nennt sich – im eher konservativ geführten Kleinbetrieb – Personalchef, bei moderneren, aber ebenso kleinen Start-Ups, heisst derselbe dann Human Ressources Manager oder Recruitment Manager. Und warum mir das so plötzlich auffällt?
Weil ich den Recruitment Manager eines noch recht kleinen Unternehmens getroffen habe, den ich vor zwanzig Jahren zum Nachbarn hatte. Nach wie vor ist er ein ziemlich schlaksiger Mann mit leicht gekrümmter Haltung und freundlich-unsicherem Lächeln, nach wie vor raucht er HB, er hat sich kaum verändert, allerdings sind seine Zähne schlechter geworden, und das trübt, bzw. gilbt den strahlenden Auftritt eines (ich wiederhole:) Recruitment Managers doch ein wenig.
Ach Leute: schreibt doch einfach auf jede Visitenkarte: Verantwortlicher Mitarbeiter – wetten, das ist ehrlicher und bringt deshalb viel mehr echte Reaktion auf diese ansonsten meist sinnlosen 5 x 8 qcm Karton?

Oder bin ich einfach naiv, Ehrlichkeit statt Hochstapelei zu erhoffen? Denkt denn der Agenturchef des vor sich hin strauchelnden Ladens wirklich, dass ihm irgendjemand die 14 Mitarbeiter glaubt, von denen merkwürdiger Weise immer etwa 10 im Urlaub, auf Seminaren oder eben gerade zu Tisch sind... Die Kunden, die's ihm abnehmen, haben's vielleicht auch nicht besser verdient. Wer weiß.
*CIO: Nicht nur in kleinen Betrieben allzuoft dereinzige
in der Klitsche, der weiß, wie man aus Windows rauskommt,
wenn sich der Rechner aufhängt. Meist auch der,
der all die prima Zuastzprogramme aus dem
Netz heruntergeladen hat, die den Absturz verursacht haben.
Manchmal auch schlicht mit dem Titel bezahlt,
den er statt eines ángemessenen Gehalts bezieht.

Erratic Moments

Während ich so harmlos vor mich hinsurfe und mich gerade über die Fernsehserie "That's my Bush" informieren will, öffnet sich plötzlich folgendes Fenster:
Und da bin ich natürlich gleich auf die entsprechende Seite und habe dort auch jede Menge weiterer Seltsamkeiten gefunden:
(...)Die verdorbene Dateien verlangsamen Ihre Arbeit am Computer und Ihre ganze Systemleistung. Berücksichtigen Sie wertvolle Speicherkapazität, die Sie mit diesem Programm wiedererlangen können? (...) ErrorSafe erlaubt den Benutzern die Daten in Ihrem PC zu kontrollieren. Nach der Benutzung dieses Programms, können Sie nutzlose Dateien löschen, Datenverlust verhindern und Drive immer sauber halten. (...) Erhalten Sie einen besseren PC! ErrorSafe startet sofort nach der Installation und folgt schnellen Download. Sie werden kaum ErrorSafe bemerken, während er etwas scannt (...) Sie werden diese Lösung lieben, weil sie Ihren Drive sauber halten wird und keine nutzlose Daten speichern. (...)
Und so weiter über alle Screens, deren Texte offenbar von einem Amerikaner oder Engländer ins Deutsche eher geworfen als übertragen wurden. Nichts gegen Drive sauberhalten, aber so denn doch nicht.

Die berühmten Alsterschweine

Mir fällt auf, dass ich bestimmte Meldungen alljährlich wieder lesen muss. Immer zur jeweils passenden Jahreszeit erfahre ich, dass die Spargel- (oder auch Matjes- oder Muschel-)Saison da ist, und wechselnde Köche (z. Zt. bevorzugt der wilde Tim Mälzer) verraten mir neue überraschende Rezepte – "probieren Sie den Spargel- (bzw. Matjes-)Erdbeer-Salat doch mal ohne Erdbeeren" – beim Federweißen und beim erstbesten Beaujolais geht's genauso, und beim Grünkohl soll ich jedes Jahr neu lernen, dass er am besten schmecke, wenn er den ersten Frost bekommen habe. Ja, hab ich denn kein Gedächtnis?! Bin ich denn komplett blöd?! Oder vergessen statt meiner die betreffenden "Journalisten" immer wieder alles?
Wenn bzw. weil das wohl so ist, hier zum Abschreiben und immer wieder Verwenden die Meldung, die mich alle halbe Jahr am allerdeutlichsten daran erinnert, dass es eben doch die immergleiche Sau ist, die da durchs Dorf getrieben wird:
Hamburgs berühmte / beliebte / bekannte Alsterschwäne beziehen / verlassen wegen der Vogelgrippegefahr / strengen / milden Witterung in diesem Jahr früher/später ihr Winter- / Sommer-Quartier. Gestern begann „Schwanenvater“ Olaf / Heinz / Karl Nieß damit, die Großvögel knapp drei / vier Wochen vor /nach dem eigentlichen Termin einzufangen / freizulassen. Unter den Augen zahlreicher / vieler Schaulustiger / Neugieriger trieben Nieß und weitere Mitarbeiter des Amtes für Gewässeraufsicht und -unterhaltung die Schwäne von der Binnenalster in die Rathausschleuse / von der Rathausschleuse in die Binnenalster. Dort wurden sie dann / vorher aus dem Wasser / aus den Kähnen geholt und in Kähne / ins Wasser verfrachtet.

Abbildung: Schwanenvater Nieß (rechts)


Für die Anregung zu diesem Post danke ich im Übrigen dem allerdings erstklassigen Foodjournalisten Martin Lagoda.

Eine gute Frage …

(von Gastautor Monsieur Porneaux)

In der Zeitschriftenhandlung gegenüber liegt derzeit ein Leseprobenheft des Kulturmagazins "MONOPOL" aus, das "Magazin für Kunst und Leben".
Einer der Leseprobenartikel ist mit "For Beuys and Girls" überschrieben, im Untertitel wird gefragt:



Eine gute, eine schöne Frage.
Oder vielleicht doch eher ein Ruf - ein Ruf nach einem Lektorat?

Knight Writer

AOL meldet heute:
London - Nach einem Besäufnis erster Klasse ist US-Schauspieler David Hasselhoff im ehrwürdigen Wimbledon des Platzes verwiesen worden. Wie der "Daily Mirror" am Mittwoch berichtet, hatte der 53-Jährige beim bekanntesten Tennisturnier der Welt den ganzen Tag über getrunken. Als er dann nochmals an die Spielerbar wollte, wurde er von Ordnern aufgehalten. Augenzeugen zufolge schrie der Ex-Baywatch-Star daraufhin: "Ich will doch nur was trinken - Wisst Ihr nicht, wer ich bin?" Das konnte die Sicherheitsleute aber nicht überzeugen. Sie hatten den Angaben zufolge die Anweisung, Hasselhoff unbedingt von den Bars fernzuhalten.
Und jetzt kommt's:
Da der Schauspieler weiter krakelte, wurde er schließlich aus der Anlage geworfen. Als Abschiedsgruß gaben die Ordner Hasselhoff noch mit auf den Weg, dass er auf keinen Fall zurückkommen solle.
So besoffen kann er also nicht gewesen sein, immerhin konnte er noch - wenn auch etwas unleserlich - schreiben. Und mit 53 ist man doch wirklich erwachsen genug, als dass die Versetzung wegen "Schönschreiben: mangelhaft" gefährdet werden dürfte.
Kann schreiben, zumindest, wenn er voll ist: Schauspieler und Sänger D. Hasselhoff.

Witzreparaturservice (Teil 3, Anhang 1)

Über Sepp Arnemanns in TV Hören und Sehen gezeigten Zeichnungen und vor allem über deren völlige Witzlosigkeit habe ich mich ja schon ausgelassen. In Ergänzung hier der Hinweis, dass viele andre Blogger ihn ebenfalls entdeckt und sich dann auch darüber lustig gemacht haben, dass er (im Auftrag der Redaktion) seit Jahrzehnten jede Woche eine Maus auf seiner Seite versteckt, nach der ich hier aber nicht weiter suchen will.
Ich möchte nur gern wissen, warum er ü-ber-haupt veröffentlichen darf, denn bitte, schauen Sie sich das mal an: Dieser bodenlose Unsinn erschien auf einer Seite unter dem Titel Fehlkäufe, und weil der Scherz hier schon nicht funktioniert, wird er gleich daneben noch einmal gemacht:
Nur damit's jeder versteht, der Gag ruht sich offenbar darauf aus, dass jemand etwas zu Kleines gekauft hat und von jemand anders darauf hingewiesen wird. Vorzugsweise von einer Frau mit zu hoch angebrachten Brüsten und merkwürdig angeschraubten Armen.Aber der Arnemann-Sepp kann mehr. Er kann auch ganz neue, ganz andere Geschichten erzählen:
Ähnliches Personal, ähnliche Brüste, ähnlich gebrochene Gliedmaßen. (Wobei die schlechte Zeichnung mich nicht interessiert: James Thurber hat hervorragend schlecht gezeichnet, weil er halb blind war, und er hat hervorragend komische Cartoons produziert. Finde ich:)
"What have you done with Dr. Millmoss?"

Nein, ich möchte wissen, wie so jemand wie Arnemann immer noch veröffentlichen darf? Womit hat er Redaktion und Verlag von TV Hören und Sehen in der Hand? Wer er mal bei einer Weihnachtsfeier dabei, in deren Verlauf der Verleger nackich aus der Besenkammer hopste? Ist der Art Director auch im Mädchen- oder gar Kinderhandel aktiv? Ich kann mir keinen Grund denken...

...und Robert Gernhardt musste sterben.

Warum der Blog so heißt, wie er heißt.

Adsense vs. Nonsense

Google schenkt mir ja nicht nur die Möglichkeit, ins Blogbuch einzutragen, sondern erlaubt mir gar – mit Adsense – Geld zu verdienen. Regelmäßig geistern kleine Programme durchs Netz und auch über diese Seite, lesen alles sorgfältig und stellen dann die (meist weniger) passenden Anzeigen oben drüber. Das sieht dann so aus: Amüsant daran ist die unglaublich beliebige Zusammenstellung.
Und nun probier ich mal aus, ob ich per ähnlich beliebigem Name Dropping ein paar große Marken in die Adsense-Zeile bekomme:
Miele ist kein Pepsi, die SPD fährt BMW, der Hoover-Klopfsauger in der Ferienwohnung aus Marbella ist teurer als Frigeo-Brause im Fissler-Topf, aber schmeckt beschissen, obwohl beide Unternehmen mehr mit Microsoft Offfice als mit Tchibo arbeiten. Der Papst kaut Maoam.
Bin gespannt, was daraus wird.

In schriller Trauer (Ambient Media)

Gesehen gegenüber vom Friedhof. Hier hat jemand die passenden Worte gefunden,
was ja gerade in der Bestatterszene als nicht einfach bekannt ist.
(Merkwürdig übrigens - und merkwürdig passend, dass das englische Undertaker zu Deutsch Unternehmer lauten müsste)

Monsieur Porneaux lacht derweil über …

… das hier.

Gesehen, fotografiert und wieder gelacht.

Irgendwie komisch.

Die Grafik "http://www.ut.ee/SOAH/pildid/nietzsche1.gif" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.
Robert Gernhardt ist tot.

unkorrekt

Mit folgendem kleinen Lied auf den Lippen wurde ich heute früh wach:
Man ruft nur Hitler, Hitler, Hitler!
Gleich wird er kommen.
Jeder kennt ihn,
den klugen Delphin.

Wir lieben Hitler, Hitler, Hitler,
den Freund aller Kiiinder!
Große nicht miiinder
lieben auch ihn.
Ich musste lachen, aber das geht natürlich gar nicht. Selbst, wenn wir, also unsere Väter und Großväter, den Krieg gewonnen hätten, wär das nicht gegangen. Nur ganz eventuell, wenn der Herr Hitler eben eher unbekannt geblieben wäre... – aber nee, nee, tut mir leid, ich entschuldige mich.

Gewalt ich falsch gelegen.

Auf einem Spaziergang durchs Hafenviertel fiel mir ein handgeschriebenes Plakat ins Auge:
Unsere Spezialität:
Brutaal!

In vielen Variationen.

Da musste ich doch näher treten, um herauszufinden, welch werblich begabte Domina hier mit doppelt betontem "Ah" Ihre Leistungen anpries. Und heraus fand ich dann, dass ich mich verlesen hatte – ich bin seit langem kurz- und seit kurzem alterssichtig, da passiert sowas – da stand nämlich gar nicht Brutaal, sondern harmlos und durchaus richtig geschrieben Brataal, welcher im Übrigen sehr lecker ist.
(Zum Thema der unterhaltsamen Fehlsichtigkeit empfehle ich im Übrigen die Kurzgschichte Der Admiral auf dem Fahrrad des fast blinden Cartoonisten und Schriftstellers James Thurber. Danke schön.)

Witzreparaturservice (Buchtipp)

sculpture by Hagga Buehler

Das Superbuch der Witze, erschienen beim Bassermann-Verlag 1996/1997, enthält unter anderem eine ganze Reihe von Inselwitz-Cartoon-Variationen, also den ersten und auch den zweiten Blick nichts Neues und wenig Witziges. Komisch fand ich dann aber den Rückseitentext:
In jahrelanger Arbeit wurden aus Tausenden on Veröffentlichungen unzählige Witze herausgesucht, die sich dann einer „Humorprüfung“ unterziehen mussten. Nur die besten sind Inhalt dieses einmaligen Buches (…)
Ohne Worte, oder?

(Die Abbildung stammt nicht aus dem Buch. Sie zeigt stattdessen eine Skulptur von Hagga Bühler, betitelt Inselwitz und erhältlich für 6.950- Euro bei www.art-co-galerie.de)

Zarter Saitling, gefühlsecht.

Jahrelang hingen sie überall, die Plakate mit den bunten Kondomen, die mal zu olympischen Ringen, eine anderes Mal nach Ampelfarben geordnet waren und so unter dem Motto „mach’s mit“ dazu aufforderten, es mit zu machen. Ich hatte mich schon beinah daran gewöhnt – an die Plakate.
Und jetzt sehen sie plötzlich ganz anders. Die Kondome sind jetzt abgerollt und über verschiedene, bevorzugt längliche Gemüse gezogen.
Die 6 neuen mach's mit-Motive
Beim Spargel steht dann, genau: „Steht jedem“. Bei der Banane wahrscheinlich was mit „krumm“ und bei der Gurke garantiert konsequent blöde: „Passt auf jede Gurke.“
Also die klassische Wort-Bild-Redundanz, die merkwürdiger Weise bevorzugt nichtkommerzielle Plakate so dumm macht. Aber das nur nebenbei. Mir geht es hier eher darum, auch ein Motiv vorzuschlagen.
Ich zeige ein Würstchen und schreibe dazu (hmpfkicher...das ist so komisch, ich könnt mich kringeln):
Würstchen nur mit Pelle.
Oder etwas intellektueller, hintergründiger gar (Gackergacker!):
Ob mit Elke, Sabine oder Klaus, immer mit Pelle!
Übern Naturdarm will ich mich hier nicht weiter auslassen.