Wahl in HH 2008: Trübe Tasse.

Mein Freund Martin L. schlug vor, die aktuellen SPD-Plakate zu kommentieren. Auf denen steht "Treffen Sie Naumann!" Gern, sage ich zur SPD. Womit und wohin, möchte ich als politischer Mensch fragen...

Immer noch interessanter scheint mir, wie beim SPD-Wahlkampfin Corporate Design zur Botschaft wird, wie Gestaltung die Message transportiert – im leider blödestesten aller denkbaren McLuhanschen Sinne.


Ja. Genau. Ich meine den roten Pott.

Der knubbelige Becher mit dem Wappen wird vom Kandidaten auf jedes Plakat mitgeschleppt – ganz gleich, ob er (wie in Poppenbüttel gesehen) gerade ein Sakko trägt
oder, wie in dieser Altonaer Platzierung, seinen Schlafanzug.Und auf diese überzeugende Weise wird eine immerhin mögliche, wahrscheinlich allerdings wolkige politische Botschaft durch konkreten kalten Kaffee ersetzt: Ich bin ein Hämbörger. Und ein Netter. Oder so.

Dabei wird ja nur Grünkohl beim Aufwärmen besser.

Neue Wörter (Teil 18): Verhört

Der (bzw. ein ganz wichtiger) Weihnachtswunsch
meines Sohnes Paul war mir rätselhaft,
hörte ich doch immer
Platschdampfer
und darunter konnte ich mir nichts vorstellen,
umso weniger,
als mein Sohn darauf beharrte, den
Platschdampfer
bei Star Wars gesehen zu haben.
Dort liefe er – also nicht mein Sohn,
sondern eben der
Platschdampfer
– im Schnee herum
und beschieße die Guten mit Laser.

Inzwischen hab ich es verstanden:
Paul meinte den hier.

Und sprach dabei vom Plattstampfer.

Möge die Macht der Worte mit Dir sein.

Silvester im türkischen Fernsehen

Seit bald 50 Jahren ist es der große Lacher
in den dritten Programmen am Bosporus.

Erinnern Sie sich?
"I think, we'll have Raki with the Kebab."
oder auch
"General Atatürk?" "– Uuh, I kill that Austrian!"

Klar, jeder weiß, was ich meine:
Döner for one.
Nicht verpassen.

Neue Wörter (Teil 17)

Mein Sohn Paul erklärte mir im Zusammenhang mit der – im Übrigen großartigen – Verfilmung von "Hui Buh", dass die Gespenster ja ganz eigene Tricks und Bräuche haben. Und dafür wiederum hat er ein ganz eigenes Wort geschaffen:

Trisinitäten

Ich denke, darunter kann sich jeder etwas vorstellen. Wenn auch möglicherweise jeder etwas anderes. Hat jemand relevante Vorschläge?

Statt Karten...


...haben wir unsere Weihnachtsgrüße
in diesem Jahr online gestellt.
Und zwar hier. Danke schön für Zuschauen.

958 x 496 Pixel zur freien Entfaltung


(Da verlinke ich nicht mal hin. Nee.)

Schön platzierte Plakate


(Danke an Michael für die Zusendung.)

Total verfilmt

Auch schon vor dem Streik der Hollywood-Autoren hat es eine ganze Reihe von Spielfilmen gegeben, die weniger durch ein gutes Drehbuch als durch eine hervorragende Maske und ordentliche Prügel-und-Schieß-Choreographie überzeugten. Und viele dieser Produktionen sind durch Konsolen oder PC-Spiele "inspiriert": Resident Evil, Lara Croft, Doom, Hitman sind nur einige Beispiele.
Die neueste Produktion in dieser Reihe kommt aus Deutschland, genauer aus den Studios Babelsberg: "Frustration" ist der englische Arbeitstitel der für den internationalen Markt gedrehten Produktion, gedreht unter der Regie von Uwe Boll.
"Die Hölle, das sind die anderen." Dieses Zitat von Sartre hat der renommierte Regisseur und Produzent dem Film vorangestellt, und er illustriert es mit aufwändigen Effekten und in ungewöhnlichen Bildern.
Erzählt wird die Geschichte von vier Figuren, die sich, in unförmige schwarze Trikots gezwängt, auf einem eng begrenzten Feld wiederfinden, ohne genau zu wissen, warum. Erst nach und nach erfahren sie, dass sie jeder einem genau festgelegten Weg folgen müssen, um nach Hause zu kommen – bis hierhin ist eine gewisse Nähe zu "Cube" spürbar.


Der Schauplatz: Enge Grenzen und starre Regeln
als Auslöser sinnloser Gewalt.


Doch anders als in dem bekannten und beliebten Klaustrophobie-Thriller gibt es hier keine Fallen, statt dessen begegnen die Helden auf ihrem Weg anderen mit ähnlichem Ziel.


Szenenfoto: Im Vordergrund Till Schweiger und Christiane Paul

Es kommt zu blutigen Kämpfen und sie werden immer wieder aus dem Verkehr gezogen, von den anderen, nur scheinbar Glücklicheren brutal getreten, gestoßen und schwer verletzt – und immer wieder müssen sie ganz von vorn anfangen...

Der deutsche Titel voraussichtlich: Bleib Cool oder stirb.
Sollte der Film erfolgreich sein, womit die Uwe Boll KG fest rechnet, liegen die Drehbücher für Malefiz, Memory und Monopoly, intern als The M-Trilogy bezeichnet, bereits versandfertig im Safe.

Kein Fäk, echt!

Travolta und Willis im Gespräch:
– Und was machstu beruflich?
– Wir haben uns in Reinigung, Untersuchung und Dichtheitsprüfung von Kanal- und Rohrsystemen zu einem führenden Spezialisten entwickelt. Umfassende Erfahrung und die daraus entwickelte moderne Technik ermöglichen eine optimale Diagnose.
Als anerkannter Entsorgungsfachbetrieb mit dem Güteschutzsiegel sind wir auf dem Gebiet der Entsorgung von Kläranlagen und Leichtstoffabscheidern ein kompetenter Ansprechpartner, der Vertrauen verdient.
– Klingt furchtbar. Kenn' ich die Firma?

– Es ist ein Scheißjob. Aber einer muss ihn machen.

Neue Wörter (Teil 16)

Eigentlich ist es gar kein neues Wort, und wie ich gerade lernte, ist nicht mal die falsche Verwendung besonders neu. Aber dass ausgerechnet die achsoseriöse alte Tante Abendblatt Geschenkideen für einen guten Zweck so verzerrt, in der Art einer übertreibend komischen Zeichnung darstellt, amüsiert mich denn doch.

Und deshalb, ausnahmsweise mit einer Verbeugung vorm Abendblatt-Journal, hier platziert:
karikativ

(Kann leider nicht wieder gewählt werden.)

Große Umfrage: Comics von mir? Hier?

Folgendes: Ich habe mich hier ja immer wieder mal über mittelmäßige bis schlechte Comics und Witzzeichnungen in anderen Medien aufgeregt. Dabei wurde mir regelmäßig vorgeworfen.
  1. ich sei ja nur neidisch,
  2. ich wolle Karrieren zerstören,
  3. ich selber könne es eben nicht.
Nun ja: zutreffender wäre vielleicht nur der Vorwurf, dass mein Selbstvertrauen als Zeichner und Schreiber immer dann erschüttert ist, wenn ich Besseres sehe und lese – und davon gibt es eine Menge.
Andererseits sollte vielleicht ich mutig und stark sein, wenn ich sehen und lesen darf, was alles an Schrott veröffentlicht wird –und davon gibt es eine ganze Menge.

Also: hier nun ein paar Folgen einer Cartoonreihe, über die ich persönlich ständig brüllend schmunzeln muss, wenn ich sie sehe... – und in diesem Zusammenhang die Frage an die Besucher dieser Seite: Soll ich weiter machen?
Auf dieser Seite? Soll ich gar eine eigene Site dafür einrichten? Soll ich mich etwa um eine Veröffentlichung dieser Geschichten als Daily oder auch nur Weekly Strip in gedruckten Medien bemühen? Und in welchen?
Oder alles nicht?
Mein Held ist übrigens eher ein ruhiger Typ.
Das macht ihn ja so einzigartig.
Es gibt sogar schon Fotos.


Und jetzt los...

Proudly präsentiert: DER STEIN

Gefühl und Härte
© Thies Thiessen 2011


Jesus: Steinwurf
© Thies Thiessen 2011


Jesus II: Der Fels
© Thies Thiessen 2011


On the Rocks
© Thies Thiessen 2011


Vorspannabspann
© Thies Thiessen 2011
(Bilder anklicken für größere Ansicht.
Und dann bitte kommentieren!)

Mein iPhone! Für unter 150 €!


(Ohne Vertragsbindung. Mit Kamera.
Und das Tollste:
Das Ding gibt's auch von Nokia, Sony, Samsung...)

Neue Wörter (Teil 15)

Eigentlich nur eine neue Ableitung eines alten Wortes. Aber was für eine:
Penetratorisch
Na? Fehlt doch eigentlich nur noch das Ausrufezeichen, oder? Na gut.
Penetratorisch!
Wenn ich auch noch nicht ganz weiß, was es heißen können sollte,
meine liebe Frau jedenfalls hat's hörbar mitgesprochen.
Penetratorisch.... (murmelnd ab.)

Die häßliche Fratze des Erfolgs (Witzreparaturservice, Teil 5)

Die Zeitschrift Frau im Trend erscheint bei Burda in Auflage von über 500.000 Exemplaren.
Halb so schlimm.

Aber damit erhalten die "Zeichnerin" Katrin Bruhnke und "ihr" "Werk", die Reihe Maries kleine Welt, (die übrigens beide bei Google (bis heute) noch keinmal auftauchten,) in der wirklichen Welt und jenseits von Web 2.0 ganz erhebliche Aufmerksamkeit. So sieht das aus:

Trotz kruden Schraffuren, seltsam ausdruckslosen Gesichtern und immer in die falsche Richtung starrenden Augen. Trotz durchgehenden Frontalansichten, weil Halbprofil und Profil wohl einfach zu schweirig sind. Trotz augennervenzerreißender Colorierung. Trotz alledem findet das den Weg in eine hoffentlich nur am Rande interessierte Öffentlichkeit.
Und vielleicht gerade wegen der für jeden halbwegs mit Gedächtnis versehenen Leser erkennbar aus Jahrzehnte alten Archiven zusammengeklauten Pointen ist es sogar gern gelesen.
Der Ich-bin-blind-ich-höre-Stimmen-und-sehe-niemanden-Scherz jedenfalls gehört schon seit (geschätzt) zwanzig Jahren zu meinen alten Lieblingen. Von Zeit zu Zeit hör ich die alten gern – aber sehen muss ich sie so denn doch nicht.

Was also kann man an solchen Witzen noch reparieren?
Mein Tipp fürs Erste: Zeichnungen weglassen. Es kann nur besser werden.

(Kleine persönliche Nachbemerkung: Ein mir bekannter, ähnlich erfolgreicher Cartoonist äußerte (infolge ähnlich harscher Kritik an seinem Schaffen und in diesem Blog) einmal, wer ihn so kritisiere, neide ihm doch wohl nur den Erfolg. Und es stimmt, ich neide jedem derart erfolgreichen Talent den Erfolg. Aber, und darauf kommt's an: eben nicht das Talent.)

Wahl in Hamburg 2008. Heute: Corporate. Identity?



Hinnerk Fock und Burkhard Müller-Sönksen sind die Prominenten in der Hamburger FDP.
Und weil man sich Gesichter so schlecht merken kann, weil es auch insgesamt etwas unscharf ist, wofür diese fast drei Politiker stehen, haben sie sich schick gemacht, nämlich in den Hausfarben ihre Partei. Gottseidank dürfe wir selbst entscheiden, ob wir sie auch am Hals haben wollen...
(Nicht, dass mir die Plakate besser gefielen, auf denen Michael Naumann einen roten Kaffeepott halten muss, damit man weiß, dass er für die SPD wirbt. Aber ich hab einfach keins im Netz gefunden.)

Rassendisko?



Das hier war die von google ganz nach oben geschobene Adresse für "MP3 Musik download free". Und mit folgenden Worten wurde ich begrüßt:
Sie koennen sofort und anonym mit vorausbezahltem paysafecard Karten oder UKASH Zeugen Geld auf Ihren WM Geldbeutel legen. Aufmerksamkeit! Wir informieren, dass Sie, um Ihr Gleichgewicht auf unbegrenzten Zolltarifen zu erneuern, für 60 Euro-Gebrauch diese einzigartige Möglichkeit möglich sind.
Ich weiß nicht, ob ich die in meiner Linkliste hinzufägen will und gar registerieren...
Nääää

Wahl in HH 2008: Einmischer aufgemischt.

Kai Voet van Vormizeele!
Kai Voet van Vormizeele?
Kai Voet van Vormizeele.
So heißt er.
Und er hat nicht nur einen lustigen Namen, er hat auch eine super Website, ein hippes Abgeordnetenbüro, und bei Wikipedia hat er sogar schon eine (etwa selbst platzierte?) Kurzbiografie, aus der man unter anderem erfährt: der Mann ist in der CDU-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft der Sprecher für Datenschutz und Verfassung.
(Das ist Kais Abgeordnetenbüro)

Würde überhaupt irgendjemand (außer mir und zwei drei anderen Masochisten) seinen Blog lesen – tut aber keiner –, fiele vielleicht doch auf, dass er eher Sprecher gegen Datenschutz und Verfassung zu sein scheint. (Da wird der grüne Abgeordneter Farid Müller schon mal etwas härter angegangen: "Nicht mehr Diskussionen oder Argumente zählen, sondern die Zerstörung der Plakate des politischen Gegners. Bemerkenswert. Das gab es schon einmal in diesem Land." Und für das verdiente Ende des elektronischen Wahlstiftes findet er ebenfalls erfrischend klare, wenn auch in der Aufregung grammatisch etwas wirre Worte: "Wie leicht dort einen “vermeintlicher” Innentäter mal eine Urne oder ein paar Stimmen “verschwinden” lassen kann, möchte man sich lieber gar nicht erst vorstellen. Besonders nicht die SPD, denn die hat ja bereits beste Erfahrungen mit verschwundenen Stimmzetteln." Ist ja gut Kai, komm runter.)

(Das war Kais Schnurrbart. Der ist ab.)

Aber hey, der Mann kämpft mit allem, was er hat, gegen all die, die gegen alles sind. Der setzt sich ein. Der polarisiert total. Der hat sich rasiert. Und der hat auch einen Superslogan mit deutlich mehr Punch hat als Frank Schiras von mir bereits besprochenes Die beste Wahl fürs Alstertal. Sehen wollen? Na gut:

(Und das ist Kais Reklame.)

Liebe Anleger, liebe Investoren, liebe Güte!


Zuerst fiel mir nur die wirklich superschlechte (und allmählich 100.000ste) Variante des berühmten "The New Yorker"-Titels von Saul Steinberg ins Auge. Schlechte und witzfreie Zeichnungen mag ich ja nun mal nicht so sehr.
Dann las ich den danebenstehenden Text, mit dem der Anlageberater U. Ritter seinen aktuellen Newletter "Blue Chip" eröffnet.

Und danach dachte ich darüber nach, wie entscheidend doch in einem längeren Text der Austausch nur eines Wortes dem Ganzen einen neuen, erhellenden Sinn gibt. Also: tausche "moeglich" gegen "noetig"! Irgendwie lieb, oder?

Dreckfuhler.

Am Poppen(sic!)bütteler S-Bahnhof hing dieses Plakat.

Und der Name eines dieser Gaststars kam mir merkwürdig bekannt vor.
Lora?
Loooo-Ra!
Gib Küsschen, Lora.

Alles eine Frage der Zeit

Ist die Jahrzehnte alte Hamburger Veranstaltungsillustrierte Szene Hamburg dement oder einfach ihrer Zeit voraus?

Falls letzteres gilt, dann aber nur in dem Sinn, den mein Vater derartigen Thesen zu unterlegen pflegte: "Der war schon immer seiner Zeit voraus: Wenn andere hinfallen, hat der schon zehn Minuten gelegen."
Oder eben zehn Jahre.

Tradition, Tradition!


Heute auf dem Hamburger Dom, der reinen Traditionsveranstaltung, ein Kleinod traditioneller Brauchtümer - oder steckt doch nur die SOKO „KIRMES" dahinter?
Man weiß es nich.
Man weiß es einfach nich.

Kettenpostschneeballstöckchen

Kiki! Mafdet! Novesia! Jeder!
Bitte lies diesen Post von Anfang bis Ende durch. Er wird Dich glücklich machen. Hab Vertrauen, hab Geduld und nutze Deine Chance. Höre, was bisher geschah: O.N. aus Herne las diesen Post und platzierte ihn wortgetreu in seinem Blog. Kaum zwei Tage später kam es auf seinem Blog zu starkem Gedränge. L. M. aus Bad Kreuznach surfte desinteressiert schon nach wenigen Zeilen auf irgendeine andere Website, wo sie ein Stärkungsmittel für Ihren Ehemann bestellte und viel zu teuer bezahlte. Die junge Witwe berichtete später darüber in ihrem Blog, aber nur einer las es und vergaß es auch gleich wieder. T.T. aus Hamburg-Poppenbüttel fand die Idee eines Kettenbriefs so faszinierend und originell, dass er sofort einen Post dafür öffnete und bald darauf hunderte neuer Profilabrufe verzeichnen wird, was zuverlässig auf starken Traffic hinweisen dürfte. S. P. aus Bielefeld hatte nicht mal einen Computer. Und jetzt auch nicht. Du siehst, lieber Leser, dieser Post kann auch dir Glück und Zufriedenheit bringen, kann viele Besucher auf Deine Website locken – wenn Du ihn weise benutzt! Dazu musst Du Folgendes tun: Schau Dir diese Liste der Websites an, besuche Sie alle und kommentiere.
http://www.dermachtdieworte.blogspot.com
http://www.diemachtdiekunst.blogspot.com
http://www.werbeblogger.de
http://www.gerry-schotter.blogspot.com/
http://www.ehrensenf.de
Danach kopiere diesen Post, streiche den unteren Namen der Linkliste im Post und setze ganz oben Deinen eigene URL ein. Fordere in der Ersten Zeile drei (hoffentlich regelmäßige) Deines Blogs auf, den Kettenbrief zu übernehmen. Nun poste den Beitrag. Sei dessen gewiss: Traffic wird geschehen.

Tumbes Texten.

Alberne Alliterationen,
stumpfe Stabreime,
dumpfer Dreiklang!

– es ist so elend eklig
und erbärmlich einfach...

Bauen – nach den Regeln der Kunst


(Nr. 24, Im Fluss)


(Nr. 78, Moos und letzte Blüte)

Am Stadtrand Hamburgs, kurz vorm Ortsausgang Richtung Lemsahl-Duvenstedt, steht – von der Öffentlichkeit fast unbemerkt – seit ca. sieben Jahren das Gesamtwerk einer hoffnungslos begabten Künstlergruppe kurz vor seiner Vollendung, das ich hier und jetzt zum ersten Mal im Bild (und aufgrund des hohen thematischen Anspruchs im Blocksatz bzw. Blogsatz) präsentieren möchte.


(Malewitsch, Mondrian, Roth und andere – Quellen der Inspiration für PWU)

Die renommierte Gruppe PWU (mit ihren Hauptvertretern Potenberg, Krause und Schmidt) gab dieser raumgreifenden Installation den verhalten ironischen Titel "Quartier der drei Höfe", die in der Tradition von Land-Art-Größen wie Andy Goldsworthy steht und dabei den Begriff "Architektur" mit billigsten, z. T. schnell verderblichen Materialien sympathisch konterkarikiert, die an den Suprematismus eines Malewitsch'schen Schwarzen Quadrats einerseits und Mondriansche Selbstzitate andererseits erinnert und doch ganz neue eigenständige Wege geht.


(Nr.58-66, Feuchter Glanz)

Nur scheinbar als ausgezeichnete Wohnanlage gebaut, dient das "Quartier der drei Höfe" (in feiner Anspielung auf das Künstlerviertel "Quartier Latin") den drei Männern seit der Jahrtausendwende als Experimentierfeld exorbitant exzentrischer Experimente, von denen ich hier nur eines herausgreifen möchte: Der Zyklus: "Fassade" präsentiert an etwa zwanzig Stellen innerhalb des Objekts teils gräuliche, teil orangefarbene Quadrate, die Jahre nach dem ersten Anstrich gemalt wurden, wobei sich ein reizvoller Kontrast zwischen der ursprünglichen, inzwischen halb vermoderten, bemoosten, verdreckten Farbe und der neuen Fläche zeigt, die – wie angedeutet – die ursprüngliche Farbe in alter, bzw. neuer Frische leuchtet.


(Nr. 88, Verwitterungen)

Nur in wenigen bekannten Werken zuvor wurde die Vergänglichkeit menschlichen Schaffens so überzeugend metaphorisch und doch anfassbar gezeigt: dem "Wurstsonnenaufgang" vielleicht und evtl. der "Vogelfutterbüste". Überzeugend nüchtern auch die Titel der Einzelwerke, die jeweils nur wie Hausnummern klingen, also "Nr. 58 - 66" oder auch schlicht "Nr. 120" lauten.

(Nr. 112, Sickerungen)

Das Gesamtwerk sieht, wie oben angedeutet, seit Jahren unaufhaltsam seiner offiziellen Fertigstellung entgegen. Man darf sich freuen über den frischen, unkonventionellen Umgang der Gruppe PWU mit puren Materialien wie Holz, Beton, Styropor und Farbe – und doch, es packt den Betrachter das Gefühl untergründiger Bedrohung beim Gedanken, sie wären nicht künstlerisch, sondern – nur mal angenommen – im Baugewerbe tätig. Aber das sind sie ja nicht.

(Die Aussstellung ist rund um die Uhr geöffnet.
Fotografiervervot – Die Künstler sind kamerascheu.
Eintritt frei, auf eigenes Risiko.)

Sagen Sie jetzt nichts.


Die Frau ist ganz entscheidend dafür mitverantwortlich, dass Arbeitskollegen oder Kneipenbekanntschaften, ja, dass sogar als völlig humorfrei einzuschätzende Zeitgenossen aus harmlos heiterem Himmel beginnen, sich gegenseitig Halbsätze aus Loriot-Sketchen zuzuwerfen. Dann wird gelacht und so weiter gemacht. Stundenlang manchmal. Es ist ganz fürchterlich.
Und jetzt ist sie tot. Altho thowath...

Brennender Schmerz

Mein Sohn (7) hat heute im Bad aufgeräumt. Später griff griff ich nach der rotblauen Tube, die immer da steht. War aber 'ne andere rotblaue. Und fast hätte ich mir die Zähne mit Finalgon geputzt. Finde ich gut, das es mir dann doch nicht passiert ist. Und anderen schon.

Mit Hieben und lassen.

Diverse Leute machen sich über die neue Kampagne lustig.

Aber ist so etwas wirklich originell? Braucht das wer? Ich finde, nein!

Wahl in Hamburg 2008. Heute: von gestern?


Weil sie selbst in der Partei keinen Denker haben, suchen jetzt schon die B-Promis der Partei persönlich nach einem. Falls man da nicht einfach den fotokopierten Aufruf auf Reste der letzten Wahl geklebt hat... – Der Partei geht's anscheinend wirklich nicht so gut.

Romanverfilmung: Scheiße wird Parfum.


Als ich den Roman "Zusammen ist man weniger allein" von Anna Gavalda las, konnte ich den Moder in Philiberts heruntergekommener Altbauwohnung riechen, Camille war nicht einfach ein bißchen zu dünn, sie war magersüchtig und ihr verdrecktes Wohnklo mit Kochnische unterm Dach war kalt, feucht und zugig – kein Wunder, dass sie sich fast lebensbedrohlich erkältete. Die Lebensgeschichten der drei "Helden" waren, jede für sich, schwer zu ertragen und als Camille ihre grausam selbstmitleidige Mutter traf, kriegte ich das kalte Kotzen.
Dass das ganze etwas konstruierte Märchen glücklich endete, erleichterte ungemein.


Als ich den Film "Zusammen ist man weniger allein" im Kino sah, beneidete ich Philibert um seine malerische heruntergekommene Altbauwohnung. Camille war ätherisch und zauberhaft wie die Welt der Amélie, und das Picknick in ihrer kleinen, von Kerzenlicht romantisch beleuchteten Dachstube war rischtisch warm'erzig und so charmant, wie es das nur in Frankreich gibt. Die Lebensgeschichten der drei Helden waren, jede für sich, herzlich uninteressant, und als Camille ihre etwas zickige Mutter traf, erkannte ich sie nicht.
Dass der Film endete, erleichterte ungemein.

Ich hätte das Kino verlassen sollen, als es im Vorspann hieß: "Nach dem Bestseller von Anna Gavalda." Das Filmteam hätte noch aus den Nürnberger Prozessen eine romantische Komödie gemacht, mit Depardieu als verschmitzt polterndem Göring.

(Ach ja, ich hab mir sagen lassen, ich solle nicht immer so negativ sein: Die Musik war in Ordnung.)

Hippe, teure Plauderpappe

Ich mein', mal im Ernst, Looooii-teee: Guckt Euch das Ding mal an!
Wer will denn für diesen Riesenklotz, der aussieht wie aus Karton, auch noch eineinhalbtausend Euro an die Telekom abdrücken?

Outing ist nicht okay.

Dass jemand nach seinem Tod, wenn er sich also nicht mehr wehren kann, als schwul geoutet wird, ist nicht in Ordnung. Wer ist eigentlich diese Frau Rowling, die den alten Herrn Dumbledore dermaßen bloßgestellt hat?
Dass er sein Leben lang mit langen, bunten Kleidern und ziemlich exzentrischen Hüten rumgelaufen ist, nun gut,
dass er sich einem merkwürdigen Vogel als Haustier hält, was soll's,
dass er deutlich mehr als väterlich an seinem begabten Eleven Harry interessiert ist, bedenklich-den-Kopf-wieg,
und dennoch – all das ist kein Beweis.
Und uninteressant.
Neenee, ich wollt's und will's nicht wissen.

Neue Wörter (Teil 14)



Gefunden hab ich's auf den Seiten der Deutsche P(r)ost Speed Academy.
Wehrmutstropfen
Und mir gefällt sehr, wie hier Traurigkeit und Alkohol zu einem neuen Tropfen mit vielerlei neuen Nebengeschmäckern verrührt werden. Bitte aufnehmen in den Grundwortschatz!