KNUT zum Letzten.

Ich hatte mich ja hier ein wenig darüber aufgeregt, dass nun auch andere als Ikea ihr Marketing mit KNUT bereichern. Und die haben sich dann auch ein wenig aufgeregt. War nicht so gemeint. War doch nur Spaß. Machen ja auch andere als die anderen:



In diesem Sinne: freuen wir uns nun gemeinsam auf KNUT bei OTTO, bei AUDI und JOOP!

Über oder um.

Von Zeit zu Zeit les' ich sie gern: die Süddeutsche Zeitung und da besonders das Feuilleton. Aber ich lese sie nicht regelmäßig, weil mir die stets flankierenden Münchner Gesellschaftsnachrichten und bairischen Immobilienangebote a weng auf den Kropf gehn.

In der Ausgabe vom 13./14.Januar las ich einen kleinen Artikel über den Regisseur Gus van Sant, der mir einfach nicht aus dem Kopf will. Muss er aber. Und rein in den Blog:

Die Grafik "http://thecia.com.au/reviews/l/images/last-days-2005-poster-0.jpg" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.

Es geht da um den neuen Film Last Days, der sich wohl mit dem Leben und Sterbenwollen von Kurt Cobain befasst, es geht aber auch... – ach lassen wir doch den Regisseur selbst zu Wort kommen, bzw. denjenigen, der das Interview übergesetzt hat:

"Auch wenn 'Last Days' dann am Ende
mehr über jemanden geht,
der im Nordwesten der USA lebte
zu einer Zeit, als ich dort lebte..."


So was zeugt natürlich über Haupt nicht. Wie da ein wahrscheinlich korrekt formulierter Satz über gesetzt wurde, wie mit Grammtik geum-, ja geübergangen wurde, ist schlichtweg gruselig. Macht aber sicher mehr Spass als der besprochene Film.

Beamtenkind

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Das Arbeiten an einem Computer ist im Normalfall eine eher trockene Angelegenheit, und auch die Arbeit unterbrechende Streifzüge durch die Untiefen des Internets sind zumeist nicht unbedingt stimmungsfördernd.
Um so schöner war der gestrige Tag, an welchem ich gleich zweimal auflachen musste, als ich vor meiner Kiste saß und Folgendes fand:

Offensichtlich hat Microsoft dieser Tage ein neues Betriebssystem auf den Markt gebracht und hat die Präsentation desselben unter das hübsche Motto gestellt

The "Wow" starts now

Nein, das ist noch nicht das, was mich amüsierte.
Lachen musste ich über ein Foto, welches bei der Vorstellung dieses Produktes aufgenommen wurde:




Vielleicht liegt’s an der Auswahl des Personals auf diesem Foto, vielleicht war’s auch die Stimmung, die auf dieser Veranstaltung zu herrschen schien, vielleicht auch die Kombination aus diesem Personal, der Stimmung und dem typographisch so schön dünn hingehuschten Slogan - mich jedenfalls hat’s erheitert, und ich murmelte noch längere Zeit grinsend vor mich hin
"… the WOW starts now … hch-hch-hch …"

Und damit hat’s ein Werbeslogan wieder einmal geschafft, sich in mein Köpfchen einzubrennen.



Das zweite Mal geschmunzelt habe ich, als ich, der ich die "Chat"-Funktion meines Computers gerade vor ein paar Tagen das erste Mal entdeckte, mich in einen "Chatraum" verirrte, in welchem augenscheinlich die gleiche Stimmung herrschte, die auf dem kurz zuvor gefundenen "Wow"-Foto zu sehen war.

Die Teilnehmer gaben eigentlich die ganze Zeit über lediglich kurze, von minutenlangem Schweigen gefolgte, ein- oder zweisilbige Einwürfe ab, wohl um kund zu tun, dass sie noch nicht eingeschlafen waren:

"Hm"

"Jepp"

und

"Mömm"

und mittendrin, ich wollte gerade wieder geräuschlos hinausschleichen, äußerte ein Teilnehmer

"ich glaube ich hätte diesem kerl an der rezeption von meinem ehemaligen hausarzt als dieser schwuchtelig meinte ich wär ja total unhöflich, nicht gleich antworten sollen ..ich pack dich gleich am arsch"

Pause.
Dann von anderer Seite:

"Jo"


Da machte ich dann doch die Tür so leise wie möglich wieder zu und schmunzelte erst draussen.

Tja, so kann man schon mit kleinen Sachen
Beamtenkindern Freude machen.

Dabei habe ich doch gar keine Staatsdiener in der Verwandtschaft …

Gotik

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Noch während ich studierte, fragte ich mich, was man mit einem abgeschlossenem Studium der Anglistik und Kunstgeschichte wohl anfangen könnte …

… und einige Jahre nach Abbruch dieses Studiums (ich studierte inzwischen "Gebrauchsgrafik") traf ich dann den einen oder anderen aus meinen alten Studiengängen wieder.

Seltsame Berufe hatten sie nun: viele von ihnen waren stundenweise bezahlte Angestellte an privaten Sprachschulen, viele Kommilitoninnen waren Sekretärinnen geworden, und einer, der inzwischen seinen Doktor in Kunstgeschichte (über ein Architekturthema übrigens) gemacht hatte und eine Vorliebe für Film hatte, schrieb inzwischen diese hübschen kleinen Film-"Gebrauchsanweisungstexte", die man in TV-Programmzeitschriften findet á la

"Nach dem Tod seines Vaters hat Mario Probleme, die Ratenzahlungen für seinen Ferrari an die Dubioso-Brüder zu zahlen. Diese zeigen sich überhaupt nicht erfreut über diese Entwicklung und beschliessen, Mario eine Lektion zu erteilen …"

An ihn musste ich denken, als ich im Teletext des ZDF-Spielfilms "Der Fluch von Hellestad" folgende Information fand:




"… in klassisch gotischer Manier"?

Ich glaube aber eigentlich nicht, dass es der promovierte Kunstgeschichtler war, der dieses schrieb, sondern eher ein ehemaliger Anglist, denn in diesem Fachbereich spricht man bei Gruselgeschichten, die düster wabernd Schrecklichstes andeuten, von "gothic novels", die dem Teletexter wohl durch den Schädel rauschten, als er diesen Text verfasste.

Der Film war übrigens ein klassischer "Teenager-in-unwahrscheinlichem-Setting-und-einer-nach-dem-anderen-wird-abgemurkst"-Streifen mit viel Blut und abgehackten Gliedmaßen.

So ganz und gar nicht gotisch, leider.

Koks und Kotzen.

Pittigrilli.
Doller Name.

In den frühen Achtzigern wurde er wiederentdeckt und der Rowohlt Taschenbuch Verlag veröffentlichte alles von ihm neu. Immer noch erhältlich ist Kokain, "der berühme Roman der Dekadenz".



Reizvoll ist zumindest die Vorstellung, quasi nebenher in der Mittagspause zu verkünden:
"Ich muss gleich noch mal eben in die Buchhandlung, Kokain kaufen."

Rororo behauptet, das Buch wäre auch darüber hinaus von großem Reiz: "In seinem mehrfach verbotenen Roman erzählt der italienische Skandal-Autor der zwanziger Jahre die Geschichte eines jungen Journalisten, der auf der Suche nach Reportagen für seine sensationsgierigen Leser immer tiefer in den Strudel dekadenter Abenteuer gerät. Schaurig eindringlich beschreibt Pitigrilli, wie Kokain aus schillernden Persönlichkeiten 'schrille, einbalsamierte Vögel' macht."

Das ist natürlich dummes Zeug.
Vor allem möchte das Buch nämlich – genau wie sein Held – interessant sein und ist dabei unglaublich fad, weil gesucht originell und gewollt ungewöhnlich in manchen Formulierungen. Das mag zum Teil auch an der Übersetzung liegen. Hier der Auszug aus Seite 10(!), wegen dessen merkwürdiger Doppeldeutigkeit ich die Lektüre abgebrochen habe.
Zum näheren Verständnis der Handlung sei erwähnt, dass der Protagonist in Paris einen alten Schulfreund trifft und mit ihm ins Gespräch kommt:

"Ich erinnere mich sehr gut an Dich.
Du hast die Geschichtsdaten gelernt,
als wären es Telefonnummern:
Krönung Karls des Großen acht null null;
Entdeckung Amerikas vierzehn neun zwo.
Bist Du schon langte hier? Wo speist Du?"


"Hängt davon ab, wo ich gegessen habe",
wäre da eine adäquate Antwort, oder?

Zu wahr um schön zu sein. (Teil 2)


Wieder mal eine "gut deutschspr." Fundsache, in diesem Fall aus dem aktuellen Alster-Anzeiger, einem Blättchen, das in Hamburgs – soziodemografisch betrachtet – ältestem Stadtteil Poppenbüttel verteilt wird und vornehmlich von blonden weiblichen Ordnungskräften und Top-Skandinaviendeutschen Polieren gelesen wird, die "nicht dumm" sind, aber auch nicht allzu schlau. Und all das ist vollkommen "ernstgemeint".

Gastautoren? Aber hallo!

Ich habe soeben zwei neue Gastautoren auf diesen Blog eingeladen. Sie haben es sich redlich verdient Herr P. mit dem Begiff "murale Verbrechen", Herr Z. spätestens mit diesem ganz reizenden Gedächtnisprotokoll:

Da sagte gerade einer in den Nachrichten
zum beginnenden Schneefall in Süddeutschland:

„Das passt mir ganz gut, weil ich noch Ski fahr'n geh'n möchte.“

„Ski fahr'n geh'n"?

Bayern.

Also, die Herren, dann mal los. (Ich lege mich derweil etwas hin...
Später sollten wir über biergeschwängerte Redaktionssitzungen nachdenken – : jeder sitzt zu Hause chattend an seinem Rechner und trinkt ein Bier. So in etwa. )

KNUTflecken aufm Image.

("Ich bin ja schlauer geworden," dachte ich noch, "bevor ich das nächste Mal wen im Blog wegen was kritisiere, frage ich ihn nach Möglichkeit direkt, was er sich dabei denkt." Allerdings hab ich nicht daran gedacht zu fragen, ob er es war oder jemand anders, der sich dabei nichts gedacht hat... – Und jetzt auf in die Geschichte:)

KNUT bei IKEA.

Anfang der Woche sahen wir eine merkwürdige Anzeige. Im Netz warb das Unternehmen mit gleichem Motiv. Und deshalb habe ich dann bei der Firma Lenffer per Mail angefragt, wie denn der alte schwedische (und durch IKEA auch in Deutschland bekannt gemachte) Brauch KNUT nun auch für die Sonderangebote von Lenffer herhalten könne. Und ob das denn so richtig sei.

KNUT bei Lenffer

(Ach so, für alle Nicht-Hamburger: Lenffer ist DAS renommierte Haus in Hamburg für hochwertige Haushaltsartikel wie edles Porzellan, mundgeblasene Trinkgläser etc. ... wirklich, ganz was Feines, und auch meine Frau und ich sind dort, wenn wir's uns leisten können, Kunden.)

Al
so dachten wir uns, da dürfen wir doch bestimmt mal fragen – und um Missverständnissen zu begegnen, haben wir auch dazugeschrieben, dass dies KEINE Akquise-Mail wäre, wir uns allerdings gerade als gelernte Werber nach dem Sinn dieser wenig passenden Marketing-Massnahme frügen... bzw. frägten oder frögen oder so.

Antwort bekam ich von der zuständigen Werbeagentur, für die ich vor ca. einem dreiviertel Jahr mal ein paar Zeilen für lau geschrieben habe, in der Hoffnung, das mehr und vielleicht sogar Geld daraus würde. Wurde aber nix.
Der Inhaber selbst schrieb mir Folgendes:

hallo, thies thiessen, soll das eine antwort sein auf den entgangenen montblanc job?

am besten mal bei Lenffer billig einkaufen.
gruss

Hm. Was soll man darauf entgegnen? Still halten, weil freier Texter und vielleicht gibt's ja doch noch Aufträge? Wohlgemerkt, ich hatte nicht bemängelt, dass die Idee KNUT, sagenwermal, von einer anderen Marke "geliehen" worden war, nach dem Motto, einfach mal bei IKEA billig inspirieren lassen. Sowas ist Alltag. Und ich glaube keiner Agentur, die sagt, ihr wäre das nie passiert.
Ich hatte vielmehr gefragt, ob denn nicht das gleichzeitig damit transportierte IKEA-Image (Massenware, nicht zu haltbar, dafür relativ preisgünstig) mit dem von Lenffer betonten Image
eines Premium-Fachgeschäfts kollidieren würde. Das, finde ich, darf nämlich nicht passieren,
Ich habe der Agentur auch in diesem Sinne geantwortet, und nebenher klargestellt, dass ich schon deshalb nicht an irgendwelche entgangenen Aufträge gedacht habe, weil ich gar nicht auf der Reihe hatte, dass sie die zuständige Agentur ist.
Und genau für dieses Nichtwissen jetzt ein Sorry. Denn:

KNUT by Singelmann

Denn das Ganze ist schließlich (unten rechts) gelabelt. Und insofern habe ich nicht aufgepasst. Versprochen: beim nächsten Mal trifft die KNUTe gleich den Richtigen.

Filme, nacherzählt

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Ich mag Filme recht gern.
Und ich mag es auch gern, Filme, die ich nicht kenne, erzählen zu lassen.
Das aus zweierlei Gründen:
zum einen kann ich mir so Filme, die ich, meiner Abneigung gegen abgetrennte Gliedmaßen, bis an die Decke spritzendes Blut, etc. folgend, definitiv nicht ansehen werde, gefahrlos anhören.
Und zum anderen finde ich es immer wieder interessant, Filme sozusagen "über den Filter" des Erzählers kennenzulernen.
(Thies’ und mein alter Zeichenlehrer hatte die Theorie, dass man Bilder so gern ansähe, weil man so "in den Kopf von jemand anderem kommt und Sachen mit fremden Augen sehen kann". Eine interessante Theorie, wie ich meine.)

Nun gut.

In diesem Zuge lese ich auch gern Rezensionen über Filme, die ich nicht kenne.
Hier sind Amateur-Rezensionen besonders nett, da es hier selten um Beleuchtungssituationen, Bildkompositionen oder ähnliche Feinheiten geht, sondern um ganz andere, sehr viel simplere Strukturen. Überdies kann man so gefahrlos hier oder dort in Köpfchen von Leuten hineinsehen (siehe oben), für deren Bekanntschaft man noch vor 1o Jahren den Besuch einer Trinkhalle hätte machen müssen.
So aber lässt sich so manche Perle finden, ohne dass man sein bequemes Sesselchen verlassen muss.

Heute morgen stolperte ich im Netzchen über eine solche Perle, eine Amazon-Rezension des gerade auf DVD erschienenen Bond-Filmes "Casino Royale".



Hier treffen die "Bottroper Protokolle" auf den Joyceschen "Stream of Conciousness", ungehindert die Regeln der Orthographie und Interpunktion, strukturierende Absätze und Wortzwischenräume weit hinter sich lassend und einfach nur schreibendschreibendschreibend.

Hier ein Auszug:

"[…] Daniel craig ist einfach nur geil für mich der beste Bond überhaupt er hat mich zum Bondfan gemacht obwohl ich schon viele andere gesehen habe.Und wer den Roman,wie ich, gelesen hat merkt auch das er am ehesten dem Bond aus den Büchern entspricht.Außerdem verleiht er der figur mehr tiefgang(emotional gesehen )allerdings nach dem motto harte schale weicher,aber kaputter ,kern.Und Fleming muss es ja wissen immerhin war er bevor er Schriftsteller wurde selbst MI6-Agent.Darüberhinaus spielt Craig einfach hammer(besonders in der szene vor dem Spiegel nach der prügelei im Treppenhaus man glaubt fast das er gerade wirklich zwei typen mit bloßen Händen umgelegt hat).Und letztendlich hat Craig mit Mads Mikkelsen auch einen ebenbürtigen partner oder gegner wie mans nimmt. […]"

Der Autor ("kkmk") hatte aber dennoch ein klares Ziel, er arbeitet sich am Ende des Textes bis zu einem Crescendo empor, welches er - quasi als Hommage an die Filmstruktur "Casino Royales" - in dem hübschen Schlusssatz enden lässt:

"[…] Ich freue mich schon auf den nächsten Bond Mit Craig wo wir dann hoffentlich nicht bis zum schluss warten müssen bis die Worte fallen:`Mein name ist Bond´`James Bond´!"

HIER der ganze Text.

Ach, ich LIEBE nacherzählte Filme …

3 Witze eben wegerzählt.

Damit einfürallemal klar ist, dass ich die folgenden Scherze kenne und nicht mehr hören will.
Wer sie mir also demnächst erzählt, dem geb ich Franks Nummer. Der will das auch nicht hören.
  1. Was machst Du denn beruflich?
    – Ich bin Grafiker.
    – Aha, und was machst Du, wenn der Graf mal tot istprustschnaub?

  2. Das ist Heinz, der ist hier so'ne Art Directorprustschnaubgnihihihihihaaa.

  3. Graf Typo und seine Gespielinnenbrühühühüllschnaufkeuchprust.

Anrufer gaaaanz ruhig abwimmeln?

Ich kann das nicht. Wenn mir wer Mist per Telefon verticken will, bin ich zuerst zu lange höflich und dann sehr plötzlich sehr laut. Und hinterher ärgere ich mich.
Michael Prahl weist darauf hin, dass Frank das Abwimmeln am Telefon gern übernimmt.
Höflich, klar und kostenlos.

Also beim nächsten unerwünschten ZeitschriftenFinanzvorsorgeMarktforschungsanruf dem betreffenen CallCenter-Mitarbeiter gleich diese Nummer geben: 0163-173 77 43.
Hübscher Service, das.

Selbstgespräch eines alten Graphikers

Als ich vor (auwei, auch schon so viel) 30 Jahren mein Grafik-Design-Studium anfing, war das noch so handwerklich, dass man eher von Gebrauchsgraphik sprach. Heute ist die meiste Graphik nicht zu gebrauchen, das Handwerk haben Photoshop® und Microsoft® WordArt® übernommen und ich habe, in beruflicher Hinsicht, eine große Zukunft hinter mir.

– Komm, alter Sack, hör auf zu nöhlen.


Na gut, dann will ich mal nicht so meckern.
Also eher so: WordArt® bietet...

– am besten mit PowerPoint®
-Animationen und von tollen PowerPoint®-Geräuschen untermalt, nicht?

Genau, WordArt® realisiert in Windeseile Möglichkeiten, von denen Graphiker früher nicht mal Alpträume hatten:



Und das hier ist auch gar nicht mal so schön:



– Es hat sogar jemand Copyright drauf angemeldet. Also eigentlich alles prima.
Zumal ich inzwischen Werbetexter bin. Sogar ein ganz ausgezeichneter, sagt der AD©.
Meine Arbeiten können sich sehen lassen.

– Dennoch: Wer tröstet mich?

Neue Wörter (Teil 12)



Entdecker dieser beiden schönen Komposita ist Christian Zander, dem ich für die Meldung an mich danke. Schöpfer ist der HSV, der auf diese Weise endlich mal erfreulich von sich reden macht. Ich zumindest war sehr erfreut: ich weiß kaum, welche der beiden Hosen ich lieber trüge...

Liebe Barhocker und Barhockerinnen,...

...sehr verehrte Trickbetrüger und Trickbetrügerinnen, meine lieben Außen- und Innenaustatter und Außen- und Innenausstatterinnen und schließlich seien auch die Finnen und Finninnen herzlich begrüßt...

(Aus dem Buch "Selten benutzte Anfänge von Festreden",
Kapitel: "Jeder soll sich angesprochen fühlen. Und jede.")

Wer ersetzt Jauch ersetzt Christiansen?


Die ARD hat doch gute Leute, wozu welche bei RTL einkaufen? Ich empfehle die Quotenallzweckwunderwaffe, die schließlich auch schon mal Rudi Carrell probehalber ersetzt hat. Da dürfte er allemal so journalistisch sein wie Günter "WerwirdMillionär?-Ich!" Jauch .

Ich hab's gewusst!

Die Urlaubsinsel wird weniger, überschreibt Focus Online einen aktuellen Artikel zu den Auswirkungen der Januarstürme auf Sylts Küstenlinie!



Und was sind die Folgen? Die Syltaufkleber-Hersteller müssen ihre Produktion einziehen, die Mercedesfahrer müssen ihre Syltaufkleber abziehen und alle müssen aktulisieren, was das Inselmarketing verpatzt bzw. verpasst hat.
Dabei habe ich, Thies Thiessen, schon am 4. Dezember mit dieser (in aller *Bescheidenheit) ungewöhnlich kreativen Idee auf die kommende Situation vorbereitet:










Vor-gestanzte Aufkleber! Boaaah! Der Hammer!
Und?
Nicht mal Kommentare hat's gegeben, nicht ei-nen ein-zi gen! Ignoranten!

Aber ich will mal nicht so sein. Noch ist es meine Idee, aber ich gebe sie gerne ab: Wer kauft sie?

*Im Ernst: Es ist ja gar nicht so, dass ich unbedingt immer Recht haben will. Ich habe einfach immer Recht.Und das sollten gewisse Leute einfach mal allmählich einsehen...

Beth of Rummle-Place.

Was, wie hier gezeigt, bei "first" nicht einfach ist, scheint hier umso besser zu funktionieren.
Mein Gewährsmann Michael Prahl teilt mir dazu mit, der Hamburger Dom und seine nähere Umgebung seien "eine prima Quelle für Typo-Trash und murale Verbrechen" (vulgo: Graffiti).
Und er belegt seine These mit einem weiteren Bild:

Ganz große Scheiße, dabeisein zu dürfen, wie
a) die Verwendung der Fraktur im Zusammenhang mit Fish und Chips dem Typografen viel Freude macht, was auch gilt für
b) die wiederholte Verwendung des langen Fraktur-S, das so sehr nach F aussieht, dass mans mitspricht. Nicht schön schließlich ist auch
c) die Schreibweise der Tintenfischringe, die sie wenigstens in meinem Ohr zart bairisch klingen lässt – was aber auch an der schon erwähnten Fraktur liegen mag.

(Ach ja: Danke, Michael.)

Schöne Landrätin, unschöne Grammatik

Fürther Landrätin Gabriele Pauli legt bei Stoiber-Kritik nach
Dank monatelanger, knallharter Recherche hat der Stern inzwischen auch bemerkt, dass es da in Bayern eine schöne Landrätin gibt (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ), die dabei ist, Stoiber den Garaus zu machen. Also schreibt Rupp Doinet einen Artikel über die schöne Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) und erzählt dabei auch, dass die schöne Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) ab und zu "auf ihrer 125 PS starken Ducati im Lederdress zu Terminen" brettert und weiter formuliert er, das Verhalten der schönen Landrätin (– wie Gabriele Pauli nervensägend allüberall genannt wird – ) erinnere zünftige Bayern an die Praxis,...
"...Hennen die gackern, den Hals umzudrehen."
Und das ist natürlich völliger Quatsch.
Erstens ist diese Formulierung nämlich keine Praxis, sondern Teil einer alten Bauern- (oder meinetwegen Bayern-)Regel. Und zweitens ist es das auch nicht, sondern komplett falsch und damit sinnentleert zitiert.
Der Original-Satz nämlich bezieht sich durchaus politisch inkorrekt auf Frauen, die gern so wie Männer wären und schlägt (– hier jetzt korrekt wiedergegeben –) vor:
"Mädchen, die pfeifen und Hennen, die krähen,
soll man beizeiten die Hälse umdrehen."
Wahrscheinlich hat der Herr Doinet vom Stern sich so über seine eigentlich beabsichtigte Formulierung gefreut und dabei heftig über eben das ungelegte Ei gekräht, dass er sie dabei leider vollkommen verhauen hat. Das passiert schon mal. Trotzdem, was für ein Vollidiom.

(Nachtrag: Ich habe mir eine Bauernregel für Hähne überlegt. Hier ist sie:
Hörst Männer Du flöten und von Hähnen Gegacker,
dann weißt du sogleich: das sind keine Macker.
Na also, geht doch.)

Firth Clath 1rster Klasche

Von Gastautor Monsieur Porneaux



Gesehen in Hamburg Winterhude, an einem Lädchen, welches als Nagelstudio anfing, dann Talmischmuck in sein Sortiment aufnahm und jetzt das.

Die wirklich wahrste Wahrheit über "Mein Führer"

http://www.nordkurier.de/imag/film/hitler.jpgIch habe außer dem Teaser noch nichts gesehen, aber soviel kann man wohl über den neuen Hitler-Film schon vorab sagen: In der Rolle Adolf Hitlers ist Helge Schneider von Anfang bis Ende gescheitelt.
Schade eigentrich.

Man weiß ja schon wieder, was gemeint ist...*

Etwa zur gleichen Zeit, als mein geschätzter Co-Blogger Monsieur Porneaux sich über die Kindernothilfe freute, mit deren Spenden Kindersoldaten finanziert werden, stolperte ich an einem Kücheneinrichtungsfachgeschäft** vorbei und über eine ähnlich missverständliche Aussage in dessen Schaufenster.



Der Dunstabzugshaubenhersteller** Falmec warb hier für sein Stahl-Sortiment mit dem Satz:
Abzugshauben aus Fasteel hinterlassen keine Fingerabdrücke.
Das wird die Polizei ärgern. Denn wie gern würde sie nach einem Verbrachen mal eine Dunstabzugshaube festnehmen. Und es wird die Gewaltverbrecher freuen, schließlich hinterlässt auch ein Küchenmesser aus Fasteel keine Fingerabdrücke. Aber nach wie vor häßliche Löcher im Fleisch. Und anscheinend im Kopf des verantwortlichen Texters.

*Die Überschrift erinnert mich etwas an den Horrorfilm "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" und seine Fortsetzungen "Ich weiß immer noch...", "Ich weiß schon wieder...", "Ich weiß ätschi bätschi man leider immer noch ziemlich genau..." und so weiter.
** Schon Mark Twain hat sich über die langen zusammengesetzten Hauptwörter aufgeregt, die es wohl nur im Deutsche in dieser Extremform gibt. Ich selber habe sie eigentlich ganz gern.

Man weiß ja, was gemeint ist …

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Gestern an der U-Bahn las ich ein Plakat für den Zirkus "MAMA AFRICA - Circus der Sinne".



Ganz klein am linken Bildrand war ein Bild der Schirmherrin der Tournee, der Kindernothilfe-Botschafterin Senait Mehari.
Und die sagt: "Damit Kindersoldaten eine Zukunft haben" (ein Euro des Preises für jede Eintrittskarte geht an die Kindernothilfe).

Hmmm.
Ich erinnere mich noch, dass man in den 8o’ern/9o’ern so Einiges unternahm, damit die deutschen Schiffsbauer eine Zukunft haben sollten (und nicht umschulen müssten, auf Programmierer, etwa, oder Putzfachkraft).
Jetzt also geht’s um die Zukunft der Kindersoldaten …

Ich denke, hier hat ein Texter einen etwas längeren Text zu stark gekürzt und die Aussage leider in sein Gegenteil verkehrt.

Oder etwa doch nicht?

Meine liebste Weihnachtskarte

Gefunden im Altpapiercontainer, als ich selber gerade Geschenkpapier entsorgte.
Vorne drauf natürlich die:

Und drin (wortgetreu zitiert) das:
Meine Lieben!
Frohe Weihnachten an Euch.
Hoffe Ihr freut Euch an den
Kleinigkeiten. "Das Parfum"
läuft nur auf PC leider,
aber Ihr habt ja einen.
Die alte Beowulf-Saga
ist gut verfilmt und mal
nordisch statt griechisch.
Ohrringe kann man immer
gebrauchen.
Hab Euch lieb +
bis bald
Märrie


Kennt jemand eine der vielen griechischen Beowulf-Verfilmungen? Gibt's da was auf DVD? Haben wollen. Und Ohrringe kann man immer gebrauchen.

Nichts Neues unter der Sonne

Zur Weihnacht hab ich mir ein dickes Buch gewünscht und ich habe es auch bekommen: Alle Cartoons der Zeitschrift The New Yorker von 1925 bis 2004. Ich hatte es vor Jahren bei einem Bekannten mal liegen sehen und war damals recht neidisch, dass er es sich hatte leisten können – nun hat meine liebe Frau es im 2001-Ramsch* für alberne 24 Euro 95 gekauft: Ein dicker, großformatiger Band mit Hunderten von fantastischen Cartoons und dazu zwei CD-Roms mit dem Rest von einigen 1.000 weiteren Witzen.
Und da saß ich nun in unsrem Ohrensessel und blätterte mich verträumt von einem Kichern zum nächsten, und mit einem Mal entdeckte ich beim Jahr 1926 einen Scherz von Alfred Frueh, über den musste ich besonders lachen. Er trägt den Titel: solving the parking problem

Noch mehr lachte ich darüber, dass das Hamburger Abend- (und nicht nur dieses Blatt) kaum 80 Jahre nach der Erstveröffentlichung dieser Zeichnung allen Ernstes über eine revolutionäre Parkplatzproblemlösung irgendwelcher innovativer Architekten berichtete, die sooo neu dann eben doch nicht ist:

Jetzt heißt das Ganze Carloft, ist schnell mal 1 Million Euro teuer und immer noch dekadenter Quatsch. Witzigerweise heißt der verantwortliche Unternehmer Kauka, was mich an "Euren Rolf" erinnert, dessen Fix und Foxi ja auch keine besonders originäre Idee sind, und allzu unzart an Donalds Neffen erinnern. Der Architekt des Carlofts heißt Dick.
Und was lehrt uns das? Bei jedem neuen Einfall immer erst mal gucken, ob sie nicht schon mal im Voraus karikiert wurde, bevor Kauka einen auf dicke Hose macht.

*Bei Thalia auf dem Grabbeltisch hab ich den Sammelband auch gesehen. Gleich kaufen, es lohnt sich.

Mitteilung ohne jeden Witz

Hier stand ein längerer Text, mit dem ich in gewohnt ironischer Weise* und durchaus unfreundlich einen Mitbewerber angeschossen habe, in der Hoffnung auf eine Reaktion. Jetzt steht dieser Text nicht mehr hier, denn es gab eine Reaktion und wir haben uns vertragen. Es gab auch eine Verlinkung zu einer für meinen Mitbewerber etwas peinlichen Seite. Da wir uns geeinigt haben, gibt's stattdessen eine ganz supernette Verlinkung.
Dann folgte eine ebenfalls zart gemeine Abbildung. Zur allgemeinen Freude hier jetzt was ganz Liebes:
http://greenie.blog.de/2006/06/

Schön, oder? Das ist doch die Hauptsache, dass man sich gern hat.
*Die Fussnote bietet auch nichts Witzig-Lesenswertes. Aber in dem ursprünglichen Post war eine, da dachte ich, hier sollte auch eine sein. Was die Kommentare angeht: Die versteht jetzt eh keiner mehr, da sie sich an dem Ursprungstext orientieren. So, hier endet der Text ganz unvermit

Wahnsinnswäschewerbespruch.

Auf einem 18/1-Plakat in einem Hamburger Parkhaus räkelt sich eine junge, relativ leicht bekleidete, dunkelhaarige Frau und und wirbt mit folgendem Sprüchlein für das Wäschehaus Möhring:
Es gibt ein Leben nach dem Shopping.
Was also für mich heißt: Einkaufsbummel = Exitus. Und die brünette Schlampe räkelt sich nicht, die ist tot. Auch gut.

Gesteigertere Steigererungen.

Ich habe mich vor Monaten (und am Beispiel der Twix-Reklame) schon mal über den Unsinn merkwürdig gesteigerter Verben ausgelassen. So deprimiert wie amüsiert fand ich nun in der TV-Spielfilm gleich zwei neue Beispiele. Zu der Komödie "Ein Engel auf Probe" stand dort:

Blond gelockter und tief dekolletierter denn je,
ist Country-Ikone Dolly Parton der einzige Lichtblick
in dieser ansonsten eher glanzlosen Geschichte.
Dazu von mir drei bescheiden gestelltere Fragen: 1. Wer hat Dolly besonders blond zu sich gelockt? Und wird in dem Film tatsächlich gezeigt, wie derselbe ihr im Anschluss hinten unten die Koteletts entfernt? Ist das noch Komödie?