Der neue Bond

Er soll härter sein als alle anderen Bonds vorher. Und viele (- mich weniger -) bewegt die Frage, ob er besser oder schlechter sein wird als seine Vorgänger. (Zur Erinnerung: Connery, Lazenby, Moore, Dalton, Brosnan.) Sicher wird er nicht so lustig sein wie sein Vorläufer "Casino Royal" mit unter anderen Peter Sellers und Woody Allen als Bond.
Und bestimmt wird er besser sein als DAS SCHLIMMSTE ALLER BOND-DESASTER, in dem Christopher Lee als der Mann mit dem goldenen Colt an einem ganz besonderen (und ganz besonders strunzdummen) Merkmal zu erkennen war – der dritten Brustwarze. (Boah, ey.)
Vorausgesetzt, im neuen Bond taucht nicht die Schwester dieses Schurken auf. Damit keiner sagen kann, er wäre nicht gewarnt gewesen: Hier ist... (Tusch!)
...Fräulein Scaramanga!

In Memoriam Sepp Arnemann

Sepp Arnemann ist tot. Zumindest große Teile von ihm.
Anders lässt sich kaum erklären, dass auf der Witzseite von TV HÖREN & SEHEN #39 dreimal der gleiche Waschbären-Witz erzählt wird. Wenn er wenigstens gut wäre. Oder wenigstens gut gezeichnet. (Anklicken des Bildes macht es schärfer, nicht besser...)
So lasst uns Abschied nehmen von einem Zeichner, der selbst viel zu spät Abschied nahm vom Zeichnen. Und lasst uns preisen den HErrn, dass Gunga ihm nachfolgt.

Schlampige Werbung (Wiederaufnahme)

Im Urlaub ist mir wieder eine BUNTE in die Hände gefallen. Und der klebte ein ganz kleiner Katalog bei. Und zwar von dem Unternehmen, das ich bereits im älteren Post ähnlichen Titels besprochen hatte – ohne mich damals jedoch des genauen Unternehmensnamens entsinnen zu können.
Hier nun korrekt zitiert der Slogan der Firma Speidel:












Und hier ein Bild aus der Kollektion.


















Das regt mich an, ebenfalls begeistert zu unterschreiben:

Abwesenheitsmeldung

Ich bin bis zum 29. 10 2006 nicht im Blog.
Anregungen, Fragen und Wünsche, überhaupt alle Kommentare können selbstverständlich weiter platziert werden, bleiben allerdings – zumindest durch mich – während dieser Zeit unkommentiert.
Danke für das Verständnis.

Neue Wörter (Teil 7)

Meine Frau: Sie war ärgerlich, weil ich mich über irgendwas über Gebühr laut und quängelnd beklagte, worauf sie mich finster unter sorgfältig konturierten und entschlossen gerunzelten Brauen ansah und sagte, ich wäre – und jetzt aufgemerkt:
ein Märtyrann!
Super. Und schon war ich lieb. Wer will denn schon seine Angetraute märtyrannisieren? Ich jedenfalls nicht.

Von Angesich zu Angesich

Erinnert sich noch wer, wann Die perfekte Welle von Juli bei uns ganz oben in den Charts war? Genau, ausgerechnet im Winter 2004, als eine ebenfalls perfekte Welle in Südostasien ganz oben war. Deswegen wurde dann der Juli-Hit auch ein paar Tage lang von ein paar Sendern nicht gespielt.
Jetzt hat die gleiche Band einen neuen Titel platziert: Ich liebe dieses Leben. Und keiner merkt, dass auch dieser Titel nahezu verbotsreif ist.
Da heißt es nämlich im Refrain:
Ich liebe den Moment, in dem man fällt.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, ziemlich genau fünf Jahre nach 9/11:
http://poly.chromatic.net/blog/wp-content/uploads/2006/03/_archives_images_fall-tm.jpg
Paranoia? Oh nein! Dass diese Zeile kein Zufall ist, zeigt ein vergleichender Blick auf das Cover dieser Platte.
Die Grafik "http://www.chart-king.de/content/images/7275.jpg" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.
Ist das gruselig oder nicht?

(Wobei, was ich am aller-aller-allergruseligsten finde, ist, dass die Sängerin immer noch nich statt nicht sagt. Für mich fällt sowas ins Gewich, ech!)

Die Fetten werden mich beneiden.

Ich kriege jeden Tag Spam. (Wer nicht?) Aber gestern gab's mal was besonderes:






Schlecht zu sehen? Hier in Großaufnahme:




Der Curry-King (also eine Art von vorgeschnittener wurstartiger, zusammen mit Sosse eingeschweißter Substanz von Meica) fordert mich auf, mich von Fetten künftig beneiden zu lassen. Ich hasse diese Wurst. Sie hat NICHTS! ABER! AUCH! WIRKLICH! GAR! NICHTS! mit echter Currywurst zu tun, wie ich sie seit meinen Kindertagen schätze, als mein Vater und ich jeden Sonnabend vormittag eine verdrückten, am Egon Hanelts Imbisswägelchen vorm Kino "Tonhalle" in Marne... (Ich merke, ich werde sentimental. Verzeihung, es kam so über mich.)










Und ausgerechnet dieser fiese Mikrowellenklon von Meica schreibt mir, ich solle Fette neidisch machen.
War dann aber doch nur wieder die Einladung, Anatrim zu konsumieren. Und der vorgetäuschte Absender war auch nicht Meica, sondern ein kalifornischer Gewürzversand, dem ich alles Gute wünsche. Aber lustig war's. Immerhin.

Harburg? KAUFEN!

Von Gastautor Monsieur Porneaux

Es ist einer dieser Tage, an denen der Blick an einer Schlagzeile einer Zeitung (in meinem Falle einer Headline des Hamburger Abendblattes) hängenbleibt und man sich fragt:
stimmt das so?



Darf oder muss man nach der Rechtschreibreform wach sein, um einen Stadtteil Hamburgs zu küssen?
Meine Recherchen ergaben, dass es wohl so sein muss.
Seltsam, seltsam.

Doch noch seltsamer war die Suche nach der Schlagzeile im Netz; ich begab mich zu diesem Behufe auf die Website des Abendblatts und gab ins Suchfeld den Begriff "Harburg" ein.

Und dort zeigte mir eine kleine Anzeige an, dass Harburg bei eBay offensichtlich in den Bereich "Sammeln & Seltenes" gehört, und man es dort in der Tat kaufen können soll …


Und nicht nur das, ich kann dort offenbar noch "MEHR …" beziehen, vielleicht ein hübsches, kaum genutztes bremisches Sebaldsbrück, oder für müde Stunden ein Schwachhausen ebensolcher Provenienz - eigentlich recht verlockend, aber dennoch irgendwie auch ein wenig großspurig (jetzt vermutlich "groß spurig" geschrieben), nicht wahr?

Die Welt wird immer kurioser an solchen Tagen …

Wie im Kino: Was in Deutschland läuft

Wer spät abends Tagesthemen gucken will, braucht Mut. Denn seit dem Fall des "real existierenden Sozialismus" läuft in der BRD (und nicht nur dort) ein überaus erfolgreiches Programm, das wie eine Soap-Opera die immer gleiche Handlung liefert, allerdings die Hauptdarsteller austauscht. Die momentanen Stars sind Monsieur Streiff (und sein Nachfolger) von Airbus, Herr Kleinfeld von Siemens, sowie als asiatischer Gaststar die Firma BenQ, außerdem einige Tausend Statisten. Ein älterer Film dieser Reihe, mit Josef Ackermann (Deutsche Bank) und Klaus Esser ist inzwischen auf Video und DVD erschienen und erhältlich in jeder Arbeitsagentur. Hier das Cover:













Geplanter Titel der Fortsetzung: Glutbericht der Leitenden Reichen.

Meiner Oma ihren Tipp für Gamer

Die Spielkonsole Nintendo DS verfügt über einen druckempfindlichen Touch Screen, der mit einem beigelegten Stift beschrieben und bemalt werden kann. Dabei kann dieser Bildschirm empfindlich zerkratzt werden, die Konsole ist also einem gewissen vorzeitigen Verschleiß unterworfen.












Omas Tipp dazu: Statt mit dem Stift kann der Bildschirm auch mit einer handelsüblichen italienischen Hartwurst vom Typ "Salametti" beschrieben weden. Das auf der Screenoberfläche verteilte Salamifett schont vor Kratzern, ja, es kann kleinere Schäden sogar füllen und so die Oberfläche neu glätten.

Hilfe, Mami, wir haben Binnenmeer!

Diesen auf kariertes Schulheftpapier geschriebenen Text hab ich im Altpapier gefunden:
Ebbe ist imer wenn das Wasser kommt und höher wird.
Flut ist wänn das Wasser geht und flacher wird.
Binnenmeer ist wänn Länder das Meer umkreisen!

Wie ich mal beinahe von einem Beinahe-Superstar gecastet wurde

Irgendwann im Juni dieses Jahres kriegte ich eine SMS von meinem Mobiltelefon-Provider. Man lud mich ein, das neue BASE-Gesicht zu werden. Dazu müsste ich nur eben ins Internet und auf die BASE-Seite und mich bewerben.
Gesagt, getan: Ich füllte brav das Formular aus und trug sogar mein tatsächliches Alter ein – ahnend, dass ich damit dann wohl leider nicht mehr dabei sein dürfte.
Doch weit gefehlt! Im August bekam ich eine Mail:
Am Freitag, den 8. September 2006, findet in Düsseldorf im Hilton Hotel ab 10.00 Uhr das Casting statt. Hier werden alle Kandidaten, die es bis in die letzte Runde geschafft haben, von einer fachkundigen Jury auf ihre Werbewirksamkeit hin beurteilt.
Überzeugen Sie die Jury, schaffen Sie es sogar ins Finale am Nachmittag. Hier entscheidet sich, wer das neue BASE-Gesicht wird und 2.500 Euro gewinnt - vielleicht sind Sie es!
Wenn Sie dabei sein wollen, kommen Sie am 8. September 2006 um 10.00 Uhr mit Ihrem gültigen Personalausweis ins Hilton Hotel Düsseldorf...
Wow! Ich! Im Casting! In Düsseldorf! Und sogar die Fahrtkosten würde ich – zumindest bis zur Höhe von 150 Euro – erstattet bekommen.
Also bestellte ich mir zu Freitag früh, fünf Uhr ein Taxi, dass mich zum nächsten S-Bahnhof bringen sollte. Von da würde ich mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof und dann von dort mit dem ICE nach Düsseldorf fahren. Ich schlürfte gerde einen besonders leise zubereiteten Kaffee, als um Punkt 04:45 DINGGDONGGGG der Taxifahrer klingelte, ich machte auf, er sagte, er wäre jetzt da, ich sagte, ich hätte extra am Vorabend darum gebten, nicht herausgeklingelt zu werden, meine Familie wolle noch schlafen. Dazuwischen kläffte unser Hund, mein Sohn schaute die Treppe herunter, was denn wäre und irgendwann, endlich! saß ich im Taxi, in der S-Bahn, im Zug nach Düsseldorf.
10.00 Uhr Anreise und Check In
Dort suchte und fand ich das Hilton und landete erstmal irrtümlich bei einem gerade frühstückenden Urologenkongress, veranstaltet von der Firma Pfizer mit dem Zweck, noch mehr Viagra zu verkaufen. Nee, hier war ich noch falsch.
Und dann war ich am Ziel. Ein Saal mit etwa 80 Leuten, viele deutlich unter 40, die meisten auch unter 30, außerdem sechs junge Frauen an einem langen Tisch, die uns Namenschilder gaben, nachdem wir einen sehr kleingedruckten Vertrag unterzeichnet hatten, mit dem wir uns sozusagen von einem Großteil unserer Bürgerrechte verabschiedeten und im Falle einer Wahl auch vom kläglichen Rest. Aber hey: Ich bin nicht mehr jung und ich brauch immer noch Geld! Also ab dafür.
10.30 Uhr Begrüßung
Ein gutgelaunter Moderator begüßte uns und sagte uns, wir wären ganz toll, seien wir doch immerhin unter 2.000 Bewerbern schon in diese dritte Castingstufe gekommen. Dann begrüßte er die Jury, unter anderem den Creative Dircetor von TV Spielfilm – die wäre der Medienpartner dieser Aktion –, den extrem coolen Regisseur, eine Frau, noch wen – und leider nicht Mike Leon Grosch...
http://img145.imageshack.us/img145/185/mike16jh.jpg
...ja, der Mike Leon Grosch, der in der letzten Superstar-Staffel beinahe gewonnen hätte, aber dann eben doch nicht, der jetzt aber dennoch Musik macht und weiterhin, wenn auch diesmal von Plakaten herunter, für seinen alten Arbeitgeber Handyverträge verkauft – bestimmt hat man ihn gezwungen, mit Geld.
Man versprach, er würde kommen. Später.
10.45 Uhr Vorrunde Hier werden Sie in 10-er Gruppen aufgerufen. Was Sie im Casting-Raum erwartet: Die Jury bewertet Ihre generelle Eignung für eine BASE-Kampagne. Dazu erzählen Sie der Jury vor der Kamera in maximal einer Minute, wer Sie sind und was es interessantes zu Ihnen zu erzählen gibt. Sie brauchen nichts zu BASE zu sagen. Seien Sie locker und natürlich!
Um es kurz zu machen. Ich war todmüde, sah auch so aus und fand es auch ganz schrecklich, plötzlich und spontan ganz witzig sein zu müssen. Im Rausgehen wusste ich: Das war nix!
Draussen saßen und standen wir Kandidaten dann beisammen und erzählte uns, wie merkwürdig das doch alles sei, ich sprach unter andere mit einem NDR Jungsprecher, der sich hier ein bisschen Zusatzgeld erhoffte, auch mit einer jungen Frau, die bereits für Perlweiß Zahnarztfrau gewesen war, mit einem Schauspielschüler und einem Synchonsprecher, der an seiner völligen Akzentfreiheiheit zu erkennen war, die Stimme kannte ich nicht. Es gab auch ein paar älter Leute, bzw. ein Paar: eine freundliche alte Dame mit rotem Haar und einen etwa 50jähriger Pferdeschwanzträger.
13.00 Uhr Bekanntgabe der Kandidaten, die es in die Finalrunde geschafft haben.
Mike Leon Grosch stand endlich im Raum, alles klatschte, dann stand er weiter und der Moderator rief die Namen der insgesamt 20 Glücklichen, die eine Runde weiter waren: Der NDR-Sprecher war dabei, die Zahnarztfrau auch. Außerdem ein paar sehr attraktive junge Frauen, ein durchtrainierter Halbasiate, und auch der Synchronsprecher.
Die Oma war nicht dabei, die hochgewachsene Transe nicht, hässliche waren von Anfang an nicht dabei, ich jetzt auch nicht mehr.
Im Ergebnis also schon jetzt ein repräsentatives Abbild der bundesdeutschen Bevölkerung, wie sie die Werbebranche gerne hätte.






Wir anderen wurden nett verabschiedet, Wir durften auch noch jeder einen hellblauen Base-Rucksack mitnehmen und uns für ein Autogramm von Mike Leon Grosch anstellen. Den Rucksack wollte ich nicht (Hellblau!). Das Autogramm hab ich meiner Frau widmen lassen und nun hängt’s in der Küche am Schwarzen Brett. Preis, abzüglich der erstatteten 150 Euro: ca. 40 Euro.

Und jetzt übe ich Mit-vollem-Mund-sprechen, für den Fall, dass der Dickmanns-Truck in unsere Stadt kommt.

Schlampige Werbung

Vorgestern schenkte mir meine liebe Frau einen Sauna-und-Wellness-Abend im Meridian Spa in Hamburg-Poppenbüttel. War nett, wenn man davon absieht, dass die Zeitschriftenauswahl bei den Liegen sich auf Gala, Bunte und Freundin beschränkte, außerdem gab es Bunte, dann noch Gala, schließlich Bunte, Freundin, Amica und – ach ja! – Gala und Freundin. Und Bunte.
Und Bunte. Und Gala und Freundin und Amica. Undeine ältere Ausgabe von Bunte.
Womit das Meridian Spa* erschreckende Auskunft über sich gibt und darüber, wie es seine Besucher einschätzt.
Zur Sache:
Nachdem ich eines dieser Blätter von vorn bis hinten eben durchblättert hatte – ich habe übrigens dabei gelernt, dass Victoria Beckham eine Stilikone ist. (Oder Silikone?) – nach all dem jedenfalls sah ich ganz hinten im Heft, links, unten, eine einspaltige Anzeige, auf dem eine junge busige Frau in seidener Nachtwäsche abgebildet war. Daneben das kleine Passfoto der für die Wäsche zuständigen Designerin, die mit folgendem Satz für ihre Erzeugnisse warb:
Was man liebt, muss nicht teuer sein.
Recht hat sie, und ich möchte ergänzen:
Manchmal ist billig auch einfach geiler.
(Leider musste ich die Zeitschrift liegen lassen, und den Wortlaut habe ich mir auch nicht 100%ig merken können. Zur Illustration deshalb hier ein vergleichbar scharmanter Scheiß aus MEGAZIN 08/04, einem Stadtmagazin für den Raum Ingolstadt....Coquetterie Cosmetique – isch' werd' nischt mehr...)

*Was man dort lesen sollte, ist eine Kurzgeschichte von Heinrich Böll: Wanderer, kommst Du nach Spa... (sic)

Citron pour Citroёn avec Connery

Pardon, Citroёn, cette pub, c'est merde: Der neue TV-Spot für irgendeinen dieser Wagen, die mich bewegen wie nichts, geht nämlich so.
Sean Connery, 75, steigt in das Auto, fährt ein Stück, steigt aus und einer sagt zu ihm: "Mr. Connery, Sie haben sich verändert." Connery sagt: "Das ist der Wagen."
Und tatsächlich, modernste Computertechnik hat den alten Herrn in einen Haufen jugendfrischer Knetmnasse verwandelt. Er sieht nun so lebensecht aus wie der junge Bond unmittelbar vor einer Schlägerei bei Celebrity Deathmatch. (Ach, nein: Eigentlich wirken die Knetmännchen auf MTV sogar noch ein bißchen lebendiger und ausdrücksstärker...)














Wie man sieht: Bond braucht jede Menge Knete. (Agenten sind käuflich.)