Zaubrisch klang es Mitte bis Ende der 70er Jahre des vergang'nen Jahrhunderts in meinen Ohren, wenn Mitschüler, die politisch noch weiter links waren als ich, "Mir Druschba!" riefen, was eine in der Breschnew-Äre gern auf Buttons und Plakaten verkündete Parole war und "Frieden Freundschaft" hieß.
Und wieder zaubrisch, ja fast gar wieder russisch hallte es vorgestern, spät abends, in mir nach, als ich an einem dunklen Acker vorbei kam, von dem es laut zu mir herüberdröhnte und auch staubte:
RapsdruschKlingt das nicht wunderlich fremd?
Verheißt es nicht exotische Freuden, mit Wodka und groben Frauen?
Rapsdrusch!Sagt es leise vor euch hin, brüllte es hinaus in die Welt!
Gorbatschow! Borschtsch!! Rapsdrusch!!!Und doch ist es nur der Vorgang der Rapsernte mit dem dafür geeigneten Großgerät.
Hier zu sehen.
Bzw. nicht so richtig zu sehen. Beinahe gar nicht.
Am nächsten Tag war der Spaß auch schon vorbei. Auf den Drusch folgte das Grubbern.
(Kurze nachdenkliche Pause)
(Moment noch...)
Und nun zu Folge 44einhalb:
Heute, ich in der Mitarbeiter-Kantine der Lübecker Nachrichten.
In einem Glasregal steht noch eineeinsame Schüssel mit Irgendwas-Dessert. Es ist nicht zu erlkennen, was das da ist. Wohl auch deshlab haben die Damen der Kantine den Namen der Spezialität aufs Glas geschrieben:
Exotic GrützeEcht, das stand da.
"Ich wollt's nicht haben, brauchste garnicht nach zu fragen!" (Zitat Nina Hagen.) Doch als ich's später knipsen wollte, war das Glasbord leer und die Schrift fort.
(Exotic Grütze – das ist so geil, wenn auch kein neues Wort, das verdient eine volle Platzierung – und heißt jetzt Folge 45.)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen