Neue Wörter, Folge 64: Ein bisschen missverständlich.

Gestern kam ich an einem offenbar gewerblich genutzten Fahrzeug vorbei, auf dem unter dem Firmennamen, wie gewohnt, auch gleich in einem knackig werbenden Satz beschrieben wurde, was dieses Unternehmen so treibt. Und so las ich also:


Ich guckte ein zweites Mal hin, dort stand wirklich:
 Mieterausbau

Ich war, zugegeben, etwas verwundert. Gleich erstand eine Geschichte vor meinem geistigen Auge, in der der Eigentümer einer vermieteten Wohnimmobilie bestrebt ist, die Mieter irgendwie aus der Wohnung zu kriegen, sei es aus Gründen der Gewinnoptimierung oder wegen des gern strapazierten Eigenbedarfs oder sonstweswegen.
Die Mieter aber stellen sich in dieser Geschichte hartleibig. Nicht mit Geld noch guten Worten sind sie herauszulocken und da beauftragt der genervte Wohnungseigentümer gleich eine Firma. Und dann kommt ein Vertreter dieser Firma und guckt durchs Panoramafenster der Wohnung hinein, schüttelt den Kopf und sagt zum Vermieter: Bei den Mietern ist nix mehr zu machen, die müssen wir ausbauen... (– aber billich wird das nich...)

Ich bin dann heute auf die Website des Dienstleisters gegangen. Und deren Tätigkeit ist dann wohl doch ganz was anderes. Das hat mir die schöne Geschichte ein bisschen verdorben.


Immerhin hab ich wieder was gelernt.


(Und immerhin hatte die Firma auch noch einen passend irreführenden Namen:
Apo-Projekt. Früher gab's mal eine Apo. Heut ist sie gleich ein Projekt.
Aber den Witz versteh'n eh nur die älteren und alten meiner Leser.)


3 Kommentare:

Arne Binz hat gesagt…

Neue Wörter (Folge 63a):

- geweiblich

Darauf ein Bierchen an der APO-Theke ;-)!

Unknown hat gesagt…

Gestern abend am Smartphone hab ichs auch gesehen. Aber war zu faul zum Ändern. Jetzt mach ichs.

Shhhhh hat gesagt…

Oh, was für eine interessante Rubrik, die war mir neu. Ich selbst habe ja auch hin und wieder solche Dinge vor mir stehen und weiß damit nicht so recht etwas anzufangen. Das letzte Wort, das mir da begegnete war "Fängigkeit", leider habe ich vergessen, was ich mir als erstes dabei dachte.