Schreibe, Spreche, Indiefressehaue

Es sind nicht nur "kleine, aber feine" Agenturen und Designbüros, die ihre Suche nach guten Textern so formulieren, dass noch der letzte Leser ihr Problem bemerkt, nämlich: dass sie keine haben. Gute Texter nämlich, meine ich. Ausgerechnet die Zeugnisse dieser großen Not allerdings schrecken mich manchmal davon ab, mich dort vorstellen zu wollen.
Ich meine nicht mal die Unverschämtheiten, mit denen Praktikanten mit langjähriger Erfahrung und Kenntnissen auch in Photoshop und einfacher Webprogrammierung gesucht werden. Und noch die Selbstbeschreibung als "junges, begeistertes Team" vermag mich alten Sack kaum abzuschrecken.

(Soviel vorne weg. Jetzt aber:) 

Beispielhafte Bildschirmschieße

Würgend eng wird's mir am Hals, wenn ich in einem Jobangebot, sei es fest oder frei, das böse Wort lese:
"Schreibe"
Sie wird immer wieder gefordert, und zwar wahlweise in den Kombinationen
"Flotte Schreibe"
und, noch origineller, ja weitaus kreativer:
"Kreative Schreibe"
Da ist dann sofort meine kritische Denke aktiv und wenn wer außer mir im Raum ist, schalte ich auch meine schlechtgelaunte Spreche an, um wenigsten verbal zur klaren Ausdrücke zu bringe, dass der Anbieter dieser möglichen Beauftrage von mir eine wohlplatzierte Beleidige zu gewärtigen hätte, verfügte er denn über eine momentane Anwese im Raum.

(Finden Sie nicht auch, dass die letzten Zeilen kaum zu ertragen waren? Umso mehr danke ich allen, die bis hierher die  notwendige Durchhalte hatten, für Ihre geduldige Lese. )

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ne flotte Schreibe, finde ich. ;-)

Unknown hat gesagt…

Gell? (Aber nochmal gibts für das "Anonym" keine Durchgehenlasse.)

ich hat gesagt…

sorry, ich bin es noch einmal. Mein Wissen zum Umgang mit Boxen für Kommentare ist einer Beschränkung unterlegen.

Hoch lebe die Substantivierung!

Besser so?

Gerald Fix hat gesagt…

Was für eine interessante Kommentiere ...