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AUDI (Beiträge zur Vorurteilspflege, 1. Lieferung)

So, das muss jetzt mal raus: Ich mag Audi nicht.
Das muss sogar gleich noch mal raus: Ich mag Audi nicht. Und ich will es auch gleich begründen.


1. Alle Audifahrer tragen jetzt Racing-Caps.
Findet Audi, und finden Audi-Fahrer. Es war wohl der mittlerweile untote Imperator des Volkswagen-Konzerns ("Winterkorn, ich bin dein Vater, aber das ist mir doch wurscht"), der vor etwa dreißig Jahren beschloss, die etwas betagteren Handelsvertreter aus ihrem Auto rauszuekeln, indem er es ihnen schwer und schwerer machte, den Hut bei der Fahrt aufzubehalten.
Der Dachhimmel hedenfalls wurde abgesenkt. Kein Platz mehr für den Hut und fürs Clopapier, das man als Handelsvertreter auf Überlandtour immer dabei haben sollte. 
Und das war erst der erste von vielen kleinen, gemeinen Schritten.


2. Audi hat angeblich alles erfunden.
Vor Audi gab es keinen Allradantrieb bei Autos.Sagt Audi.
Gab es nicht. Vor Audi ist auch kein Auto einen Skisprungschnaze raufgefahren. Musste es auch nicht. Audi hat den Antrib dann auch gleich Quattro genannt und sich damit seinen eigenen Namen für eine Pest schützen lassen, die längst jede Automarke angesteckt hat, eine Seuche, die Stadtrandpendlern damit Eindruck schinden wollen lässt, indem sie abends dem Kollegen erzählen, sie könnten mit ihrer kleinen Kiste jederzeit auch ins Gelände, "Allrad, vaschtehste? Klar fahr ich meistens uff der Straße, aba ick könnte je.da.zeit könnte ick. Allrad eben!" (Bierglas heben, einen kraftigen Schluck nehmen) "Is schon geil, det, also theoretisch."
Vor Audi gab es kein Aluminium. Audi hat Aluminium überhaupt erst entdeckt und gleich alles in seinen Karosserien verbaut. Spart Sprit, heißt es. Rostet nicht, heißt es. Ist aber auch verdammt schwer zu entsorgen und hat 'ne ganz schlimme Halbwertszeit. Aluminium ist regelrecht gefährlich, befördert es doch Alzheimer. Aber das macht den Audifahrern nichts aus. Sie selbst merken es ja zuletzt. Ich will das im Folgenden belegen:


3. Audi macht frühdement.
Auf der oben verlinkten Website der deutschen Alzheimer-Gesellschaft heißt es an einer Stelle: (...)Die Studie ist ein weiterer Beleg dafür dass sich Aluminium bei Alzheimer- Patienten gehäuft an bestimmten Stellen des Organismus findet.(...)
Nun ist der Audi-Fahrer nachweislich fast komplett von Aluminium umgeben – und das hat fatale Folgen für das Kurzzeitgedächtnis. Noch nicht allzu lange zurückliegende Ereignisse und Erfahrung sind mit einem Mal und unwiederruflich verschwunden. (Zum Beispeil das, was man gelernt hat, als man den Führerschein machte.) Weg. Die armen jungen Menschen!
Auffällig bei dieser audi-induzierten Form der Hirnerweichung ist, dass vorwiegend Dinge aus dem Gedächtnis verschwindeen, die mit dem Autofahren zusammenhängen.
Zu Anfang vergisst der Patient nur vereinzelt, vor dem Abbiegen oder einem Spurwechsel zu blinken, aber nach einiger Zeit weiß er nicht mal mehr, wozu das Hebelchen da links am Lenkrad da ist. Auch die Anwendung der Bremse gerät nach und nach in Vergessenheit, und schließlich bleibt dem Fahrer nur ein Dämmerzustand, den er, so er ihn überhaupt registriert, mit groben Reizen zu bekämpfen sucht: Er betätigt Lupe und Lichthupe und lässt die Reifen beim Anfahren schmerzerfüllt aufkreischen. Da spürt sich der Erkrankte kurz, das bringt den weichen Bregen noch mal kurz zum Kochen.


4. Audi lässt BMW und sogar Mercedes sympathisch wirken.
Also sagenwarmal, fast. Und selbst "fast" geht gar nicht. Tatsächlich scheint es allmählich so, als wäre die früher bei Mercedes serienmäßig eingebaute Vorfahrt nun auch schon von Audi erst geklaut und dann als eigene Erfindung bezeichnet.
Während der Benz immer kleiner wird und plötzlich niedlich Smart heißt, baut Audi in seine Autos Leuchten ein, die einen bei Nacht regelrecht bedrohlich böse, angsterregend fixieren. BMW kauft sich einen Mini und macht den, nur um gegenzuhalten und aus alter Gewohnheit, dick und dicker.
Aber es hilft alles nicht.

Audi hat gewonnen. Gegen alle. Piëch gehabt, Ihr anderen. Bzw. eben gerade nicht.
Denn der Intrigator Imperator tritt gerade ab wird abgetreten.

Bis es soweit ist, bleibe ich dabei: Ich mag Audi nicht.

Post an Wagner

Lieber Franz-Josef Wagner.

(Ach, wissen Sie was? Vielleicht sollte ich – in dem Wissen, dass man schwer betrunken sein muss, um Zeilen wie Ihre hinzukriegen – Sie gleich vom Start weg – haha! urkomisch! – wagnerisch geschmacklos zitieren. Ja, genau das mach ich:)


Liebes Absturz-Opfer.
Im Dröhnkopf an der Schreibmaschine, der Deinen Text jetzt liefern soll, bewegt sich nichts. Was für ein Sabbern, Geifern, Hecheln sonst um Zeilen, Absätzen, Honorare. Doch die Birne, sie bewegt sich nicht, weil tote Bregen nicht mehr denken. Die kleinen grauen Zellen und ihre Restgedanken liegen verstreut, verkrümelt und zertrümmert zwischen Koksstaub und Rotweinflecken im zugesifften Heimbüro herum. „Zwei Babys sollen in den Text und eine deutsche Austausch-Schülerklasse“. Was alles geschah in dieser BILD-Redaktion – bevor sie dich und viele andere Verkomm’ne zu diesem Thema buchten? Knabberten Reporter Nüsse, tranken sie Whisky-Cola und guckten sich professionell gelassen Fotos abgerissner Körperteile an? Nervte der Diekmann, indem er wieder mal euphorisch quengelte? Wie war die Stimmung, wussten sie, dass sie ihr Herz bereits vor Jahren am Bild-Check-In abgegeben hatten? Ich denke, sie spürten nichts, bevor der letzte Rest in ihnen starb. Nette Volontärinnen…

Es ist so furchtbar.
Du möchtest kein Wort mehr darüber schreiben. Und nicht eines weniger.

Herzlos, Thies Thiessen



(Zur Orientierung der Artikel von Franz Josef Wagner aus der Bild-Zeitung vom 25.03.2015:

Liebe Absturz-Opfer,Das Gepäckband in der Ankunftshalle, das Eure Koffer bringen soll, bewegt sich nicht. Was für ein Treiben, Schubsen sonst um Rücksäcke, Samsonites. Das Gepäckband in Düsseldorf bewegt sich nicht, weil Tote keine Koffer abholen. Die Koffer und die Toten liegen verstreut in den französischen Alpen. Zwei Babys waren im Flugzeug und eine deutsche Austausch-Schülerklasse. Was alles geschah in diesem Flugzeug – bevor es abstürzte? Knabberten die Passagiere Nüsse, tranken sie Cola, guckten sie in die Sonne durch das Kabinenfenster? Nervten die Babys, die quengelten? Wie war die Stimmung in dem Flugzeug, das in den Tod flog?
Ich hoffe, sie waren glücklich, bevor sie starben. Nette Stewardessen ...
Es ist so furchtbar. Ich will kein Wort mehr darüber schreiben.
Herzlichst, Franz Josef Wagner
)

Die NSA packt aus.

Spiegel online meldet, dass die NSA Dokumente zu ihrer Arbeit veröffentlich hätte. Ich hatte Gelegenheit, Einsicht zu nehmen. UNwesentliche Tiele wurden von der NSA aus Datenschutzgründen gweschwärzt.
Hier das Originaldokument.


Keine Lust mehr auf Anonym!

Der diesem Post vorausgehende hat (dank mir etwas unverständlichem Facebook-Jubel, einer Verlinkung vom Bildblog und von anderen Seiten) ziemlich viel Resonanz ausgelöst. Und neben wasweißichwievielen "Likes" gab's bei Facebook und auch hier Kommentare dazu. Viele waren freundlich, manche noch oberlehrerhafter als ich selbst – das will was heißen – , die mich darauf hinwiesen, ich solle nicht plagiieren und Ideen anderer Leute als meine eigenen hinstellen.
Den Gipfel hatt das ganze errichte, als mir hier ein besonders kluger Kopf namens "Anonym" (mit Verlinkung auf einen Titanic-Titel von 1983) unterstellte, selbst der Titel dieses Blogs "Der Macht Die Worte" sei geklaut und bräuchte einen Urheberrechtshinweis.

Entschuldigung?

Ich habe soeben beschlossen, Kommentare von Anonym egalweg zu löschen.
Das hier ist keine Wahl, das hier ist mein Blog
und ab sofort huste ich an dieser Stelle auf Demokratie.

Wie man hört...

© Thies Thiessen 2013
...haben es Apple und iTunes und alle anderen Online-Musikdealer hingekriegt. Nach den Virgin Megastores hat es nun HMV gerissen. Und ich frage mich, wo bei den Mp3-Alben die Booklets bleiben, die ich immer so gern durchgeblättert habe.  Schade.

Mülltrennung – Wohin mit dem Content?

Ich schreibe gern. Ich habe auch als junger Mensch schon gern geschrieben. Dennoch habe ich auch als junger Mensch nie auf die Anzeigen irgendwelcher Fernlehrinstitute geantwortet, die mich fragten "Schreiben Sie gern?"
Ich war ja damals überzeugt, ich schriebe nicht nur gern, sondern eben auch gut.
Und so bin ich, nach einem Umweg übers Grafik-Design, Werbetexter geworden.

Sieh da, es funktionierte, ich war erfolgreich und ich schrieb immer noch gern. Nicht zuletzt, weil ich den Eindruck hatte, meine Qualifikation würde wertgeschätzt. Das gilt sogar für den Großteil der letzten zwanzig Jahre, in denen ich vorwiegend als Freelancer unterwegs war (und bin). Ich danke hiermit jedem meiner jetzigen und früheren Kunden, die mich auch durch Bezahlung davon überzeugt haben, dass meine Arbeit gut ist. Ich gebe gern zu, ich brauche sowohl das Geld als auch die Bestätigung. 

Heute früh allerdings hab ich mal wieder – und mal wieder aus einem in letzter Zeit sich wiederholt penentrant in mein Bewusstsien drängenden Anlass – kotzen müssen.


Auslöser war diese Google-Anzeige, genauer gesagt, deren meisterlich formulierte Headline: 

Texte ab 1,20 Euro

Wohl aus Masochismus hab ich draufgeklickt und kam zu content.de*, einer Firma, die mir bis zu sageundschreibe 4 Cent pro Wort anbietet, aber nur wenn mein Text richtig gut ist.
Ich will mich nicht aufregen über das Unternehmen. Denn es steht stellvertretend für viele dieser Art.
Und es ist erfrischend ehrlich in seiner passend billigen Eigenwerbung:
Auf der Münchner Messe "Internet World" laufen z.B. drei dralle Damen mit strategisch herausragend platziertem Schriftzug herum.
 Und wenn man ihnen hinterherläuft und sie umdreht, kann man den QR-Code in Schritthöhe nutzen.
Ich habe den Eindruck, man muss schon verdammt gern schreiben, um bei dieser Art von Textproduktion mitzumachen.

(Und jetzt wird abgerechnet: Ich bin mir klar, dass dieser Text bei content.de mit allerhöchsten zwei Sternen bewertet würde. Das macht dann, bei 0,8 Cent pro Wort, knapp zweifuffzich. Netto. Wow. Ich will's nicht haben. Ich will weiter Texte schreiben, die der Leser gut findet. Content dagegen muss meist nur aus etwas Textähnlichem bestehen, das von Suchmaschinen gut gefunden wird. )


*Nein, zu denen verlinke ich nicht. Nie.

Witterungsbedingte Erinnerungsfetzen

Als ich eben mit dem Hund die übliche Morgenrunde machte, kamen uns einige Jungen und Mädchen auf Fahrrädern entgegen, die durch Sturm und Regen zur Schule fuhren. Ich hatte ja einen Schirm, den ich sehr festhalten musste, die hatten nur Mütze, Schal und dicke Jacke.
Und dann fiel mir ein, dass ich doch früher auch in jeden FrühlingSommerHerbst mit dem Fahrrad zur Schule gefahren bin. (Nur in den Wintermonaten mit dem Schulbus, siebeneinhalb Kilometer hin und siebeneinhalb zurück bei Regen, Schnee und Glätte und – jedenfalls auf dem Hinweg – Finsternis, das war meinen Eltern zu unsicher. Wobei, die haben den Weg ja auch gemacht: da gabs noch keinen Schulbus.)
Worauf ich hinaus will?
Ich kann mich ums Verrecken nicht an schlechtes Wetter auf dem Fahrrad erinnern. Rückblickend scheint tagein, jahraus die Sonne. Waren die Siebziger das Schönwetterjahrzehnt*? Beginnt schon die frühdemente Verklärung der Jugend**? Bin ich bei Regen dann doch in den Bus gestiegen? Oder was?

*Dagegen spricht,, dass Rudi Carrell damals einen Hit hatte, der hieß: "Wann wird's mal wieder richtig Sommer?"
**Das wäre doch sehr, sehr früh.

Comtech? Geh wech!

Vor zehn Tagen bummelten wir ein wenig durchs Internet, auf der Suche nach einer neuen elektrischen Zahnbürste. Uns schwebte da ein ganz bestimmtes, vom Zahnarzt unseres Vertrauens empfohlenes Modell vor. Als wir es gefunden hatten, guckten wir natürlich auf den Preis. Das Gerät samt Zubehör kostete, je nach Shop zwischen ca. 120 und 180 Euro.
Ist es verständlich, dass wir uns für den günstigsten Anbieter entschieden?
Nun ja. Im Nachhinein wohl eher nicht.

Denn folgendes passierte, bzw. passierte nicht.
Gleich nachdem wir bestellt und online bezahlt hatten, kriegten wir eine Mail:
Guten Tag, Thies Thiessen!
Sie haben eine Zahlung über € XXX,XX EUR an Comtech GmbH (shop@comtech.de) gesendet. Es kann einige Minuten dauern, bis die Transaktion in Ihrem Konto angezeigt wird.
So weit, so gut. Und noch eine:
Herzlichen Dank für Ihre Bestellung im Online-Shop der Comtech GmbH.
Ihre Bestellung ist soeben bei uns technisch einwandfrei eingegangen.
Bestell-Nr.: 842964
Bestelldatum: 18.10.2011 um 14:05
Auch okay. Alles wie gewohnt.
Kaum drei Tage später allerdings bekamen wir von Comtech eine Nachricht, die uns hätte warenn müssen. Im Anschluss an "eine Übersicht über die Positionen Ihrer Bestellung" hieß es nämlich:
Es kann vorkommen, dass der Liefertermin von manchen Artikeln sich von Woche zu Woche verschiebt, oder dass kein konkreter Liefertermin vorliegt. Wir sind hier auf die Informationen des Herstellers angewiesen und können die Lieferung nicht beschleunigen. Sollten Sie Ihre Bestellung ändern wollen, dann schreiben Sie uns eine kurze Nachricht an shop@comtech.de und geben Sie bitte die Bestell- und die Auftragsnummer an.
Ich Naivchen dachte immer noch, oooch, das klappt schon.

Wieder vier Tage später fragte ich mich, ob ich nicht doch langsam mal Zähne putzen sollte ( – nein, war nur Spaß!) Genau genommen fragte ich bei Comtech nach und bezog mich auf die vorherige Mail:
Danke für untenstehende Nachricht: Was heißt das denn jetzt konkret:
WANN kommt unsere Ware – bezahlt ist sie ja bereits geraume Zeit.
???
Kaum zehn Minuten später antwortete mir ein Kevin Keller:
Sehr geehrter Herr Thiessen,
leider ist die Liefersituation der bestellten elektronischen Zahnbürste aktuell ungewiss. Wir hoffen, dass die Ware im Laufe der nächsten Woche wieder bei uns eingeht.
Mit freundlichen Grüßen aus Aspach,
Kevin Keller
Kundenservice Team
Aha. Aha? 
Hallo, Herr Keller:
eine "aktuell ungewisse" Liefersituation ist eine ebenso aktuell unbefriedigende Antwort.
Dann brauchen wir die Zahnbürste nicht: Entweder wir bekommen noch heute eine klare Lieferzusage incl. zeitnahem verbindlichem Termin oder wir treten vom Kauf zurück.
Weil ich keine Antwort bekam, dachte ich mir: "Ruf doch mal an."
Also rief ich doch mal an, beim Comtech Infocenter:
+49 (0)1805 266 832 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz,
Mobilfunk aus Deutschland max. 0,42 €/Min.)

Ich hatte gleich eine nette Mitarbeiterin am Apparat, die mir auf Nachfragen erklärte, ein Lieferant sei abgesprungen, man hätte aber inzwischen einen anderen Lieferanten gefunden, der zu den gleichen Konditionen liefern könne und zwar – versprochen! – bis Mitte nächster Woche.
So weit. So wieder gut.
Etwas später wieder eine Mail von Comtech:
Sehr geehrter Herr Thiessen,
die Bestellung wurde wunschgemäß storniert. Der Kaufbetrag wird auf Ihr PayPal Konto erstattet. Es tut uns leid, dass der bestellte Artikel aktuell nicht lieferbar war.
Mit freundlichen Grüßen aus Aspach,
Kevin Keller
Kundenservice Team
Da habe ich gleich noch mal angerufen und wieder bestätigte die gleiche Kollegin von Herrn Keller, das Gerät sei verfügbar und sie werde sich um meine Bestellung kümmern.
Sicherheitshalber schrieb ich Herrn Keller noch mal an:
Ich habe inzwischen zwei mal mit einer Ihrer Kolleginnen telefoniert:
1. hat sie mir bestätigt, dass die Bestellung Mittwoch nächster Woche bei uns ist.
2. war sie über Ihr Canceln der Bestellung ebenso irritiert wie ich.
?????
Kaum 24 Stunden später kriegte ich die bisher letzte Mail:
Guten Tag, Thies Thiessen!
Comtech GmbH hat Ihnen soeben eine Rückzahlung gesendet.
Comtech GmbH hat Ihnen soeben eine vollständige Rückzahlung von XXX,XX EUR für Ihren Einkauf gesendet. Wenn Sie Fragen zu dieser Rückzahlung haben, wenden Sie sich bitte an Comtech GmbH. Der Rückzahlungsbetrag wird direkt Ihrem Konto gutgeschrieben.
Weil's so doof war, rief ich nochmal an und mochte es nicht glauben.
Eine weitere Kollegin von Herrn Keller sagte mir nun, da müsste ich wohl nochmal auf der Website bestellen, anders ginge das nun mal nicht. Ich fragte, ob ich ihren Vorgesetzten sprechen könne.
Sie sagte, immer wollten alle ihren Vorgesetzten sprechen, aber sie könne da gar nichts machen, ich müsse nochmal online bei Comtech bestellen, nochmal bezahlen... Ich blieb stur und fand, der Fehler läge schließlich bei Comtech und ich sähe nicht ein, dass ich und nicht Comtech...  Sie blieb stur und sagte, das wäre ja nun mal so. Ich müsste also noch mal. Ich mochte aber nicht. Stattdessen drohte ich ihr, allmählich wütend, ich würde das veröffentlichen. Und sie sagte, das könne ich gerne tun.
Was hiermit geschehen ist.

Fragt sich noch irgendwer, warum Amazon immer größer wird?



(Update: Soeben hat Amazon geliefert: für 10 Euro mehr und innerhalb von 24 Stunden.)


ZDF goes MTV

Das ist heiß, das ist hip: VJane Marietta Slomka
präsentiert Massive Attack im HeuteJournal am 12. März 2011.

Trau, Shao, wem?

Ich weiß nicht, ob ich's schon erzählt habe, aber mein Sohn macht ja jetzt Kung Fu.

Ein bis zweimal die Woche übt er die "Ständeform", kommt völlig nassgeschwitzt aus dem Training und fuchtelt begeistert mit allem herum, was so an Extremitäten fuchteln kann und zeigt uns zwischendurch, dass manche Griffe und Schläge auch richtig wehtun können: "Halt mal still, ich mach auch nicht doll."

Und weil er das so gut findet, waren wir dann auch in der Neuen Flora bei der "Rückkehr der Showlin Shaolin", wo sich – zu asiatischer Plingplongsynthimusik – kahlgeschorene Asiaten gegenseitig brüllend wehtaten, ohne dass es ihnen wehtat.

Zum Kinderkarneval in der Shaole Schule wollte er deshalb natürlich auch als Shaolin gehen.
Also gingen wir noch mal auf die Website der Shaolin, zu deren Online-Shop. Online ging nicht so richtig. Da fehlten schon mal Tasten zum In-den-Warenkorb-befördern, und überhaupt war das Ganze war recht unübersichtlich.
Aber wozu gibt es E-Mail, dachten wir uns. Also schrieben wir am 15.2. 2011:
Da der Internetshop bei einigen Artikeln nicht funktioniert,
bestellen wir hiermit per E-Mail:

1 x Kampf-Anzug in blau; mit Accessoires; Gr. 26 für € 39;–
1 x Großes Holz Tai Chi Schwert (Großes Holz Tai Chi Schwert) für € 19;–
1x Heilsalbe für € 4,–

Achtung! Die Ware MUSS vor dem 28. Februar bei uns eintreffen!
Bitte senden Sie uns eine Bestätigungsmail mit Versandkosten etc.
und, wenn möglich, eine Rechnung als PDF-Datei im Anhang. 
Die Folge: Keine Mail, kein Anruf, keine Ahnung.
Vielleicht konnte ja ein Anruf von uns bei denen Klarheit bringen.
Wir waren jedoch gleich etwas verunsichret, denn der Herr auf der anderen Seite sprach nicht wirklich gut deutsch. tatsächlich klang es zeitweise so wie wir es von anderen asiatischen Telefonaten kannten:
Fuueimaa gebaatanesh Shwineeflaisch? Ah vieah? Litschi?
Immerhin glaubten wir herauszuhören, dass die Ware kommen würde und auch eine Mail mit Bestätigung und Rechnung etc.
Nix kam. Bzw. irgendwann dann doch.
Zwei Telefonate (mit verschiedenen Herrschaften und über eine Woche später nämlich – und gerade noch rechtzeitig vorm 28.2. 2011 – kam ein Paket, das uns nicht so richtig begeistern konnte.
Es enthielt:
1 x Kampf-Anzug in blau; mit Accessoires; Gr. 27 für € 39;–
1 x Großes kaputtes Holz Tai Chi Schwert (Großes Holz Tai Chi Schwert) für € 19;–
1x Heilsalbe für € 4,–
außerdem: 1 Schulterbeutel mit Reißverschluss und Asienstickerei 
Immerhin: keine Rechnung. 
Inzwischen haben wir dann noch 1mal gemailt und zweimal (znhemnd gereizt) telefoniert.
Wir haben eine Rechnung gekriegt. 
Das Schwert mussten wir nicht bezahlen. Über die falsche Anzuggröße (das Ding passt MIR) haben wir allseitig hinweggesehen. Und nach all dem finde ich, das Management des Shops sollte ins Kloster gehen.
Meinetwegen auch in China. Falls da der Pfeffer wächst.

Spirituelle Randbemerkung

Am Sonntagabend habe ich Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium gehört, die Teile I und IV bis VI, aufgeführt von der Kantorei der Marktkirche Poppenbüttel, verstärkt durch vier Gesangssolisten und und ein Symphonieorchester.
Wie der Titel vermuten lässt, erzählt dieses Bach-Werk die Weihnachtsgeschichte von "Und es begab sich aber zu der Zeit" bis zu den drei Weisen. Und es ist ein einzig großes Jubeln ob der Ankunft des Menschensohns.
Und siehe, da glaube ich dann an Gott und, dass er Wunder tut. Dabei denke ich allerdings weniger an Jesus. Und viel mehr daran, dass er Bach erschaffen hat.

Wenn das Telefonbuch schon mal nachdenkt.

Eigentlich ganz simpel. Da gebe ich den Nachnamen eines Herrn ein, nach dessen Telefonnummer ich suche. In diesem Fall lautet der Name "Golta".

Und dann kriege ich Antwort. Und zwar die hier:
"Wir konnten zu Ihrer Eingabe keine Einträge finden, daher wurde das Suchwort auf Goltz geändert."
Ach so.

Zu "Das Telefonbuch" fällt mir nichts ein, da habe ich es in "Dusseliger Haufen von Programmierknallköppen" umbenannt.

Bücherstöckchen (Tag 4)

"Dein Hassbuch."

Nee, ne? Bücher hassen?

Dochdoch, und zwar immer dann, wenn sie lieblos, unsorgfältig, ohne Talent und/oder ohne jeden Einsatz produziert worden sind. Deswegen schaffe ich mir Taschenbücher nur an, wenn's wirklich garantiert keine gebundene Ausgabe mehr gibt und ich nun mal unbedingt diesen Titel  lesen und auch behalten will. Zu viele Goldmann-, Ullstein- und besonders dtv-Titel von vor über zwanzig Jahren sind einfach irgendwann auseinandergefallen, und sei es auch nur, weil ich sie zweimal lesen wollte. Aber da kann  und will ich keinen einzelen herausgreifen – es liegt ja auch nicht am Titel, sondern vielmehr an der Herstellung.

Allerdings gibt es auch jede Menge schon von Anfang an schlecht gemachte Bücher. Die Kinderbuchserie "Das magische Baumhaus" (von Mary Pope Osborne, erschienen bei Loewe) liefert dafür gleich reihenweise Belege. Doch kann ich, weil ungefragt,  keine ganze Reihe zu meinem Hassbuch erklären, – allerdings habe ich mich (gleichermaßen verärgert und davon wiederum begeistert) länger damit auseinander gesetzt als mit dem Großteil des übrigen Buchmarkts.
Also: 
Kinder zwischen sechs und neun finden es u.U. durchaus spannend, wenn die immer gleichen zwei Langweiler Philipp und Anne mit einem von Merlin und Morgan Le Fey geschickten Baumhaus durch die Zeit reisen und im alten Griechenland, auf dem Mond oder beim Erdbeben in San Francisco dabei sind. Sie wollen und brauchen auch die Teletubbiestypischen ständigen Wiederholungen von einfachen Formulierungen und Situationen* (– nicht, dass Erwachsene sie nicht mögen würden: das gesamte Fernsehprogramm speist sich aus diesem Wunsch –) aber spätesten mit achteinhalb (ungefähr bei Band 20) fing mein Sohn an, sich massiv zu langweilen. Vielleicht lag's auch daran, dass die Geschichten immer abstruser wurden, weil die wirklich interessanten historischen Situationen abgegrast waren.
Soviel aber kann ich sagen:  
Das magische Baumhaus finde ich saudoof. 
Beispielhafte, nicht vorbildliche Doppelseite (Band 19)
Einziges Amüsement bescheren die Illustrationen, für die ab ca. Band 15 eine Frau namens Petra Theissen** unverantwortlich*** zeichnet. Wenn selbst ein abendmüdes Kind von acht Jahren bemerkt, dass an einer Zeichnung was nicht stimmt, dann stimmt an dieser Zeichnung einen ganze Menge nicht.
Und so stützen auch gebrochene Würstchenfinger, stereotype Gesichter und nicht lebensfähige FlügelPferde meine These von oben: Hassen? nein! Aber ablehnen: Ja! Ja! Ja! Von ganzem Herzen!

*Das der Buchreihe den Titel gebende Baumhaus beginnt seine Zeitreise Wort für Wort in jedem Band so, wie rechts unten auf dem Bildbeispiel geschrieben: "Wind kam auf..." (etc.) Gähn.
**Trotz der Ähnlichkeit im Nachnamen, ich kenne die Zeichnerin nicht und wir sind nicht verwandt oder verschwägert. 
***Wie man hier sieht, kann sie besser. Entweder wird sie von Loewe schlecht bezahlt oder hat keinen Lust oder beides...

Y bitte?

Das Magazin der Bundeswehr (gedruckt und im Netz) hat einen tollen Namen, der auf die Nummernschilder von Bundeswehrfahrzeugen anspielt, den trotzdem mancher englischsprachige Kamerad fragend mit "Why?" kommentieren dürfte.
 
Zumal es da ja dieses berühmte Antikriegsplakat aus den 60er Jahren gibt.
Aber hey, nicht mal der Westwall Westerwald Westerwelle kann Englisch.

Wahl in HH 2008. Heute: Ole, der Erklärbär

Schon die total authentischen Plakate gesehen?



So sieht er aus: Oles Alltag in nüchternem Schwarzweiß und dazu so richtig warmherzige Zeilen. Auf der CDU-Seite* kann man sich die Plakatmotive herunterholen. Wenn man will.
Ich will natürlich.
Schon "Ole von Beust. Dein Bürgermeister" ist ein derart unverschämtes Mirzunahetreten, dass ich gerührt aufjaule: "Achja, wir beide, Du und ich – also ich weniger..., damals in der Sandkiste, wer hätte je gedacht, dass Du eines Tages..."
Auch das zart väterliche "In guten Händen" gefällt mir sehr. Sogar sehr sehr.
Und vollkommen zauberhaft, ja geradezu zaubrisch irrlichternd, nein, irrisierend gar sind Selbstüberschätzungen** wie "Hamburg geht seinen Weg."

Dass es auch seriös und ohne jede Kuschligkeit um eine Wahlentscheidung geht, beweist sich mit einer pdf-Datei, mit der Ole und seine Parteifreunde uns das neue (und mir auch nicht ganz verständliche) Wahlrecht erklären. Der Titel platzt fast vor Glaubwürdigkeit und sieht fast offiziell aus:
Und drinnen zeigt uns die CDU dann, wie's funkioniert.
Nämlich so:
Gleichzeitig wird mir erklärt, was ich mit den unüberschaubar vielen Stimmen mache, die ich auf den rosa Zettel abgeben soll.
Auf dem rosa Stimmzettel
wählen Sie die Kandidaten
aus Ihrem Wahlkreis in die
Bürgerschaft.
Hier dürfen Sie 5 Kreuze machen.
Bei mehr als 5 Kreuzen wäre Ihre Wahl ungültig.
Am einfachsten: Machen Sie alle 5 Kreuze
bei der Gesamtliste CDU.
Gilt auch für die Briefwahl!
Aha. Also so:
Und so weiter:
Ach Ole. Alter Schlawiner. Du hast ja früher schon vor keinem Trick zurück geschreckt, um gute Noten zu kriegen. Werd' erwachsen.


*Auf der Site ist auch sonst jede Mnege brutalstmöglicher Wähleraufklärung zu sehen. Und Ole-TV.

**Da fällt mir übrigens der Jugendherbergsvater ein, der die Nachruhe einleitete mit den Worten "Und jetzt geht jeder in sein Bett." Und dann geht Sabine in sein Bett, und Martina geht in sein Bett, und Heidi, und Ronald...

Diana in Troja

Hat wer am Wochenende Wolfgang Petersens Ilias-Verflmung gesehen?

Angenehm fand ich, dass Sean Bean (Hektor) und später Brad Pitt (Achilles) relativ wortkarg und nicht allzu lange gestorben sind. Überflüssig, wenn auch bedingt dekorativ war Diane Krüger als Helena (so zu sagen Homers McGuffin*), der im Vorfeld der Filmpremiere eine große Hollywood-Karriere vorausgesagt wurde.
Umso schneller ist sie auch schon vergessen – kein Wunder, hat sie sich doch ausgerechnet ihre beiden sehr niedlichen Tüddelchen entfernen lassen...

(MacGuffin ist übrigens der von Alfred Hitchcock geprägte Begriff für mehr oder weniger beliebige Objekte oder Personen, die in einem Film nur dazu dienen, die Handlung auszulösen oder voranzutreiben ohne selbst von besonderem Interesse zu sein. Vor allem in Krimis und Thrillern ist der MacGuffin neben dem klassischen Whodunit ein verbreitetes Mittel, um Spannung über die gesamte Filmhandlung hinweg aufrechtzuerhalten.)

Thunderbolt Kid vs. Superhero

(Von Gastautor Monsieur Porneaux)

Vor knapp einem halben Jahr las ich die Autobiographie des amerikanischen Autors Bill Bryson, in welchem er seine Kindheit im Amerika der 5o’er Jahre beschrieb; es ist ein Abriss dieser Zeit nebst detailliert geschildertem Hintergrund der Kultur der USA in diesen Jahren.
Komisch erzählt, wie es Bryson in eigentlich all seinen Büchern macht.
Überdies erzählt er, wie er für sich die Rolle des "Thunderbolt Kids" erfand, in die er immer dann schlüpfte, wenn er in Situationen der kindlichen Ohnmacht geriet - man denkt sofort an "Calvin & Hobbes".
Eine der Hauptquellen seiner Komik ist dabei die phantasierte Omnipotenz des "Thunderbolt Kids", durch dessen Strahlenblick so mancher Erwachsene in ein still rauchendes Häufchen Asche verwandelt wird.


Auf den Namen "Thunderbolt Kid" verfiel Bryson übrigens, da er in zartem Alter von 8, 9 Jahren einen alten zerbeulten löchrigen Pullover mit aufgenähtem Blitz im Keller des elterlichen Hauses fand; den trug er immer, wenn er auf eine seiner "Thunderbolt-Kid"-Rachemissionen ging.
Einen Pullover dieses Zuschnitts kann man deshalb auch auf dem Cover des Buches auf einer Wäscheleine hängend sehen.

Das Buch ist seit Oktober letzten Jahres auf dem Markt (bislang auch noch nicht einmal als Paperback, sondern nur als Hardcover erhältlich) und so kann man sich die Überraschung ausmalen, die mich überkam, als ich heute in einer Buchhandlung ein Plakat des DIOGENES-Verlags sah, auf welchem dieses Motiv prangte - - - sooo schnell schon ist das Buch in deutscher Übersetzung zu bekommen?


Aber - wieso hatte man einen ganz anderen Namen über das Motiv gesetzt:
Anthony McCarten?
Der Text unter dem Photo (hier nicht zu sehen) sprach von einem Buch über einen Knaben, der sich als "Superhero" durch seine Jugend wurschtelte - es schien sich also um das selbe Buch zu handeln, welches ich gelesen hatte, aber … war der Pullover auf dem amerikanischen "Thunderbolt-Kid"-Cover nicht eigentlich GRÜN statt rot?
Und: Anthony McCarten, McCarten … ich war mir doch eigentlich sicher, dass das Buch, welches ich erst vor kurzem beendet hatte, vom von mir auch sonst gern gelesenen Bill Bryson war …

Vielleicht, so schoss es mir durch den Kopf, hatte man im Schweizer Verlag den Namen des Autors vergessen und einfach einen anderen eingesetzt …?

Oder hatte der Übersetzer in der Eile ganz aus Versehen vielleicht auch den Namen Brysons übersetzt - dann aber hatte jemand im Verlag seinen Irrtum bemerkt und diesen (vielleicht, weil er selbst kein Englisch konnte) über eine Übersetzungs-Website wieder zurückübersetzt, und es kam dort ein "Anthony McCarten" heraus (obgleich … nee, bei "Bill Bryson" käme da im besten Falle ein "Calculation mash zone") …??

Hmmmm - - - oder fand vielleicht einfach jemand dieses Motiv, welches er auf dem amerikanischen Bryson-Cover gesehen hatte (Bryson ist Bestsellerautor im englischsprachigen Raum, und seine Bücher sind auf dem dortigen Markt einfach nicht zu übersehen), so unwiderstehlich?


Naja, wie auch immer: dieses Buch soll ja auch nicht schlecht sein, wie ich den Kritiken entnahm.
Auch wenn es dabei eigentlich nicht um die (imaginierte) Fähigkeit, Blitze entsenden zu können, gehen soll; das ist schon recht seltsam …