Posts mit dem Label no fun werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label no fun werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Ich möchte bitte keine Sprachsteuerung


Ich habe vor eine paar Tagen bei meinen Mobilfunkprovider angerufen. Ich sollte nicht mehr die Eins oder die Rautetaste drücken, sondern laut und deutlich "Ja" sagen. Oder "Nein". War am Ende aber auch egal.
Von BMW läuft im Moment ein lustiger Werbespot, bei dem das Krümelmonster einfach nur Kekse haben will, aber die freundliche Stimme von "Connected Drive" bietet stattdessen jede Menge Varietäten an und die Route zu den Bäckereien, wo's die gibt.
Ich weiß nicht, ob der jetzt für oder gegen BMW wirbt.
Siri hab ich noch nicht ein einziges Mal nach irgendwas gefragt.


Und jetzt krieg ich Angst vor der neuen Kaffeemaschine im Büro...
Willkommen bei Connected Coffee. Was kann ich für Sie tun?
- Ääh, Kaffee...?
Sie möchten Kaffee. Möchten Sie Espresso, Capuccino, Latte Macchiato oder etwas anderes. Sprechen Sie bitte laut und deutlich.
- Also, äh, Kaffee.
Sie möchten Kaffee. Möchten Sie Espresso, Capuccino, Latte Macchiato oder etwas anderes. Sprechen Sie bitte laut und deutlich.
- Schwarzen Kaffee.
Ich habe Sie leider nicht genau verstanden. Wiederholen Sie Ihre Eingabe bitte laut und deutlich.
- Einfach schwarzen Kaffee. Bloß keinen Espresso!!
Sie möchten Espresso? Groß oder klein? Bestätigen Sie Ihre Eingabe mit Ja oder Nein.
- Nein!!! Kein Espresso.
Einen kleinen Espresso. Gern, einen Moment bitte.
(Fasziniert und auch ein bisschen angewidert gucke ich die Maschine an, bei der sich in den nächsten 30 Sekunden rein gar nichts tut, außer, dass sie etwa alle 2 Sekunden ein leise feucht tickendes Geräusch von sich gibt.)
Bitte platzieren Sie Ihre Espressotasse unterhalb der Ausgabetülle.
(Ich stell meine Tasse dahin, wo ich die Tülle vermute.)
Bitte platzieren Sie Ihre Espressotasse unterhalb der Ausgabetülle. 
(Ich schiebe sie ein Stück nach links.)
...
(Nach rechts. Wieder zurück.)
...
Danke. Beachten Sie bitte, dass Ihre Tasse mehr Platz bietet als für einen kleinen Espresso.
Möchten Sie gegebenfalls alternativ einen schwarzen Kaffee?
Erleichtert seufze ich auf:
- Das wär Klasse!!
Sie möchten Einen Latte Macchiato.
(Ich gebe auf. Latte soll ja auch ganz nett sein.)
Bitte treten Sie einen Schritt zurück, die Milch wird dampfend aufgeschäumt.
(Zischschschzisch, in der kleinen Küche wird die Sicht schlecht, als sich der Nebel verzogen hat, blinkt an der Maschine ein kleines rotes Lämpchen.)
Es tut mir leid, aber ich muss eben Milch ins System spielen. Bitte warten Sie einen Moment.
(Fröhliche Almmusik erklingt, Kuhglocken, Melkgeräusche)
Leider sind im Moment alle Melkplätze besetzt, ihr nächster persönlicher Senn ist in etwa 20 Minuten verfügbar...

Ich gehe genervt an den Kühlschrank und will mir einen Cola rausholen.
Eine freundliche Stimme spricht zu mir:
Bitte nennen Sie vor dem Öffnen Ihre persönliches Mitarbeiterkennwort...

Werde ich etwas alt?

Das will ich doch hoffen.

Irgendwann ist mal gut...

Wähernd ich dies schreibe, arbeitet unter meinem Fenster ein Mann. Er bedient eine große und laute Maschine, mit deren Hilfe er die Fassadendämmung des Hauses entfernt. Das ist nicht das erste Mal, dass das passiert. Kaum dass wir vor über 13 (!) Jahren hierher gezogen waren, zeigten sich schon erste feuchte Flecken an der Aussenfassade, die auch schimmlig aufblühten und vom Bauleiter mit den Worten begründet wurden, das Wasser suche sich nun mal seinen Weg. Und wir würden wohl falsch lüften. (Der Herr hieß übrigens – es soll genügen, wenn ich erzähle, dass ich seinen Namen seither nur mit Brechreiz hervorstoßen kann. Ich entschuldige mich im Voraus und für alle Fälle bei allen Winfried und den noch zahreicheren Schmidts.)

Nach kaum acht Jahren konnte auch der Bauherr nicht anders, als Herrn (Tschuldigung, würg...) zu entlassen und die Fassade zu erneuern. (Bei so ziemlich allen Häusern der Wohnanlage übrigens, deren Bauleiter Herr Sch...(Sorry, spei...) war.)
Und nun ist es wieder so weit. Die neue alte Fassade wird weggelärmt und eine neue neue kommt hin. Unseren Garten können wir nicht betreten, ihn nicht mal sehen. Stattdessen sehen wir ein Gerüst, das abgehängt ist mit strapazierfähiger, mäßig lichtdurchlässiger Folie.

Dreizehn Jahre Baustelle. Dagegen ist die Elphilharmonie schnell.

Aber man soll ja immer im Schlechten das Gute sehen.


Also hab ich mich gestern abend hingesetzt und jede Menge Kästchen gezeichnet.


Die hab ich heute früh dann auch noch bunt gemacht. Gut, ne?

In eigener Sache: Keine Lust auf lustig

"Thies ist sehr rege und strebsam, zuweilen stört sein vorlautes Verhalten."

Dieser sorgfältig formulierte Satz findet sich, von Hand geschrieben, in meinen Zeugnisheft der Grundschule, gleich im zweiten Schuljahr unter dem Punkt "Verhalten im Unterricht".
Ich kann mich, auch ohne nachzuschlagen, so gut an den Wortlaut erinnern, weil meine Eltern es sich fast bis zu meinem Abitur nicht nehmen ließen, diesen Satz in jedem nur denkbaren Zusammanhang zu zitieren.

Wobei sie im Laufe der Jahre immer weniger Recht hatten, zumindest, was seine Mitte angeht.
Die Strebsamkeit nahm auch pubertätsbedingt, kontinuierlich ab, die Vorlautstärke blieb und gewann ganz neue Qualitäten, weil ich rege und in Übung blieb.
Wer mir dumm kam, musste mit schnellen, schlauen Kontern rechnen.
Wer mir schlau kam, mit möglichweise immer noch einem Draufsatz.
Dass ich nur selten Einsindiefresse kassierte, war das nur dem Umstand zu verdanken, dass ich vergleichsweise klein und Brillenträger war – solche wurden nicht gehauen.

Jahrelang lief ich mit der Devise herum und verkündete sie ungefragt, dass ich eher auf einen guten Freund verzichten könnte als auf ein Bonmot.

(Es ist an sich nur konsequent, dass ich Werbetexter geworden bin. Da werde ich auch für mein vorlautes Verhalten bezahlt. Wäre ich jünger, wäre ich wahrscheinlich Comedian – wobei diese Spezies ja mit großer Strebsamkeit über Jahre immer die gleiche Rolle anzieht und kultiviert, seien das nun die Dick aus dem Asiviertel, der Mantaproll, der Berufsbalina oder Halloerstmal. Das wäre also auch nix. Genug abgeschwiffen.)

Will sagen, bei Gelegenheit bin ich auch heute noch frech und vorlaut.
Aber nicht bei jeder: Ich habe nämlich immer weniger Lust dazu, und spätestens bei Facebook verkneif ich mir vieles – obwohl doch die Kommentarfunktion danach schreit, hell und originell zu sein, dem blöden Post (und darüber dem Postenden) beiläufig und mit schramanter Schärfe eins beizupuhlen. Wenn's nur nicht so mühsam wäre, die dann folgenden Kommentare und Gefälltmirs abzuhaken und womöglich noch mal witzig zu sein.
Das mag daran liegen, dass da so viele Leute so witzig sind. Und noch mehr sich dafür halten. Dass es so viele Pöbler gibt. Und Aufgeregte, Engagierte, Katzenbildplatzierer, Spanienhunderetter und Überhauptallesteiler.
An Euch alle also die Bitte, mir nicht böse zu sein, wenn's manchmal nur zu einem "Gefällt mir" langt. Nehmt es nicht persönlich, wenn ich grad nicht originell bin.
Dann ist mir wohl grad nicht danach.

Mal ehrlich, geht's Euch anders?






Nein. Es ist nichts Ernstes. Bloss nicht.

Es weiß ja jeder, dass Ärzte die fiesesten Witze über Krankheiten, Kranke und Kunstfehler machen. So wie Lehrer wahrscheinlich die sarkastischsten Schulscherze und, na ja, Atommanager die zynischsten Vorschläge zur Entsorgung alter Kernreaktoren.
Werbetexter wiederum sind die größten von all diesen lustigen Vögeln: Sie schreiben ja bekanntermaßen über alles lobend, was ihnen als Auftrag so reinkommt. Ob das nun Blumen, Benzin oder Geldanlagen sind, Schokoriegel, Parfüms oder, wie in meinem aktuellen, Fall Dekorationen für Trauerfeiern. Und sie machen sich – wie es bei Regieanweisungen gern heisst "bei sich" – lustig. So viel vorweg.

Momentan schreibe ich, wie gesagt, an Texten für eine Firma, die Dekorationen für Trauerfeiern liefert. Im Gespräch mit dem Kunden wurde natürlich schnell – und wenig überraschend – klar, dass eine Bestattung für den Bestatter eine recht nüchterne Angelegenheit ist und sein muss: Sonst wird er ja verrückt. (Für mich ist es ebenfalls ganz hilfreich, bei noch den sentimentalsten Texten nüchtern zu bleiben. 'S ist halt keine Literatur, sondern Zwecklyrik, was ich da mache.) Unter anderem habe ich jetzt z. B. gelernt, dass es sogar Messen für Bestatter gibt, die aber eben in Kongresszentren und nicht in Pfarrkirchen veranstaltet werden. Ich fand das Zusammengehen von profanem Geschäft und tiefstem Gefühl so irritierend wie interessant. Eher neugierhalber und halb zum Scherz habe ich dann zuhaus auch mal nach dem Wort "Sargkatalog" gegoogelt.

Und ja: auch sowas gibt es, vereinzelt auch zum Download. Die Gelegenheit ließ ich mir natürlich nicht entgehen und erwischte gleich den Katalog, der von allen am fiesesten fotografiert wurde.
Vor zwei braunen Türen mit einer merkwürdigen Säule dazwischen stehen von Seite zu Seite wechselnde Behältnisse mit Preisangaben und z.T. Namen ("Le Grand Bleu" war so einer.) Das von hinten kommende Sonnenlicht wandert auf dem Fussboden hin und her und die Kamera wird hin und wieder mal ein paar Zentimeter verrückt.

Ich hab die Bildfolge dann gleich verfilmt. Unter dem Titel "Serviervorschlag".

"Serviervorschlag"
(Animationsfilm, 19 sec, D 2014)


Und ich hab gelacht.



Nur bei der letzten Seite nicht. Da steht dann nämlich der "Kindersarg Leonhard, ab 705 Euro" und sieht aus wie frisch aus dem Kinderzimmer umgezogen.


Und ein Teddy guckt zu. Fand ich plötzlich nicht mehr lustig. Wollt ich mich nicht mal mehr über das Design auslassen. Bin ich lieber still.

Einige unordentliche Gedanken...

(...entstanden aus Anlass einer Reihe von Aufräumungs- und Wiederaufbau-Arbeiten. )

Meine Damen und Herren, herznich winnkommen zur 1. Ziehung der Nottozahnen in diesem Jahr. Der Aufsichtsbeamte hat sich von der Vollzähnigkeit und dem ordnungsgemäßen Sitz anner 32 Zähne überzeugt. Mit etwas Gnück...
(...) 
Und der erste Zahn ist:
(...)
Unten rechts Sechs.
(...)
Zusatzzahn:
(...)
Kostet.

Wenn die Biber nicht ständig Bäume zernagten, wüchsen ihre Schneidezähne lang und länger. Ich darf jetzt mit rechts eine Zeitlang nicht kauen. Da bin ich aber mal neugierig.



Möchten Sie ein bisschen Musik?
Gerne.
Mit den Zähnen klappern ist wie Musik.


 "Das Übel an der Wurzel packen." Hm. Mussassein?


Wurzelspitzenresektion: Klingt ein bisschen nach Medizin, aber auch nach einem Fachbegriff für Köche und Gourmets. Ganz feine Möhren. Dazu gibt's dann Kalbsspitzen.


Wobei, eine SuperSpitzenResektion war das ja grad nicht vor zwei Jahren, Herr Kieferchirurg, sonst säße ich nicht schon wieder hier. Und ist ein Waldarbeiter eigentlich auch auch eine Art Kieferchirurg, haha? Aua. 


Mehr Musik? "Über sieben Brücken musst Du gehn."


Entzündung? Na, das kann ja Eiter werden.


Wenn man so eine Behandlung mal konsequent – modisch, ästhetisch wie praktisch – zu Ende denkt, sollte man sich eigentlich z.B. jeden zweiten Zahn entfernen lassen.
  • Modisch: Das ergibt beim Lächeln ein krasses Karomuster oder Streifenmuster.
  • Ästhetisch: Schlus mit der Stocherei und dem Gepuhle hinter vorgehaltener Hand im Restaurant.
  • Praktisch: Man spart sich Zwischenraumbürste und Zahnseide.
Geht auch Klaviertastenmuster?


Das Glas ansetzen, trinken wollen, aber das Gefühl haben, es säße gar nicht an der Lippe. Lippe? Lippe!? Wo ist meine Lippe!? (Ahja, da ist sie ja, das Ding, was da so blutet.)


"Übrigens lassen sich Orthopäden nie am Knie operieren, und Zahnärzte leben prima mit Lücken."
erzählt ein Zahnarzt.


Zahnweh goes Zahnfee.


Das war's für heute, ich hoffe, es hat nicht allzusehr wehgetan. Auf jeden Fall wird's besser, wahrscheinlich. Bis zum nächsten Gewinnausspülung und denken Sie daran, alle Angaben sind wie immer ohne Gewähr. 






Haben wir zu viele Dimensionen?*

Um das mal klarzustellen:
Jeder, aber auch wirklich jeder Film, bei dem ich sich Bewegendes im Kino oder auf dem Bildschirm angucke, ist mindestens dreidimensional. Zu der Fläche, auf der sich das alles abspielt, kommt nämlich die Dimension Zeit, ohne die der Film, nun ja, nicht wirklich vorankäme. Selbst eine noch so dramatische Szene aus (beispielsweise) "Die Hard" wäre eher fad.
Hier der Beweis.


So. und nun gucken wir mal, was passiert, wenn die Dimension Zeit (im Film, wohlgemerkt) weggelassen wird und lassen fünf Minuten (in der von uns vermuteten Wirklichkeit natürlich) vergehen. Und?


Nix und. Womit speziell dieser Film wohl einen neuen deutschen Titel bräuchte:
"Stirb seeeeeeeeeehr langsam bzw. ebendochnicht"

Zeit macht also durchaus Sinn. Und so verdient jedes Bewegtbild um an den Anfang zurückzugehen, jede Menge Marketinggeschwurbel: Wow! In 3D!

Seit ein paar Jahren aber gibt es im Kino jede Menge Filme, die von 3D sprechen, mit der dritten Dimension aber den Raum meinen, also die Illusion, das eigentlich auf eine flache Leinwand projizierte Geschehen gewönnen nun an räumlicher Tiefe.

Gut, stimmt. Tut es. Aber.
Am Wochenende war ich nämlich mit meinem Sohn in ICE AGE 4. Und sieh da: So was von räumlich. Da reckte sich mir der riesige Rüssel eines Piratenschweins entgegen. Da fiel ein Faultier so was von tief in einen dermaßen gähnenden Abgrund. Da stand ganz vorn ein Mammut und plauderte, während ganz weit hintenweg Felswände einstürzten, und Schwerter, Eisblöcke, Haselnüsse wurden uns stets und ständig in Zeitlupe um die Ohren gehauen, dass mich schwindelte.

Ganz vorn beim Blödsein: Scrat
Das Sonstige, also die Handlung, nun ja, die war eigentlich wurscht. In jeder Szene war spürbar, wie sich die Drehbuchautoren irgendwelchen Kram aus dem Dschungelbuch, 2012, Piraten der Karibik und Otto Waalkes’ Bühnenrepertoire zusammengeklaut hatten, um sie halbwegs irgendwie um die drei- (also eigentlich vier-)dimensionalen Sensationen herumzumontieren. Kurz: Konstruierte Bilder führen zu einer konstruierten Handlung. Da bewegt sich etwas ganz entschieden, nur mich bewegt es nicht. Womit ich die raumgreifende Kurve zum Titel dieses Beitrag genommen habe.

Wird alles immer flacher, je mehr Dimensionen wir kriegen?
Ich empfinde das so. Und so geht es mir in letzter Zeit oft – leider, leider nicht nur im Kino.


*Die Überschrift zitiert übrigens F.W. Bernstein, einen der größten deutschen Lyriker und Zeichner. 

Eingebranntes Bild

Ich habe vor einigen Tagen einen Alptraum gehabt. Er begann im naturwissenschaftlichen Trakt des Gymnasiums, in das ich früher ging. Ich schaute gerade aus dem Fenster, als...

© 2012 Thies Thiessen

...der Traum ging dann mit viel Verzweiflung weiter, wobei ich nur Beobachter war und dennoch schließlich schweißnass erwachte. 

Ich musste ihn zeichnen, um ihn loszuwerden.
Das eigentlich Bemerkenswerte an dem Traum scheint mir, dass ich glaube, solcherlei Träume gibt es seit dem Herbst 2001 bei mehr Menschen als zuvor.

Auch falsch

Underbooked und overmotivated, wie ich als Frelancer nun mal stets bin, habe ich mich natürlich nicht nur bei Facebook und Xing angemeldet, sondern auch bei diversen spezialisierteren Portalen, über die ich mir Aufträge erhoffe. Tatsächlich hat es genau einmal (bei Xing) hingehauen. Der Job brachte damals etwa 1.000 Euro und das Ganze ist sieben Jahre her.
Jetzt habe ich Twago.de entdeckt, und, sieh da: schon wenige Tage, nachdem ich mich dort angemeldet habe, gab's auch eine motivierende Mail.


Super. Da war wohl wer ein bisschen verpeilt. Ich bin und heiße doch ganz anders.


Ist ja Auch egal, die Aufträge waren zu einem großen Teil schlichtweg unseriös, spätestens, was die Preisvorstellungen anging. Im Ernst: 100 Euro für das Design einer Website? Oder wenn's noch weniger sein darf: Unter hundert Euro für fünf Texte mit je etwa 500 Wörtern*, nein, sogar Worten? Hier die Beschreibung:
Liebe Texterin, lieber Texter,
wir benötigen laufend deutsch-sprachige Artikel zu den Themen Gesundheit, Beauty, Wellness, Lifestyle.
Die Artikel müssen einwandfrei, einfach zu lesen und interessant sein. Die Länge variiert von 400 bis zu 600 Worten. Titel der einzelnen Artikel sowie einzubauende Keywords werden von uns vorgegeben.
WICHTIG: Die Texte müssen exklusiv für uns geschrieben werden – bitte keine Plagiate. Die Zahlung erfolgt sobald die kompletten Texte von uns geprüft (Copyscape) und akzeptiert wurden. Mit der Bezahlung gehen die alleinigen Nutzungsrechte auf uns über.
Wir suchen SEO-erfahrene AutorInnen, die jeweils 10 Artikel übernehmen wollen. Bieten Sie daher bitte ein Paket von  5 Texten an. Wenn uns Ihre Texte überzeugen, werden wir gerne längerfristig mit Ihnen zusammenarbeiten.
Bitte senden Sie uns einen von Ihnen verfassten Beispielartikel zu einem der angeführten Themen. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.
Nee, das wird nichts. Findet Alexander auch. 


*Das entspräche zusammen etwa der achtfachen Textmenge dieses Posts. Plötzich verstehe ich Guttenberg.  

Es kommt eben doch auf die Größe an.

Vor Jahren war ich bei einem Meeting in einer Werbeagentur dabei, in dessen Verlauf auch eine Anzeigengestaltung für ein Tiefkühlfertiggericht besprochen wurde. Das Layout sah schön aus und kam auch bestens beim Kunden an, bis auf ein, zwei Kleinigkeiten, die er bereitwillig näher erläuterte:
Also, das Logo, das muss größer. Und die Food-Enjoyment-Scene* muss prominenter. Das "Neu!" ist zu klein, das sieht ja keiner. Der Packshot geht auch ein bisschen unter, ne? Und ich bin nicht sicher, ob jeder den Fließtext in der kleinen Schriftgröße überhaupt wahrnimmt. Aber sonst. Su! Per!
Das Ergebnis war eine Anzeige, in der alles groß war und kein Quadratmillimeter mehr unbedruckt geblieben. Sie erschien im Übrigen einmal, dann wechselte das Produkt Management und kurz darauf die Strategie der Marke.

So lange her, so anekdotisch. Aber jetzt ist gar Grusliges geschehen: Forscher haben nämlich, wie Spiegel Online hier mitteilt, herausgefunden,...
...dass gedruckte Wörter mit steigender Schriftgröße eine höhere Aufmerksamkeit erzielen. Dabei machte es keinen Unterschied, ob die emotionalen Begriffe positiv oder negativ waren.
Su. Per.
Dann wollen wir uns mal jetzt alle gemeinsam vor der Reklame der Zukunft fürchten, deren schlimmste Protagonisten auch schon vor Jahren wussten, dass man nur alles groß machen muss. Dann kommt’s auch groß raus. Bzw. hoch.


*Doch, Food Enjoyment-Scene, so hieß das, und gemeint war das unsägliche Foto, bei dem eine Frau einen Löffel voller irgendwas genießerisch in ihrem Mund verschwinden ließ.

Ultimate Horror: The Bulb

Bulb.

Das ist das matte Geräusch, das entsteht und gleich wieder weg ist, wenn man einen Stein in einen Sumpf wirft. Der versinkt da nämlich ohne noch die kleinste Welle.
Und mit Bulb fassen wir bei uns zuhaus das merkwürdige Phänomen zusammen, wenn man etwas zu jemandem sagt, und das verklingt dann vollkommen echolos.
Kennen Sie?
Falls nicht: ich versuch’s mal zu beschreiben: Eine Nachbarin von uns hat einen Hund, einen kleinen, dauerkläffenden Pinscherrüden, der stets an der Leine gehalten wird. Diese Leine ist wiederum gerade lang genug ist, dass der Köter hin und wieder bei uns auf die Fußmatte pissen kann. Schließlich haben wir auch einen Rüden, da muss das sein.
Ich spreche diese Nachbarin an, ob sie bzw. der Hund das nicht lassen könne. Sie guckt. Und guckt weg.

Bulb.

Anderes Beispiel. Ein möglicher Kunde fragt bei facebook ins Blaue, wer wohl in der Lage wäre, in der nächsten Woche ein paar Tage Texte für z.B. eine Website zu entwickeln. Er nennt eine E-Mail-Adresse, unter der man ihn anschreiben soll. Ich bin in der Lage. Ich habe Zeit. Ich schreibe eine Mail.
(Natürlich weiß ich, dass auch andere und wahrscheinlich ein ganze Menge Leute eine ähnliche Mail schreiben.) Doch so sehr ich mich bemühe, es zu verstehen: ich verstehe es nicht und wieder nicht, dass da nicht mal eine – meinetwegen auch automatisierte – Absagemail zurückkommt.

Bulb.

Ich kriege einen Anruf, in dem ein Freund mir sagt, er hätte meinen Namen an eine befreundete Agentur gegeben, die bräuchten jemanden wie mich, ich solle mich doch mal an Denundden (Name geändert) wenden. Und er gibt mir die Telefonnummer und ich rufe an. Und ich krieg sogar einen Anrufbeantworter an den Apparat: Eine Frauenstimme sagt: Zur Zeit ist niemand erreichbar, aber Sie können Ihre Nachricht, Ihren Namen und Ihre Rufnummer hinterlassen. Ich hinterlasse. Und ich sage, ich würd’s auch noch mal versuchen. Ich versuche. Und versuche. Ich kriege über den Empfang auch seine E-Mail-Adresse und schicke ihm eine nette Mail, in der ich mich auf den Freund beziehe und dass ich meine Mappe mitgeschickt hätte und dass ich mich über einen Rückruf freuen würde.

Bulb.

Es gibt so Tage, da häuft sich das.
Und dann könnt ich darüber kotzen: Bulb.

Aber danach geh ich wieder frisch ans Werk: ich werd' jetzt mal mein Telefon hypnotisieren.

Liebe GEMA, ich schreibe diesen Post ganz langsam, weil Du ja auch nicht so schnell lesen kannst.

Ich will ja gerne noch verstehen, dass Du grundsätzlich die Rechte z.B. von Musikern schützen willst.
Das ist lieb. Und weil Du nicht mehr die Jüngste bist, brauchst Du natürlich auch eine gewisse Zeit, um überhaupt herauszufinden, dass es da Sachen wie das "Internet" und dort Seiten wie z.B. "Juutuub" (was das wohl heißen soll, gell?) gibt, auf denen man sich z.B. Popvideos oder Ausschnitte von Konzerten angucken kann. (Wahrscheinlich hast Du das auf einem dieer neumodischen Fernseher mit Schreibmaschinentastatur entdeckt – so einem, wie ihn Deine Enkelkinder so gern benutzen, die Dich nie besuchen.)


Und jetzt bist Du empört, dass da Auftritte laufen, für die keiner bezahlt. Wo kommen wir denn da hin, denktst du Dir und vergisst vor lauter Herzkasper und Alzheimer auch gleich wieder, dass manche Musiker ihre Filme sogar selbst im Internet und auf Youtube zeigen möchten. Da verbietest Du's lieber gleich ganz. An Deiner Stelle würde ich diese Musiker sofort verklagen. Auf Schadenersatz. Und wenn Du den Prozess gewonnen hast, kriegt der Musiker die Tantieme, die ihm zusteht, abzüglich aller Anwaltskosten natürlich, abzüglich auch der Kosten für Deinen Pflegedienst.
Wär doch ne Geschäftside, oder?
Ach?
Genauso machst Du's?
Das ist brav.

Und jetzt gema wieder in den Gemeinschaftsraum und guck mit denn anderen Hansi Hinterseer.
Und fall nicht mit Deinem Rollator.


Comtech? Geh wech!

Vor zehn Tagen bummelten wir ein wenig durchs Internet, auf der Suche nach einer neuen elektrischen Zahnbürste. Uns schwebte da ein ganz bestimmtes, vom Zahnarzt unseres Vertrauens empfohlenes Modell vor. Als wir es gefunden hatten, guckten wir natürlich auf den Preis. Das Gerät samt Zubehör kostete, je nach Shop zwischen ca. 120 und 180 Euro.
Ist es verständlich, dass wir uns für den günstigsten Anbieter entschieden?
Nun ja. Im Nachhinein wohl eher nicht.

Denn folgendes passierte, bzw. passierte nicht.
Gleich nachdem wir bestellt und online bezahlt hatten, kriegten wir eine Mail:
Guten Tag, Thies Thiessen!
Sie haben eine Zahlung über € XXX,XX EUR an Comtech GmbH (shop@comtech.de) gesendet. Es kann einige Minuten dauern, bis die Transaktion in Ihrem Konto angezeigt wird.
So weit, so gut. Und noch eine:
Herzlichen Dank für Ihre Bestellung im Online-Shop der Comtech GmbH.
Ihre Bestellung ist soeben bei uns technisch einwandfrei eingegangen.
Bestell-Nr.: 842964
Bestelldatum: 18.10.2011 um 14:05
Auch okay. Alles wie gewohnt.
Kaum drei Tage später allerdings bekamen wir von Comtech eine Nachricht, die uns hätte warenn müssen. Im Anschluss an "eine Übersicht über die Positionen Ihrer Bestellung" hieß es nämlich:
Es kann vorkommen, dass der Liefertermin von manchen Artikeln sich von Woche zu Woche verschiebt, oder dass kein konkreter Liefertermin vorliegt. Wir sind hier auf die Informationen des Herstellers angewiesen und können die Lieferung nicht beschleunigen. Sollten Sie Ihre Bestellung ändern wollen, dann schreiben Sie uns eine kurze Nachricht an shop@comtech.de und geben Sie bitte die Bestell- und die Auftragsnummer an.
Ich Naivchen dachte immer noch, oooch, das klappt schon.

Wieder vier Tage später fragte ich mich, ob ich nicht doch langsam mal Zähne putzen sollte ( – nein, war nur Spaß!) Genau genommen fragte ich bei Comtech nach und bezog mich auf die vorherige Mail:
Danke für untenstehende Nachricht: Was heißt das denn jetzt konkret:
WANN kommt unsere Ware – bezahlt ist sie ja bereits geraume Zeit.
???
Kaum zehn Minuten später antwortete mir ein Kevin Keller:
Sehr geehrter Herr Thiessen,
leider ist die Liefersituation der bestellten elektronischen Zahnbürste aktuell ungewiss. Wir hoffen, dass die Ware im Laufe der nächsten Woche wieder bei uns eingeht.
Mit freundlichen Grüßen aus Aspach,
Kevin Keller
Kundenservice Team
Aha. Aha? 
Hallo, Herr Keller:
eine "aktuell ungewisse" Liefersituation ist eine ebenso aktuell unbefriedigende Antwort.
Dann brauchen wir die Zahnbürste nicht: Entweder wir bekommen noch heute eine klare Lieferzusage incl. zeitnahem verbindlichem Termin oder wir treten vom Kauf zurück.
Weil ich keine Antwort bekam, dachte ich mir: "Ruf doch mal an."
Also rief ich doch mal an, beim Comtech Infocenter:
+49 (0)1805 266 832 (0,14 €/Min. aus dem deutschen Festnetz,
Mobilfunk aus Deutschland max. 0,42 €/Min.)

Ich hatte gleich eine nette Mitarbeiterin am Apparat, die mir auf Nachfragen erklärte, ein Lieferant sei abgesprungen, man hätte aber inzwischen einen anderen Lieferanten gefunden, der zu den gleichen Konditionen liefern könne und zwar – versprochen! – bis Mitte nächster Woche.
So weit. So wieder gut.
Etwas später wieder eine Mail von Comtech:
Sehr geehrter Herr Thiessen,
die Bestellung wurde wunschgemäß storniert. Der Kaufbetrag wird auf Ihr PayPal Konto erstattet. Es tut uns leid, dass der bestellte Artikel aktuell nicht lieferbar war.
Mit freundlichen Grüßen aus Aspach,
Kevin Keller
Kundenservice Team
Da habe ich gleich noch mal angerufen und wieder bestätigte die gleiche Kollegin von Herrn Keller, das Gerät sei verfügbar und sie werde sich um meine Bestellung kümmern.
Sicherheitshalber schrieb ich Herrn Keller noch mal an:
Ich habe inzwischen zwei mal mit einer Ihrer Kolleginnen telefoniert:
1. hat sie mir bestätigt, dass die Bestellung Mittwoch nächster Woche bei uns ist.
2. war sie über Ihr Canceln der Bestellung ebenso irritiert wie ich.
?????
Kaum 24 Stunden später kriegte ich die bisher letzte Mail:
Guten Tag, Thies Thiessen!
Comtech GmbH hat Ihnen soeben eine Rückzahlung gesendet.
Comtech GmbH hat Ihnen soeben eine vollständige Rückzahlung von XXX,XX EUR für Ihren Einkauf gesendet. Wenn Sie Fragen zu dieser Rückzahlung haben, wenden Sie sich bitte an Comtech GmbH. Der Rückzahlungsbetrag wird direkt Ihrem Konto gutgeschrieben.
Weil's so doof war, rief ich nochmal an und mochte es nicht glauben.
Eine weitere Kollegin von Herrn Keller sagte mir nun, da müsste ich wohl nochmal auf der Website bestellen, anders ginge das nun mal nicht. Ich fragte, ob ich ihren Vorgesetzten sprechen könne.
Sie sagte, immer wollten alle ihren Vorgesetzten sprechen, aber sie könne da gar nichts machen, ich müsse nochmal online bei Comtech bestellen, nochmal bezahlen... Ich blieb stur und fand, der Fehler läge schließlich bei Comtech und ich sähe nicht ein, dass ich und nicht Comtech...  Sie blieb stur und sagte, das wäre ja nun mal so. Ich müsste also noch mal. Ich mochte aber nicht. Stattdessen drohte ich ihr, allmählich wütend, ich würde das veröffentlichen. Und sie sagte, das könne ich gerne tun.
Was hiermit geschehen ist.

Fragt sich noch irgendwer, warum Amazon immer größer wird?



(Update: Soeben hat Amazon geliefert: für 10 Euro mehr und innerhalb von 24 Stunden.)


Zum Tod von Loriot

Zu besseren Interpretation dieses Kurzfilms erlaube man mir im Anschluss, weiter unten in diesem Post, ein paar Anmerkungen*.

*Anmerkungen: Der alte Mann symbolisiert möglicherweise "das Publikum" im Allgemeinen, spezieller auch "der Fernsehzuschauer", Exegeten meines Gesamtwerks dürften vermuten, dass diese Figur auch Züge von mir trägt, was ich offen lassen möchte.
Der andere wankt, kippt, aber steht immer wieder auf. Soll heißen: Loriot mag sterben und begraben werden, (wahrscheinlich in der am Schluss sichtbaren Haltung,) sein jedoch Witz lebt immerfort.

(Und nur nebenbei bemerkt, seid Ihr alle neidisch auf dieses mein Stehaufmännchen.)

Shake it, baby!

Hat jemand den neuen Spot für den BÄRENMARKE SCHÜTTELSHAKE noch nicht gesehen?
Ich meine den, wo eine Band mit SCHÜTTELSHAKES statt Schlagzeugstick, SCHÜTTELSHAKE statt Bottleneck und SCHÜTTELSHAKE statt Mikrofon "Musik" macht?
Den, wo der Sänger (er heißt angeblich Jan Herz) dann auch noch mit deutschem Akzent VIEL OLLREIT fordert?
Und wo schließlich eine Art Moderator (so ein Olli Geissen für Arme bzw. für NOCH Ärmere) dazu einlädt, sich den Titel und zwei weitere auf Kosten von BÄRENMARKE SCHÜTTELSHAKE runterzuho runterzuladen?
Wenn Ihr ihn noch nicht gesehen habt, dann guckt Euch JETZT den neuen Spot für BÄRENMARKE SCHÜTTELSHAKE an. Hier. Und sagt mir, wie's Euch dabei geht.

Mich hat's geschüttelt bei der Vorstellung, wie die zuständigen Produkmanager im Agenturmeeting saßen und fanden, da müsste die Marke noch mehr penetriert werden – woraufhin der CD vorschlug, einfach alle Instrumente gegen Packungen auszutauschen...Und dann haben alle gejubelt.

Zur Erholung hab ich mir dann einen alten – und im Vergleich deutlich frischeren – Spot für den BÄRENMARKE SCHÜTTELSHAKE gegönnt.
So, jetzt ist besser.

Wenn Marketinglern die Worte fehlen.

Frische Vollmilch, traditionell hergestellt.
Also wie üblich mit bloßen Händen aus Kühen rausmassiert*, oder wie sonst?
Und auf welche widerwärtige Weise wurde dann die Längerfrische fabriziert, von der man sich mit diesem Attribut ja absetzen will? Gegen die Euter treten? Kälbermägen auspumpen?
Ich frag ja bloss.



*Von den Stadtkindern weiß das ja kaum eins, wie's geht. Die fragen sich wahrscheinlich auch bei jedem Hühnerei, wie man die braune Schokoschicht abgekriegt hat und wieso das Gelbe nicht aus Plastik ist. Aber das nur nebenbei.

Meine kleine Geschichte der Rockmusik (Folge 7)

Es kommt offenbar schon nicht mehr drauf an. In Zeiten, wo Lady Gaga von Newsweek neben Frau Merkel zur einflussreichsten Frau ernannt werden kann (und ich nicht weiß, welche Wahl lachhafter ist, ausser vieleicht der zum Bundespräsidenten), in Zeiten auch, wo Ron Wood endlich und auch wirklich überhaupt auch nicht mehr schafft, in Würde zu altern und wo Paul McCartney Frau Obama mit "Michelle ma belle" ansingt... – in solchen Zeiten fand dann auch irgendwer mit Einfluss den – wie ich hoffte, einmaligen – Auftritt unserer Kapelle Heavy Current* gut genug, um "Zugabe" anzuordnen: Wir spielen wir am 14. August 2010 erneut im Jugendheim Marne, und diesmal übe ich sogar mit.
Steht denn auch prompt in einer Dithmarscher Zeitung, mit Foto und den üblichen Ungenauigkeiten.
Denn keiner von uns ist schon bei Mitte 50 angelangt, und die Behauptung, dass CCR, Pink Floyd oder gar Status Quo "immer noch unsere Lieblingsmusik ist," geht zwar flüssig runter, aber ein wenig haben wir uns denn doch verändert, ja sogar entwickelt, – nicht nur äusserlich, wie im Übrigen das Foto erschreckend deutlich zeigt.


Letzte Warnung also. Wenn Ihr denn am 14. 8. auch dabei zu sein plant, wisset denn: Wer das hören will, muss fühlen.

*Es gibt da übrigens seit 1999 ein Goth-Electro-Dingens-Kram-Projekt in Bielefeld, das sich ebenfalls "Heavy Current" nennt. Wir werden den Namen dennoch weiter verwenden: Dass wir 30 Jahre weg waren, heißt gar nichts. Und davon abgesehen: Gibt es denn überhaupt Bielefeld?

Freitagstexterpokalverleihung

Tja.
Ich war mir darüber klar, dass das etwas doofe  hoch künstlerische Motiv "Mann mit Rettich in Nase" eine ganze Reihe durchaus naheliegender Schnupfen-Allergie-etc.-Texte hervorrufen würde.
Ich hab es auch befürchtet, dennoch wurde es eben dieses Bild, weil ich kein anderes geeignetes hatte, bzw. das einzig andere erst fand, als der Rettichnasenmann schon online war. Da war's zu spät. 

Tja.
So kam denn, was kommen musste: la-mamma machte gleich zwei Vorschläge (1 mit Niesen und 1 mit Tröpfcheninfektion). Scharmant, gnä Frau, und Gruss nach Österreich, aber Ihren privaten Zusatzkommentar zur blogger-Wortbestätigung fand ich am erheiterndsten und (fast) preiswürdig:
also bumshme zur wortbestätigung hätt ich glatt auch nehmen können
Broca-Areal arbeitete wortreicher (und das ebenfalls gleich 2mal) in die gleiche Richtung, über die Idee zu der ZDF-Doku "Hitlers Hustentropfen" musste ich wenigstens grinsen. Einen ehrenvollen vierten Platz dafür.

Pantoffelpunk machte es sich leicht. 
"Haatschi!"
Die lapidare Kürze hat mir gut gefallen. Dennoch reicht es leider nur für Platz 3.
Platz 2 hätte es für Christians schön themenfremden Text gegeben: 
Gegenstand auf den Boden legen, am äußersten Ende der Zündschnur anzünden, und sich rasch entfernen.
Aber, lieber Christian, erstens sind wir im selben Blog und zweitens habe ich gemerkt, dass du deinen Text irgendwo abgeschrieben hast, deshalb bist du raus. Sorry, so geht's nun mal nicht. (Kartoffelpunk, bitte vorrücken auf zwei.)
Laut lachen musste ich, trotz schon wieder "Nase", bei hubbie:
Koksi im Nirwana
"Koksi", das ist so niiiiedlich. Da seh ich so eine Art total knuddligen Drogenabhängigen vor meinem geistigen Auge, kaum sechs Jahre alt gross, wie das Sams, mit Piepsstimme. Danke, danke, danke, hubbie. Dafür gibt's den Cup. Bitte schön:

Tja. Und jetzt Du.

Freitagstexter am Donnerstag.

Der "Spiegel" der nächsten Woche liegt wahrscheinlich schon an den Kiosken, da will auch ich nicht hintanstehen – zumal ja morgen ohnehin kein Spaß sein darf: selbst in unseren geistfernen Zeiten finden am Karfreitag weniger Tanzvergnügen statt als an normalen Freitagabenden, von den meist knieend auf harten Kirchenbänken verbrachten Karfreitagen meiner Jugendzeit mal ganz zu schweigen...

Deshalb schon heut' ein schönes Bild,
das es zu betexten gilt.


Ich freue mich auf und über alle, was Euch, liebe Leserinnen und Leser, dazu einfällt. Bis nächste Woche.

Und frohe Ostern allerseits.

Pfeifen im Wald

Auch schon gehört, dass Saab in die Insolvenz geht? Das ist natürlich Quatsch. Wer sich ernsthaft informieren will, geht auf die Saab Website und erfährt:

Das Ganze ist einfach eine Reorganisation. Also wozu die Aufregung?

Bei Opel hingegen sieht's nicht so gut aus. Da findet man zwar nicht mal eine Pressemitteilung zur augenscheinlich angeblichen Krise, aber mit ein bißchen Suchen ist da doch noch was:

Das klingt nicht gut. Gar nicht gut.

Und General Motors USA? Keine Pressemitteilung, dafür viele dicke Autos im Angebot. Also auch alles halb so wild. Das Unternehmen stellt sogar noch ein.

Wahrscheinlich den Betrieb.

Sagen Sie jetzt nichts.


Die Frau ist ganz entscheidend dafür mitverantwortlich, dass Arbeitskollegen oder Kneipenbekanntschaften, ja, dass sogar als völlig humorfrei einzuschätzende Zeitgenossen aus harmlos heiterem Himmel beginnen, sich gegenseitig Halbsätze aus Loriot-Sketchen zuzuwerfen. Dann wird gelacht und so weiter gemacht. Stundenlang manchmal. Es ist ganz fürchterlich.
Und jetzt ist sie tot. Altho thowath...