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In eigener Sache: Die Glocke ist da.

Loch in Erde, Bronze rin, Glocke fertig, bim bim bim. (Wenn's mal so einfach wäre...)
Genauer: Meine Erzählung "Die Glocke: Das alte Lied" ist endlich als eBook erhältlich.
Zu verdanken ist das Zoë Beck und Jan Karsten vom Verlag Culturbooks. Die mögen den Text.
Und nun hoffe ich, dass er viele Leser findet, die ihn ebenfalls mögen.
Bestellen kann man ihn (z.B.) hier.

So sieht's aus. Damit dürfte ich
einer von Deutschlands ältesten Jungautoren sein.



Wie nennt man eigentlich das Gegenteil von Euphemismus?

(Vorweg für alle, die mit diesem Wort doch etwas fremdeln: Ein Euphemismus ist ein schönfärbendes Wort, ein Begriff, der Schlimmes oder Häßliches harmlos und freundlich klingen lässt oder lassen soll. Ein "Entsorgungspark" z.B. kann eine Anlage zur "Verwertung" von "Wertstoffen" sein, zu deusch: eine Fabrik zur Verbrennung von Plastikmüll oder zum Verbuddeln von Castoren. 
Unsere Sprache ist voll von solchen Euphemismen. "Casting-Show" ist das schönere Wort für "Öffentliche Demütigung", "Gefahrengebiet" wurde jüngst zum Zweitnamen für die merkwürdige Vermischung von Exekutive und Legislative, und schon seit Längerem kann die "geordnete Insolvenz" (also: die absehbare Pleite) einen Mitarbeiter unter die Betreuung der "Arbeitsagentur" zwingen und wer das mal erlebt hat, kriegt, im Wortsinn, einen völlig neuen Begriff vom Begriff "Kunde."

So weit, so ungut, ich will das hier nicht vertiefen. Ganz im Gegenteil.)

Mir geht es eben um das:
Es gibt da eine seit Jahrzehnten erfolgreiche und kreative Werbegentur, die vertritt – von der ersten Minute ihres Bestehens an – die folgende Philosophie* Die Agentur verkündet, dass Marketing-Kommunikation in Zeiten der freiwilligen Mediennnutzung attraktiver denn je sein müsste. Da hat sie Recht, die Agentur. Und schließt daraus messerscharf, Marketing-Kommunikation müsste ein Geschenk sein... – und bis hier folge ich noch, aber dann nicht mehr: – ein Geschenk wie das Trojanische Pferd.


Screenshot (Ausschnitt) der Agentur-Website:
Das Denken den Pferden überlassen?

Hallo?

Meinen wir den Holzgaul, der den Trojanern nach Jahren der Belagerung durch die Griechen vor die Tür gestellt wurde? Das Pferd, das die Trojaner als Abschiedgeschenk der scheinbar kapitulierenden Belagerer missverstanden und auch gleich in die Stadt schleppten? Also meinen wir tatsächlich dieses sich als freundlicher Klepper tarnende Versteck für eine Handvoll blutrünstiger griechischer Krieger, die nachts, als alle Trojaner schliefen, deren Untergang besiegelten? Echt?
Echt.
Denn das Trojanische Pferd findet sich sogar im Logo der Agentur, das wiederum schön groß auch auf seine Fassade* gemalt wurde.
Hm.
Also muss ich bei erfolgreicher Marketingkommunikation nach der Definition dieser Agentur immer damit rechnen, das meine Familie – natürlich nur in übertragenem Sinn – massakriert und mein Heim – selbstverständlich nur bildlich gesprochen – niedergebrannt wird? Das will ich aber gar nicht. Das finde ich nicht gut.

Womit ich bei der Antwort auf Anfangsfrage wäre: Natürlich gibt es ein Wort für das  Gegenteil von Euphemismus. Es heißt Dysphemismus. Diese rhetorische Figur wird bevorzugt in politischen oder gesellschaftlichen Konflikten  angewandt, indem z.B. Autonome durchweg als Chaoten und Polizisten von der Gegenseite zu Bullen ernannt werden... das Übliche halt.

Aber in der Werbung?
Na ja, wie findet doch ein leitender Mitarbeiter dieser Agentur: Hauptsache, man redet drüber, – egal was. Weshalb wohl diese steile Selbstbeschreibung immer wieder und wieder varriiert, vertieft wiederholt und penetrant penetriert wird.

Liebe Leute: Getretener Quark wird breit, nicht stark.
Das gilt auch in der Reklame.




*Auch so ein Quatsch, dass jede Firma gleich eine "Philosophie", gar ein "Credo" vor sich her trägt, wo man froh sein muss, wenn sie eine Haltung  hat.
**Das erwähnte Pferdebild übrigens blieb über Jahre unbeschädigt, und das mitten im Schanzenviertel. Erst im Sommer ist da einigen Leuten wohl die Botschaft klar geworden ("...oha: Gentrifizierung!") und die haben dann zu Farbbeuteln gegriffen.

Zum ersten Mal in diesem Blog: Werbung (vorerst unbezahlt)

Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich natürlich auch einen Großvater. (Genau genommen, zwei, aber den anderen, den Vater meiner Mutter, nannte wir Kinder Opa, während der Vater meines Vaters eben Großvater war.) Der war Altbauer, trug (wie die meisten Altbauern, wie auch Opa) meist eine schwarze Hose, ein weißes Hemd und darüber eine schwarze Weste – und darauf kommt's an. Denn in einer Tasche dieser Weste hatte er stets eine Fünf-Pfennig-Tüte von der Körperwärme aufgeweichter Salmis, also kleine Lakritzrauten, die man sich mit ein bisschen Spucke wunderbar zu einem sechszackigen Stern auf den Handrücken kleben konnte, um den danach genüsslich abzuschlecken.
Manchmal kriegte ich auch einen so genannten Salmi-Lolly, das war ein Lutscher aus zäher Zuckerpampe mit eingegossenen (heute würde man wohl sagen "integrierten" Salmis, das Ganze umhüllt von dunkler Schokolade.

Spätestens hier beginnt, glaube ich, meine Sucht nach Lakritze.

Eine Abhängigkeit, die ich bis heute nicht habe loswerden können – so richtig gewollt habe ich allerdings auch nie. Ich habe sie auf unterschiedlichste Wiese befriedigt. Nach den Samis waren es die Salkinos von Haribo und die Katzenohren von Katjes, auch Pernod oder Ouzo trinke ich geren wegen des deutlich an Lakritze erinnernden Geschmacks. Könnte man Lakritze schnupfen, hätte ich längst eine schwarze Nasenscheidewand und ich bin nur froh, dass es bei Zigaretten keinen Zusatzgeschmack gibt – außer natürlich den fiesen Helmut-Schmidt-Zigaretten der Marke Reyno, die so tun, als könnte man die beim Rauchen entstehenden Halsbeschwerden eben durchs Rauchen beruhigen. Die holändischen Salz-Lakritzen kaufe ich jedesmal im Familienpack, sobald ich in die Nähe der dänischen Grenzen komme, gut, dass die ein Stück weg ist.

Und jetzt zur Werbung:


Die "Confiserie Peter Salzinger" verkauft Salmi-Lollys. Und, damit nicht genug: Der Inhaber hat auch eigene Entwicklungen im Programm, darunter "Knusper-Salmiak soft" in Zartbitterschokolade. Den Geschmack kann ich nicht beschreiben. Nur so viel: Diesen merkwürdigen Schokoriegel in der unspektakulär gestreiften Verpackung könnte ich als Grundnahrungsmittel, nun ja, fressen. Blöde nur, dass ich in Hamburger Läden regelrecht dnach suchen muss. Und es auch tue.

Ich gestehe: Ich heiße Thies und bin lakritzabhängig.

(Wer weiß, vielleicht bemerkt Herr Salzinger, was ich hier für ihn tue und zahlt mir was. Gern auch in Naturalien.)

IKEA-Werbung auf neuen Wegen

Von dem großen schwedischen Möbelhaus gibt es einen kleinen Plastikhocker, der wahrscheinlich in jedem dritten deutschen Badezimmer rumsteht. 
Ich fand den schon immer niedlich. Aber richtig Leben kriegt er erst, nachdem mein Sohn sein kleines Fernlenkspionageraupenfahrzeug (von Märklin) druntergestellt hat.


(Die Musik kommt im Übrigen von der Gruppe "The Chap" und da von einer kostenlosen MP3-Compilation namens "Ghostly Swim" – zu finden bei Tonspion.de)

Interessant und wichtig! Jetzt mitmachen!

Liebe Leser! In den letzten Monaten ist es mir, mithilfe sorgfältig recherchierter Enthüllungen, mit gezielt gestreuten Indiskretionen, mit meisterlichen Zeichnungen und feinst formulierter Sprachkrtitk gelungen, die Besucherzahl von 3.000 noch im Oktober 2011 auf 6.500* allein im vergangenen Monat zu treiben. Das war nicht immer einfach, aber es hat sich gelohnt.


Bzw. das soll sich jetzt endlich lohnen, weshalb ich nun, um das Niveau zu halten, folgende kleine Änderung ankündigen muss:
Gestiegene Blogkosten, in den letzten Monaten mehrfach erhöhte Posting-Gebühren und eine Reihe patziger Kommentare samt Beleidigungsklage einerseits, die allgemein angespannte orthografische Situation und eine zunehmend schwieriger werdende Grammatik andererseits zwingen mich dazu, diesen Blog ab sofort nur noch gegen Gebühren freizuschalten.
Falls Sie also weiter in diesem Blog lesen möchten, bitte ich Sie, Ihre Bankverbindung und eine allgemein gehaltene Abbuchungsermächtigung durchs Kommentarfenster hereinzureichen, im Anschluss wird Ihr Account sofort freigeschaltet. Für alle anderen werden alle Posts verschlüverjlkqc. Rerte wcjucca, Gkuze rkcbi liliv kjkjkc löläc Fkblo. Wä aän a ämä  Qilkq. Lcv!

Ich. Auf der Buchmesse. In Frankfurt. Wow.

Was nett war: 
Was? Wer! Die geduldigste und freundlichste Verlegerin, die ich je hatte.
(Momentan ist sie meine einzige – aber dennoch werden sich Rowohlt, Suhrkamp und die anderen Buden ganz schön anstrengen müssen, um Isabels Hingabe an ihre Arbeit und Aufgaben toppen zu können.
Was mich richtig gefreut hat:
Ich konnte am Stand von Isabel Garcia drei Dummies meinr Tiergeschichten in die Hand nehmen und durchblättern. Das ist einfach was ganz anderes als sich durch Pdf-Dateien zu klicken.
Was mich richtig geärgert hat:
Es waren eben nur Dummies, und es waren auch nur drei von acht Geschichten. Die Illsustrationen sind aufwändiger als ursprünglich gedacht.
Was ich gelernt habe:
Es gibt eine Unmenge unglaublich schöner, intelligenter, aufregender, wichtiger Bücher. Merkt man aber nicht in diesem Meer aus, mit Verlaub: Mist.
Was mich amüsiert hat:
Auf der Buchmesse werden nicht nur Bücher verkauft, sondern eben auch Massagemöbel und Würstchen. Und beides sah, fand ich, recht komisch aus. 
Mal im Ernst: Das sieht doch schon recht merkwürdig aus,
oder? Irgendwie, nun ja, feminin?


Und dieses Würstchenkarussell:
was soll mann davon halten? 
 

 Was den nachhaltigsten Eindruck bei mir hinterlassen hat:
Zwei Tage war ich da, und ich habe eine Blase am linken kleinen Zeh, außerdem schält sich die Hornhaut an der rechten Hacke.  (Das habe ich aber nicht fotografiert. Nee, wirklich nicht...)



Kleine eitle Zwischenfrage

Seit 2006 bastele ich  an diesem Blog rum und habe es, nach Aussage von Google, auf etwa monatlich 2.700 Besuche auf dem Blog geschafft – und dennoch hab ich was zu nörgeln:
Ich weiß nämlich – mit ganz, ganz, wenigen, hoch zu lobenden Ausnahmen – nicht, wer mich da überhaupt besucht. Und wie und was er bzw. sie beim Besuch des Blogs so denkt, falls er bzw. sie das überhaupt  tut. Kann ja auch sein, dass nur irgendwelche halbautomatischen IT-Konstrukte vorbeischauen, damit ich mir was drauf einbilde. Oder einer, der mich trösten will, klickt am Tag an die 90 Mal auf sein Lesezeichen.

Was ich damit sagen will: Dieser Blog hat eine Kommentarfunktion, lädt also dazu ein, dass sich auch die Leser (so vorhanden) äußern. Also, streichelt meine Eitelkeit, wir Künstler, wir brauchen das.


Seid Ihr so lieb?

Danke.

Find ich super, echt.

Fumbus erste Rezensionen sind da. Nun ja.

Natürlich lese ich keine Kritiken. Das hab ich gar nicht nötig.
Schon gar nicht bei Kindergeschichten. Sind doch nur Kinder. Pah.
Und nachdem es inzwischen sogar vier beste Bewertungen sind, find ich diese überbordende Euphorie demnächst schon fast wieder langweilig. (...Schulterzuckend und mit teilnahmslosem Gesicht ab, hinter der Bühnen hört man leises irres Kichern und den Knall eines Sektkorkens.)

Willkommen, Roland!

Und Ihr anderen natürlich auch. Toll, dass Ihr dabei seid.
Schaut Euch um, habt Spass, kommentiert. Und wenn's Euch gefällt, schaut ruhig öfter rein. Sonst auch gern.


(Gott, ist mir das peinlich, aber mein Imageberater hat gesagt, ohne sowas geht gar nichts.)

In eigener Sache.

Wow. Ohne je danach gefragt zu haben, habe ich gerade von Stayfriends erfahren, dass ich der fünftbeliebteste Schüler in meinem Gymnasial-Jahrgang war, bzw. sogar bin. Das hat mich zuletzt vor ca. 30 Jahren beschäftigt. Trotzdem: Nach so langer Zeit auf Platz fünf! Nicht schlecht.



Aber dann hab ich gesehen, dass auch nur exakt die fünf Schüler zur Wahl standen, die sich bisher bei Stayfriends eingetragen haben. Mist.



Tja, und nur, wer besonders oft bei Stayfriends auf die Seite geht und dort möglichst manisch irgendwas macht, kommt überhaupt in den Charts weiter nach vorn.
Manisch bin ich ja aber nur im Blog. Trotzdem find' ich das gemein. Schließlich war ich sogar mal Klassensprecher, als es sonst keiner machen wollte. Kameradenschweine, alles!

Zu wahr um schön zu sein. (Teil 2)


Wieder mal eine "gut deutschspr." Fundsache, in diesem Fall aus dem aktuellen Alster-Anzeiger, einem Blättchen, das in Hamburgs – soziodemografisch betrachtet – ältestem Stadtteil Poppenbüttel verteilt wird und vornehmlich von blonden weiblichen Ordnungskräften und Top-Skandinaviendeutschen Polieren gelesen wird, die "nicht dumm" sind, aber auch nicht allzu schlau. Und all das ist vollkommen "ernstgemeint".

Mitteilung ohne jeden Witz

Hier stand ein längerer Text, mit dem ich in gewohnt ironischer Weise* und durchaus unfreundlich einen Mitbewerber angeschossen habe, in der Hoffnung auf eine Reaktion. Jetzt steht dieser Text nicht mehr hier, denn es gab eine Reaktion und wir haben uns vertragen. Es gab auch eine Verlinkung zu einer für meinen Mitbewerber etwas peinlichen Seite. Da wir uns geeinigt haben, gibt's stattdessen eine ganz supernette Verlinkung.
Dann folgte eine ebenfalls zart gemeine Abbildung. Zur allgemeinen Freude hier jetzt was ganz Liebes:
http://greenie.blog.de/2006/06/

Schön, oder? Das ist doch die Hauptsache, dass man sich gern hat.
*Die Fussnote bietet auch nichts Witzig-Lesenswertes. Aber in dem ursprünglichen Post war eine, da dachte ich, hier sollte auch eine sein. Was die Kommentare angeht: Die versteht jetzt eh keiner mehr, da sie sich an dem Ursprungstext orientieren. So, hier endet der Text ganz unvermit

Hier spricht der Kritiker: Ranking und Realität

Auf der Rückseite des Spiegel Special "Jung im Kopf" fand ich diese Anzeige.
Und da stellten sich mir gleich ein paar Fragen.

Warum gucken die beiden in verschiedene Richtungen? Ist er also traurig, weil er meint, sie wäre nicht schwanger? Und freut sie sich, weil sie meint, sie wäre schwanger? Und wie können die beiden überhaupt die Schrift auf dem Teststreifen lesen? Und weiter:

Wem gehört der Daumen? Dem Frauenarzt? Ihrer Mutti? Seiner? Und gucken die grundsätzlich in Anwesenheit von Dritten auf den vollgepieselten Streifen? Apropos Pieseln:

Wieso ist der Teststreifen trocken? War die Ersatzflüssigkeit alle?

Und wieso ist das Ding so lang? (Schätzungsweise 20 cm... – vielleicht guckt der junge Mann ob dieser Länge so verschreckt.)
Ist eine Menge los auf dieser Anzeige. Soviel kann man sagen:

Acht Elemente und eine etwas mehrdeutige Geschichte. Wer soll sich das alles merken? Kann ich die Mitte nochmal hören? Und wer war das?

Aha, hätt ich mir denken können müssen, wenn doch schon auf dem Titel "Jung im Kopf" stand: Jung von Matt war's. Eine der kreativsten Agenturen im Lande an einem richtig beschissen schlechten Tag. Alltag statt Award eben. Irgendwie beruhigend.