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© Thies Thiessen1998 / 2011 |
Spitzenwitz und selbstkritische Würdigung
Der Witz:
So.
Jetzt langsam auslachen,
und erst dann
weiterlesen.
Jetzt.
Die Selbstkritik:
Dieser Witz ist Klasse.
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© Thies Thiessen 2011 |
So.
Jetzt langsam auslachen,
und erst dann
weiterlesen.
Jetzt.
Die Selbstkritik:
Dieser Witz ist Klasse.
- weil er sich einigermaßen rücksichtslos über eine Minderheit hermacht. Ausreichende Fallhöhe von der Betroffenheit zum hässlichen Lachen ist also gegeben.
- weil die Bild-Text-Kombination funktioniert. Beides ist notwendig, die Zeichnung darf so knapp sein wie der Text, sie darf sogar richtig schlecht sein.
- weil man den Witz zur Not sogar auf die Bühne oder die Filmleinwand bringen könnte – nicht abendfüllend, aber gut für einen Lacher.
- weil er schnell ist und langatmige Würdigungen wie die hier weiß GOtt nicht braucht.
Mein letztes Wort zu Xavier Naidoo
(Wenn die Kapuzenjacke ein bisschen klein aussieht, liegt das daran, dass sie zu klein ist – sie gehört meinem Sohn. Ansonsten komm ich damit und mit der verspiegelten Sonnenbrille doch mindestens so authentisch rüber wie der Hl. Xavier, oder? Ich mein', wegen der Street Credibility.)
Hatte ich schon gesagt, dass und warum ich Xavier Naidoo nicht mag?
Man muss ich dises hinverschwurbelte Lied "Alles kann besser werden" bitte von Anfang bis Ende anhören. (Keine Angst, es klingt länger als es tatsächlich ist, was seiner Monotonomonie – sooo monomanoton ist das! – zu verdanken ist.)
Irgendwann (nach gefühlten zwei Stunden) weiß man dann, dass dieses Stück mit seinem immer gleichen Rhythmus und derm immer gleich nörgelnd-nöhlend-beschwörenden Gesang eben KEIN SOUL ist, eben KEINE SEELE hat, sondern musikalisch wie textlich in ca. zehn Minuten runtergehauen wurde. Die Videoproduktion dazu hat wahrschgeinlich etwas länger gedauert – allein ein Jahr lang hat man nach dem Penner mit dem in weißglänzenden Locken fallenden Gott-Weihnachtsmann-Outfit gesucht. Ja, und die Muffelmiene von Herrn Naidoo gibt dem Ganzen den Rest.
Im Übrigen hab ich mal nachgeguckt – das Reimlexikon hätte schon noch eine Reihe kleiner Varianten zugelassen. Hier der Beweis und gleichzeitig mein Vorschlag für einen Gegengesang:
Aber zugegeben, dann wär's wohl nicht so gebetsmühlenhaft bewusstseinszermahlend geworden...
UPDATE: Ich hab's nicht ertragen: ich musste das auch selbst mal singen. Hier zu sehen.
Im Übrigen hab ich mal nachgeguckt – das Reimlexikon hätte schon noch eine Reihe kleiner Varianten zugelassen. Hier der Beweis und gleichzeitig mein Vorschlag für einen Gegengesang:
Alles kann besser werden,
dazu macht er HipHop-Gebärden
Alles soll besser werden,
singen Fans in Horden und Herden
Alles wird besser werden,
Der Xavier duldet keine Beschwerden.
Doch wozu mein Bewusstsein gefährden,
Wenn ich's nicht abschalt, sagt mir: wer denn?
Ich will, dass das Stück jetzt aufhört,
doch ich weiß nicht wie das geh'n soll!
Macht Schluss mit dieser Scheißmusik,
doch weiß ich nicht, zu wem ich fleh'n soll.
Selbst gute Freunde sind begeistert,
die fanden früher den van Veen toll.
Ich fühl mich von dem Text total verscheißert.
Und ich weiß nicht worauf ich steh'n soll.
Aber zugegeben, dann wär's wohl nicht so gebetsmühlenhaft bewusstseinszermahlend geworden...
UPDATE: Ich hab's nicht ertragen: ich musste das auch selbst mal singen. Hier zu sehen.
Fundstück: Glasklar.
Meine Mutter hat mir, solange ich denken kann, immer erzählt, ich wäre unsorgfältig, flusig und ungenau bei allem, was ich täte. Und ich hab das auch brav geglaubt und war folglich bei vielem, was ich tat, ungeduldig, flusig, ungenau.
Meine Frau hat mich zeichnen sehen und mir schon vor Jahren gesagt, meine Mutter hätte mir in ebendiesem Fall Quatsch erzählt und sagt mir immer wieder, ich sollte allmählich mal aufhören, ebendiesen Quatsch zu leben.
Ich meine, das hier, das ist einfach nur eine Skizze. Genau.
Meine Frau hat mich zeichnen sehen und mir schon vor Jahren gesagt, meine Mutter hätte mir in ebendiesem Fall Quatsch erzählt und sagt mir immer wieder, ich sollte allmählich mal aufhören, ebendiesen Quatsch zu leben.
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© Thies Thiessen 2009 / 2011 |
Ich meine, das hier, das ist einfach nur eine Skizze. Genau.
Sorgfältig ausgesucht, also keine Fundstücke
danja schrob mir in einem Kommentar zu meinem Blog: "Ich habe vor Jahren mal angefangen den Blog zu lesen, als es noch
hauptsächlich um Wörter ging … Das fehlt mir heute ein wenig. Ich könnte
ganz gut ohne die "Fundstücke" leben, wenn ich ehrlich bin."
Das hat mich natürlich betroffen gemacht. Und ich habe – extra für Danja und um dn namen dieses Blogs auch weiter zu Recht zu verwenden – drei Zeichnungen ausgegraben, die ohne Text eben nur Zeichnungen wären, aber erst zusammen mit Wörtern ihre Wirkung entfalten. Finde ich.
Diese Sozialstudie habe ich, von meinem Modell unbeobachtet, im Zug Richtung Niebüll angefertigt. Tatsächlich war der junge Mann unmittelbar vor mir auf dem Clo gewesen und als ich da war, musste ich schon fast überhaupt nicht mehr. Dafür hatte er dann ein Portrait verdient. (Ich hoffe, man kann meine Schrift lesen.)
Ebenfalls in der Bahn gezeichnet, eher ein Kalauer. Aber ich hatte nun mal noch nie jemanden gesehn, der sich sein Brille so weit nach hinten schiebt.
Die folgend Zeichnung ist der vorherigen insofern verwandt, als sie wenig Haare hat.
Nun gut, hier will ich zugeben, danja, dass dieser Text auch ohne Zeichnung auskäme – nur: ohne Zeichnung wäre ich nicht auf den Text gekommen. Also was war eher da: die Texte oder das Ei?
Das hat mich natürlich betroffen gemacht. Und ich habe – extra für Danja und um dn namen dieses Blogs auch weiter zu Recht zu verwenden – drei Zeichnungen ausgegraben, die ohne Text eben nur Zeichnungen wären, aber erst zusammen mit Wörtern ihre Wirkung entfalten. Finde ich.
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© Thies Thiessen 2004 / 2011 |
Diese Sozialstudie habe ich, von meinem Modell unbeobachtet, im Zug Richtung Niebüll angefertigt. Tatsächlich war der junge Mann unmittelbar vor mir auf dem Clo gewesen und als ich da war, musste ich schon fast überhaupt nicht mehr. Dafür hatte er dann ein Portrait verdient. (Ich hoffe, man kann meine Schrift lesen.)
Ebenfalls in der Bahn gezeichnet, eher ein Kalauer. Aber ich hatte nun mal noch nie jemanden gesehn, der sich sein Brille so weit nach hinten schiebt.
Die folgend Zeichnung ist der vorherigen insofern verwandt, als sie wenig Haare hat.
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© Thies Thiessen 2011 |
Nun gut, hier will ich zugeben, danja, dass dieser Text auch ohne Zeichnung auskäme – nur: ohne Zeichnung wäre ich nicht auf den Text gekommen. Also was war eher da: die Texte oder das Ei?
Verkehrsfunk als Hörbuch
Eben komm ich von einer kleinen Autofahrt durch die Stadt wieder nach Haus. Während dieser Fahrt lief im Autoradio der – von wemauchimmer voreingestellte – Sender Radio Hamburg, und das gab's dann die wie üblich wunderbar oberflächlichen "Radiohamburgnachrichtenjournal", davor beglückten mich z.T. extrem dämliche Funkspots (unter anderem mit einem migräneauslösenden Jingle ausgerechnet für das Schmerzmittel Neuralgin mit Lysin und Ibuprofen – wieso merk ich mir so was?), ja, und zwischendurch gab's dann immer mal wieder die Verkehrsmeldungen.
Die kommen bei Radio Hamburg ja immer von irgendeinem "Dodenhof-oder-Möbelkraft-oder-so Verkehrstower" und die hör ich wirklich gern.
Wieso? Das will ich gern verraten.
Weil sie – zumindest bei mir – auf wunderbar ökonomische Weise die Phantasie beflügeln. Mir geht es nämlich so: Wenn eine Beschreibung oder Bezeichnung eher ungenau ist und mir eben eher einen Oberbegriff oder Gattungsnamen verrät als konkret Fassbares, dann entwickle ich eben meine eigene Vorstellung und manchmal verstehe ich dann mehr, aber meistens weniger. Dann muss ich lachen. Ja, und ich lache gern.
Beispiele? Bitte:
Ehrlich, das ist doch sehr allgemein. Aber genau das ist es ja.
Deswegen höre ich gern Verkehrsfunk. Und gäb's den als Hörbuch, auf CD oder zum Download, ich würd' ihn kaufen.
Die kommen bei Radio Hamburg ja immer von irgendeinem "Dodenhof-oder-Möbelkraft-oder-so Verkehrstower" und die hör ich wirklich gern.
Wieso? Das will ich gern verraten.
Weil sie – zumindest bei mir – auf wunderbar ökonomische Weise die Phantasie beflügeln. Mir geht es nämlich so: Wenn eine Beschreibung oder Bezeichnung eher ungenau ist und mir eben eher einen Oberbegriff oder Gattungsnamen verrät als konkret Fassbares, dann entwickle ich eben meine eigene Vorstellung und manchmal verstehe ich dann mehr, aber meistens weniger. Dann muss ich lachen. Ja, und ich lache gern.
Beispiele? Bitte:
"...auf der A7 Richtung Norden, Höhe Bahrenfeld, liegen Metallteile auf der Fahrbahn."Die Ortsangabe ist genau. Aber sonst: Was soll das heißen?
- Ist da einem Büroartikelvertreter ein Päckchen Büroklammern aus dem offenen Hinterfenster (Fahrerseite) geweht, die jetzt auf der linken Spur vor sich hinglänzen?
- Oder ist ein massiv eiserner Geldschrank von der Ladefläche eines Speditionsbetriebs auf die Straße geknallt und hat sich mit einer Ecke in den Teer gebohrt? Lauert dieser Safe jetzt in geduckter Haltung auf seine heranrasenden Opfer?
- Hat die entnervte Multimillionärsgattin ihr Schmuckkästlein in hohem Bogen aus dem Cabrio gefeuert, weil Männe ihr auf der Shopping-Fahrt nach Düsseldorf gestanden hat, dass er pleite ist und den Schmuck versetzen will? Sollte ich also vielleicht hin und rechts ran fahren und einige Kilo Gold und aufsammeln – die ich mir wegen der Unfallgefahr im Übrigen mehr als schwer verdient hätte.
Ehrlich, das ist doch sehr allgemein. Aber genau das ist es ja.
"...Spanngurte..."Ich weiß nicht, sind die aus Leder? haben die was mit Dominastudios zu tun? Und wie kommen die dann auf die Atobahn?
"...Tiere..."Ameisen? Hühner? Wombats? Blauwale?
Deswegen höre ich gern Verkehrsfunk. Und gäb's den als Hörbuch, auf CD oder zum Download, ich würd' ihn kaufen.
Fundstücke: Gewalt und Fernsehen
Die Diskussion, ob das Fernsehen zu gewalttätig sein, dürfte sich mit diesem niedlichen Spielzeug von 1983 sozusagen jeder Basis enthoben haben. (Was für ein alberner Satz, aber ihr versteht ihn schon.)
Umso mehr war ich kaum 26 Jahre später irritiert, als eine TV-Kommissarin und ein vorrrangig durch TV-Werbespots bekannter Fussballtrainer in der Öffentlichkeit übereinander herfielen und sich eben nicht ganz doll lieb hatten.
Was die beiden dabei zueinander sagten, weiß niemand außer ihnen – und natürlich ihrem treuen Chronisten, als der ich mich hiermit gern oute.
(Heute schreibe ich wirklich nur dummes Zeug. Ich glaube, ich sollte mich wieder hinlegen.)
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© Thies Thiessen 1983 / 2011 |
Umso mehr war ich kaum 26 Jahre später irritiert, als eine TV-Kommissarin und ein vorrrangig durch TV-Werbespots bekannter Fussballtrainer in der Öffentlichkeit übereinander herfielen und sich eben nicht ganz doll lieb hatten.
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© Thies Thiessen 2009 / 2011 |
Was die beiden dabei zueinander sagten, weiß niemand außer ihnen – und natürlich ihrem treuen Chronisten, als der ich mich hiermit gern oute.
(Heute schreibe ich wirklich nur dummes Zeug. Ich glaube, ich sollte mich wieder hinlegen.)
Kleine eitle Zwischenfrage
Seit 2006 bastele ich an diesem Blog rum und habe es, nach Aussage von Google, auf etwa monatlich 2.700 Besuche auf dem Blog geschafft – und dennoch hab ich was zu nörgeln:
Ich weiß nämlich – mit ganz, ganz, wenigen, hoch zu lobenden Ausnahmen – nicht, wer mich da überhaupt besucht. Und wie und was er bzw. sie beim Besuch des Blogs so denkt, falls er bzw. sie das überhaupt tut. Kann ja auch sein, dass nur irgendwelche halbautomatischen IT-Konstrukte vorbeischauen, damit ich mir was drauf einbilde. Oder einer, der mich trösten will, klickt am Tag an die 90 Mal auf sein Lesezeichen.
Was ich damit sagen will: Dieser Blog hat eine Kommentarfunktion, lädt also dazu ein, dass sich auch die Leser (so vorhanden) äußern. Also, streichelt meine Eitelkeit, wir Künstler, wir brauchen das.
Seid Ihr so lieb?
Danke.
Find ich super, echt.
Ich weiß nämlich – mit ganz, ganz, wenigen, hoch zu lobenden Ausnahmen – nicht, wer mich da überhaupt besucht. Und wie und was er bzw. sie beim Besuch des Blogs so denkt, falls er bzw. sie das überhaupt tut. Kann ja auch sein, dass nur irgendwelche halbautomatischen IT-Konstrukte vorbeischauen, damit ich mir was drauf einbilde. Oder einer, der mich trösten will, klickt am Tag an die 90 Mal auf sein Lesezeichen.
Was ich damit sagen will: Dieser Blog hat eine Kommentarfunktion, lädt also dazu ein, dass sich auch die Leser (so vorhanden) äußern. Also, streichelt meine Eitelkeit, wir Künstler, wir brauchen das.
Seid Ihr so lieb?
Danke.
Find ich super, echt.
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