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Na also! Witzefrei in Köln.

Ich habe mich in diesem Blog vor einiger Zeit fast regelmäßig und – zugegeben: – nahezu manisch über die Zeichnungen eines Zeichners aus dem Hamburger Raum echauffiert, die nach meiner (durchaus subjektiven) Meinung schlecht gezeichnet UND schlecht erzählt waren. Das war unfair und ich tu's ja auch nicht mehr, wohingegen der in Rede stehende Zeichner weitermacht. Und nicht nur er.
Das hier zum Beispiel stammt aus dem Kölner Raum, und wer den Schöpfer dieses Werbecomics buchen möchte, findet ihn hier. Da gibt's dann auch weitere Leistungsbeispiele.

(Das Copyright wäre jedenfalls geklärt, nicht, dass das wer nachahmt...)
Darunter auch diesen schonungslos entlarvenden politischen Cartoon, den mir vielleicht mal wer erklärt...




Komischer Vogel (von Ford)

Ich zitiere mal eben die Hamburger Morgenpost, die in ihrer heutigen Ausgabe Henry Ford zitiert.

Über einer eher uninteressanten Zeichnung mit Vögeln steht der Satz, den der immer wieder gern zitierte Autobauer und Fließbanderfinder (laut Mopo) gesagt haben soll: "Wer nicht wirbt, stirbt". Henry Ford? Auf Deutsch?
Google half mir nicht weiter, als ich nach dem wohl eher amerikanisch-englischen Originalzitat suchte. Zumal ich mich gefragt habe, ob und wie sich das wohl auch dort so kurzknappknackig reimen könnte. Etwa so?

He who does not advertise,
dies.
Och, nö. Klingt blöd.
Oder vielleicht so:
Without an ad
you're dead.
Nee. Auch nicht. Neineneinnein... Ich glaube, das Ganze ist eine Ente und muss darüber herzlich lachen:
Eine Ente.
Von Ford.

Hahaha, die ist doch von Citroen.

Die häßliche Fratze des Erfolgs (Witzreparaturservice, Teil 5)

Die Zeitschrift Frau im Trend erscheint bei Burda in Auflage von über 500.000 Exemplaren.
Halb so schlimm.

Aber damit erhalten die "Zeichnerin" Katrin Bruhnke und "ihr" "Werk", die Reihe Maries kleine Welt, (die übrigens beide bei Google (bis heute) noch keinmal auftauchten,) in der wirklichen Welt und jenseits von Web 2.0 ganz erhebliche Aufmerksamkeit. So sieht das aus:

Trotz kruden Schraffuren, seltsam ausdruckslosen Gesichtern und immer in die falsche Richtung starrenden Augen. Trotz durchgehenden Frontalansichten, weil Halbprofil und Profil wohl einfach zu schweirig sind. Trotz augennervenzerreißender Colorierung. Trotz alledem findet das den Weg in eine hoffentlich nur am Rande interessierte Öffentlichkeit.
Und vielleicht gerade wegen der für jeden halbwegs mit Gedächtnis versehenen Leser erkennbar aus Jahrzehnte alten Archiven zusammengeklauten Pointen ist es sogar gern gelesen.
Der Ich-bin-blind-ich-höre-Stimmen-und-sehe-niemanden-Scherz jedenfalls gehört schon seit (geschätzt) zwanzig Jahren zu meinen alten Lieblingen. Von Zeit zu Zeit hör ich die alten gern – aber sehen muss ich sie so denn doch nicht.

Was also kann man an solchen Witzen noch reparieren?
Mein Tipp fürs Erste: Zeichnungen weglassen. Es kann nur besser werden.

(Kleine persönliche Nachbemerkung: Ein mir bekannter, ähnlich erfolgreicher Cartoonist äußerte (infolge ähnlich harscher Kritik an seinem Schaffen und in diesem Blog) einmal, wer ihn so kritisiere, neide ihm doch wohl nur den Erfolg. Und es stimmt, ich neide jedem derart erfolgreichen Talent den Erfolg. Aber, und darauf kommt's an: eben nicht das Talent.)

Nicht witzig: Dommel

Prolog: Jörg Dommel vor dem Lesen dieses Artikels.


(Notwendige Klarstellung:
Dem Zeichner G. G., tätig für die Hamburger Morgenpost, habe ich nach vielen Posts versprochen, mich nie wieder über dessen Zeichnungen zu amüsieren. Und ich halte das bis heute problemlos durch. Aber über einen Kollegen bei der Konkurrenz zu schelten, ist mir doch erlaubt, oder?)


Jetzt aber los:
Ich weiß nicht exakt zu sagen, wann ich bei Jörg Dommel das erste Mal genauer weggeguckt habe. Auf seiner Website erfahre ich, dass er ausser seinen mir bekannten Arbeiten fürs Hamburger Abendblatt auch vieles für die Süddeutsche Zeitung gemacht hat. Und eine Auszeichnung beim SPIEGEL. Oder so, oder woanders. Ich kenne jedenfalls nur seine Zeichnungen für den samstäglichen Anzeigen-Bereich "Beruf und Erfolg" im Abendblatt.
Und jede Woche ärgere ich mich über diese Zeichnungen mehr als darüber, dass für mich wieder kein Stellenangebot dabei ist.
Da gibt es z.b. eine Illustration zu einem Artikel über die Schwierigkeiten der Nachfolgeregelung in inhabergeführten Unternehmen.

Die versteh', wer will. Ich will aber nicht.
Eine andere Zeichnung dramatisiert das Thema "Alkohol am Arbeitsplatz".
Da kann ich dann gar nicht soviel trinken, wie ich brechen möchte.
Und mein absoluter Liebling ist der Werkzyklus "Training für den Job".

Diese Reihe von verhauenem Computergewürge bringt mich dann nämlich doch noch zum Lachen: Untot mit mehrfach operativ falsch platzierten Gelenken sind von offenbar radioaktiv verstrahlten Dingen umgeben und am Schluss fällt die Frau nach hinten von der Treppe, ehe sie einen Zug steigt, deren weiter entfernte Fenster Kilometer breit sind. Womit ich wieder beim Thema "Alkohol am Arbeitsplatz" wäre, wenn ich wollte. Ich will aber nicht.)

Ich will nur ein, zwei Dinge sagen:
1. glaube ich, dass Dommel besser kann. Er will nur nicht, was an der mir unbekannten Höhe der Vergütung liegen mag. Für den SPIEGEL zum Thema Datenklau jedenfalls ging's ja auch:

2. glaube ich, dass die relative Witzfreiheit des Dommel'sche Oeuvres nicht die Schuld des offenbar verwendeten Computers ist.
Beweis 1:
Otl Aichers Olympiapiktogramme von 1972 entstanden ohne Computer.

Sie sind dennoch vollkommen witzfrei, wenn auch deutlich mehr von Leben erfüllt als Dommels 2-D-Krüppel für Abendblatt.

Beweis 2: Die Startseite von Dommels eigener Homepage. Die ist knochentrocken, aber beweist Selbstironie und ist damit witziger als alles, was folgt.

Epilog: Jörg Dommel nach dem Lesen dieses Artikels.

Der Bart ist ab.